Technisches Rathaus und Umfeld - Neugestaltung nach Abriss

  • "So schön eine komplette Reko auch wäre - zum einen muss sie durch Investoren ( gibt es die für eine komplette Reko überhaupt ? ) finanziert werden und zum anderen spiegelt sie einem falsche Tatsachen vor - FFM wurde nun mal total zerstört."


    Dann hätte man die ganze Stadt auch als Schutthaufen liegen lassen sollen. Da hätte sicher auch der letzte Blinde gesehen, dass es einen Krieg gegeben hat.


    "Rekos des Alten gibt es mehr als genug"


    Wie kommst du denn zu dieser Ansicht? Es gibt kaum wirkliche Rekos. Entweder wurde vereinfacht wieder aufgebaut oder kritisch rekonstruiert. Das "Haus zum Falken" in Würzburg stellt eine der wenigen WIRKLICHEN Rekos dar!


    "Im Kontrast zwischen Alt und Neu, Sichtbarmachung der Spuren der Zerstörung liegt hier in meinen AUgen die sehr große Chance für FFM !"


    Hier bin ich gänzlich anderer Meinung. Es geht doch nur um ein klitzkleines Areal auf der Fläche des heutigen Technischen Rathauses. Die ganze Stadt ist doch ein einziges Zeugnis des Krieges. Wo ist da das Problem einen Teil wieder zu rekonstruieren? Dieselbe Diskussion gibt es in Dresden bei der Neumarktbebauung auch. Dieser macht auch nur einen winzigen Teil der gesamten Stadt aus, die heute eher den Namen "Betonflorenz" verdient hätte. Aber selbst wenn die Spuren des Krieges durch Rekos nicht mehr sichtbar sein sollten, ist mir das tausendmal lieber als Glas, Stahl und Beton. Die Moderne hat in den letzten 60 Jahren bewiesen, das sie nur in ganz wenigen Fällen zufriedenstellende Ergebnisse hervorbringt.

  • Richtig. Tarsis, wir sprechen nicht über eine "komplette Reko des Stadtgebietes oder auch eine Reko im überwiegenden Teil". Wir sprechen von der Wiederherstellung eines alles andere als weitläufigen Ensembles, das flächenmäßig allenfalls 5% der zerstörten Altstadt ausmachte. Frankfurt hatte vor der Zerstörung mit die größte mittelaltliche Altstadt Deutschlands, über 1.000 Altstadthäuser. Wir sprechen hier über etwa 60 Häuser, und das ist im Augenblick die Maximalforderung.


    Nachtrag: Der hier im Forum zu sehende "Turm" ist bereits die neue Kunsthalle Portikus. Sollte auf der Maininsel, auf der anderen Seite der Brücke, noch etwas gebaut werden, dann würde das gastronomisch genutzt.

  • @ Schmittchen : Das mit dem Turm der Kunsthalle Portikusist mir beriets bekannt. Ich habe den Link gespeichert und verfolge das Projekt.


    @ Protector : Du machst genau das ws ich mit dem Beitrag eben vermeiden wollte : emotional werden in der Sache und zudem persönlich werden.


    Wenn ich davon Rede die Zrstörung sichtbar zu lassen,in dem man eben nicht alles komplett rekonstruiert,so ist ist damit eben kein belassener Schutthaufen in der Satdt gemeint wie du mich jetzt quasi darstellst. Ich denke über dieses Niveau brauchen wir nicht weiter reden.


    Dies ist ein Architekturforum und wenn ich so schreibe meine ich natürlich eine architektonsiche Aufarbeitung der Zerstörung. Ich dachte das wäre in diesem Forum klar und nicht weiter zu diskutieren.


    Weiterhin meine ich mit Rekonstruktionen alle Projekte, in denen auf alte Pläne zurükgegriffen wurde um nicht mehr existente Substanz wieder neu zu erschaffen. Ob da jeweils vereinfacht gebaut wurde oder innere Raumaufteilungen angepasst wurden ist dann im EInzelfall als sinnvoll oder nicht sinnvoll zu diskutieren, dies ist hier nicht Gegenstand des Threads oder zumindest nicht primär.


