Technisches Rathaus und Umfeld - Neugestaltung nach Abriss

  • "Was hier zu sehen ist, wird so nicht gebaut werden."


    Hoffentlich, denn die Beschreibung des Siegerentwurfs mit verlegtem Krönungsweg und dreieckigem Bürobau, der zum Römer hin spitz zuläuft, verursacht alles andere als gute Laune. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das einmal sagen würde, aber dann noch eher Jourdan. Gut, man wird Details abwarten müssen, doch was hier zu lesen ist, geht in die Richtung einer Enttäuschung.

  • Hmmm, klingt ja alles nicht so gut. Enttäuschend.
    Kann nicht verstehen dass sich Herr Schwarz GEGEN einzelne Rekonstruktionen und sei es nur Fassaden ausspricht. Erstaunlich.


    Mal sehen wie die Entwürfe sind.

  • "City Snapshots"...von KSP Architekten...aha

    Hier kann man nun die wahrgewordenen Albträume des Siegerentwurfs betrachten:



    externer Verweis--->


    http://www.ksp-architekten.de/…tikel.php3?nid=76&entry=1


    Instinktlose Zweckarchitektur, in Ihrer Formensprache respektlos vor der langen Geschichte der Frankfurter Altstadt, siehe Bilder des Modells in diesem Thema.
    Es ist absolut unverständlich wie die Jury DIESEN Entwurf auswählen konnte.



    Nachrichten zum Thema:



    externer Verweis--->


    http://www.frankfurter-rundsch…rt_und_hessen/?cnt=727664


    'Schwarz spricht sich generell gegen Rekonstruktion aus...?????"
    Wieso denn das nun bitte auf einmal?


    externer Verweis--->


    http://www.faz.net/s/RubFAE83B…Tpl~Ecommon~Scontent.html


    "Was hier zu sehen ist, wird so nicht gebaut werden." ( Schwarz )





    Jetzt bleibt abzuwarten wie die Entwürfe aussehen die ab 20 September im Historischen Museum zu sehen sein werden.


    :nono:

  • Aktionismus? Ich bin dabei! Schlicht unglaublich, welche gesichtslose Zweckarchitektur hier als Stadtreparatur bezeichnet wird. Immerhin soll sich für den Siegerentwurf eher keine Mehrheit im Stadtparlament finden, so steht es zumindest heute in der F.A.Z.


    In der F.A.Z. sind auch Fotos des Jourdan-Entwurfs sowie des Kramm & Strigl-Entwurfs. Die Einäugigen unter den Blinden. Wenn ich die Kraft finde, werde ich sie noch scannen. Frühestens aber am späten Abend, da ich jetzt weg muss.

  • :nono:
    Ich kann nicht nachvollziehen, wie man bei Gebäuden die einzeln schon größer sind als die gesamte Römerbergostzeile noch von kleinteiliger Bebauung sprechen kann. Bei solch großen Einzelgebäuden nützt es dann auch nichts mehr, wenn jedes von einem anderen Architekten gestaltet wird und evtl. noch ein Satteldach oben drauf gesetzt wird. Aus meiner Sicht passt der gesamte Siegerentwurf nicht an diesen Ort, die Einzelgebäude sind viel zu groß dimensioniert für die Altstadt, ähnlich wie schon bisher das zu große Technische Rathaus. So etwas dann als Stadtreparatur zu verkaufen ist eigentlich absurd.

  • Jourdan war bei weitem besser, dass ich so etwas sagen würde dachte ich auch nie, habe gerade die FAZ und die Rundschau gekauft, scanne gleich mal ein...

  • So here we go.


    Quelle: Printausgabe der Frankfurter Rundschau, 17.9.2005


    http://www.deutsches-architekt…ie/data/504/FR1792005.jpg">


    Quelle: Printausgabe der FAZ ( Frankfurter Allgemeine Zeitung ) 17.9.2005


    http://www.deutsches-architekt…/data/504/FAZ17920051.jpg">


    http://www.deutsches-architekt…/data/504/FAZ17920052.jpg">


    Man erkennt gut dass die Gebäuderiegel bei weitem zu gross geplant sind, davon abgesehen, wieso schon wieder ein Hotel?


    Beim Entwurf Jourdans gefällt mir die bei weitem bessere Kleinteiligkeit und dass er sich grösstenteils an die alten Strassenzüge hält.


    Zu Kramm & Strigl fällt mir ja gar nichts ein :nono:


    Zu Herrn Schwarz möchte ich öffentlich sagen:
    Wenn schon keine Fachwerkhäuser gebaut werden dann wenigstens historisierend!

