Die ewige Hochhausfrage - das Original seit 2003

  • Laut der Hochhausstudie der Stadt, die ja noch immer gehandhabt wird, ist für diesen Bereich eine Bebauung "mit leichter Überschreitung der Traufhöhe der Umgebung" vorgesehen bzw. in der Fortschreibung der Hochhausstudie eine "profilüberragende Bebauung als quartierbezogene Stadtzeichen":

    Quelle: https://www.muenchen.de/rathau…tudie_1995_Teil_I_red.pdf



    Quelle: https://www.muenchen.de/rathau…udie_1995_Teil_II_red.pdf


    Ein Mini-Hochhaus wäre also durchaus möglich und ist demnach im Bebauungsplan vorgesehen.

  • http://www.sueddeutsche.de/mue…m-hochhaeuschen-1.3416119


    Dieser SZ Artikel beschreibt find ich schön die Momentane Hochhaus Situation und warum gefühlt nix mehr über 70 Meter hinaus geht


    http://www.sueddeutsche.de/mue…-luft-nach-oben-1.3417013


    Und hier werden alle Momentanen Hochhäuschen Projekte beschreiben, meist auch sehr treffend wie ich finde.


    PS: War mir nicht sicher ob das hier her passt oder doch eher in die Hochhaus Diskussion

  • Das passt hier rein. Die Bavaria Towers finde ich das spannendste und schönste HH Projekt in München. Aber die müssten eben doppelt so hoch gebaut werden. Meine Meinung!
    Habe mir gerade noch einmal die Bilder vom geplanten HH am HBF angesehen, via Deinem Link. Also das muss verhindert werden! Das darf so nicht gebaut werden. Das schlimmste Projekt! Unendlich hässlich. Auch mit diesem zentralen großen Fenster. 0/10!

  • Zitat Woerner:
    Und hier werden alle Momentanen Hochhäuschen Projekte beschreiben


    Nein, bei weitem nicht. Die SZ beschreibt eine kleine Auswahl mit z.T. fehlerhaften Informationen. So wird der Süd Turm des Kap West nicht 80m, sondern nur 60m hoch.


    Dieser SZ Artikel beschreibt find ich schön die Momentane Hochhaus Situation und warum gefühlt nix mehr über 70 Meter hinaus geht


    Alfred Dürr, der bei der SZ recht oft über Hochhäuser schreibt (und das sollte noch viel öfter und kritischer geschehen), schlägt im dazugehörigen Artikel Standorte auch für HH der 200m Marke vor. Aber wie du schon schreibst, solange nicht einmal die imaginäre Schwelle von 100m erreicht wird (Werk-4 und die Bavaria Towers sind die einzigen derzeit bekannten in Planung oder in Bau befindlichen Projekte mit 80m+), ist alles darüber Utopie. Der HVB-Tower, der Vierzylinder und die Jahn Türme zeigen, dass es bereits mit 100m-130m wunderschöne HH geben kann. Die Haltung der Stadt zu diesem Bürgerentscheid ist zum Verzweifeln. Ich glaube mittlerweile, ohne eine Pro-Hochhaus Bewegung - auch die Unternehmen sind gefragt mehr Druck auszuüben - wird sich diese auch nicht ändern, dabei gibt es mit dem Bereich zwischen Vogelweideplatz und SZ einen perfekten Standort für ein großangelegtes Hochhaus-Cluster. Büro- und Wohnraumnot zwingen die Stadt schon fast dazu.


    Zitat Endokin:
    @HBF-Hochhaus: Also das muss verhindert werden! Das darf so nicht gebaut werden.


    Das sehe ich ähnlich, wobei schon die Volumenverteilung des Hochhauses ungünstig ausgefallen ist. Bei der Fassade bin ich mir nicht sicher, ich dachte, die steht noch gar nicht fest und wird erst durch einen Wettbewerb entschieden, der bei einem HH doch stets Pflicht ist.
    Dieses Hochhaus hat aufgrund seiner direkten Nachbarschaft zur Altstadt enorme Bedeutung für die Hochhauszukunft Münchens. Entweder, es widert die Bevölkerung nach Fertigstellung dermaßen an, dass eine neue Antipathiewelle entsteht und erst Recht gegen weitere Türme gewettert wird oder - wenn wir Glück haben - fördert es eine positivere Haltung diesen gegenüber. Eine gelungene Gestaltung ist hier also von entscheidender Wichtigkeit.

    2 Mal editiert, zuletzt von MiaSanMia ()

  • Dieses Hochhaus hat aufgrund seiner direkten Nachbarschaft zur Altstadt enorme Bedeutung für die Hochhauszukunft Münchens.


