Die ewige Hochhausfrage - das Original seit 2003

  • Das ist doch nur wenige 100m von der Friedenheimer weg und sogar näher am Zentrum. Wieso glaubt ihr, hier würde eine andere Einschätzung ("Bedrohung des Nymphenburger Schlosses").


    Weg muss der jetzige Bestand aber auf jeden Fall. Hässlicher kann man sich Gebäude kaum vorstellen, auch wenn ich den Anblick nur aus der S-Bahn kenne.

    Einmal editiert, zuletzt von MartyMUC ()

  • "Bedrohung" finde ich hier die falsche Wortwahl. Mehr als 60/70 Meter sehe ich hier dank der Münchner Hochhausdebatte aber auch nicht als realistisch an.
    Aber architektonische Spitze wird nicht mit Höhe gemessen.

  • "Bedrohung" finde ich hier die falsche Wortwahl.


    Ist ja auch nicht meine;). So ähnlich hieß es aber im Zusammenhang Schloss/Hirschgarten

  • Die Rathausfraktionen der SPD, Grünen und FDP wollen wieder Hochhäuser größer als 100 m erlauben. Angeblich soll diesmal auch mehr Wert auf architektonische Qualität gelegt werden.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…nach-oben-offen-1.1138596


    Der FDPler Mattar hat hierbei schon Standortwünsche (Parkstadt Schwabing, neben O2-Tower und Ende A94).
    Irgendwelche Bauanträge/anfragen mit einer Höhe von mehr als 100 Metern gibt es aber nicht.

  • Hochhausentscheid

    Seien wir uns doch ehrlich, die meisten die ihr Kreuzchen damals bei "nein" gemacht haben, liegen schon längst am Friedhof draußen. Genauso wie in München nach wie vor alle Häuser in beige gestrichen werden, diktieren die Toten oder Halbtoten das Stadtbild. Entsetzlich. Die größte Schweinerei war, die Hochhäuser an der Friedenheimer Brücke zu verhindern, aber auch am Vogelweideplatz, Georg-Brauchle-Ring usw. muss höher gebaut werden. Was die Leute mit den Häkeldeckchen ästethisch finden, interessiert nicht.

  • Der FDPler Mattar hat hierbei schon Standortwünsche (Parkstadt Schwabing, neben O2-Tower und Ende A94).
    Irgendwelche Bauanträge/anfragen mit einer Höhe von mehr als 100 Metern gibt es aber nicht.


    Da wird man sich hier in München die nächsten Jahre auch ziemlich zurückhalten. Zum einen wurde in München in den letzten Jahren unheimlich viel Billigst-Büroraum gebaut, der bis heute zum Teil noch leersteht. Da haben hochwertigere Projekte es derzeit einfach schwer.



    Seien wir uns doch ehrlich, die meisten die ihr Kreuzchen damals bei "nein" gemacht haben, liegen schon längst am Friedhof draußen.


    Du wirst es mir nicht glauben, aber hier haben auch junge Menschen große Vorbehalte gegenüber Hochhäusern.


    Im Übrigen mal ein paar Highlights, was einige Münchner über Hochhäuser denken (von http://www.merkur-online.de/lo…hoch-hinaus-553527.html):



    as war das früher für für ein schöner Anblick vom Odeonsplatz Richtung Norden übers Siegestor hinweg. Und jetzt sieht man dahinter diese potthäßlichen Bürotürme am Beginn der Nürnberger Autobahn, die das gesammte Stadtbild verschandeln. Und Herr Ude befürwortet diesen Krampf auch noch! Wann tritt dieser Herr endlich ab???


    Trotzdem passen Hochhäuser einfach nicht nach München - egal, ob innerhalb, oder ausserhalb des Mittleren Rings!


    Diese schreckliche "Gegen-alles-Neue,-Alles-muss-so-bleiben-wies-ist"-Mentalität macht mich verrückt :(

  • @ Maturion: In deiner Quelle steht ja folgendes: "Sein (damit ist OB Ude gemeint) Kontrahent, SPD-Parteifreund und Amtsvorgänger Georg Kronawitter, konterte: Durch „Vierkantriegel“ wie das „Uptown Munich“ hätte München sich in eine beliebige Hochhaus-Stadt wie Frankfurt am Main entwickelt."


    Ich habe selten so einen Mist gelesen. Man muss sich ernsthaft fragen, ob der überhaupt mal in Frankfurt gewesen ist. Abgesehen davon: Selbst wenn man FFM auf die HHer/Skyline reduzieren würde, wäre das eigentlich gerade das beste Gegenargument. Ich behaupte mal hier, dass gerade in Europa diese wirklich schöne Skyline FFM unverwechselbar macht und das (in Europa zumindest) mehr Menschen eine klassische Ansicht FFMs dieser Stadt zuordnen könnten als das für München der Fall wäre.


