Technisches Rathaus und Umfeld - Neugestaltung nach Abriss

  • Hundertwasser ist schon übel kitschig :D
    Das war ja auch nur ne ziemliche Krücke um mal eine Tendenz in der materialwahl und Farbgebung für meine Vorstellungen zu verbildlichen. Wobei dieser Stil doch erstaunlich vielen gefällt! Ich hätte vielleicht besser sagen sollen "Jugendstil meets Dekonstruktivismus".


    @ Rohne:
    Gerade Flachdächer sind wunderbar, auch in Altstädten. Wichtig ist nur, dass sie als begrünte, begehbare Terassen oder Dachlandschaften ausgeführt werden. Ich finde es schade, dass das Flachdach durch die technisch schlechten Dachpappe-Verbrechen so einen schlechten Ruf bekommen hat. Aber gerade steile Satteldächer machen heutzutage wenig Sinn, Mansarddächer mit Gauben und sowas gehen da noch eher. Wobei man Die Dachform von einer engen Straße sowieso kaum wahrnimmt. Am Römer und Am Mainufer ist das was anderes. Ach ja, fast jedes klassizistische Gebäude wirkt von der Straße her als Flachdach, und diesen Stil lehnt wohl keiner ab?
    Ich empfehle jedem Flachdachgegner sich mal mit le Corbusier zu beschäftigen und den durchaus interessanten Dachideen auf seinen Betonklötzen.

  • Also ein bischen Historismus muss schon sein. Und da passen Flachdächer absolut nicht dazu. Wenigstens diese zusätzliche Einschränkung ist da absolut Pflicht. Von mir aus bei der Kleinmarkthalle, aber nicht beim "historischen" Stadtkern.

  • Zitat von mik

    Ich empfehle jedem Flachdachgegner sich mal mit le Corbusier zu beschäftigen und den durchaus interessanten Dachideen auf seinen Betonklötzen.


    Das ist so ziemlich der schlimmste Stadtplaner, den ich kenne.

  • Ausstellung ab Februar: Zwischen Dom und Römerberg - Altstadt gestern, heute, morgen

    Die Eröffnung ist erst in drei Wochen, aber warum nicht schon mal notieren:


    Montag, 20.02.2006, 18:00 Uhr
    Ausstellungseröffnung: Zwischen Dom und Römerberg - Die Frankfurter Altstadt gestern, heute, morgen
    Dauer: 21.02.2006-18.04.2006
    Öffnungszeiten: Mo-Fr. 8:30 bis 17:00 Uhr, Sa, So 10:00 bis 17:00 Uhr
    Ort: Dormitorium (im Karmeliterkloster)
    Veranstalter: Institut für Stadtgeschichte
    Eintritt: frei


    Weitere Info: http://www.stadtgeschichte-ffm.de


    Erwartet nicht zu viel, das Dormitorium ist kein besonders großer Raum. Sehenswert wird es allemal sein, wie fast alle Ausstellungen in dieser Reihe.

  • Ah, sehr interessant. Vielen Dank!


    In der heutigen Ausgabe der FAZ (genauer: Rhein-Main-Zeitung) sind auch zwei Leserbriefe zum Thema...;)

  • KSP-Entwurf aufgegeben

    Gute Nachrichten:
    Laut FR ist der überarbeitete Entwurf von KSP-Engel nun endgültig verworfen worden!


    Über drei Stunden hat der "Sonderausschuss Dom-Römer" bei seiner zweiten Sitzung getagt [...] Am Ende der Ausschusssitzung war deutlich: Das von einer Jury in einem Wettbewerb ausgesuchte städtebauliche Modell des Frankfurter Büros KSP für die künftige Bebauung des Areals "Technisches Rathaus" dürfte vom Tisch sein. Das Büro KSP-Engel und Zimmermann hatte zwar in seinem Modell etwa den "Hühnermarkt" wieder markiert, aber hohe und auch großräumige Gebäude für die neue Bebauung zwischen Braubachstraße und Kunsthalle Schirn vorgeschlagen.


    Die Stadtverordneten votierten jetzt mehrheitlich für die von den Grünen beantragte "möglichst kleinteilige Parzellierung und Bebauung" sowie die "weitestgehende Orientierung am historischen Stadtgrundriss". In einer Gestaltungssatzung sollen von der Stadt Baumaterialien, Stockwerkshöhen und Dachformen vorgegeben werden.
    [...]
    In der "Bürger-Runde" äußerten Zuhörer "die herzliche Bitte, die Bürger zu befragen", wie gebaut werden soll; "eine Stadt lebt nicht von toten Hochhäusern". Die geforderte Beteiligung der Frankfurter soll in jener "Planungswerkstatt" gelingen, einer Idee der Grünen. Unter Moderation von außen sollen Interessierte da Gelegenheit haben, ihre Vorstellungen "in Planungen einzubringen" und "schwierige Punkte zu lösen".


    >Zum ganzen Artikel<

  • Ich wäre da vorsichtig. Der Text ist aus der FR, die Aussage eine Interpretation. Möglicherweise war der Wunsch Vater des Gedankens ...

