Pinakotheken und Kunstareal

  • Pinakotheken und Kunstareal

    Mod. Wagahai: Theads zusammen gelegt, 16.03.07


    is zwar nicht direkt was neue-gebautes, hat aber auch irgendwie mit Architektur zu tun:


    150 Jahre Neue Pinakothek


    Neue Bilder, neue Wände,
    neues Konzept


    Gemälde in frischer Anordnung auf roten, grünen und blauen Wänden, ein eigener Saal für einen Gemäldezyklus: Pünktlich zum Jubiläum ist das Museum wieder geöffnet.
    Von Nerissa Schwarz


    aus der Süddeutschen Zeitung


    Die Neue Pinakothek, die Gemälde des 19. Jahrhunderts zeigt, wurde am 25. Oktober 1853 von König Ludwig I. als Museum für zeitgenössische Kunst gegründet. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Originalbau zerstört, 1981 öffnete der von Alexander von Branca entworfene Neubau. Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums an diesem Samstag wurde das Museum unter dem Motto "Das Neunzehnte neu entdecken" überarbeitet und umgebaut.


    Die circa 400 Bilder sind jetzt nicht mehr vorrangig chronologisch, sondern nach Motiven und Stilen des 19. Jahrhunderts angeordnet. "Wir müssen versuchen, die Botschaft, die von den Bildern ausgeht, an die Besucher heranzutragen", erklärt Generaldirektor Prof. Reinhold Baumstark das neue Konzept.


    Rot für die Bilder des Königs
    Der Saal 14 etwa vereint realistische Landschaftsbilder der französischen Barbizon-Schule, der Münchner und Haager Schule. "So sieht man zum Beispiel, wie die Haager die Münchner Schule beeinflusst hat", sagt Tine Nehler, Pressereferentin der Pinakotheken.


    Um Malerei-Richtungen voneinander abzugrenzen, wurde auch ein Großteil der Wände in verschiedenen Farben neu bespannt. Bilder aus der Sammlung Ludwigs I. hängen jetzt auf rotem Untergrund. Die Wände für impressionistische Bilder wurden blau bespannt, die für realistische Gemälde grün.


    Kitschiges und Berühmtes
    Zum Jubiläum können Besucher erstmals knapp 80 Bilder sehen, die zum Teil aus dem Depot geholt und restauriert wurden. "Manche davon sind für das heutige Auge kitschig, gehören aber auch zum 19. Jahrhundert", so Nehler.


    Neu gezeigt wird aber auch ein Hauptwerk der Zeit Ludwigs I. In dem eigens dafür umgebauten Saal 6 sind jetzt 14 Bilder von Carl Rottmanns Griechenland-Zyklus zu sehen. Die Gemälde zeigen Stätten und Landschaften, die im antiken Griechenland Bedeutung hatten, wie Theben oder Olympia. Für die je fast eine Tonne schweren Bilder mussten im Saal die Wände verstärkt und Emporen entfernt werden.


    Ab dem 25. Oktober ist die Neue Pinakothek nach über einem Monat Umbauzeit wieder geöffnet.
    Täglich außer Dienstag 10 – 17 Uhr
    Mittwoch 10 – 20 Uhr

    kleiner Rundgang durch die neue Pinakothek:


    http://www.sueddeutsche.de/mue…bildstrecke/207/20187/p0/

  • Türkentor soll Wahrzeichen des Münchner Kunstareals werden


    München (ddp-bay). Das so genannte Türkentor auf dem Kunstareal der Pinakotheken in München wird restauriert. «Damit wird das Türkentor vom Schandfleck zum Juwel», sagte eine Sprecherin der Pinakothek der Moderne am Donnerstag auf ddp-Anfrage. Das renovierte Gebäude soll zum neuen Wahrzeichen des Kunstareals mit der Alten und der Neuen Pinakothek und der Pinakothek der Moderne werden. Die Restaurierungskosten von insgesamt rund 300 000 Euro übernimmt die Stiftung der Pinakothek der Moderne.
    [...]
    http://de.news.yahoo.com/041125/336/4b7ib.html


    Leider kein Bild vorhanden.

  • also wie man das fuer 300 000 euro so herausputzen kann, dass das zu einem wahrzeichen des museumsareals wird.....da bin ich mal gespannt

  • Es ist wirklich sehr klein und wird wohl auch nach der Restaurierung nicht so viel hermachen. Nett ist's trotzdem :)

  • Zitat von Ben

    Ich habe ein Bild gefunden...


    Wieso hat man dieses kleine Fragment denn damals stehen gelassen...?


    Wie bei vielen Altbauten in München, die den Krieg mit eingen Wunden in Teilen überlebt haben, erfolgte die "Neunutzung" scheibchenweise. Das Türkentor, bennant nach der Türkenstraße an der sie liegt (die wiederum durch gefangene Türken errichtet wurde unter Kurfürst Max Emmanuel, der mit seinem Entsatzheer die osmansichen Truppen vor Wien geschlagen hat und anschließend bis nach Belgrad vorgestoßen ist), war das Hauptausfalltor einer Kaserne für die Schwere Reiterei. Im Zweiten Weltkrieg war dort die Ersatzabteilung einer Artillerieeinheit (Feldhaubitzen) untergebracht.


