Die ewige Hochhausfrage - das Original seit 2003

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    Danke für den Artikel.


    Neue Hochhäuser im Münchner Norden sind nach meiner Einschätzung erstmal reine Zukunftsmusik. Bevor das was wird muss noch einiges passieren:

    • Der Leerstand muss weiter fallen und sich bei einem soliden Niveau um 5 Prozent einpendeln.
    • Die Spitzenmieten müssen wieder ansteigen und über längere Zeit bei über 30 Euro liegen.
    • Die noch zu entwickelnden innenstadtnahen Areale (v.a. NMA und Ostbahnhof) müssen größtenteils bebaut sein.


    Ich schätze dass vor 2010 mit keinen größeren Projekten zu rechnen ist. Allenfalls ein paar mittelgroße Vorhaben dürften umgesetzt werden. OB Ude handelt also sehr schlau wenn er den Ball jetzt erstmal flach hält und Gras über die Sache wachsen lässt, denn momentan steht ohnehin nichts größeres an.

  • Da hast du wohl leider recht. 2010 finde ich ist schon eher optimistisch. Alleine die ganzen Gebiete am Ostbahnhof und entlang bis Pasing werden einfach sehr viel neue Flaeche bringen. Allerdings kann man beim Ostbahnhof zumindest hoffen, dass etwas interessantes kommt. Hochhaeuser ueber 100 Meter, denke ich, wird die Stadt dort aber nicht zu bauen erlauben.


    Auch wenn Uptown sicherlich kein grosser Wurf ist....immerhin haben die ohne Ankermieter gebaut. Ist ja anscheinend nicht mehr ueblich.

  • Man darf natürlich nicht den Faktor "Exklusivität" außer Acht lassen der solche Projekte immer noch vorantreibt. Wenn die paar vermietbaren Türme mal voll sind und sich der Immobilienmarkt entspannt, dann ist es für einen potentiellen Investor natürlich umso leichter einen Mieter für ein neues Projekt zu finden. Fläche allein ist schließlich nicht alles!

  • aber arabellapark wäre doch theoretisch atraktiv genug für ein schickes 100+ wohnhochhaus, oder?
    Das würde dort doch funktionieren

  • IMO schon, allerdings ist München wohl noch nicht reif für einen exklusiven 100m-Wohnturm. Zunächst müssen erstmal kleinere Projekte beweisen dass es für eine derartige Wohnbebauung einen Markt gibt. Ich denke da vor allem an den Steidle-Bau am Ackermannbogen (interessante Architektur) oder das Hirschgarten Center (gute Lage). Wenn diese Bauten erfolgreich sind, dann kann man sicher auch eine Nummer größer denken. Von null auf hundert funktioniert aber höchstwahrscheinlich nicht. Also immer schön eins nach dem anderen...

  • Sehe ich nicht so. Gerade die Höhe macht doch den Reiz. Wohnungen im 10. oder 12. Stock gibt es zu genüge, aber z.B. im 30ten.:D

  • Regent, das denken wohl viele in diesem Forum, aber leider anscheinend kein eiziger Investor deutschlandweit. Und wenn ich mir die Probleme wegen Hochhaeusern und Muenchen anschaue....(Buergerbegehren, Umstuerzen von Plaenen) wuerde ich als Investor vielleicht eine andere Stadt (zB Frankfurt) fuer so ein Projekt vorziehen

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    So ist es! München muss mit der Höhenentwicklung wieder ganz klein anfangen und diesmal etwas bedachter vorgehen... ansonsten brennt der aufgebrachte Mob noch das Rathaus nieder.


    Übrigens: Exklusivität ist relativ. Solange es keine nennenswerte Konkurrenz gibt, sind auch schon 60m etwas besonderes.

  • Zitat von Jai-C

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    So ist es! München muss mit der Höhenentwicklung wieder ganz klein anfangen und diesmal etwas bedachter vorgehen... ansonsten brennt der aufgebrachte Mob noch das Rathaus nieder.


    Das kann ich so unterschreiben. Besonders was das bedacht Vorgehen betrifft.
    Grundsätzlich kann auch München von wirklich hohen Gebäuden profitieren. Wenn diese nicht wie in der Vergangenheit willkürlich an den unterschiedlichsten Stellen im Stadtgebiet aus dem Boden schießen, sondern einer Art Masterplan folgen, denk ich, wäre auch der Widerstand in der Bürgerschaft deutlich geringer.
    Grundsätzlich sollte man sich mal überlegen, ob man nicht auch einen (verbindlichen) Hochhausrahmenplan wie in Frankfurt entwirft. Würde Sicherheit für die Investoren bringen und kann trotzdem auf die Wünsche der Bevölkerung bezüglich des Erscheinungsbildes der Stadtsilhouette eingehen.

  • Und schon sind wir bei der alten Debatte...was ich grundsätzlich begrüße. Ich denke, dass man im zweiten Anlauf eine Lösung finden kann, die beiden Interessen (Wirtschaft und Wachstum auf der einen Seite, Stadtbild und Traditionspfelge auf der anderen) gerecht wird. Vielleicht ergibt sich daraus auch endlich der ersehnte Qualitätszuwachs bei den vorgelegten HH-Projekten.


    By the way: Gab es eigentlich eine Art "Sichtachsen-Versuch" bei den Telekom Ten-Towers? Mir wurde letztens erzählt, dass die erste Varianten mit einem oder zwei großen Türmen hinter dem Maximilianeum herausgelugt hätte.


    münchner.