    Wenn bei dir eine Rekonstruktion bis ins letzte Detail dem historischen Original entsprechen muss so muss man dir zwangsläufig recht geben - dies ist oftmals aufgrund moderner Erfordernisse der Bauvorschriften, Raumaufteilungen, Nutzungsansprüchen oder schlicht mangels genauer Überlieferung der Pläne und des Bauzustandes nur annähernd möglich. Wenn du diese Rekos ebenfalls ablehnst, wie du es pben ja tust, dann müsste man allerdings etliches in Deutschland wieder abreissen oder zumindest erneut umbauen.


    Münster ist ein viel gelobtes Beispiel für eine kritische Rekonstruktion und wird von seinen Einwohnern als sehr lebenswert empfunden, weil man eben alte Grundrisse beibehalten, aber eben nicht wieder genau kopiert hat. Das alte Münster esitiert nicht mehr oder eben nur noch in Annäherung. Was ist daran so falsch? Was machen Neubauten am Neumarkt in Dresden denn kaputt ?


    Betonflorenz ist hier als polemisch und unangebracht zu bewerten. Die alte Stadtsilhouette ist wieder hergestellt und vielfach werden alte Strassenzüge wieder angelegt. Aber Städte sind nun einmal auch Ausdruck gebauter Geschichte im Laufe ihrer Existenz. Und die Prager Strasse wurde mit BEdacht nicht komplett abgetragen sondern gezielt baulich verschmälert udn aufgewertet. Das hat rein gar nichts mit dem verloren gegangenen Barock zu tun aber es ist gebaute Geschichte der Stadt !


    So hat man nun mal im Sozialismus gebaut, so war die Stadtplanung. Man kann versuchen hier neue Akzente zu setzen, aber dürfen wir ganze Viertel abtragen, nur weil sie nicht mehr dem Zeitgeist entsprechen ? Weil man das Alte lieber mag ?


    Fehler aus der Nachkriegszeit in der man in sehr kurzer Zeit sehr viel bauvolumen schaffen musste um die Not zu lindern, stehen ausser Frage ! Die Frage muss viel mehr lauten INWIEWEIT man denn solche Strukturen auflockern, anpassen was auch immer darf.


    Es muss wieder eine gewachsene Stadt werden - und das braucht eben zeit und wird nicht dadurch korrigiert, dass man alles abreisst udn neu baut. DAs technische Rathaus ist hier in SOnderfall, da es ein relativ überschaubares Gebiet ist, dennoch bin ich nach wie vor der Meinung, dass man heir nur in wenigen Ausnahmefällen historisch oder annähernd rekonstruieren und ansonsten mit Architektur des Jahres 2006 bauen sollte.


    Wie bereits einmal erwünscht : Dies ist meine Meinung und ich versuche sie sachlich und klar darzustellen und zu begründen. Selbstverständlich darf man anderer Meinung sein und sich sehr gerne sachlich mit mir austauschen ! Aber dann bitte auch sachlich und nicht persönlich werden und meinen Beitrag mit dem Kommentar : Dann hätte man die ganze Stadt auch als Schutthaufen liegen lassen sollen.


    Das dient weder der Sache noch dem Forum und am allerwenigsten dir selbst. Ein offener Geist ist das was ich am meisten hier im Forum - auch bei anderen Themen - vermisse.

  • @ Schmittchen : Ich bin mir der Ausdehnung des Gebietes bewusst und stosse immer wieder auf interesante Parallelen zwischen Braunschweig und FFM. Auch hier wurden weit über 1000 Fachwerkhäuser dem Erdboden gleich gemacht und die alte gewachsene Altstadt ist auch nicht mal mehr auf dem Stadtplan ablesbar - zu 100 % ausgelöscht. Auch hier gibt es ein seine Umgebung dominierendes technisches Rathaus. Auch hier wurden Rekos in Angriff genommen und wird viel diskutiert.


    Als ich von Rekonstruktion sprach bezog ich mich auch lediglich auf das Gelände des technischen Rathauses. Ich habe den Thread schon mehrfach komplett gelesen und auch schon öfter Beitrage reingesetzt. Das ur noch einmal zur Erläuterung. Aber trotzdem Danke für deinen Hinweis !