    50% des Areals fielen den Fliegerbomben zum Opfer. Den Rest inklusive Tor hat man anderweitig genutzt. Zum Schluss hat man nur noch das Tor stehen lassen, den Rest mit Gebäuden für die TU zugebaut. Das Tor bleib vor allem wegen seiner Inschrift erhalten, die an den Sieg der Bayerischen Heere vor Wien und Belgrad erinnern soll. Ob die Inschrift heute noch dran ist weiß ich nicht.


    MfG,


    Thomas Bauer.

  • Ach, habe gar nocht gesehen, dass hier noch jemand geantwortet hat...Danke, münchner für die Geschichtsstunde!

  • News, Fragen & Antworten zu aktuellen Bauvorhaben etc.

    Hat jemand Informationen bzgl. der Umbaugespräche der städtischen Galerie im Lenbachhaus mit Sir Norman Foster? Ich bin für jede noch so kleine Info dankbar
    Liebe Grüße

  • Das Lenbachhaus soll von Norman Foster renoviert werden. Die Stadt investiert dafür 51 Mio Euro. Leider habe ich keinen Login beim Münchener Merkur sonst könnte ich noch mehr dazu schreiben.



    PS. Sorry das die Bilder nicht mehr funktionieren, aber die Seite auf der ich die Bilder hochgeladen habe wird gerade umgebaut. Aber ich glaube in nächster Zeit müsste das wieder gehen.

  • Ich möchte hier kurz eine der zahlreichen Kasernen im Münchner Stadtgebiet vorstellen. Vor etwa 200 Jahren war die Münchner Altstadt von zahlreichen Kasernenbauten umgeben. Am Deutschen Museum gab es zwei Kasernen, am Hofgarten eine, eine auf dem Areal der späteren Maximilianstraße. Alle diese Kasernen sind mittlerweile verschwunden (z.T. durch das Wachsen der Stadt, durch Zerstörungen im 2. Weltkrieg, durch Veränderungen im Kriegswesen usw.). Nur von einer einzigen der Innenstadtkasernen sind noch Gebäudereste erhalten.


    Bei dieser Kaserne handelt es sich um die Türkenkaserne, auch Prinz Arnulf Kaserne oder Neue Infanteriekaserne genannt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde mit dem Bau begonnen, der allerdings kleiner als geplant ausfiel, da der neue Regent Ludwig I. in diesem Areal Museumsbauten (Glyptothek, Pinakotheken) errichtete und die Kaserne als störrend empfand.
    Bis 1919 war hier das 1. Bayerische Infanterie Leibregiment stationiert, die Elitetruppe der Bayerischen Armee (in diesem Regiment dienten u.a. Thomas Mann, Ritter von Epp und Graf von Arco auf Valley (Mörder von Kurt Eisner), sowie mehrere führende Mitglieder der NSDAP.
    Hitler plante die Kaserne abzureisen um hier einen Aufmarschplatz zwischen geplanten "Führergrabmal", einer "Halle der Partei" und einem Parteimuseum zu errichten.
    Im 2. Weltkrieg wurde die Anlage schwer beschädigt und nach und nach abgerissen. Heute befinden sich auf dem Areal die Pinakothek der Moderne, das Museum Brandhorst und ein Institutsgebäude der LMU.


    Von dem ehemaligen Kasernenanlagen ist nur noch das Eingangstor erhalten:



    Hier die Rekonstruktion der Kaserne:
    http://denkmaeler-muenchen.de/…114/tuerkenkaserne003.jpg
    Rot umrahment das heute noch erhaltene Türkentor, blau das Areal des Museums Brandhorst, die restlichen ehemaligen Bauflächen sind bislang unbebaut ...


    Die erhalten Reste des Türkentores sollen für 300.000 € restauriert werden, meiner Meinung nach sollte wenigsten der 13achsige Torbau wieder errichtet werden

  • Neue Pinakothek

    Die Neue Pinakothek (nicht zu verwechseln mit der Pinakothek der Moderne) wurde 1853 nach Plänen des Architekten August von Voit errichtet, der auch den Münchner Glaspalast errichtete.
    Auftraggeber war wiederum Ludwig I., der zuvor bereits das Ensemble am Königsplatz sowie die Alte Pinakothek hatte errichten lassen. Interessanterweise war Ludwig I zu dieser Zeit nicht mehr König, er hatte 1848 abgedankt.
    In derr Glyptothek zeigte Ludwig I. dem Volk seine Antiken, in der Alten Pinakothek waren Gemälde bis zu Beginn des 18. Jhdts., und in der Neuen Piankothek Gemälde und Skulpturen des 18. und 19. Jhdts.