  • Gute Frage, da müsste man mal einen genaueren Blick auf die Stadtkarte werfen. Problematisch erscheinen mir jedoch fast alle der derzeitig vorgeschlagenen Varianten, Ausnahme Standort Uptown. Der Arabellapark wäre sicherlich auch dafür geeignet. Gänzlich ungeeignet sind dagegen weitere Türme bei den Highlight-Towers (Sichtachse Ludwigstraße) sowie Nähe Ten-Towers (Sichtachse Maximilianstraße)


    münchner.

  • Ich kann diese Sichtachsen-Argumentation nicht so recht nachvollziehen.


    Das Einzige was auch mich stört ist, dass die Hochhäuser einfach zu "popelig" sind und somit stören.



    Hätte man die "Dinger" etwas höher und symetrisch gebaut, hätte man sie sogar als gestalterisches Element wie auf nachfolgendem Bild zu sehen, hernehmen können. Sozusagen als Verbindung von "alt" zu "neu".


  • Das problem bei einem cluster ist doch, das es in münchen ziel der stadt ist, ein übergeordnetes stadtzentrum zu haben, und kleinere deutlich untergeordnete teilzentren.
    Das ist geschichtlich in münchen begründet, nachvollziehbar und auch gut.


    Würde man einen echten cluster bauen, hätte man auf einmal ein teilzentrum ausserhalb der innenstadt, das dieser aufgrund der dichte an arbeitsplätzen und somit auch dienstleistungsangeboten sehr schnell starke konkurrenz machen würde.
    Es ist also nicht nur eine frage der Ästhetik, sondern vor allem eine frage der Stadtstruktur.
    Wenn man 10 echte hochhauser baut, mit der nötigen infrasturktur und den sich daraus ergebenden ladenpassagen usw., hat man schnell ein ensembel a la Alexandrplatz von Kollhoff oder canary warf.(Jetzt mal nur strukturell gedacht) und wo könnte sowas in münchen sein?



    Edit: Ich denke das münchen im jahr 2006 durchaus so weit wäre, a la berlin ein zweites, modernens zentrum zu erhalten. Man müsste es aber so bauen, das es das alte ergänzt, und nicht zerstört, daher einen bipol bildet, eine ergänzung.

  • @ munich


    ich verstehe Deinen Einwand. Ein anderes Beispiel hierfür wäre die ursprüngliche Planung für Uptown, die im dortigen Thread zu finden ist. Deutlich eleganter und interessanter, ein Blickfang für den Norden, und damit auch verträglicher für den Blick von Nymhenburger Rondell aus. Aber was man jetzt hat ist plumper Mist (Sorry, meine Meinung).


    Ich habe mich auch schon gefragt, ob diese Variante mit den zwei weiteren Türmen hinter dem Siegestor nicht sogar vorteilhafter wäre. Andererseits widerstrebt mir der Anblick weiterer Hochbunker. Wie man sowas gut lösen kann sieht man am Doppelblick in Paris (vom alten zum "neuen" Triumphbogen). Nur das La Defense auch zeigt, wie Clusterbildung in die Hose gehen kann. Mittlerweile ist es einfach zu dicht, die Besonderheiten der einzelnen Gebäude kommen kaum noch zur Geltung.


    münchner.

  • @ münchner


    Passiert bei uns zwar selten, aber in diesem Fall kann - quatsch, muss ich Dir einfach nur zustimmen. Insbesondere was den Teil "...Aber was man jetzt hat ist plumper Mist..." angeht! :daumen::D


    @ pflo777


    Ähnliches ist mir auch durch den Kopf gegangen. Andererseits funktioniert so was, wenn dieses Cluster nicht zu weit von der Innenstadt entfernt ist (siehe Frankfurt).

  • Ich sehe das folgendermaßen: Die Highlight Towers sind schon gebaut worden und nun muss man das beste aus der Situation machen. Die Frage ist also was besser ist, nur die Highlight Towers auf weiter Flur (für unbestimmte Zeit) oder noch ein paar Türme daneben um ein Ensemble zu schaffen.


    Ich bin eher für das Ensemble, weil mir der status quo irgendwie "zu leer" aussieht (siehe erstes Bild von Sammy in:
    http://deutsches-architektur-f…hp?p=114777&postcount=259 ).


    Dabei bin ich keinesfalls für ein Megaprojekt im Stile von La Defense. Ich denke an etwas in der Größenordnung des Wienerbergs (siehe Bild von Shadow: http://img297.imageshack.us/my.php?image=img11387if.jpg ), also drei oder vier zusätzliche Türme und nicht mehr.

  • So schnell würde man eh nicht die Dichte von La Defense bekommen. Lässt man das von Pflo angesprochene Thema Stadtstruktur beiseite, würde sich ein kleines Cluster bei den Highlight-Türmen durchaus anbieten. In Paris hat man ja auch auf der ultimativen Prachstraße die Bürotürme im Blick und keinen störts, sondern bereichert eher. Muss dann natürlich größere Höhen erreichen als die wirklich "popelig" wirkenden bestehenden Türme.


    Aber überhaupt muss man erstmal Standorte auskundschaften. Die bisherige Vorgehensweise zusammenhangslose Solitäre am Mittleren Ring zu errichten ist doch höchst unbefriedigend. Eher sollte Cluster-Bildung angestrebt werden. Wobei man in München sich durchaus, wie schon erwähnt, Wien als Vorbild nehmen sollte.
    Das einzige was als Standort schon von vornherein ausscheidet sind Altstadt (aber nicht Innenstadt) und der gesamte Bereich südlich davon. Der Blick auf die Alpen sollte auch weiterhin aussehen wie gewohnt. Hochhäuser passen da nicht wirklich hin.