  • Tarsis, es geht dir wohl generell um das Für und Wider von Rekonstruktionen, das wird spätestens mit deinem vorletzten Beitrag klar. Hierfür gibt es bereits einen Thread: Rekonstruktionen - Für und Wider.


    Bitte die Diskussion dort fortsetzen, hier soll es um das Areal des Frankfurter Technischen Rathauses gehen.

  • Genau darauf habe ich mich ja auch bezogen wie an meinen Ausführungen zu sehen ist. Ich habe nur etwas weiter ausgeholt, weil Protector meinen Beitrag wohl missverstanden hat.

  • Mir lag es fern dich in irgendeiner Weise persönlich anzugreifen :) falls du dies so aufgefasst haben solltest, bitte ich um Entschuldigung.
    Mit der Aussage "die ganze Stadt in Schutt und Asche liegen lassen" wollte ich zum Ausdruck bringen, dass es meiner Meinung nach nicht möglich ist über "kritische Rekos" ein Bewusstsein der Menschen für die Zerstörungen des Krieges zu schaffen. Die meisten Menschen wissen ja gar nicht wie die Städte vor der Zerstörung aussahen. Ich denke daher ein solches Bewusstsein kann nur entstehen, wenn man den Vergleich vorher/nachher kennt.
    In Nürnberg hat man übrigens wirklich darüber nachgedacht die Stadt in Schutt und Asche liegen zu lassen, die Idee dann aber schnell wieder verworfen, da man neuen Wohnraum brauchte. Ich glaube wenn dies gemacht worden wäre, dann wäre die Wirkung um einiges höher als bei diesen als sie von kritischen Rekos ausgehen könnte.
    Ich lehne keineswegs den vereinfachten Wiederaufbau ab. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass oftmals von Rekos gesprochen wird, auch wenn es nicht zutrifft. Und es trifft nunmal in den wenigsten Fällen zu. Teilreko, oder historiesierender Wiederaufbau ist meistens zutreffender. In Nürnberg, Würzburg oder München ist dieser ja auch durchaus sehr gelungen. Dennoch sieht man, dass sich in vielen Städten quasi "Provisorien" befinden, die noch auf ihre Komplettierung warten, was aber meistens an ideologischen Dogmen scheitert. Das ist es was mich traurig macht. Mir ist klar, dass man keine ganzen Straßenzüge abreissen kann. Aber ich fände es schön, wenn an den Orten wo die Chancen und Möglichkeiten bestehen zu rekonstruieren, dies auch gemacht wird. Und Frankfurt ist für mich solch ein Fall. Hier hat man die einmalige Chance Frankfurt einen Teil seiner Geschichte zurückzugeben.
    Aber wie Schmittchen schon gesagt hat, gehört dies wohl eher in den "rekonstrukionen - für und wieder" thread. Ich könnte jetzt noch auf Dresden eingehen, aber ich glaube das würde den thread hier sprengen. ;)
    Also, nichts für Ungut. Wollt dich nicht angreifen und habe auch nichts gegen deine unterschiedliche Meinung! :)

  • Die Erinnerung an die Zerstörung könnte man auch durch die Wahl der Materialien (Farbenkontraste, ähnlich der Frauenkirche in DD) wachhalten.
    Tarsis, du vergisst, dass die Städte und Architektur für die Menschen da sind, dass sie dort leben, arbeiten, und VOR ALLEM sich dort auch wohlfühlen. Und da hat die Fassadengestaltung mit einen sehr großen Einfluss.
    Glaspaläste sind was fürs Bankenviertel und Betonbunker haben nirgends etwas verloren. Wenn du mit "Architektur des Jahres 2006" kommst, würde mich mal interessieren was du darunter verstehst. Das kann sowas sein wie das Radisson, oder aber auch sowas wie das Ibis im Rebstockpark. Kann aus der Hand von Unverbesserlichen wie Jourdan stammen, oder aber von Patschke. Fragen über Fragen...


