[quote='Dvorak','http://www.deutsches-architekturforum.de/thread/?postID=158893#post158893']Ich finde man merkt immerhin ganz deutlich, dass regelmäßig versucht wird, modern und alt so in Zussammenhang zu bringen, dass ein Zusammenspiel der beiden unmöglich scheinen soll. Die berechtigte Kritik, dass die Altstädte zu Tourie-Vierteln verkommen wird wird durch die Globalkritik an der Moderne heruntergespielt. [QUOTE]
Es mag schon sein, dass viele Altstädte, ob erhalten oder teilweise rekonstruiert, sehr touristisch geprägt. Dennoch bieten diese alten Stadtstrukturen wesentlich mehr Nutzungsmöglichkeiten. Hier kann die Stadtplanung entscheidenden Einfluss nehmen, in dem man etwa den Wohnanteil sehr hoch hält und nicht nur Büros, Cafes und Einzelhandel in den meist schmalen Gebäuden unterbringt.
Klar, die typischen Fußgängerzonen sind den meisten Städten abends eher öde, aber die rekonstruierten Straßenzüge in Frankfurt stellen sicher nicht die Haupteinkaufsstraßen Frankfurts dar. Eine lebendige, altstadttypische Nutzungsmischung kann ich mir dort sehr gut vorstellen.
Ein Tipp: Geh doch mal in die Seitenstraßen und Gassen der Altstädte von Heidelberg,Regensburg oder Augsburg (z.B. Lechviertel). Dort findest du ein ganz anderes Stadtbild als du es aus Braunschweig zu kennen scheinst.
Die Moderne wird genug gescholten, ich muss nicht auch noch auf sie einprügeln. In weitgehend intakten Altstadtensembles kann - meiner Meinung nach - auch zeitgenössische Architektursprache eingesetzt werden. Allerdings nur in dem Maße wie sie die tradierte Kleinteiligkeit aufnimmt und nicht versucht über das Historische zu dominieren oder zu karikieren.