Die ewige Hochhausfrage - das Original seit 2003

  • Schachbrett: Dann braucht einen natürlich gar nichts mehr wundern, wenn bei solchen mittelhohen Bauwerken, schon so ein Bürgeraufstand entstanden ist.


    Regent: Finden es die Leute dann also schöner, daß das HKW Süd mit 173m das 2. höchste Gebäude (nach dem Olyturm) innerhalb des Mittleren rings darstellt? Ist das HKW Süd schöner als das Hypo HH oder die Highlight Towers, die sogar noch deutlich niedriger sind?


    Endokin: Kann es schon lang nicht mehr hören dieses absolut lächerliche Getue, um die Frauenkirche und die Einhaltung der 99m Grenze? Es ist eine schöne Kirche. Punkt. Der Kölner Dom jedoch (wie Du schon sagtest) spielt in einer anderen Liga.

  • Was hat man vom Weltkulturerbestatus? Fördermittel? Indirekte Einnahmen durch Tourismus? Vermute auch fast, dass hier gerade in Deutschland (vgl. Waldschlösschenbrücke Dresden) schon sehr penibel geprüft wird, und jeder kleinste Anlass zu bürokratischen Konsequenzen führt. Man sollte daher genau abwägen, ob es sich lohnt, auf dieser ominösen UNESCO Liste zu stehen. Ich kann mir z.B. nicht vorstellen, dass der Kölner Dom weniger oft besucht wird, wenn er kein Weltkulturerbe mehr wäre.

  • Das sind ja super News für MUC.


    Da sich weder die Frauenkirche noch sonstiges Münchner gebäude auf der UNESCO Liste befinden, kann man ja höher als 99m bauen.


    Und zwar auch innerhalb des Rings.


    Auf geht's :)

  • Was für eine lächerliche Liste.


    "Kirche und Dominikanerkonvent Santa Maria delle Grazie mit Leonardo da Vincis Abendmahl in Mailand".


    Wird der Kirche jetzt auch der Status entzogen? Luftlinie 500m davon entsteht gerade City Life mit Hadid, Libeskind, etc. Towern zwischen 180m und 248m!


    Also Goodbye für Mailands UNESCO Titel?


    Oder gilt so ein Entzug des Titels nur für Deutschland :) ?

  • Die Liste ist wirklich reichlich ominös- Aber da wirds halt bei der Unesco so zugehn wie bei der Fifa oder dem ICC.

  • Die Liste ist wirklich reichlich ominös- Aber da wirds halt bei der Unesco so zugehn wie bei der Fifa oder dem ICC.


    Das wäre ja dann mal ein positives Zeichen für Deutschland, da man dann anscheinend nicht so viel schmiert wie die Mailänder oder Pariser..

  • Sehr spannend, danke! Wusste nichts von den einstmals geplanten 150m Hochhäusern am Siemens-Hochhaus, wäre interessant geworden.

  • Also ich will hier auf keinen Fall die Laune verderben,aber ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen,dass in München-ich sage nicht jemals-aber in wirklich für uns absehbarer Zeit Gebäude über 100 Meter entstehen.Und über 200 erst recht nicht.


    Es ist immer sinnlos jemals zu sagen,da keiner weiß,was in 20,30 Jahren sein wird,aber es muss sich grundlegend was an der Einstellung ändern.


    Das ist aber auf keinen Fall nur München,sondern auch-außer FFM-jede Stadt in Deutschland.In Berlin werden in den nächsten Jahren mit Sicherheit über 100 Meter HH entstehen,in Düsseldorf evtl.auch und in Hamburg dank Hafencity Masterplan auch,aber es sind Ausnahmen auch dort,da die meisten B-Pläne für diese Hochhäuser teilweise mehrere Jahrzehnte alt sind.Aber auch in den vorher genannten Städten werden Hochhäuser massiv bekämpft.


    Es ist einfach schade und traurig,aber was kann man machen?Wenn man mal Wien als Beispiel nimmt.....naja es ist einfach ärgerlich,da ich mir so sehr wünschen würde,dass auch andere deutsche Städte,außer FFM,mal hohe,moderne Gebäude bekommen.Allgemein finde ich deutsche Großstädte-gegen viele andere in der Welt-sehr schön und angenehm,da sie oft historisches mit modernen,internationalen vereinen.Sie haben eine gute Dichte,Fußgängerzonen,viele Restaurants,Bars etc.in den US Downtowns findet man solche kaum. Aber die Hochhäuser sind m.M.n. in einem modernen,reichen Land,wie Deutschland das fehlende Puzzlestück.

  • Man sollte ein weiteres Bürgerbegehren ansetzen. Wer einen guten Entwurf einreicht, das nicht an einen abgesägten Stumpen erinnert, der darf höher bauen.


    Denn verwechselbare 100 m Stumpen können nicht im Interesse derer sein, die ein Interesse für das Stadtbild bekunden.

  • ....-außer FFM-jede Stadt in Deutschland.In Berlin werden in den nächsten Jahren mit Sicherheit über 100 Meter HH entstehen,in Düsseldorf evtl.auch und in Hamburg dank Hafencity Masterplan auch...


