Technisches Rathaus und Umfeld - Neugestaltung nach Abriss

  • Eine Lösung bezüglich AG halte ich für schwierig bis ausgeschlossen. Hier prallen zwei völlig verschiedene Zeitschichten aufeinander. Das kann man ja schon an den Höhenlevels sehen. Die Rekos werden in einem radikalen Kontrast zu dem stehen, was im AG entsteht, egal, wie brilliant, modern oder historisierend es auch sein mag.


    Man sollte zu dem realistischen Minimalkonsens kommen, dass ein Überbauen und zumindest äußerliches Wiederherstellen des gewachsenen Bodenniveaus nötig ist. Ich fürchte nur, dass es dazu politisch nicht reicht, auch wenn es den denkmalpflegerischen Anforderungen völlig genügen würde.

  • Schirn und kein Ende

    Da eine sinnvolle Rekonstruktion der Altstadthäuser den Abriss des Tisches bedingt, wird der Architekt Dietrich Bangert (der mit dem unseligen Urheberrecht am Schirngebäude) mit einer Ablehnung des Abrisses, doch nicht den dann zwangsläufig notwendigen (und ohnehin sinnvollen) Abriss der gesamten Schirn-Kunsthalle provozieren wollen?

    Jedenfalls verlieren wohl einige im Sonderausschuss Dom-Römer, wie z.B. Jochem Heumann, langsam Geduld und Contenance, wie dem Artikel in der fnp-online vom 31.03.2009 zu entnehmen ist.
    Tischerücken an der Schirn
    http://www.fnp.de/fnp/region/l…/rmn01.c.5721561.de_1.htm

    Edwin Schwarz versucht inzwischen die Gemüter zu besänftigen und berichtet von erfreulich vielfältigen Möglichkeiten für den zukünftigen Zugang zur U-Bahn und der Zufahrt zur Römer-Tiefgarage. Die Kostenschätzung für die Verlegung der Tiefgaragen-Zufahrt werde bereits in zwei Monaten vorliegen.

    Dazu auch ein weiterer Artikel vom 31.03.2009:
    Der Frankfurter spannt langsam an, fährt dann aber sehr schnell
    (und "dann mindestens vierspännig")

    «Geht nicht, gibt’s nicht!»
    http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/rmn01.c.5721535.de.htm

    2 Mal editiert, zuletzt von RobertKWF () aus folgendem Grund: 2. Link

  • Nein, der Abriss der Schirn wäre nicht sinnvoll!
    Ich schätze dieses Museum in seiner Innenstadtlage, von den Ausstellungen brauchen wir hier nicht zu reden. Es hat sich in den 23 Jahren seines Bestehens etabliert und nur die wenigsten werden es missen wollen. Über die Notwensigkeit des Tisches lässt sich streiten, aber man darf nicht verkennen, dass das Urheberrecht nicht nur Last ist, sondern auch Entwürfe in ihrer Ursprünglichkeit schützt. Frankfurt wäre schlecht beraten, wenn es die Schirn in Frage stellt.

  • Die Schirn kann meinetwegen gern innerhalb der Innenstadt umziehen, ihre Existenz wird niemand in Frage stellen wollen. Das unabwendbare städtebauliche Problem ist jedoch, dass die Schirn in ihrer gegenwärtigen Form einen Riegel zwischen dem zu errichtenden Viertel und der südlichen Umgebung darstellt, der eine organische Verknüpfung dieser Areale und somit auch eine Belebung durch Fußgänger erheblich erschwert, wenn nicht sogar ganz verhindert. Natürlich kann und will niemand hier Ströme wie auf der Zeil erwarten, aber was können wir erwarten, wenn man nach einem Spaziergang durch wie auch immer wiederaufgebaute Altstadtgassen vor einer unüberwindlichen Mauer steht? Der vor langer Zeit schon genannte Vorschlag eines Durchbruches im Erdgeschoss der Schirn zur Saalgasse hin würde dies zumindest abmildern.


    Betreffend des Tisches sei folgendes angemerkt: Wenn es nur um diese Konstruktion an sich ginge, so sei es mir herzlich egal, was damit passiert. Herr Bangert könnte von mir aus noch 100 andere bauen. Doch leider steht der Tisch, soweit ich das aus den mir vorliegenden Informationen schließen kann, unmittelbar an der Parzelle des Roten Hauses. Das Haus selbst dürfte davon nicht unmittelbar betroffen sein. Das Problem ist jedoch, dass sich das Rote Haus auf alle angrenzenden Gebäude abstützte - und ohne die Rekonstruktion dieser Gebäude macht das Gebäue selbst keinen Sinn. Der baugeschichtliche Kontext wäre nicht gegeben, und die Baustatik selbst hätte mit dem Original auch nicht mehr viel zu tun. Und schon wäre man beim bösen D-Wort, das bei allen Seiten gleichermaßen Abscheu hervorruft.