    Vor allem sollte man nicht vergessen, dass es sich hier nicht um irgendeinen Teil der Altstadt dreht. Nein, es geht um einen der geschichtlich von so enormer Bedeutung ist wie kaum ein anderer Ort in Mitteleuropa. Und er würde noch genau so aussehen wie vor 100 Jahren, hätte es den Krieg nicht gegeben.
    Und wenn man vor der Wahl steht, entweder Erinnerung an den Krieg und die Nachkriegszeit wach halten oder Stadtbild verschönern, dann sollte man sich ohne zu zögern für Letzteres entscheiden. Grund, siehe zweiter Satz.


    Zumal es doch ziemlich paradox ist, wenn Viertel aus der noch relativ jungen Gründerzeit von der Bausubstanz her als deutlich älter einzustufen sind, als das Viertel, das den Namen Altstadt trägt. Auf dem Gebiet der Altstadt gibt es kein einziges altstädtisches Ensemble. Selbst am Römerberg ist der überwiegende Teil der Gebäude aus der Nachkriegzeit. Gerade mal 7 Fachwerkgebäude stehen in der Altstadt, und das obwohl Fachwerk ja die Frankfurter Bautradition schlechthin ist. Hat es die Erinnerung an diese Tradition nicht auch verdient wachgehalten zu werden? Auf jeden Fall ja, und vor allem muss sie Vorrang haben vor der Erinnerung an irgendwelche Wunden.
    Fast jeder Frankfurter Stadtteil, ob Sachsenhausen, Höchst, Seckbach oder welcher auch immer, hat mehr Gebäude aus früheren Zeiten, als die Altstadt, wo schon Gebäude standen als in den angesprochenen Vierteln noch nicht mal an Besiedlung zu denken war. Hier schlägt das Herz der Stadt. Und jetzt ist es an der Zeit dieses Herz nicht nur wieder funktionsfähig zu machen, sondern ihm auch wieder die Gestalt eines Herzens zu geben. Der gegenwärtige Zustand von einzelnen historischen Gebäuden, die völlig zusammenhanglos herumstehen und dazwischen unhistorischer Bebauung sollte zumindest hier korrigiert werden.


    Gerade weil Frankfurt geradezu ein Experimentierfeld der Moderne ist, braucht es auch ein beschaulicheren Gegenpol. Was bietet sich mehr an, als ein kleines aber feines Altstadtquartier, das auch noch von herrausragender geschichtlicher Bedeutung ist. Gerade der dadurch entstehende Kontrast zwischen Fachwerkensembles und Wolkenkratzern wäre eine unglaublich Chance für FFM.

  • @ Rohne : Im Grunde liegen wir genau auf einer Linie ! Selbstverständlich sollen sich die Bewohner in ihrem Viertel und ihren Gebäuden wohl fühlen ! Genau das habe ich ja aussagen wollen mit meinem Beitrag - daher ja mein Vorschlag, das was im Bankenviertel im Großen mit der Moderne gelungen ist dort in Kleinen zu wiederholen ! Vergessen das Architektur für MEnschen da ist - auf keinen Fall ! Im Gegensatz zu manchem Architekten. ( siehe KSP-Entwurf )


    Als Beispiel wurde von mir der Dresdener Neumarkt angeführt mit der Kombination von Rekonstruktionen und daran angelehnen Bauten auf historischen Grundrissen aber in moderner Bauweise. Lies einmal nach und schau dir das zitierte Beispiel Hotel de Saxe und seinen Nachbarbau an.


    Weiterhin sind mir auch die Beispiele in Nürnberg bekannt. Viele Gebäude in der Innenstadt wurden in moderner Formensprache aber eben mit der alt bekannten Buntsandsteinverkleidung wiedererrichtet - in meinen Augen eine der besten Lösungen. Und etwas in diesem Geiste schwebt mir auch für FFM vor. ( natürlich nicht mit nürnberger Buntsandstein ! )


    Weitere Beispiele : Townhouses in Berlin : Neue Bebauung im Friedrichswerder mit historischer Umgebung auf kleinteiligen Grundriss, oder Wiederaufbau der Altstadt in Halberstadt. Die Innenstadt wurde komplett abgetragen nach dem Kriege und die alten Gebäude mit ihren jeweiligen Charakteristika beim Wiederaufbau in neuer Formensprache und mit neuen Materialien angedeutet : Die Komisse mit den beiden Spitzgiebeln, der Stelzfuss, das alte Rathaus, dessen Marktseite historisch rekonstruiert wurde und ansonsten aber modern errichtet wurde - hinzugefügt wurde die erhaltene alte Ratslaube und der Roland. Umliegende Gebaäude wurden in teiligkeit und Volumen der alten Bebauung angeglichen, die Grundrisse von Holz- und Fischmarkt wieder wie überliefert neu angelegt.