    Jetzt übertreibt mal nicht. Das ist die Maxvorstadt, das nördliche Bahnhofsviertel, und es grenzt nicht mal direkt an den Altstadtring. In der Nachbarschaft steht bereits das Hotelhochhaus aus den 1950ern und das BR-Hochhaus aus den 1970ern. Also Potenzial für ein Mini-Midrise-Cluster, das ja hier auch - wenn ich mich richtig erinnere - schon seit Jahrzehnten planerisch verfolgt wird.

  • In meinen Augen sind Hochhäuser jenseits der 200m für München total daneben. Der Effekt von Hochhäusern kommt über eine gewisse Harmonie und sinnvolle Höhenstaffelung zustande. Es gibt viele Beispiele von Städten deren Skyline durch einzelne überdimensionierte Bauten eher verloren hat - allen voran Dubai mit dem aktuell höchsten Gebäude der Welt.


    Stimme MiaSanMia voll zu, für München braucht es solche Höhen nicht. Ideal fände ich eine Verdichtung bestehender Standorte und Höhenentwicklung wie bei den Highlight Towers, also so im Bereich bis 120-130m.

  • Ich sehe auch etwa 150 Meter als die "natürliche" Grenze für München an - gegeben durch die unterste Plattform des Olympiaturmes

  • iconic und das HBF-Hochhaus:


    Natürlich hast du Recht, Iconic. Unter normalen Umständen sollte es hier null Probleme geben. Nur sind die Umstände in München alles andere als normal. Ich würde in dieser Sache gerne genauso optimistisch sein, wie du, allerdings zeigt die anhaltende öffentliche Diskussion um diesen lächerlichen 75m Klotz, in die sich sämtliche Parteien, Vereine, Initiativen bis hin zu Kultusminister Spaenle einmischen müssen, dass es niemanden interessiert, dass nebenan bereits ein 50 Jahre altes Hotelhochhaus steht. Die Türme am Mittleren Ring haben damals ausgereicht, um den Bürgerentscheid ins Leben zu rufen.
    Mittlerweile kenne ich München zu gut, als das im Falle eines architektonischen Reinfalls, nicht wieder ein wütender Mob vor weiterer Stadtverschandelung warnt. Und die Politik würde sich dem nicht zum ersten Mal beugen.
    Am HBF wandern täglich hunderttausende Menschen herum, bei keinem anderen neuen HH-Projekt ist die Sichtbarkeit derart groß.
    Daher ist die Gestaltung hier einfach wesentlich wichtiger als anderswo. Und ich hoffe (ein klein wenig), dass die Gewinnmaximierung in den Köpfen der Verantwortlichen bei Bahn und Stadt nicht ausschließlich an erster Stelle steht.
    Naja, bis 2026 ist ja noch ein wenig hin, vielleicht ändert sich bis dahin die Grundhaltung der Münchner...:lol5:

  • Ich sehe das anders. Schaut nach Frankfurt. Da hat man eine viel kleinere Stadt, eine historische Altstadt, und ein zentrisches Stadtkonzept incl. riessigen HBF an der westlichen Seite incl. Achse, so wie in München. Die Städte sind so fast baugleich. Und dennoch wirken die Hochhäuser in Frankfurt wirklich sehr sehr gut. Das passt alles wie aus einem Guss, und doch ist es so verschieden.
    Oder schauts nach Wien, Mailand. Die haben dort auch +200m Hochhäuser und es passt.

  • Hochhäuser in München

    Ich bin zuwenig im Münchner Unterforum unterwegs um sicher zu sein, dass diese in der SZ am 02.04 veröffentlichten Diskussionsstimmen noch nicht erwähnt wurden. Auf jeden Fall wird in der Stadt wieder öffentlich über den Hochhausbau diskutiert. Das nicht zwingend strikt ablehnend - die zweite Stimme ist kritisch, dennoch besagt, dass es im Osten "ruhig höher werden" könne, obwohl nicht unbedingt 200 Meter. Da braucht man keine Angst zu haben, so gewaltigen Sprung über die bisherige Dimensionalität wird kein Investor so schnell wagen.


    Am HBf wird wiederum "neues Ungemach" beschworen und allerlei Bausünden vergangener Jahrzehnte zitiert. Der Kaufhof am Marienplatz ist doch ein schlechtes Beispiel, da mitten in der Altstadt während der HBf ein gutes Stück von der Altstadt entfernt ist. Hier ist ein anderer Ansatz gefragt und die Strukturen dürfen ruhig höher werden. Dass einem die ca. 70 Meter dort zu hoch sein sollten ist schon ein Denken in Kleinformaten - etwa in Düsseldorf wird derzeit ernsthaft ein 100-Meter-Hochhaus am HBf geplant, auch wenn die Umsetzung frühestens ab 2021 erfolgen könnte. Die Distanz zur Altstadt ist ungefähr mit jener in München vergleichbar.