    Nebenbei bemerkt, wenn sich ein Abriss des Tisches nicht durchsetzen ließe, obwohl Herr Bangert noch um Weihnachten sein Entgegenkommen verkündete (siehe #1238), wie wäre es wenn man das Konstrukt an eine andere Stelle versetzt? Nur mal so als Vorschlag, im Rahmen eines worst case scenario....

  • Die Schirn abreißen? Sorry, aber solange die Stadt auch nur einen Cent Schulden hat gibt es wirklich wichtigeres. Und das sage ich, als städtebaulicher Gegner der Schirnarchitektur. Der Komplettabriss ist einfach zu teuer (im Vergleich zum tatsächlichen Gewinn), zu unverständlich in Anbetracht der vielen anderen Problemzonen der Innenstadt. Da gehen das Areal um die Kleinmarkthalle oder gewisse Dachrekos am Rathauskomplex einfach vor.


    Und nur mal so als kleine Überlegung als Alternative zum Komplettabriss.:
    Man könnte das Geld vielleicht in der Altstadt sogar effizienter anlegen. Wenn ich mir überlege, wie unattraktiv der Straßenraum östlich (also rund um den Dom) und südöstlich, zum Main hin, gestaltet ist, könnte man doch mit dem ganzen teuren Geld eine viel größeres Gebiet unglaublich aufwerten. Durch neues Pflaster, Bäume, Städtmöbel etc...
    Ich denke der Gewinn wäre größer, als die sündhaft teure Umverlegung der Schirn.


    Zum Tisch: Stellenweise macht das Urheberrecht ja Sinn, aber im Fall des Tisches bleibt doch zu überlegen, in wie weit er überhaupt zum restlichen Gebäude gehört? Also ob das Urheberrecht vor Gericht überhaupt ziehen würde. Gabs da schon mal was bezüglich des konkreten Falls?

  • Damit jeder weiß wovon die Rede ist, die Schirn ist das längliche Gebäude mit dem runden Aufbau zwischen Dom und Kirche am Römer.



    Bild von mir


    Es wäre schon nicht schlecht, wenn das bestehende Gebäude wegkäme und die "neue" Altstadt sich bis zum Main herunterziehen kann, aber das kostet natürlich alles Geld. Der Standort sollte jedoch beibehalten werden.

  • Wenn man den EG Durchbruch macht und den archelogischen Garten überbaut, ist die Schirn doch so gut wie weg. Das bischen Eingangsbereich wird ja wohl auch von den Hardcore Rekonstruierern zu verkraften sein.
    Ich finde die Rotunde zumindest nicht schlecht. Das größte Problem ist einfach die "funktionslose" extrem lange Wand, die der Riegel darstellt und das auch noch an der Südseite, so dass die Sonne genommen wird. Deshalb gehen die Leute - egal von wo sie kommen - auch lieber am TR entlang. Da gibts nen Souvenir-Shop, "Eingänge" und sogar Sonne. Wobei Schatten an einer funktional belebten Stelle ja nicht stören würde. Mit einem Umbau/Verbau der Seite/Durchbruch durchaus ein lösbares städtebauliches Problem.


    Altstadt bis zum Main hieße übrigens doch erstmal "Altstadt" oder "Stadt" anstatt 50er Vorortgeschosswohnungen südlich der Schirn herstellen. Und da sollte man das Geld doch besser dort in die Umgestaltung investieren, als in einen überflüssigen Abriss der Kunsthalle.
    Aber zuerst die Priorität auf die Notdächer im Fordergrund setzen, wie Portenos Bild wunderschön zeigt!

  • Natürlich sind diese Vorstadt-Gebäude um den Dom und am Main schlimmer als die Schirn, da helfen auch Verdichtung oder Bäume nix sondern nur Abriss. Allerdings handelt es sich da halt um Wohnhäuser die zudem nichtmal der Stadt direkt gehören, von daher nicht wirklich mit der Schirn zu vergleichen nach dem Motto "Die sind aber dringender".
    Der Schirn-Kunsthalle gebe ich so oder so nicht mehr als 20 Jahre. Der Tisch wird jetzt natürlich das Dringendste. Kann mir irgendwie kaum vorstellen dass der auch vom Urheberrecht geschützt sein soll. Ganz abgesehen davon: unzählige Nachkriegsgebäude in der Stadt wurden und werden (glücklicherweise) umgebaut, warum greift dort das Urheberrecht nicht, dafür aber bei der Kunsthalle?