  • Wobei die FR zumindest was ihre Kommentatoren in letzter Zeit eher durch Anti-Reko-Kommentare negativ in Erscheinung getreten ist.
    Bei der Zeitung wär ich übrigens für die Pflicht zur deutlich lesbaren Markierung auf der Titelseite, Höhe Zeitungsnamen mit "Diese Zeitung gehört zu 90% der SPD"

  • Hat jemand die FAZ von heute? Angeblich steht da das Ergebnis einer Umfrage drin... 66% für und 26% gegen den historischen Wiederaufbau.

  • Wenn das so ist, dann erübrigt sich jede weitergehende Diskussion. Zweidrittelmehrheit der Bürger bei unentschiedenen Politikern. Doch was anderes zu fordern wäre grobe Missachtung der Volkssouveränität

  • Und lustigerweise ist der Anteil der Befürworter am größten bei den FDP-Anhängern. Da hat Volker Stein wohl aufs falsche Pferd gesetzt...

  • Stein hat schon auf dem Parteitag ordentlich einstecken müssen. Ich kann das nur bestätigen, bin selbst in der FDP, wirklich viele befürworten den Wiederaufbau. Und die Julis sind schon mal dafür :)

  • Artikel in der FNP


    Der Artikel wurde schon für ein anderes Thema verlinkt, aber hier passt her genausogut.


    Schwarz will den Archäologischen Garten mit einer Eventhalle überbauen und seine Idee mit dem völlig sinnlosen Hotel hat er auch noch nicht begraben.
    Also ne Halle passt überhaupt nicht zu kleinteiliger Bebauung, außer die Fassaden werden nur vorgeblendet. Außerdem würde das ja die Nichtrekonstruktion von Rotem Haus und Goldener Wage bedeuten, oder zwischen die beiden Häuser ne Halle zu setzen... :nono:
    Gebäudereste integrieren von Häusern die nie da standen will er auch noch. Sowas nenne ich dann Geschichtsverfäschung und Disneyland. Wiederverwendung von Gebäuderesten: ja auf jeden Fall. Aber da wo sie auch hingehören und nicht in irgendwelchen anderen Gebäuden.
    Zum Abschluss: "Sie müssen sich das so wie die Häuser in der Saalgasse vorstellen". Die Gebäude in der Saalgasse find ich zwar von allen Nachkriegsbauten in der Altstadt noch am gelungensten, aber wiederholen sollte man diese zumindest auf dem TR-Areal nicht. Haben schließlich eine meiner Meinung nach für den Ort recht unpassende Formensprache und sind neben historischen Gebäuden stehend eindeutig als Fremdkörper zu identifizieren.


    Beim Thema Altstadt wird mir der Mann immer unsympathischer. :Nieder:

  • Einem solchen Beitrag zur Stadtplanung braucht man glaube ich keine weitere Beachtung schenken !


    Es ist wohl als Versuch zu werten, allen gerecht zu werden in dem man von allem ein bißchen nimmt, in einen Topf schmeisst und . . HURRA ! WIr haben eine Event-Halle mit lauter alten Teilen dran und drin !


    Nebenbei kann ich noch mein Hotel wieder auf den Plan setzen und alle sind zufrieden !


    Ganz so einfach ist es dann doch nicht. Alte Teile wiederzuverwenden istja sehr löblich - doch es ist eine ungemein difizile Sache. In Braunschweig haben wir reichlich Beispiel dafür.


    Die Portale vieler alter völlig zerstörter Bürgerhäuser wurden aus dem Schutt geborgen und über die Stadt zertreut neu eingebaut. Die alte Hagenmarktapoheke wurde in die neue Außenwand des alten Gewandhauses am Altstadtmakrt eingebaut. Diese Wand kam zum Vorschein, nachdem man beschlossen die Fachwerkzeile davor nicht wieder zu erreichten - akzeptables Beispiel.


    Die Aussenmauern der alten Nicolaikirche wurde am anderen Ende der Stadt dazu verwendet um die Stirnseite einer Turnhalle ( !!! ) auf alt zu trimmen und passend in die dortige erhaltene Fachwerkarchitektur einzufügen - schlimmer geht es kaum. Daran ändert auch die angebrachte Gedenktafel kaum etwas.


    Das was da mit der Eventhall geplant ist setzt aber allem die Krone auf. DA sollen bezuglos Teile ortdfremder Altbauten in ein Vergnügungscenter integriert werden ? In der Schule hääte es früher geheissen :


    Setzen - sechs !