  • Danke für die Scans @ 3rdwave:


    Bin der Meinung, die 3 Entwürfe sind alle unmöglich.


    Es muss doch möglich sein, die Straßenführung zu rekonstruieren und so kleinteilig zu bauen, dass man hier und da wenn gewünscht immer mal ein Gebäude rekonstruieren kann. Moderne Bebauung ist hier denk ich auch keine befriedigende Lösung. Und warum man sich an dieser promintenten Stelle allgemein gegen Rekonstruktionen ausspricht kann ich auch nicht verstehen, schließlich hat die Erfahrung der Vergangenheit gezeigt, das Rekos immer vom Großteil der Bevölkerung akzeptiert werden, Neubauten, besonders moderne, eben eher weniger.
    Und eine Rekonstruktion aller Gebäude hat ja vorerst auch niemand verlangt. Aber man muss zumindest an die Wiederherstellung einiger wichtiger Gebäude denken.

  • Der Frankfurter Dom war doch Krönungsort für die deutschen Kaiser. Da verbieten sich meines Erachtens modernistische Experimente einiger selbstverliebter Architekten. In diesem Land sollte man seine historischen Orte - und das bezieht sich auch auf ihr Umfeld - pflegen. Minimalistische quadratisch-praktisch-gut Architektur ist da vollkommen fehl am Platze. Dresden macht es gerade an der Frauenkirche vor, was geschichtsbewußtes Bauen ist.
    Und wenn die modernen Bauten nicht zu den rekonstruierten Häusern passen, dann läßt man erstere halt eben weg !!! :D

  • Ich bin mit dem Sieger ganz zufrieden, auch wenn man das ein oder andere Fachwerhaus rekonstruireen könnte. Aber die Umverlegung des Krönungswegs ist in sich logisch und wird den Dom besser wirken lassen. Was ich schade finde ist diese zu scharfe Geometrie im nördlichen Bereich. Gerade da hätte ich eine runde oder gewellte Bebauung gewählt. Gebäude 2 Hätte ich ein oder zwei Stockwerke mehr gegeben um den Platz zu vergrößern.


    Naja jetzt bleibt zu hoffen, dass die Bebaung/Fassaden der Häuser (vor allem der Wohnblöcke) abwechslungsreich und kleinteilig werden, so wie im Jourdan Entwurf bereits zu sehen. Aber da bin ich aufgrund der Position der Stadt recht zuversichtlich.


    Achja mal ne Frage: Was gefällt euch denn an Jourdan so gut? Ich finde diesen Block in der Mitte tot langweilig und den Klotz vor dem Domturm ziemlich unpassend.

  • nachdem ich der eintracht beim kicken zugesehen habe (mein einziges "heimspiel"), kann ich jetzt auch wieder meinen senf dazugeben.


    Katastrophal! Ich kann ja irgendwo nachvollziehen, dass man aus Kostengründen Rekos nicht in Betracht gezogen hat, aber deshalb muss man sie ja nicht baulich für die nächsten 20-30 Jahre ausschließen. Unter kleinteiliger Bebauung verstehe ich was ganz anderes! Ich bin bei einer Boykott-WEbsite auf jeden Fall dabei. Die Idee den Krönungsweg zu verlegen finde ich prinzipiell aber gar nicht so schlecht, allerdings wird der Bau über dem archeologischen Garten dadurch etwas klein. Jordan ist definitiv besser!


    Der Siegerentwurf ist auch mit neuen Dächern nicht zu retten. viel zu klobig. Vielleicht sollte mal jmd. von der Stadt die seite hier lesen.

  • Ehrlich gesagt finde ich den Siegerentwurf als "Schwarzplan" überzeugend, da eine Sichtachse Römer-Domturm ensteht. Allerdings schließe ich mich der mehrheitlichen Bewertung der Art der Bebauung an.

  • Aufschlussreich auch der Kommentar in der F.A.Z. von gestern. Der Kommentator teilt die Auffassungen in zwei Lager, in dem einen die Jury und die Eigentümerin Deutsche Immobilien Leasing, im anderen "die Befürworter eines Stadtgrundrisses, der sich am mittelalterlich geprägten Original" orientiert.


    Zu letzteren rechnet er offenkundig die Mehrheit im Stadtparlament! Weiter schreibt er, dass sich die CDU-Fraktion gestern schon deutlich vom Wettbewerbsergebnis distanziert habe. Sie wolle sich nicht von den Freien Wählern übertrumpfen lassen, die ein Bekenntnis zur Rekonstruktion abgelegt haben. Auch von der SPD, die den Heimatbegriff für sich entdeckt habe, sei ein ähnliches Bekenntnis zu erwarten. Hier zeichne sich eine parlamentarische Mehrheit für den zweitplazierten Entwurf von Jourdan & Müller ab, der die historische Situation in vereinfachter Form aufgreift.