    Ob es allzu erstrebenswert ist, die öffentliche Hand komplett schuldenfrei werden zu lassen, wage ich übrigens zu bezweifeln, aber das gehört hier nicht her.


    Ansonsten zur Sitzung:
    Bezüglich der Tiefgarage wurden haufenweise (auch großräumigere) Varianten gezeigt, die Bandbreite ist dermaßen groß, dass es schon mit dem Teufel zugehen müsste, wenn wegen der Zufahrt das Haus Rebstock nicht rekonstruiert werden sollte.
    Bei den U-Bahn-Abgängen gibt es ungefähr die folgenden Vorschläge: billigste Variante (ca 200000€) ist die, den Eingang ungefähr da zu lassen wo er jetzt ist, Eingang wäre dann in der Goldenen Wage. Die Teuerste wäre der Eingang von der Braubachstraße aus mit erheblicher Erweiterung der B-Ebene (waren um die 10 Millionen). Alle anderen Varianten wären so im Bereich 2-3 Millionen. Darunter den Eingang vor den Dom oder in eines der Häuser an der Ostseite des Hühnermarktes zu verlegen, eine Variante mit nur Fahrstühlen auf Höhe des Kunsthallen-Tisches, etc. Die Lösung vor dem Dom und mit nur Fahrstühlen wurde kategorisch ausgeschlossen. So von meinem Eindruck her, wird die Stadt wohl die Lösungen Goldene Wage, Hühnermarkt, und eine günstigere Braubachstraßenvariante am ehesten gründlicher prüfen lassen.
    Ein Abriss des unseeligen Kunstvereins wurde von Herrn Heumann kategorisch ausgeschlossen, unter dem Hinweis dass diese Diskussion bereits geführt worden sei. Irgendwie kann ich mich aber weder an eine Ausschusssitzung noch irgendwelche Pressemitteilungen erinnern, wo dieser Punkt mal ausführlicher behandelt wurde. Das bisher einzige Argument für den Erhalt das überhaupt jemals angeführt wurde, war der Denkmalschutz, der allerdings nicht für diesen Neubau gilt, sondern für die darunter befindlichen Kellerreste. Von daher ein sehr seltsames Statement.

  • Das Urheberrecht greift auch da. Zusammen mit dem Denkmalschutz. Schau Dir nur mal die Diskussion um den Umbau der Großmarkthalle an. Nur ist es vermutlich so, dass in vielen Fällen weder Architekt noch Denkmalschutz ein Interesse am weiteren Bestand haben. Auch sind viele Gebäude nicht als "kunstwerk" (ja, Anführungszeichen) erbaut worden - der Tisch ist aber eines oder soll es zumindest nach Ansicht seines Architekten sein.
    Und da manchem jedes Mittel recht ist, seinen Namen mal wieder in die Zeitung zu bringen, stellt der Herr sich hier halt etwas bockig.

  • Bei dem "Tisch" geht es ja um die Frage, ob er eine untrennbare Einheit mit dem Restgebäude bildet. Denn nur dann würde ein Abriss des "Tisches" eine Veränderung am Gesamtgebäude bedeuten, was wiederum wegen des Urheberrechts der Zustimmung des Architekten bedürfte. Das Gesamtgebäude selbst (also in diesem Fall die komplette Schirn-Kunsthalle incl. des "Tisches") kann ja auch ohne Zustimmung des Architekten abgerissen werden - egal, ob "Kunst" oder nicht.


    Gilt das Urheberrecht des Architekten eigentlich auch bei privaten Gebäuden? D.h. könnte der Architekt meines (leider nicht vorhandenen;)) Hauses mir einen Umbau verbieten?


    Frage: Bei übergeordnetem Allgemeininteresse gibt es doch die Möglichkeit der Enteignung von eigenem Grund und Boden. Gibt es nicht evtl. auch die Möglichkeit, in einem solchen Fall das Urheberrecht des Architekten aufzuweichen?