    Für München selbst ist das mit dem Bau von HHern wirklich schwierig, aber in jedem Fall machbar und sinnvoll ... klar müsste dann das am oder ausserhalb des mittleren Rings geschehen. Und ich fände es in diesem Zusammenhang auch nicht tragisch, wenn dort aufgrund der Halb-Randlage das Leben nicht unbedingt pulsieren würde. Muss das denn unbedingt der Fall sein? Ich meine nicht ...

  • Das hört sich doch versprechend an vll wirds ja doch noch was mit den Hochhäusern in München der Georg-brauchler-Ring wäre der optimale Platz neben dem O2 Tower das wäre echt spitze wenn da was errichtet wäre ;) :daumen:

  • Ich kann nicht glauben, was für rückständige und intolerante Menschen in München leben.
    "Rotes Gechwerl" unglaublich.
    Merken die eigentlich nicht, dass deutsche Städte architektonisch ziemlich blass aussehen, gerade weil es nicht mehr viel Altes gibt. Deshalb ist gerade die moderne Architektur eine Chance, den deutschen Städten eine neue Identität zu geben und eine Art wirklicher Urbanität zu erzeugen. Und gerade Alt und Neu nebeneinander erzeugt Spannung und Inspiration. Wer dörflich leben möchte soll aufs Dorf ziehen, da haben wir schließlich genug von.

  • Vielleicht könnte man sich auf einen Kompromiss einigen.
    Für jedes neue Hochhaus außerhalb vom mittleren Ring wird innerhalb des Rings im Gegenzug ein unerträglicher Hochhaus-Schandfleck entfernt wie z.B. die BR-Zentrale, das NH-Hotel oder die Bauten nordwestlich der Theresienwiese.

  • Merken die eigentlich nicht, dass deutsche Städte architektonisch ziemlich blass aussehen, gerade weil es nicht mehr viel Altes gibt. Deshalb ist gerade die moderne Architektur eine Chance, den deutschen Städten eine neue Identität zu geben und eine Art wirklicher Urbanität zu erzeugen.


    Genau, Hochhäuser sind bekanntermaßen Unikate und werden sicherlich als Merkmal der modernen deutschen Architektur verstanden....


    Die moderne Architektur ist leider auch dafür verantwortlich, dass es nicht mehr "viel Altes" gibt.
    Wo Hochhäuser Urbanität erzeugen ist mir auch schleierhaft. Schließlich wohnen da ja keine Menschen drinn. Büroviertel sind am Abend leer, die Leute können es sich leisten am Stadtrand im Eigenheim zu wohnen. Das ist in den USA bekannt und man leidet enorm unter diesen Suburbanisierungen und Speckgürteln. Mit wirklicher Urbanität hat das null zu tun.

  • ...es gibt auch Wohnhochhäuser erster Klasse, hier in FFM bereits in Planung und schon teilweise umgesetzt. Hochhäuser müssen natürlich auch Restaurants und Bars beeinhaltet, auch das gibt es bereits. Ausserdem sparen Hochhäuser unheimlich viel Fläche ein, diese kann für Parks und Grünflächen genutzt werden. Gutes Beispiel ist der Opern Turm in Frankfurt, durch den Bau dieses hohen Gebäudes ist Raum frei geworden um einen Park in der Innenstadt anzulegen.
    Das deutsche Städte immer an diese extrem platzverschwenderischen in die breite gezogenen Klötzen festhalten.
    Ich kann nicht verstehen, dass man gegen einen gut gelegenen Cluster mit sehr hohen Gebäuden ist, aber es gut heißt, wenn über das gesamte Stadtgebiet so abgebrochene "HALB-HOCHHÄUSER" verteilt sind. Und gerade eine hohes schlankes Gebäude erzeugt Harmonie und Ästhetik. Kichtürme sind ja auch so gebaut. Man stelle sich die Frauenkirche oder den Kölner Dom vor, wenn die Türme auf halber Höhe enden würden, bei gleicher Breite.

  • Die meisten Argumente beider Seiten kann ich nicht nachvollziehen.


    Eine Hand voll Hochhaus-Verbünde werden in München gar nichts an der Situation ändern, außer weitere Sichtachsen und den Panoramablick zu verschandeln.