  • So, die Befürworter einen Modernen Bebauung organisieren sich

    Altstadt modern: Sie planen sich schon mal warm


    In der Debatte um die Bebauung des Altstadt-Areals zwischen Dom und Römerberg engagieren sich jetzt auch die Anhänger einer modernen Bebauung. 41 Architekten, darunter 33 aus Frankfurt,....


    in der Frankfurter Neuen Presse

  • Furchtbar. Können die nicht mal einen winzigen Teil der Altstadt der Rekonstruktion überlassen? Müssen die überall ihren unerwünschten Senf dazugeben?
    Die Altstadt soll nicht nur urban sein, sondern wenigstens in ihrem bedeutenden Kern auch historisch. Aber das geht in deren Köpfe ja scheinbar nicht rein.
    Immerhin sinds 41 Architekten, jeder mit einer eigenen Parzelle, also recht kleinteilig. Aber Grundlage soll der furchtbare KSP-Entwurf sein, der schon vom Grundriss her ja eine regelrechte Verhöhnung der historischen Situation darstellt. Himmel Hilf!
    Und das Stadtplanungsamt unterstütz sowas auch noch. Dreysse ist halt ein unverbesserlicher Modernist.
    Der Städtebaubeirat hat aber den Vogel abgeschossen: er hat sich, obwohl er ja quasi schon begraben ist, und 66% der Frankfurter für den historischen Wiederaufbau sind, noch für den KSP-Entwurf ausgesprochen. Weil er ja Neubauten, die kein Mensch braucht und absolut unpassend sind (Kunstverein, Haus am Dom) so toll berücksichtigt. Jetzt soll man sich also schon von städtebaulichen Fehlentwicklungen die zukünftige Gestaltung diktieren lassen...
    Sowas zu lesen macht echt keinen Spaß...

  • Na vielleicht wäre es angesichts des Hick Hacks mal an der Zeit für ein Machtwort - mal schauen ob einer ( auf deutsch gesagt ) den Arsch in der Hose hat.


    Meines Erachtens nach ist und bleibt KSP vom Tisch ! Es wird auf eine Teilreko einzelner Gebäude hinauslaufen. Ähnliches habe ich bereits schon einmal hier gepostet.


    Wie wäre es denn mit folgendem : Rotes Haus und Goldene Waage etc. - es werden ähnlich dem Dresdener Modell "Leitbauten" definiert und festgelegt, die dann verbindlich zu rekonstruieren sind ! Die umgebenden Bauten und vor allem die Blockstruktur und Kleinteiligkeit der Bebauung sind in Regeln zu überführen, welche ebenfalls verbindlich sind und das gesamte zur Disposition stehende Gebiet betreffen.


    Die übrigen Bauten werden in aktueller Formensprache nach besagten Gestaltungsregtelungen neu geschaffen - incl. der charakterisierenden Gassenstruktur. Also keine Verlegungen von Strassen an nicht originale Orte oder Einbau von alten Teilen in irgendwelche Event-Architektur ohne jeglichen Bezug.


    Ich bin absolut sicher, dass es kein Projekt mit einer reinen Reko des Viertels geben wird. Die Argumente dafür oder dagegen sind mehrfach ausgetauscht hier im Forum und brauchen deshalb nicht erneut genannt zu weden.


    Nur soviel sei genannt : In Dresden gibt es derzeit das größte historische Wiederaufbauprojekt in Europa - unud das privat finanziert ! Und genau diese Chance ist jetzt auch in Frankfurt gegeben. Es bedurfte aber dazu dieses Entwurfes von KSP etc. um genau an den Punkt zu kommen wo wir jetzt sind. Nur dadurch konnte die Diskussion über die Reko erst so angefacht werden.


    Insofern wäre es pfiffig, wenn es einen neuen, beschränkten Wettbewerb geben würde. ingeladen werden sollen die Siegerentwürfe des Vorherigen mit der Maßgabe wie oben beschrieben zu verfahren. Auch und gerade von KSP gäbe es da Spannendes zu erwarten !


    KSP hat einige Erfahrung darin Alt und Neu spannend zu verbinden ! Man denke an den Entwurf in Braunschweig das SChloss mit dem ECE-Center zu verbinden. KSP hat dort zwar nciht gewonnen - aber nach Meinung vieler den besten Entwurf geliefert ! Auch wenn die Aufgabe hier eine doch deutlich veränderte wäre.


    Vielleicht sollte man dieses Posting oder gar diesen Thread einmal ausdrucken und den Beteiligten als Lektüre aufs Auge drücken ? Manchmal geschehen ja noch Zeichen und Wunder..

  • Ausstellung "Zwischen Dom und Römerberg"

    Mal etwas anderes: Ich habe mir letzte Woche die bereits erwähnte Ausstellung im Karmeliterkloster angesehen. Wie erwartet ist wenig Spektakuläres zu sehen, allerdings eine Menge Pläne, Dokumente und einige mir bisher unbekannter Fotos aus der Vorkriegszeit. Zu sehen ist auch, dass besonders die Goldene Waage und das Rote Haus außerordentlich gut dokumentiert sind, weil sie offenbar in den 1920ern von Berufsschülern im Rahmen der Ausbildung exakt vermessen und gezeichnet wurden.


    Ich kann die Ausstellung also sehr empfehlen, sie ist noch bis zum 18. April 2006 zu sehen. Ein Tipp zum Schluss: Nicht in den Ausstellungsräumen, sondern an der Information / Kasse gleich am Eingang gibt es auf Nachfrage eine bebilderte Broschüre zur Austellung. Informativ und gut gemacht - nicht dick, dafür sogar gratis.