  • Verlegung der U-Bahn-Station Dom/Römer

    Um die Goldene Waage an ursprünglicher Stelle rekonstruieren zu können, muss der östliche Zugang zur U-Bahn-Station Dom/Römer, der sich heute an diesem Ort befindet, verlegt werden. Die städtische Verkehrsgesellschaft VGF hat die Möglichkeiten untersucht und elf Varianten vorgelegt. Bei der letzten Sonderausschusssitzung, von der Rohne oben in #1269 berichtet, war auch dies Thema.


    Nun ist im Parlamentsinformationssystem der Stadtverordnetenversammlung ein Zwischenbericht zu dieser Untersuchung online. In einer Anlage sind die elf Varianten grafisch dargestellt (jeweils PDF):


    Download Zwischenbericht
    Download Anlage

  • Archäologischer Garten und Tisch

    Richtig verstehen muss man die Debatten um den "Archäologischen Garten" und den "Tisch" als Bürger wohl nicht.

    FAZ.NET vom 18.April 2009, "Irgendetwas Kulturelles"
    http://www.faz.net/s/RubFAE83B…Tpl~Ecommon~Scontent.html

    Der "Archäologischen Garten" ist weder sehenswert, weder Attraktiv noch sonst wie von optischem Reiz. Einzig aus der Tatsache und dem Wissen heraus, dass hier Teile der Grundmauern aus der frühen Stadtgeschichte zu sehen sind, bezieht er seine Bedeutung. Noch nicht einmal die Steine selbst sind interessant anzuschauen. Das ganze Areal ist optisch eine Zumutung, auch für den Touristen.
    Überhaupt, "Archäologischer Garten" klingt hier für mich so, wie "Industrie-Park" für die übel riechenden und teils giftigen Chemiechen-Fabriken im Stadtteil Höchst mit ihren Rauchschwaden und ihrem Schmutz.

    Ich plädiere nicht dafür, das Ganze zuzuschütten, sondern halte eine Überbauung für das Richtige. Mit der Möglichkeit für den interessierten Besucher, bei Bedarf hinabsteigen zu können, um sich vom tatsächlichen Vorhandensein der alten Grundmauern zu überzeugen. Nicht um sie zu bewundern, denn zu Bewundern gibt es da nichts.

    Also, öffentlicher Zugang in irgendeinem oberirdischen Gebäude, mit Hinweisschild, von wo aus man in den Keller hinabsteigen kann. Fertig.

    Über diesen kleinen Bereich, der unterirdisch frei zugänglich sein sollte, dann die Betondecke mit einem Loch für die Kellertreppe und darauf die Rekonstruktionen der Altstadt. Ingenieure und Architekten ans Werk.


    Das die Zeit mittlerweile kulturell und künstlerisch sehr schnell über den "Tisch" hinweggegangen ist, dürfte wohl kaum jemand mehr ernsthaft in Frage stellen wollen. Schon die übliche Benennung dieses Objektes, als "Tisch" durch die Allgemeinheit zeigt die entsprechende Klassifizierung. Auch wenn keine Altstadt-Rekonstruktion vorgesehen wäre, müsste das Niederlegen des "Tisches" endlich ernsthaft angegangen werden. Ob der "Tisch" einem zu rekonstruierenden Haus direkt im Wege, oder nur zu nahe steht, macht da keinen großen Unterschied.
    Nur der Künstler selbst will aus durchschaubaren Gründen noch an dem "Tisch" festhalten.

  • Goldene Waage

    Gegen den Wiederaufbau /die Rrekonstruktion eines so stadtbildwichtigen und identitätstiftenden Gebäudes wie der Goldenen Waage kann es doch kein ernstgemeintes Argument sein, dass dort ein paar U-Bahn-Treppen im Weg liegen.
    Irgendwie ist es schon haarsträubend, welche absonderlichen Argumente seitens der Gegner ins Feld geführt werden.

  • Das sind keine von Gegnern ins Feld geführte Argumente. Bei der Verlegung des Zugangs zur U-Bahn-Station Dom/Römer geht nicht um das Ob, sondern um das Wie. Den Wiederaufbau der Goldenen Waage hat die Stadtverordnetenversammlung beschlossen (wenn auch ansonsten noch vieles unklar ist). Die für den U-Bahn-Zugang zuständige Verkehrsgesellschaft VGF ist - vorsichtig formuliert - nicht gerade für schnelles und unkompliziertes Handeln bekannt, wie die Beispiele Umbau Rathenauplatz und die mit 1,5 Jahren kalkulierte Bauzeit für einen Aufzug an der U-Bahn-Station Alte Oper zeigen.