    In Düsseldorf kenne ich keine aktuellen Pläne eines Hochhauses über 100 Meter - aktuell werden zwei Wohnhochhäuser, ein Hotel-HH und ein Bürohochhaus um 50-60 Meter gebaut. Es liegt nicht am Gegenwind - kein Investor will höhere bauen, Projekte bis 65 Meter sind wirtschaftlicher. Auch mit solchen kann man eine Stadt nachverdichten, wenn genügend umgesetzt werden.
    Erstaunlich, dass am Rande unseres Verkehrsverbunds VRR, im kleinen Nijmegen (160-170 Tsd. EW) gerade zwei Wohnhochhäuser um 20 Geschosse fertiggestellt wurden, ein weiteres startet bald - in München müssten bei zehnfacher Einwohnerzahl mindestens 30 solche Projekte gleichzeitig laufen. Die Altstadt kann hier keine Ausrede sein (wie oft in München) - Nijmegen, noch von den Römern gegründet, hat durchaus welche. Die Hochhäuser entstehen jenseits der Altstadt - am Bahnhof und am Flussufer.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Doch,in Düsseldorf ist der Upper Nord Tower mit 120 Metern geplant.Baubeginn sollte eigentlich noch dieses Jahr sein,aber man hat länger nicht mehr was davon gehört.Aber der B-Plan für das (Wohn)HH ist bereits gültig.


    Außerdem ist noch das Sky View geplant(eher angedacht) mit 105 Metern.


    Trotzdem hast du natürlich recht,selbst in den Niederlanden werden mittlerweile in deutlich kleineren Städten viel höhere Gebäude gebaut,übrigens auch in der Schweiz(dort teilweise in 50 000 Einwohner Städtchen.)Vom Rest der Welt brauchen wir erst gar nicht zu reden.


    Interessant ist es aber,dass egal woher man guckt,auf der ganzen Erde werden so viele HH gebaut wie noch nie annähernd.In vielen Städten sind locker 13 der 20 höchsten Gebäude aus den letzten 2-3 Jahren.Sogar in Kiew werden mittlerweile echte Wolkenkratzer gebaut,auch in Minsk.

  • Leider muß ich hier rilla90 mit seiner Aussage vollkommen recht geben.


    Und es ist leider auch nicht nur aus der Luft gegriffen, sondern wurde mir erst kürzlich wieder in einer Email Konversation mit Dina Straße (Architektin, Stellv. Leiterin Öffentlichkeitsarbeit-PlanTreff, Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung) bestätigt.


    Sie hat mir in Absprache mit Frau Merk ein paar Fragen beantwortet, die ich gerne hier teile:




    Frage:
    - Besteht die Möglichkeit einer Städteplanung, wie sie FFM schon seit den 80ern hat und das man ein bestimmtes Gebiet (evtl. Werksviertel, bis techn. Rathaus, über die Bavaria Towers und hin zum SZ Tower) als reines Büro und HH Viertel erklärt? Da ja gerade dort auch die München spezifische Sichtachsen Planung wegfallen würde?


    Antwort:
    Nein.


    Frage:
    - Gibt es bereits Planungen zu neuen Hochäusern über 100m oder eines echten Wolkenkratzers über 150m, oder fehlt es da noch an Investoren?


    Nein. Obwohl der Bürgerentscheid nicht mehr greift, bleibt die Richtlinie 100 Meter. Alles über Hochhäuser finden Sie unter:
    https://www.muenchen.de/rathau…hhaeuser-in-Muenchen.html




    So, das waren die relativ kurzen Antworten. Wie man sieht, schwirrt auch 12 Jahre nach dem sinnlosesten Bürgerentscheid aller Zeiten immer noch die lächerliche 100m Marke in den Köpfen der Stadtplaner in MUC herum.


    Wer weiß, wie MUC Heute aussehen würde, hätte es diesen blödsinnigen Bürgerentscheid nicht gegeben?


    Ein 246m hoher Uptown Tower, ein über 150m hohes SZ HH, eine knapp 150m hohe ADAC Zentrale und mit Sicherheit noch zig andere Gebäude über 100m oder sogar über 200m in diesen 12 Jahren!!!


    Dem Ganzen ist nichts mehr hinzuzufügen. Wohl nur, daß aus MUC niemals eine Stadt mit richtigen Hochhäusern oder einer schönen Skyline werden wird!


    Jedenfalls werden es wohl die Meisten von uns nicht mehr erleben :(

  • ^Zu deinen Fragen: Konnte sich denn die Stadt sicher sein, dass du ein Hochhausbefürworter und kein Gegner bist :D?


    Ein 246m hoher Uptown Tower


    Das war in den 90ern ein Luftgespenst. Ernsthaft wurde das Projekt nicht verfolgt.


    ein über 150m hohes SZ HH


    Unglückliche Geschichte. Vorher hoch und schlank, jetzt breit und nur 100m hoch. Die Bürger haben sich damit ins eigene Fleisch geschnitten. Hier die damaligen, teils richtig guten Entwürfe zum 150m SZ Hochhaus (z.T. 161m) http://www.axxio.net/highrise/material/sz/index.htm


    Wohl nur, daß aus MUC niemals eine Stadt mit richtigen Hochhäusern oder einer schönen Skyline werden wird!


