Die ewige Hochhausfrage - das Original seit 2003

  • gibts hier geographen und raumplaner im forum?


    ich dachte, das ich mal in einer der wenigen raumplanungsvorlesungen, die ich hatte, gehoert habe, das ein einmal erstelltes baurecht nicht zurueckgenommen werden kann, ohne dass man entschaedigungen zahlt.
    z.B. wenn eine gemeinde ein neubaugebiet ausweist, dann bei einer neuen gemeinde eingemeindet wird und diese das neubaugebiet nicht will, muesste sie den leuten entschaedigung zahlen.


    oh gott, ist das schon lange her---aber so aehnlich muesste es ja auch mit sz und siemens laufen, oder?

  • Siemens hat sich bereits zu Wort gemeldet (Artikel in einer Münchner Tageszeitung) und angekündigt dass die Planungen jetzt überarbeitet werden müssen und die Baumasse wohl auf Kosten des geplanten Parks und der Freiflächen in die Breite gehen wird.


    Ich habe mal ein denkbares Modell auskizziert:


    1. Ursprüngliche Planung mit dem bestehenden Hochhaus ganz rechts:



    2. Denkbare neue Variante - bürgerbegehrenkonform. Die beiden neuen Hochhäuser müssen nun deutlich breiter ausgeführt werden, um die erforderliche Fläche bereitzustellen.




    Mit dieser Umplanung (wenn sie denn kommt) würde München wohl noch ziemlich glimpflich davonkommen, da das Projekt in vollem Umfang realisiert werden könnte und nur bei Park- und Freiflächen gespart werden müsste.

  • OB Ude bemüht sich um Schadensbegrenzung

    Aus der aktuellen SZ (Link: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/artikel/475/43432/ )


    Einige Auszüge

    Beide Konzerne seien in einer schwierigen Situation. Das betrifft vor allem den Süddeutschen Verlag, der auf dem engen Grundstück in Steinhausen kaum eine Alternative zum Hochhaus hat. Die Optionen würden geprüft, so die Geschäftsleitung. Danach werde entschieden, wohin der Süddeutsche Verlag Mitte 2008 umziehe.


    Nach dem Bürgerentscheid gebe es keine fundamentale Kehrtwendung in der Baupolitik oder gar eine Abkehr von Hochhäusern, betonte Ude. Aktuelle Projekte, wie vom ADAC oder von der Telekom, seien von der 100-Meter-Grenze nicht tangiert und würden realisiert.


    Sollten Architektur-Wettbewerbe „in drei oder vier Jahren“ ergeben, dass mehr als 100 Meter hohe Häuser die beste Lösung für einen bestimmten Standort seien, hieß es in der SPD, werde man die Bürger über dieses Thema in Form eines Ratsbegehrens abstimmen lassen.

  • Sollte die Süddeutsche einen anderen Bauplatz suchen dann schlage ich vor, dass sie ihren Turm in Frankfurt baut. Am besten in Sachsenhausen damit sie noch in der Weisswurstzone bleibt, die ja bekanntlich südlich des Mains beginnt.

  • Die beiden Firmen werden schon in Minga bleiben. Das waren halt Drohgebärden im Vorfeld, um den Entscheid zu beeinflussen. Bei so einer Standortentscheidung werden in aller Regel andere Faktoren viel bedeutender sein. Wer wollte denn die eigenen Mitarbeiter, sich selbst und die eifrigen Unterstützer in der Stadtverwaltung mit einem Wegzug dafür bestrafen, daß ein paar hundert Bürger zuviel für "JA" gestimmt haben ?


    Und der Süddeutsche Verlag kommt ja nun nicht täglich in den Wirtschaftsnachrichten, so daß ein eingespieltes mächtiges HH-Bild Eindruck schinden könnte. Sollte die SZ ein Verlagsprodukt sein, würde ich denen gratis den Image-Tipp geben, die unaushaltbar langweilige Gebetsmühle Prantl alias Chefredakteur (?) ins Altenteil zu schicken.

  • naja jeder mensch hat eine andere meinung zu den hochhäusern. ausserdem bleibt es ya nicht immer so in münchen. im gegensatz zu washington DC darf kein Gebäude mehr höher als das capitol sein, wurde heute zumindest in den narichten berichtet.

  • So jetzt hab ich mich wieder beruhigt und versuche den Entscheid einfach hinzunehmen auch wenn es schwer fällt. Auf die weiteren Planungen des SV bezogen glaube ich ja das eine Twintower Lösung in betracht kämme. Um doch noch seine Angestellten unter ein Dach zu bringen. Die 99 Meter Hürde wäre damit auch genommen. Man sollte erst recht jetzt weiter und mehr bauen auch wenn der Rahmen in Sachen Höhe klar begrenzt ist.Jetz muss auch wieder die Optik in den Vordergrund rücken. So das die Münchner im nächsten Jahr etwas milder gestimmt sind wenn der nächste Bürgerentscheid ansteht. Auch 99 Meter würden an dieser Stelle gut zur geltung kommen. :pet:

  • Zitat von Jai-C

    Meine These beruht rein auf Erfahrungswerten mit der werten Münchner Urbevölkerung und Internetumfragen sind ohnehin nicht besonders aussagekräftig, vor allem wenn jeder beliebig oft abstimmen kann.