  • ^^


    Hochhäuser auch in Innenstadtnähe? Ja gerne. Nur anzumerken: Die Altstadt bzw. ganze Innenstadtsituation ist in München kaum mit der in Ddorf zu vergleichen. München hat dichtesten Blockrand über mehrere Quadradtkilometer, der eine nach dem Krieg mehr oder weniger konservierte mittelalterliche Altstadt umschließt. Ddorf hat wenig aus dieser ganz alten Zeit zu bieten. Darum schließt sich eine Struktur geprägt aus breiteren Straßen und Grünzügen geprägt durch die Planung einer autogerechten Stadt nach dem Krieg an. Die extrem dichten Viertel sind im Vergleich zu München marginal. Daneben bietet der Rhein viel Freifläche und Sichtachsen, die es in München nie geben wird.

  • Zwei sehr gute Kommentare in der SZ, wie ich finde, die die aktuelle Lage selten gut auf den Punkt bringen. Auch in der Ausstellung über neuen Wohnraum in der Rathausgalerie fanden sich auf den Plakaten viele Bürgerforderungen nach höheren Hochhäusern. Die Hochhausangst, die die Stadt scheinbar stets unter den Bürgern vermutet, ist durch die "Streupolitik" zunehmend hausgemacht. Wer hat etwas gegen ein Cluster zwischen SZ und BVT, maximal Höhe circa 150m (warum höher?) und anspruchsvolle Architektur, wenn dadurch der einsame Hochhausbau an vielen anderen Stellen der Stadt eingeschränkt werden kann?

  • Ein Problem ist nach meiner Meinung die zu kleine Größe der Altstadt und deren
    Gebäude, die die gesamte Stadt prägen soll. Bis etwa 1900 passen die Höhen
    Der Altstadtbauten zur Geamtfläche noch einigermaßen.
    Bei der heutigen Stadtfläche gehen die völlig unter, ähnliche Verhältnisse wie in Los Angeles. Dieses Missverhältnis wird noch weiter zunehmen.
    Auch die Begrifflichkeit vom Millionendorf wird immer weiter überdehnt werden.


    Wie seht ihr diese Verhältnisse ?

  • MiaSanMia,
    Achtung, hinter den BVT wenn auf 150m gegangen wird, so weit nördlich als möglich, also nahe an die Autobahn, damit nicht in den Friedensengel reingeragt wird und wir haben die nächste Bürgerinitiative.
    Manomanoman.


    Gruß von Schachbrett.

  • München hat dichtesten Blockrand über mehrere Quadradtkilometer, der eine nach dem Krieg mehr oder weniger konservierte mittelalterliche Altstadt umschließt. Ddorf hat wenig aus dieser ganz alten Zeit zu bieten.


    Schliesst das sich aus? Gerade dort, wo ohnehin dicht gebaut wird, merkt man irgendwann, dass nur noch Hochhäuser weitere BGF-Zuwächse ermöglichen. So entstehen die meisten Frankfurter Projekte in der Innenstadt. In Düsseldorf war mal Friedrichstadt/Unterbilk der Schwerpunkt, inmitten dicht bebauter Straßenblöcke, einige 100 Meter von der Altstadt entfernt. Solange keine schöne Gründerzeitler weichen müssen, sondern x-beliebige Nachkriegsbauten, sehe ich da kein Problem.


    Ein Hochhaus "so weit nördlich als möglich, also nahe an die Autobahn"? Gerade das wäre problematisch. Zentral sollte es schon sein.

  • Schachbrett:
    Der Friedensengel dürfte mit 150m hinter den BVT nicht mehr beeinträchtigt werden. Ich glaube so hatte es die Schreiber Studie damals untersucht.


    Bau-Lcfr:


    Gerade dort, wo ohnehin dicht gebaut wird, merkt man irgendwann, dass nur noch Hochhäuser weitere BGF-Zuwächse ermöglichen.


    Ich bin nicht der Ansicht, dass es in München in den Altbauvierteln Hochhäuser braucht. Eine Ausnahme stellt das Bahnhofsviertel dar, wo überwiegend zweckmäßige Nachkriegsarchitektur das Erscheinungsbild prägt. Dort würde es aber vielleicht auch schon ausreichen, den Blockrand auf 9-12 Geschosse anzuheben. Diese Entwicklung hängt davon abgesehen nicht nur an München, sondern, wenn ich mich nicht irre, auch an Änderungen im Baurecht.


