Die ewige Hochhausfrage - das Original seit 2003

  • Hochnebeldecke", was ein anderer Ausdruck für Smog ist.


    Das eine ist nicht gleich dem Anderen. Hochnebel ist einfach eine tiefhängende Wolkenschicht, die verschiedene Ursachen haben kann (z.B. Inversion). Smog ist emissionsverursachte, stark gesundheitsschädliche Luftverschmutzung mit Sichtbeeinträchtigung.


    Smog wird aber von Hochnebel unterstützt, das ist richtig.


    Dein gezeigtes Bild (übrigens ein sehr Schönes) zeigt mir eine klassische Situation mit Hochnebel: Herbst, feuchte Luft --> langanhaltende nächtliche Kaltluft am Boden, gleichzeitig kommt von oben warme Luft aufgrund eines Hochdrucks (in München aufgrund der Alpennähe begünstigt), kann aber die bodennahe Kaltluft nicht verdrängen (Dichte) und bleibt vereinfacht ausgedrückt weiter oben hängen. Ein "unnatürlicher" Temperaturverlauf entsteht (Inversion). Dadurch können sich die Luftschichten nicht mehr austauschen, es bilden sich Wassertröpfchen an Partikeln jeglicher Art (das kann auch einfach Staub sein) aus und die gezeigte trübe Luft ist perfekt.


    Falls jetzt viele Schadstoffe ausgestoßen werden und kaum Wind geht, unterstützt dies die Smogbildung natürlich, da die Schadstoffe so in Bodennähe gehalten werden. Gesundheitsschädlich (nur dann ist es Smog) muss die daraus entstandene Konzentration trotzdem noch lange nicht sein.


    Das HKW ist nebenbei nicht dafür verantwortlich, dass du in der früh Sonnenschein hast und ab 10 Uhr dann Nebel ;) Dafür ist es dann doch zu schwach. Hier spielen sich einfach meteorologische Vorgänge ab.


    Trotzdem wird dem Ganzen natürlich sehr kritisch gegenüber gestanden:


    Ja und das ist natürlich absolut legitim. Immerhin wird einiges an CO2 ausgestoßen. Aber: Die Diskussion, die die Medien dazu abliefern ist schon sehr einseitig. Die Leute wollen kein Kraftwerk, sondern Ökostrom. Die Leute wollen für ihre Energie aber nicht mehr bezahlen, keine Windräder in der Nachbarschaft, keine Stromtrassen etc. Am liebsten wäre denen kostenloser Strom aus dem Nichts. Ich kann die Stadtwerke schon verstehen, wenn sie sich dagegen sträuben, das HKW früher abzuschalten, wenn sie die Kosten nicht weiterverrechnen können. Ich glaube, da sind dann plötzlich ganz viele Menschen wieder für das HKW, wenn es um ihre Stromrechnung geht.

  • Die Stadtwerke kann man gut und begründet für viele Missstände in München verantwortlich machen. Aber das Heizkraftwerk arbeitet nach modernen Regeln und was da oben rauskommt ist zwar eine Menge CO2, aber "Rauch" in dem Sinn ist das nicht. Anteilig ist das, was da am Schornstein zu sehen ist um Faktor 100 oder sogar mehr sauberer, als alles was hinten aus Autos mit Verbrennungsmotor rauskommt. Was es groß aussehen lässt ist einfach die Kondensation und der daraus folgende Wasserdampf.

  • Die ganze Diskussion hier zeigt doch vor allem, dass mit dem Thema "Hochhäuser" eine ganze Reihe anderer Themen emotional verknüpft werden, bis hin zu Hochnebel und CO2-Belastung. Dabei ist die Höhe von Gebäuden für die Lebensqualität in einer Stadt vergleichsweise völlig irrelevant. Genau hier liegt auch der Fehler bei der Bürgerbefragung. Bei bestimmten Themen macht es einfach keinen Sinn, die Bürger zu befragen. Wer eine dumme/irrelevante Frage stellt bekommt eine dumme/irrelevante Antwort, und wenn er die irrelevante Frage noch so sehr emotional mit anderen Themen versucht aufzuladen, bleibt auch das Ergebnis nur eines: Schmarrn.