    Na endlich... Bitte, Bitte an alle(einswchließlich mir selbst): Nicht Meinung mit Behauptung vermischen!! Ich vertrete hier meine Meinung, dass die Stadt auch mit der 99 Meter Beschränkung weiter wachsen wird (finanziell, denn die Bevölkerungszahl klebt seit Jahren an der 1,36 Mio-Marke). Wachstum und Kreativität haben nichts mit Höhe zu tun. Diese Meinung lässt natürlich auch die Möglichkeit von guten HH offen. Dagegen spreche ich auch nicht. Ich empfinde sie aber am Standort München als falschen Lösungsweg. Mich interessieren ebenso die Modernisierungspläne für die wirklich verratzten Ecken hier, aber als Lösung würde ich weitere HH wie Highlight oder Uptown ablehnen.


    Vergessen wir doch eines nicht: Die ganze Debatte in der Öffentlichkeit hat nicht mit Uptown begonnen, sondern mit der Sichtachsen-Diskussion bezüglich Highlight. Und nun zeigt sich, dass das Vorgehen Udes, die Münchner vor vollendete Tatsachen a´la Blick von Odeonsplatz nach Norden, inklusive der sehr herablassenden Behandlung Andersdenkender, inklusive der scheinheiligen Formulierung der Stadt ("...man berücksichtigt Sichtachsen und gewachsene Strukturen" - BEI HIGHLIGHT nicht gemacht!) gegen das Begehren eben nicht gefruchtet hat.


    Zukunft? In Ingolstadt hat das ganze einen ersten positiven Effekt. Die Stadtplaner haben sich erneut mit den Architekten für ein 14-stöckiges Gebäude am Nordbahnhof zusammengesetzt. Begründung: Das Ergebnis in München zeigt die große Bedeutung von architektonischer Qualität, die die Bürger der Planung von HH beimessen, besonders unter Berücksichtigung des Standorts. Vielleicht eröffent dies ja in München die Möglichkeit für HH-Projekte, die zwar niedriger als Uptown, Highlight oder die beiden nun ge-cancelten Türme von Siemens und SZ ( beide übrigens stinklangweilige Dinger - sorry, meine Meinung) sind, aber dafür ein Mehr an Qualität bekommen. Denn nur dadurch könnte man bei einer weiteren Befragung in vier Jahren (scheint so geplant zu sein) ein anderes Ergebnis erreichen.


    Mein Credo zum Schluss: Die Höhenbegrenzung mah gute Architektur bezogen auf eine vorgebene Rendite schwieriger machen, aber bestimmt nicht unmöglich. Mehr Qualität würde allen Bauten heute gut tun, vom 2-Stöcker bis zum 250 Meter Tutm in Frankfurt ). Ein Blick auf das Benetton-Projekt in der Münchner Fußgängerzone unterstreicht diesen Punkt! Vielleicht können wir endlich von der Höhen-Deabtte wieder zur Architektur-Debatte kommen. Und übrigens: Ich lebe seit 9 Jahrfen in München, und meine Begeisterung für diese Stadt steigt stetig an. Und ich bin waschechter Bayer, 100% oberbayerische Kellerei, Ingolstädter Südhang. ;)

  • Nach dem Bürgerentscheid gebe es keine fundamentale Kehrtwendung in der Baupolitik oder gar eine Abkehr von Hochhäusern, betonte Ude. Aktuelle Projekte, wie vom ADAC oder von der Telekom, seien von der 100-Meter-Grenze nicht tangiert und würden realisiert.


    Jai-C was meint Ude mit dem Projekt von der Telekom. Er meint doch sicher nicht die Ten Towers oder ?


    Leider hat er auch nicht den SkylineTower aufgeführt. Was die baldige Realisierung bzw Weiterbau für mich zumindest in Frage stellt.

  • Zitat von Thorsten

    Jai-C was meint Ude mit dem Projekt von der Telekom. Er meint doch sicher nicht die Ten Towers oder ?


    Leider hat er auch nicht den SkylineTower aufgeführt. Was die baldige Realisierung bzw Weiterbau für mich zumindest in Frage stellt.



    Soviel ich weiß ist das Skyline-Projekt faktisch bereits auf Halde gelegt, eine Realisierung in den nächsten Jahren unwahrscheinlich. Das liegt jedoch nicht an der Höhenbegrenzung, sondern vielmehr am geringen Interesse.


    Telekom wird immer gerne von Ude angeführt, wenn es um Investitionsprojket in München geht, und er meint damit tatsächlich die Ten Towers, die ja fast fertig sind.

  • Das Hochhausbegehren betrifft nur die Planungen über 99m. Skyline Tower und ADAC-Hochhaus sind davon nicht betroffen. Keine Ahnung warum das Telekom-Projekt angesprochen wurde, da es einerseits bereits im Bau ist und andererseits ohnehin nur 50m hoch wird.