    Es gibt zwar wahrlich Schlimmeres, deine Einschätzung wie es ohne Bürgerentscheid laufen hätte können, teile ich aber durchaus (klar, alles reine Spekulation). Die größtenteils 60m hohen Stumpen sind jetzt nämlich auch nicht das Gelbe vom Ei. Naja, bleiben ja immer noch die Alpen als Panorama ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von MiaSanMia ()

  • Du meinst, sie hätten mir dann so geantwortet, wie ich es gerne gehört hätte :)


    Ne, leider nicht. Habe mich durch etliche, andere Fragen schon zuvor als großer Hochhaus Freund geoutet.


    Der SZ Entwurf war ja richtig toll. Es ging damals schon Alles in die richtige Richtung.


    Naja, wie Du sagst bleibt uns jetzt der Blick auf die über 200m hohen Alpen :)

  • Trotzdem bringen auch solche kleinen Anfragen etwas.


    Man hätte auch ruhig so fragen können:


    "Warum ist es nicht möglich,wie in Wien,Mailand oder Basel,auch Türme über 100 bzw.200 Metern zu bauen,etwas außerhalb?""In diesen Städten sind nämlich Türme dieser Größe nichts außergewöhnliches".:)


    Wir wir alle wissen,kommen Orte wie New York,Frankfurt etc. überhaupt nicht gut,wenn man was in einer Stadt über Hochhäuser anspricht,die gegen Hochhäuser sind.Oft kommt das Argument,dass unsere Stadt XY nicht Manhattan ist oder Dubai und damit sind die Argumente ausgegangen.


    Und wenn irgendwo 2 Türme mit 60-70 Metern entstehen,schreibt auch die Zeitung oft was von Klein-Manhattan und auch die Bürger entwickeln dann Hass auf das Projekt.Deswegen immer mit Wien,Basel,Mailand etc.kommen.

  • Interessant ist ja dass z.B Mailand eine Stadt wie München ist. Altstadt, Kirche, Stadt drum herum. Nur dort gibt es mitten in der "Altstadt" einige sehr hohe HH und dort stört es auch niemanden. Und der ML Dom ist wohl noch eine Schippe *ideologischer für die Stadt als es die FK für München ist.


    Gleiches gilt auch für Wien. Da sind die HH allerdings vom Zentrum ausgelagert. Aber das sind richtig große HH. Auch in Berlin gibts 2 ca. 150m hohe neue HH genau gegenüber der Kaiser Wilhelm Gedächtnis Kirche.


    Diese 50-70m hohen "Stumpen" die es in München gibt sind für mich keine Hochhäuser.
    FAkt!

  • Klar sind gerade diese Beiden Städte sehr gute Vergleiche zu München.


    Und wie wahrscheinlich viele Münchner hat man ja gerade auch wegen der geringen Entfernung eine starke Bindung zu beiden Städten.


    In Milano war ich wohl das erste mal so 1990, in Wien etwas später. 1992.


    Speziell Milano war damals eine richtig häßliche Stadt, abseits des Doms.


    Seitdem habe ich Wien ca. 5-6 mal bereist und Milano etwas öfter.


    Doch Beide Städte haben ca. ab den Jahren 2000-2005 damit angefangen, tolle Gebäude zu bauen. Eben auch in die Höhe. Milano hat sich bis zur Expo 2015 deutlichst in Schale geworfen!


    Wenn man sieht, was an der Piazza Gae entstanden ist und es zig Fotos gibt, wo man von der begehbaren DT des Doms zur Piazza Gae mit einer 100-250m Skyline blickt und genauso auch von dort zum City Life Projekt mit 170-250m hohen Wolkenkratzern, dann stellt man sich schon die Frage?


    Ist die Frauenkirche auch nur ansatzweise mit dem Mailänder Dom zu vergleichen?


    Stören in Milano irgendwelche Sichtachsenprobleme? Sollte kein Gebäude höher als der Dom sein, so wie ja keins höher als die "heilige" Frauenkirche sein darf?


    München ist leider 2004 in seiner Entwicklung stehn geblieben. Kronawitter sei Dank. Und einer Handvoll Münchner (mehr waren es nicht. Mini Beteiligung beim BE), die über die zukünftige Bauweise der Stadt entschieden haben!


    Und wie jeder weiß, ist es bei Bürgerentscheiden immer leichter Gegner von etwas zu mobilisieren, als Befürworter.


    Der gesamte BE war an Lächerlichkeit nicht zu überbieten.


    Und anscheinend braucht die Stadt immer noch Jahre, um diesen wegzustecken.

  • Unabhängig vom Bürgerentscheid, könnten z.B. momentan 50 Wohngebäude mit 100m Höhe gerade in der Entwicklung und teilweise auch im Bau sein.
    Also daran kann es nicht allein liegen, hmm ?