    Das zweigeschossige Museumsgebäude zeigt deutlich den Einfluss von den Bauten des Architekten Gärtners in der nördlichen Ludwigstraße (u.a. Universtität, Staatsbibliothek).



    http://www.bildindex.de/bilder/MI02269b01b.jpg


    3D Rekonstruktion:


    Das Besonder an dem Gebäude waren die Fresken Wilhelms von Kaulbach, die den gesamten 1. Stock umgaben. Sie zeigen die Entwicklung der Kunst und ihre wichtigsten Vertreter.


    Um 1900 wurden diese Fresken wieder entfernt, da sie der bayerischen Witterung nicht standhielten. Das Museumsgebäude verlor so seine prächtige Fassade, übrig geblieben war nur noch ein einfacher, ziemlich schmuckloser Bau. Ldiglich der Eingangsbereich mit Treppenaufgang auf der Ostseite war noch ansprechend.


    Im 2. Weltkrieg wurde das Museum von Bomben beschädigt, und nach Kriegsende abgetragen obwohl es besser erhalten war als die Alte Pinakothek, die wiederhergestellt wurde.
    http://www.bildindex.de/bilder/MI02269b04b.jpg


    1981 wurde ein neue Neue Pinakothek nach Plänen des Architekten Alexander Freiherr von Branca errichtet.


    Bilder des Neubaus:
    Rückseite (Nordseite):





    Ostseite:




    Brunnenanlage:



    Eingang:




    Doerner Institut:

  • ^
    Danke für Hintergrundinformationen und klasse Bilder. Über die Existenz einer "alten" Neuen Pinakothek las ich zum ersten Mal. Die Ensemble-Wirkung mit der Alten Pinakothek und anderen Gebäuden war sicher beeindruckend.
    Ich finde übrigens, dass auch die "jetzige" Neue Pinakothek ein sehr gelungener Bau ist, fast zeitlos.

  • Im Münchner Merkur gibt es ein Interview mit dem zukünftigen Ex-Finanzminister Faltlhauser, der ja für einige der wichtigsten Bauprojekte in der Münchner Innenstadt mitverantwortlich war (Ägyptisches Museum, Pinakothek der Moderne, Sammlung Brandhorst, Cuvilliestheater, Vollendung der Residenz). Dabei spricht er auch von einigen noch zu beginnenden Projekten:
    - Neue Galerie in der Residenz
    - Neues hochwertiges Pflaster rund um die Straßenseiten der Residenz
    - Verkehrberuigung rund um die Pinakotheken


    http://www.merkur-online.de/ku…ben/kultur/art8934,848321

  • Die verkehrsberuhigung rund um die Pinakotheken kann ich mir nicht so recht vorstellen. Die Barer Strasse gehoert da ja zu einen der wichtigen Durchgangsstrassen.


    Beim Max-Josephs Platz ist nicht nur ein neues Pflaster in Planung, sondern auch die verlegung der Tiefgarageneinfahrt in die maximilliansstrasse rein, soviel ich irgendwo man gelesen habe. Die Anfahrt zu dieser, sowie Einfahrtsrondell, belegt ja weite Flaechen des Platzes derzeit.

  • Die Glyptothek wird noch schöner:
    Im 2. Weltkrieg wurde der Skulpturenschmuck der Fassade beschädigt. Für den Wiederaufbau sollte u.a. auch die östliche Sphinx neu geschaffen werden. Obwohl die Skulptur hergestellt wurde entschied man sich für einen "mahnenden" Wiederaufbau und ließ die Skulptur im Depot. Von dieser Epsiode zeugt auch eine Olympia-Briefmarke (http://commons.wikimedia.org/w…Ausgabe_1970%2C_30_Pf.jpg), die die wiederufagebaute Glyptothek mit der geplanten zweiten Sphinx zeigt, die bislang allerdings nicht aufgestellt wurde.
    So sah der bisherige Zustand des Giebels aus:


    Als ich aber heute zur Uni radelte sah ich einen Baukran vor der Glyptothek und die waren doch tatsächlich dabei die zweite Sphinx aufzustellen:

    Einfach eine tolle Skulptur - warum gibt es heute keine schönen Skulpturen an Neubauten?


    und nach der ersten Vorlesung war sie auch schon an ihrem Platz:


    Auf diesem Bild sieht man auch das die Antefixreihe an den Flügeln fehlt. Diese befindte sich auf dem Anhänger neben dem Baukran:

    Ob diese gerade entfernt wurden oder wieder neu aufgestellt werden ist mir nicht klar.


    Schön dass sich an der Glyptothek was tut. Fehelen würde alleine an der Fassade noch einiges: Zwei Vasen bei den Giebelskulpturen, die Tenerani-Statue an der Ostafassade (http://denkmaeler-muenchen.de/bilder/glyp/fassade0%20007.gif), die Antefixreihe am Giebeldach, die Ausrbeitung von Architekturelemente, Löcher im Mauerwerk, die nur mit Ziegeln gefüllt sind...