    Ebenfalls selbstredend, dass ich keine Glas- und Betonklötze dahinstellen möchte ! *lol* Eben dieser soll und muss ja dort verschwinden und einer "altstädtischen" Bebauung was Materialien und Teiligkeit der Bauvolumina angeht soll und muss her. Dieses jedoch gezielt akzentuiert durch vereinzelte Rekonstruktionen in Kombination mit Neubauten auf altem Grundriss.


    In jedem Fall soll es um eine Verschönerung gehen ! Verschönerung ist jedoch ein schwammiger Begriff, der sich leider nicht in allgemein gültige Regeln pressen lässt. Hoffen wir, dass das Beste dabei für das alte herz von FFM herauskommt !

  • Römerberggespräche


    wichtig - wichtig - wichtig


    Jetzt, am Samstag (21.01.06) finden im Schauspiel Frankfurt die Römerberggepräche statt.


    Sie dauern von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Wer jetzt aufstöhnt - keine Sorge, der interessantere Teil beginnt erst nach der Mittagspause um 15.00 Uhr.


    Vormittags gibt es Begrüßungsreden, eine Rede zu "Orten der Kulturnation" und - das könnte interessant sein - einen Beitrag von Martina Löw "Immer einzig und überall gleich - Chancen und Risiken moderner Städte"; dann um 11.30 noch urbanes Theater. Um 12.00 Uhr soll eine Diskussion stattfinden, um 13.00 Uhr folgt die Mittagspause.


    Dann geht es um 15.00 Uhr weiter:
    Walter Prigge spricht über "Stadtgestaltung und Urbanität - Die neue Ratlosigkeit"


    Um 15.30 folgt Wolfgang Pehnt "Illusionismus versus Brutalismus - Frankfurter Streitfälle: Eine ungeliebte Epoche und der Salto rückwärts"


    Und als Höhepunkt folgt um 16.00 Uhr diese Lachnummer:


    Die Architekturkritiker Dieter Bartetzko und Christian Thomas diskutieren über die Altstadt


    Das ist nun in etwa so sinnvoll, als würde man George Bush und Donald Rumsfeld darüber diskutieren lassen, ob der Irakkrieg gerechtfertigt war...


    Alle, die die Rekonstruktion unterstützen wollen, bitte ich um zahlreiches Erscheinen!

  • Reko-Finanzierung durch Spenden?

    Im aktuellen Spiegel findet sich ein sehr interessanter Artikel über die Elbharmonie, das geplante, extrem spektakuläre Konzerthaus in Hamburg.


    nachzulesen unter http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,395291,00.html


    Dort wird beschrieben, dass das Großprojekt erst durch die außerordentliche Spendenbereitschaft verwirklicht werden kann. Einige Privatleute und Unternehmen haben 2-stellige Millionenbeträge gespendet.


    Es wäre wirklich zu bedenken, ob diese Finanzierungsvariante auch im Falle der Altstadt funktionieren könnte. In Hamburg geht es immerhin um Gesamtkosten von 187 Millionen (wenn ich mich nicht täusche ein vielfaches von dem, was eine Reko im Sinne von Kardinal kosten würde). Es sind jetzt bereits mehr als 52 Mio. Euro an Spendengeldern zusammengekommen.


    In Ffm sollte es doch unzählige Unternehmen geben, die sich daran beteiligen würden, bei all den Banken, dem Airport, den vielen Firmenzentralen usw. .
    Außerdem hat Frankfurt, ähnlich wie Hamburg eine lange Tradition als Bürgerstadt. Viele Museen, Krankenhäuser und andere Einrichtungen sind meines Wissens von reichen Bürgern gegründet worden.


    Was meint ihr dazu??