  • Kleiner Vogelsang

    Die Altstadtfreunde wollen selbst ein Altstadt-Haus (Kleiner Vogelsang) wieder aufbauen «Wir werden eine Tombola veranstalten und eine Spendenaktion machen». Offenbar handelt es sich um das Haus Markt 11, nahe der Goldenen Waage.

    Gestern hat Jörg Ott, der Designer des virtuellen Altstadtmodells, mit Kreidestrichen auf dem Pflaster die neue Altstadt aufgezeichnet. "Die Grundrisse führten auch bei den Altstadtfreunden zu neuen Erkenntnissen: Nicht nur der Tisch vor der Schirn müsste abgerissen, sondern auch das moderne Gebäude des Frankfurter Kunstvereins müsste ebenfalls zur Disposition gestellt werden".

    Die Vorsitzende des Vereins « Pro Altstadt » regte weiterhin an, für die Bebauung des "archäologischen Gartens" nochmals eine Planungswerkstat mit den Bürgern zu veranstalten.

    fnp-online vom 22.04.2009
    http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/rmn01.c.5823015.de.htm

  • Museumsleiter mischt sich in Stadtplanung ein

    Soll etwa mit dem vielfältigen Meinungsbild der städtischen Amts- und Kulturträger die Arbeit der Beteiligten an der Altstadtrekonstruktion auf dem Dom-Römer Areal sinnvolle und positive Unterstützung finden?

    Wie schon beim geplanten Neubau des Historischen Museums Kulturdezernent Semmelroth und Museumsleiter Gerchow durch ihr Votum für die äußere Gestalt, so will auch jetzt Max Hollein in noch massiverer und unerträglicher Weise durch seine neueste Stellungnahme prominenten Einfluss auf die Gestaltung der Altstadt nehmen. Könnte auch eine Art Schützenhilfe des eigentlich sonst beliebten Museums-Direktors für den Dezernenten Edwin Schwarz sein, der offenbar mit seinen Verhandlungen mit Architekt Bangert über den Abriss des Tisches, entgegen seinen vorher geäußerten Vorstellungen, gescheitert zu sein scheint.

    Aus der Not eine Tugend machen.
    Mit sehr bemüht zusammengesuchten Argumenten verteidigt nun plötzlich auch Hollein den Tisch und sucht nach Sinngebungen wie "Foyer" und "Aussichtsterrasse", die vor Jahren schon mal auftauchten, am Praktischen scheiterten und schon damals nicht beim Publikum angekommen sind.

    Die Gestaltung öffentlicher Gebäude der Stadt und die Stadtgestaltung im Allgemeinen, kann doch nicht den Befindlichkeiten und befangenen Vorstellungen der zeitlich begrenzt eingesetzten Leiter einzelner Institutionen unterworfen werden!?

    Schirn-Chef verteidigt "Tisch"
    fnp-online vom 18.05.2009
    http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/rmn01.c.5953531.de.htm

  • Frankfurt merkt gar nicht, wie lächerlich es sich mit der Debatte um den Wiederaufbau der Altstadt macht! Diese Bankenmetropole mit ihren Phallustürmen der Macht, will sich eine schnuckelige Äppelwoi- Trinkkulisse errichten, weil es sonst ja in der Stadt nicht so gemütlich ist wie noch vor hundert Jahren. Deshalb errichtet man die Armenhäuser des alten Frankfurt neu, errichtet Kulturinseln inmitten eines Meeres der Banalität kapitalistischer Zweckarchitektur. Das Blöde an solchen Kulissen ist, das man ständig seiner Illusion einer heilen Welt beraubt wird, sobald man sie verlässt. Sicher wird das Kleinbürgertum viel Freude haben an seinem neuen, alten Frankfurt.

  • Nicht nur das "Kleinbuergertun" auch das "Grossbuergertum", schliesslich ist das die Klientel welche mit Spenden zum Beispiel auch die Alte Stadtbibliothek am Mainufer wieder Rekonstruiert hat.;-)
    Dieser sogenannte "Tisch" und aehnliche moderne "Kunstwerke" werden doch vor allem von einer selbsternannten Avantgarde befuehrwortet welche von der grossen Mehrheit der Bevoelkerung schlicht als kalt und unaesthetisch empfunden wird.
    Lieber eine gemuetliche und schoene Altstadt wie in Prag und daneben die Skyline. Dann wird Frankfurt eine der spannensten Staedte der Welt.