    Zum Skyline-Tower: OB Ude hat mit diesem Projekt überhaupt nichts zu tun. Die Stadt hat auch längst grünes Licht für das Hochhaus gegeben. Die Realisierung hängt einzig und allein davon ab, ob sich ein Mieter für das Hochhaus findet. Sollte dies der Fall sein, dann wird in den Münchner Tageszeitungen sicher darüber berichtet. Bis dahin ist mit einer Realisierung NICHT zu rechnen.


    Generell gilt: Nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen - Politiker und Zeitungen bringen Fakten oft mal ein wenig durcheinander.

  • Könnte es sein, daß das bisher offenbar nicht vermietete Uptown der eigentliche Verlierer des HH-Streits ist. Denn es ist ja inzwischen der Inbegriff des schnöden anspruchslosen und umstrittenen "Vierkantbolzens". Wer tut sich den Imageverlust an, dort drin zu residieren?


    Ist das Uptown nicht sogar das höchste HH in München und hätte von daher ursprünglich ein positives Superlativ-Image gehabt ?
    Wer ist überhaupt Investor des Uptown?
    Und wie sieht die aktuelle Vermietungssituation im sichtachsenzerstörenden Highlight aus ?

  • Zitat von münchner

    Na Mein Credo zum Schluss: Die Höhenbegrenzung mah gute Architektur bezogen auf eine vorgebene Rendite schwieriger machen, aber bestimmt nicht unmöglich. Mehr Qualität würde allen Bauten heute gut tun, vom 2-Stöcker bis zum 250 Meter Tutm in Frankfurt ).
    Vielleicht können wir endlich von der Höhen-Deabtte wieder zur Architektur-Debatte kommen.

    Bitte, liebe Münchner denkt auch ein bißchen an die auswärtigen Gaffer Eures Hochhausstreits! Betreibt jetzt keine harmonische Konfliktverdrängung, bevor der Streit nicht ausgetragen ist. Frieden mittelfristig gern, aber keine Friedenspflicht vor dem 1. Advent. Zu tief sind die Narben, die Verletzungen beiderseits der Meinungs- und Behauptungsgrenze. Ich erinnere sinngemäß:


    Auf triviale Allgemeinplätze der Art "ansprechende Architektur ist nicht von der Höhe abhängig" möchten wir gerne verzichten. Und auf Qualität wird seit Urzeiten geachtet, denn kaum ein größeres Projekt findet ohne Wettbewerb statt (was nicht heißt, daß Jury-Entscheide immer überzeugend wären). Hier geht es um mehr: Kein Gebäude in der Hauptstadt Bayerns über 99m!


    Darum nochmals der Aufruf: Bitte ausfechten!!!
    Das ist gut gegen Magengeschwüre.


    So jetzt weiter! Forza! Minga!

  • Highlight wird, wenn es komplett fertig ist schon zu ca. 75 % vermietet sein ( von einer Versicherung und von einer Hotelkette die, glaube ich, aus Österreich kommt. Mir fallen jetzt nur nicht die richtigen Namen ein

  • Das Uptown wird sicher profitieren, denk ich....
    1) werden nun keine Konkurrenzgebaeude mit einer aehnlichen Hoehe gebaut.
    2) bleiben sie nun doch das hoechste Hochhaus der Stadt....fuer die naechsten Jahre.

  • Zitat von LugPaj

    Das Uptown wird sicher profitieren, denk ich....
    1) werden nun keine Konkurrenzgebaeude mit einer aehnlichen Hoehe gebaut.
    2) bleiben sie nun doch das hoechste Hochhaus der Stadt....fuer die naechsten Jahre.

    Stimt, so rum kann man auch argumentieren.

  • Reaktionen des Buergermeisters Uhde:
    http://www.muenchen.de/Rathaus…obkolumn/39249/index.html
    Unter anderem:

    Wir werden jetzt alles daran setzen müssen, das fatale Signal des Bürgerentscheids zu korrigieren. Ich habe deshalb sofort den Süddeutschen Verlag und Siemens zu Gesprächen eingeladen. Gemeinsam müssen jetzt alle Möglichkeiten ausgelotet werden, die Unternehmen in der Stadt zu halten und Investitionen im Stadtgebiet zu ermöglichen.

  • Zitat von münchner

    Mein Credo zum Schluss: Die Höhenbegrenzung mah gute Architektur bezogen auf eine vorgebene Rendite schwieriger machen, aber bestimmt nicht unmöglich. Mehr Qualität würde allen Bauten heute gut tun, vom 2-Stöcker bis zum 250 Meter Tutm in Frankfurt


    So weit so gut, aber bitte erklär mir mal warum die architektonische Qualität durch eine Höhenbegrenzung besser werden soll. Glaubst du denn im Ernst dass der Süddeutsche Verlag seinen Entwurf vom Architekturbüro GKK jetzt nicht nur auf 99m stutzen lassen wird, sondern statt preiswertem Vollglas gleich noch eine teure Natursteinfassade in Auftrag gibt?