  • mit dieser art von "subvention" würde eine reko rentabler werden.


    aber ob grosse firmen und private mezäne nicht wie sonst üblich kulturelle einrichtungen unterstützen, sondern eine alstadt finanzieren, wäre eine andere geschichte.

  • Tarsis:
    Warum sollte man nicht emotional werden bei Architektur? Architektur ist Kunst, Kunst ist Leidenschaft! Architektur wirkt sich auf das Selbstbewußtsein der Menschen aus. Frankfurter, die Leuten ihre Stadt zeigen, sagen bei einem Gebäude, daß es ein gutes Beispiel für moderne Architektur wäre, während andere das nicht sind. Der durchschnittliche, von außerhalb Kommende ist schon von der Skyline, die bei Frankfurt nun wirklich als gelungen zu bezeichnen ist.


    Menschen werden durch Architektur geprägt. Und da die meisten nunmal "Zuckerbäcker" mögen und auch nunmal in der Mehrheit die Straßen bevölkern, kann man für eine avantgardistische Minderheit "häßlich" und/oder "modern" bauen. Die Leute fühlen sich halt wohl, in verwinkelten Gassen. Probleme und Häßlichkeit gibts im normalen Leben genug, also will man "Wohlfühlarchitektur". Spuren der 60iger Jahre gibt es ebenfalls genug. Spuren des richtig historischen Alten sind viel zu selten. Ohne Vergangenheit keine Zukunft.

  • Um LeFays Beitrag fortzusetzen:


    Wie schrieb doch Gerd Schultze-Rhonhof in "Wozu noch tapfer sein?" (sehr empfehlenswertes Buch übrigens):
    "Wer weiß, woher er kommt, kann leichter bestimmen, wohin er geht. Wer es vorzieht, im Nebel zu gehen, darf sich nicht wundern, wenn er, wenn er im Kreise läuft."
    Passt auch ganz gut auf die Altstadt-Diskussion

  • LeFay : Ich meinte nicht diese Emotionalität ! ;) Ich meinte die Emotionalität in bezug auf die Auseinandersetzung an sich. Dabei ruhig und gelassen zu bleiben und den Gesprächspartner eben nicht "emotional" geladen anzugreifen.


    Das Architektur an sich Emotionen auslösen soll und emotional ist solte sogar Bedingung sein ! Stimme da völlig zu . . besonders bei dem Thema Reko und ALtstadt vermisst man ja schermzlich das Alte gewachsene . . .

  • Ich möchte noch einmal an den oben erwähnten Termin (Römerberggespräche - übermorgen!) erinnern und gleich zwei weitere wichtige Termine hinzufügen:


    - 24. Januar, 18.30 Uhr, Karmeliterkloster: Eine Veranstaltung der "Freunde Frankfurts", auch Dominik Mangelmann und andere Rekonstruktionsbefürworter werden zu den Rednern gehören, so dass wir vielleicht endlich einmal eine wirkliche Diskussion zu dem Thema erleben können...
    - 10 Februar, 16.00 Uhr, Rathaus: Letzte Sitzung des Sonderausschusses vor der Kommunalwahl

  • Tarsis: Achso, dann sind wir ja da einer Meinung.


    Meint ihr, daß es überhaupt noch möglich ist, daß eine Altstadtreko in Betracht kommt für die Verantwortlichen, oder ist der Zug schon längst abgefahren?

  • Ich glaube kaum, ass man den zug als abgefahren bezeichnen könnte ! Allerdings wird es wie immer ein Kompromiss werden. Es wird Zugeständnisse an KSP gemacht werden, die dann einen Teil ihres Planes verwirklichen dürfen mit der Maßgabe, einen gewissen Anteil an zu rekonstruierenden Gebäuden in ihre Planungen zu integrieren.


    Würde fast darauf wetten ! ;-))

  • Alles aber bloß nicht KSP! An dem Entwurf lässt sich kaum noch was zum Guten wenden. Viel zu steril, gerade und grobschlächtig (gerade mal 16Baukörper wo fast 50 standen, was im Vergleich zu den ursprünglich geplanten, 4 Gebäuden sogar noch regelrecht viel ist)