    Der Vergleich unserer Frauenkirche mit einem Hochhaus erschließt sich mir auch nicht ganz.
    Die Bauhöhe in München ist doch unter anderem so wie sie ist festgelegt, damit die Frauenkirche im Stadtzentrum (d.h. innerhalb vom mittleren Ring) weithin sichtbar ist.


    Und letztendlich bezweifle ich, dass es sich in München lohnt in einem abgelegenen Hochhaus eine große Bar zu betreiben, wie es in NY oder HK üblich ist. Selbst wenn, dann wäre der Laden in einer Preisklasse, die für 90% der Stadtbewohner nicht wünschenswert ist. Urbanität kommt so sicher nicht auf!


    München ist meiner Meinung nach schlicht und ergreifend zu klein und hat auch noch im Gegensatz zu den klassischen Wolkenkratzer-Städten viel zu viele freie Flächen im Großraum, als dass sich ein Hochhauskonzept langfristig lohnen würde.
    Das Ergebnis sind heute vereinzelt, verloren rumstehende Riegel, die ursprünglich aus Prestige- und nicht aus Platzgründen gebaut wurden, gleichzeitig aber an Häßlichkeit kaum zu überbieten sind.
    Ich persönlich würde nur das Hypo- und BMW-Hochhaus stehen lassen, als Kompromissangebot vielleicht noch den Langenscheidt- und Mercedes-Turm, aber alles andere hat mit München, seiner Architektur und städtebaulichen Verbesserung herzlich wenig zu tun.


    Dass es nicht mehr viel Altes gibt ist übrigens auch Schmarrn, denn München hat von Nymphenburg bis Bogenhausen und von Schwabing bis zur Isarvorstadt auch vor 80 Jahren nicht viel anders ausgesehen.
    Die flächenmäßig größte Veränderung an historischem Bestand war sicher die Auflösung der großen Kasernen und militärisch genutzen Gebäude in Maxvorstadt und Neuhausen. Und die größte Nachkriegs-Zerstörung fand in den Jahren statt, als Denkmalschutz noch ein Fremdwort war und man für die Autolobby den Altstadt- sowie mittleren Ring durch München asphaltiert hat.
    Mit dem Rückbau der in Asphalt sowie Beton gegossenen Verbrechen und damit meine ich etwa den zögerlichen Ausbau der Fußgängerzonen, einen Bahnhofsvorplatz der den Namen verdient, die Ringtunnel, die Reduzierung des Gleisbetts für Wohnungsbau oder die Renaturierung der Isar, wird München eher Zug um Zug historischer und lebenswerter.


    Auch wenn es weh tut von der Hauptpost nur noch ein kleines Stück Fassade stehen zu sehen, so macht es sicher keinen Sinn ein innen verfallenes Gebäude für hohe Kosten zu sanieren und mit dem Grundriss anschließend doch nichts mehr anfangen zu können.
    Wichtig fände ich in der Altstadt nur, es mit der Verglasung nicht weiter zu übertreiben. Viele Erd- und Dachgeschosse historischer Bauten wurden durch gläserne An- und Umbauten geradezu vergewaltigt, da frage ich mich dann wer beim Denkmalschutz solche Dinge und unter welchen Umständen genehmigt.


    Wie ihr seht ist das Thema mit vielschichtigen Problemen behaftet, auf die es leider keine pauschale Antwort gibt. Wie man es macht, ist es vermutlich falsch oder entwickelt sich anders als geplant und jedem recht machen kann man es sowieso nie! ;)


  • Dass es nicht mehr viel Altes gibt ist übrigens auch Schmarrn, denn München hat von Nymphenburg bis Bogenhausen und von Schwabing bis zur Isarvorstadt auch vor 80 Jahren nicht viel anders ausgesehen.


    Wie kannst Du nur sowas sagen ? :nono:

  • Sz vom 3.8.2012


    Laut dem Artikel aus der heutigen SZ möchte der Ob Kandidat der SPD, Dieter Reiter, zumindest etwas am dem Hochaus-Bürgerentscheid rütteln. So sollen mehr städtische Grundstücke für Wohnungen hergenommen werden.
    Ein weiterer Punkt sind die Gedanken über die autofreie Innenstadt.

  • klingt ja fast schon nach dem frischem Wind des Generationenwechsels..


    dass wir das noch erleben dürfen ;)

  • Wow. Auch die anderen Punkte gefallen mir gut. Vielleicht erleben wir's echt, dass sich nach Jahrzehnten des Stillstands endlich mal wieder was bewegt in unsrer schönen Stadt...


    Edit: obwohl: keine Architekturwettbewerbe mehr bei öffentlichen Plätzen? Jetzt wird's doch ein bissal populistisch, befürchte ich.