    Ein Hochhaus "so weit nördlich als möglich, also nahe an die Autobahn"? Gerade das wäre problematisch. Zentral sollte es schon sein.


    Schachbrett bezieht sich dabei wohl, wie von mir angesprochen, auf das Gewerbeareal zwischen den Bavaria Towers am Vogelweideplatz und der SZ. Dieses liegt zwar nahe am Stadtrand, allerdings ebenfalls nahe an der Innenstadt. Einerseits ist man über die A94 sofort in Riem (Messe), über den Ring auf der A9 und auf der A8, die ebenso über die A94 und A99 zu erreichen wäre. Andererseits führt einen die Einstein- oder Prinzregentenstraße in wenigen Minuten ins Zentrum. Die Tram liegt seit Neuestem vor der Nase und macht die S-Bahn (Leuchtenbergring oder Berg am Laim) oder die U-Bahn (Max-Weber-Platz oder Prinzregentenplatz) schneller erreichbar. Hinzu kommt eben die deutliche Attraktivitätssteigerung der Umgebung durch die BVT, Baumkirchen und diverse Nachverdichtungsprojekte. Gleichzeitig gibt es dort kaum naheliegende Anwohner, denen Verschattung zusetzen könnte sowie keine Sichtbeziehungen aus der Innenstadt heraus (wen das stören sollte). Zusammenfassend bietet dieses Areal also enormes Potential für eine ambitionierte Clusterbildung.
    Voraussetzung für eine Realisierung ist neben dem Mut, den die Stadt endlich wagen muss, dort ein nachhaltiges Gesamtkonzept zu erarbeiten, selbstverständlich, dass adäquate Ersatzflächen für die derzeit dort angesiedelten Gewerbebetriebe gefunden werden.
    Unter gar keinen Umständen sollte dort ein verselbstständigtes Flickwerk aus Abriss und Neubau ähnlichen Volumens wie in Moosach rund um den Uptown erfolgen.


    Edit: Dazu passt auch die aktuelle Meldung, eines neuen Mischquartiers mit Miniturm, nordöstlich des diskutierten Areals.

    Einmal editiert, zuletzt von MiaSanMia ()

  • Natürlich sind Hochhäuser auch über 150m in München möglich und auch erstrebenswert. Siehe FFM, Wien, Mailand, Barcelona, Brüssel, Rotterdam, Berlin...


    Es macht natürlich auch Sinn solche Hochbauten entsprechend anzubieten, sprich an Orten die ein bissl an einer Achse, oder Autobahn, Ring, Park etc. liegen. Mitten in Schwabing wird das nicht gebaut werden, aber am Englischen Garten oder der Parkstadt , der Bahnachse sicher.
    Im Bahnhofsviertel wäre zwar auch gut, nur da bräuchte man so wie in FFM mehr als ein +150m Hochhaus. Und ich wage zu bezweifeln ob das so bei uns gebaut werden kann.


    Ps@Mia:
    Ich wollte noch zur letztigen Bauland/Ackerland Diskussion anmerken:
    Schau nach Wien, dort gibt es im Stadtgebiet km² weise Gewächshäuser zum Gemüseanbau. Geht dort auch.

  • Hochhäuser brauchen ein vorhandenes urbanes Zentrum

    Wieso soll es nicht im Bahnhofsviertel gebaut werden können oder in Schwabing beispielsweise an der Münchner Freiheit? Hochhäuser machen viel mehr Sinn dort, wo sie ein bereits bestehendes urbanes, lebhaftes Zentrum oder Subzentrum markieren, siehe beispielsweise Frankfurt oder Leipzig.


    Dort wo Hochhäuser außerhalb von Zentren an peripheren Achsen, Autobahnringen oder Parks gebaut werden und die Leute nur zum Arbeiten hingehen zieht sofort die Ödnis ein und nach 18 Uhr ist tote Hose und der Wind zieht durch die Häuserschluchten. Siehe als abschreckendes Beispiel Paris La Defense oder in München in kleinem Maßstab Arabellapark oder Uptown Munich oder die Highlight Towers oder der Arnulfpark an der Bahnachse (da würden auch weitere Hochhäuser drum herum nichts dran ändern).

  • Tja, Geschmäcker sind da wohl verschieden. Im Falle Münchens sehe ich die Hochhauscluster eben gerade

    außerhalb von Zentren an peripheren Achsen, Autobahnringen

    , also eben z.B. in der Parkstadt Schwabing, am Arabellapark oder entlang der A94 stadtauswärts. Aber da ja weder das eine noch das andere geplant ist, braucht sich immerhin keiner von uns Sorgen zu machen :)