  • Zitat von libero

    Ehrlich gesagt finde ich den Siegerentwurf als "Schwarzplan" überzeugend, da eine Sichtachse Römer-Domturm ensteht. Allerdings schließe ich mich der mehrheitlichen Bewertung der Art der Bebauung an.


    Diese Sichtachse hat der Jury gerade nicht gefallen, sie soll entfallen zu Gunsten dem weiter nördlich gelegenen historischen Verlauf des Krönungsweges.


    Zum Jourdan-Entwurf: Es handelt sich um ein Blendwerk, die Häuser sehen zwar hübsch aus, funktionieren aber nicht. Es entstehen völlig unmöglich Wohnungsgrundrisse.


    Zu beachten ist bei der Diskussion, dass es sich um einen städtebaulichen Entwurf, nicht um Architektur handelt. Kritik an den Fassaden usw. ist in aktuellen Stadium noch nicht angebracht. Es geht derzeit nur darum, wo Gebäude entstehen können. Wir sollten uns hier also in erster Linie über den Stadtgrundriss unterhalten.

  • Durch die Bebauung im Jourdan-Entwurf ist der historische Krönungsweg aber kaum als Krönungsweg erkennbar. Ganz im Gegenteil, denn es gibt im Jourdan Entwurf keinen einzigen Weg/ Altstadtgasse sondern nur unterschiedlich angeordnete Platzfolgen und ein dadurch sehr zerissenes Straßenbild. Eine solche Bebauung kann zwar auch seinen Reiz haben, hat aber von der architektonischen Wirkung am wenigsten mit dem historischen Original gemein. Für mich ist der dritte Entwurf am "altstädtischsten" aber der Ksp-Entwurf gefällt mir trotzdem am besten. Der umverlegte Krönungsweg ist immerhin als solcher erkennbar und der historische Schwarzplan zeigt ähnlich große Blöcke, wenn man die Römer-Ostzeile als vergleich nimmt.
    Ich gehe übrigends davon aus, dass die einzelnen im KSP-Entwurf dargestelleten Gebäude dann durch die Architekten kleinteilig unterteilt werden, wie z.B. der Patzschke-Entwurf für das Hotel an der Alten Oper. Ich glaube die meisten KSP Gegner befürchten da etwas anderes und teilen nicht meine Zuversicht in die späteren ausführenden Architekten.

  • Information:
    Da sich zu wenig Interessenten gemeldet haben, spare ich mir die mühevolle Arbeit eine Webseite zu gestalten.
    Vielen Dank an die drei die sich meldeten.


    Von nun an resigniere ich vor dieser Entwurfsplanung vor der Altstadt.
    Sollen Sie machen was sie wollen.

  • @3rdwave:


    Aus deinem letzten Beitrag spricht viel Frust und Enttäuschung. Glaube mir, ich bin genauso frustriert und enttäuscht wie du. Das ist wirklich einer der Momente, wo man verzweifeln möchte.


    Aber: Bedenke, dass der Siegerentwurf erst seit gestern bekannt ist. Viele Forumsmitglieder haben vermutlich noch gar nicht reingeschaut. Ich würde daher vorschlagen, noch mal drüber zu schlafen und abzuwarten.


    Ich bin interessiert an dem Vorhaben und auch bereit, mich zu engagieren. Ich habe mich schon mit einigen Leuten unterhalten, die es auch sind. Ich würde es klasse finden, wenn du dir die Mühe mit der Website machst. Mensch, es muss doch möglich sein, dass wir eine große Anzahl von Menschen dafür mobilisieren!


    Auf mich kannst du jedenfalls zählen.

  • Baunetz Meldung die Meldung ist völlig neutral.


    "Neue Altstadt"


    "Bei dem städtebaulichen Ideenwettbewerb für ein neues Innenstadtquartier in Frankfurt/Main an der Stelle des Technischen Rathauses haben KSP Engel und Zimmermann
    den 1. Preis gewonnen. Sie schlagen ein kleinteiliges Zentrum zwischen Dom und Römer mit Gassen und Plätzen vor."


    "Ausstellung der Arbeiten vom 20. September bis 9. Oktober 2005 im Historischen Museum Frankfurt am Main."


    http://www.baunetz.de/db/news/?news_id=80852