  • Das ist total absurd. Die HKWs haben mich noch nie gestört. Wahrscheinlich auch niemanden anderes hier. Die sind eben ein nötiges Übel.
    Und nochmal zum NS-Dokuzentrum. Das ist einfach eine kleinere Version des PWC Würfels am HBF. Den Königsplatz gabs schon vor den Nazis. Deswegen ist es auch bissl arg klobig damit zu argumentieren. Natürlich wurde er von den Schergen "umgebaut"...aber ob das wirklich die Rechtfertigung für eine erneute Entstellung ist, da bin ich skeptisch.
    Aber auch egal das gehört nicht zum HH Thema.

  • Danke für diesen horizonteerweiternden Hinweis. Für den einen oder anderen ist es sicher interessant mitzubekommen, dass in anderen Regionen der Welt sehr wohl noch Hochhäuser gebaut werden. Es scheint also rein technisch möglich zu sein. Das kann man übrigens auch mitbekommen, wenn man z.B. hier im Forum mal bei anderen Städten reinschaut :lach:

  • Ja wichtig und wegweisend ist eben, dass das so wie Du es sagst alles in Deutschland so passiert.

  • Also ich wäre doch dafür in der Münchener Innenstadt Hochhäuser zu errichten. Vielleicht nicht unbedingt im Altstadtring. Aber dafür ganz sicher innerhalb des Mittleren Rings.
    Hochhäuser schaffen wenn sie gut gemacht sind Urbanität und ich finde dass grad die klassische-bis moderne mitteleuropäische Architektur wie wir sie in München haben perfekt dafür geeignet sind.
    Bin hier aus dem Forum über ein paar Bilder zu einem sehr schönen Prestigeprojekt aus Berlin gestossen. Denm UpperWest.
    Die Perspektive aus sicht des Fussgängers der das HH im Hintergrund mitten in der Stadt hochranken sieht, so wie in Frankfurt, das ist einfach genial, und wie gesagt ich würde mir sowas für München sehr wünschen.


    Man muss auf der letzten Seite des Threads runterscrollen. Wie gesagt aus Bodensicht.
    http://www.deutsches-architekt…thread.php?t=7765&page=31


    mfg.

  • Die Frage ist halt, was man unter Hochhaus versteht. Auf über 100m braucht man in der Innenstadt wohl nicht warten, alles drunter wird ja derzeit auch innerhalb des Mittleren Rings bereits gebaut oder ist in Planung. Noch einen Schritt weiter, am Rande der Altstadt, kann ich mir dies im HBF-Viertel auch gut vorstellen. Wobei ich dort weniger wuchtige Büroklötze reinstellen würde, sondern eher kleinteilige Wohnhochhäuser mit Höhen nicht über ca. 80m. Allerdings würden diese Hochhäuser dann wohl im Hochpreissegment vermarktet werden um die Rendite halbwegs hochzuhalten. Ob das am Ende der Stadt zuträglich ist, bleibt zumindest zweifelhaft.

  • Na 80m das ist dann wieder nicht Fisch noch Fleisch. Mann sollte wirklich so wie da in Berlin an die 150-200m gehn. Das klappt ja in Frankfurt auch perfekt. Und dort gibts wie in München eine winzige Altstadt. Aber es entsteht eine perfekte Synthese.

  • Na 80m das ist dann wieder nicht Fisch noch Fleisch. Mann sollte wirklich so wie da in Berlin an die 150-200m gehn.


    Die höchsten Türme die in Berlin zurzeit gebaut werden sind so 120-150m hoch, und markieren die beiden Zentren Ostberlins und Westberlins. In München stehen ja Hochhäuser meist in der Peripherie als Solitär. Einen Hochhausdistrikt hätte man vielleicht am Arabellapark entwickeln können.

  • Nun, Endokin, zwischen den Zentren Berlins, Münchens und Frankfurts herrschen himmelweite Unterschiede. Vergleichbar ist da gar nichts. Daher ist es auch sinnlos ständig darauf herumzureiten. 200m in Altstadtnähe sind Utopien, unschöne noch dazu.

  • Ich hab rein gar nichts gegen 40m-80m Türme, so lange sie interessant gestaltet sind und ihre Proportionen passen - sie also schlank sind. Solche wären v.a. im Hauptbahnhofviertel eine große Bereicherung.

  • An alle Hochhausfans :
    Im Arabellapark auf der Wiese und der Garageneifahrt zwischen Hypohaus und dem Westingrand Hotel gäbe es eine hervorragendes Baufeld für ein sehr hohes Gebäude, beispielsweise architektonisch an die Rundung der Strasse angepasst.
    Höhe evtl. 150 bis zu 200m. Infrastruktur würde auch passen.

  • Mod.: Fortsetzung aus dem Ostbahnhof-Thread: http://www.deutsches-architekt…thread.php?t=3922&page=27


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    Stimmt absolut. Wobei vom Olyberg selbst die Frauenkirche winzig erscheint, genauso das ADAC Hochhaus mit immerhin 93m. Das SZ Hochhaus mit 103m braucht man gar nicht suchen, fällt null auf. Und wenn die Berge im Hintergrund gscheid sichtbar sind, naja, dann hört´s auf...:)
    Alles was nördlich vom Olympiagelände steht dürfte aus Panoramagründen auch keine große Rolle spielen. Aber wenn der Wutbürger meint, ein 100m Hochhaus in Moosach stört das Pasinger Straßenpanorama, dann ist dem eben so...

  • Ich habe bei Allen vorher genannten Aussichtstürmen oder von HH auf denen ich war, genau 5 Gebäude im Stadtbild immer wieder deutlich gesehn.


    - den Fernsehturm


    - Das BMW HH


    - die Highlight Towers


    - Hypo+Arabella Haus Ensemble


    - den Uptown Tower


    Der Rest ist schwer zu erkennen, stört keinerlei Bergblick, Sichtachsen, etc.


    Das werden auch keine Bavaria Towers, Adina HH, oder andere aktuelle Projekte ändern.


    Gebäude, die das Stadtbild wirklich geprägt hätten, waren mal vor dem Bürgerentscheid geplant gewesen.


    Uptown sollte ursprüglich 246m werden, SZ HH um die 150m und ADAC auch sowas in der Richtung.


    Solange sich solche Projekte nicht wieder durchsetzen, brauchen die Münchner "Millionendorf" Bewohner auch keine Angst haben, daß sie von Ihrem 7. Stock aus die Berge nicht mehr sehen können :)

  • @Munich2030 und MiaSanMia,


    Ich war seinerzeit, ich denk etwa 1998 im Westend bei der Bürgerversammlung wegen der Planung vom City Tower an der Donnersberger Brücke.
    Da waren einige hysterische Leut da, die gegen das Projekt förmlich gebrüllt haben, davon waren Leut, die sich massivst in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt gesehen haben und laut ihrer Aussage an der nördlichen Auffahrtsallee wohnen (Stadtteil Gern).
    Währen der gesamten Zeit der Versammlung, also auch während der Referate gab es nonstop Pfiffe und Buhrufe.


    Sehr ähnlich verlief eine Veranstaltung in Haar wegen der dortigen Planung von dem 14 stöckigen Wohnhochhaus. Pfiffe und Zwischenrufe ohne Ende.
    Es kamen einige Unterstützer aus München aus Solidarität u.A. der Herr Brannekämper vom BA Bogenhausen.


    Hier ging es gar nicht mal um 100m.
    Als Techniker versteh ich diese Gegner sowieso nicht.
    Wollte nur rüberbringen, wie´s oft zugeht.

    Einmal editiert, zuletzt von Schachbrett () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Das ist halt das Problem bei Bürgerversammlungen und Bürgerbeteiligungen. Da bietet man meist gerade den lautesten und hysterischsten eine Bühne. Dadurch entsteht oft der Eindruck das eine Mehrheit gegen ein Projekt sind, aber meist ist es eben doch nur eine kleine, aber sehr laute Mnderheit, die dann teilweise nach Unterstützung von außerhalb bekommt die von einem Projekt selbst gar nicht betroffen wären. Und wenn dann entsprechend laut und hysterisch geschrien wird, lässt sich unter Umständen auch noch ein großer Teil der Bevölkerung anstecken, was ja letztendlich zur Höhenbeschränkung geführt hat. Man kann ja wirklich verstehen das Leute gegen Atomkraftwerke oder Endlager, oder auch Müllverbrennungsanlagen in ihrer Nähe protestiert haben, aber heute wird ja gegen jedes etwas größere Projekt protestiert. Irgendeiner findet sich immer der sich auf den Schlips getreten fühlt, und wenns nur drum geht das er für die Zeit der Baustelle ein paar Meter Umweg fahren muss. Die Frage ist schon ob man in Zukunft wirklich weiterhin diesen Leuten eine Bühne bieten will.

  • Absolut lächerlich. In Köln stehn auch einige Hochhäuser nahe der City. Dort gibts den Dom, der wohl noch mal eine Kategorie über der Frauenkirche anzusiedeln ist. Und dort störts auch niemanden.