Wolkenkratzer an den Elbbrücken?

  • Um jeden Preis nicht. Aber so schlecht finde ich die Entwürfe auch nicht. Nur bitte nicht so lange diskutieren, sonst dauert es wieder 90 Jahre wie bei der Mehrzweckhalle (Colorline Arena). Eine Stadt ist zum Benutzen da!

  • Stimmt, du meintest oben, dass wir immer von Anpassen reden. Stell dir doch mal eine Stadt vor, in der jeder baut, wie er gerade lustig ist, Wolkenkratzer neben Kleingartenkolonie, Plattenbau neben Luxusvilla, etc. Das würde dir auch nicht gefallen, oder? Es soll ja auch nicht komplett alles durchgeplant und angepasst werden, aber so ein bisschen kann es nicht schaden. Es geht mir nur darum, obiges Beispiel möglichst zu verhindern.

  • Völliges Chaos mag ich auch nicht, aber ein bisschen Buntheit (als Metapher gemeint) ist doch menschlich und natürlich. Soviel kann man an den Elbbrücken doch auch nicht falsch machen.

  • Aus meiner bescheidenen Sicht: k-a-t-a-s-t-r-o-p-h-a-l. Naja, wird jetzt eh nie gebaut werden. Der gute Herr Freytag wird durch diesen gut gemeinten Wettbewerb genau das Gegenteil erreichen, was er wollte: die Hamburger Öffentlichkeit wird aufschreien. Da war der Teherani-Turm um Meilen besser!!!

  • Abendblatt und MoPo haben's wohl verpennt.



    Zitat von micro


    @all
    Endlich tut sich mal was in Hamburg, und zuerst sind alle hier im Thread begeistert und ziehen über die Bevölkerung her, die wahrscheinlich meckern wird, und plötzlich fangt Ihr hier selber an zu meckern -- statt froh zu sein, dass sich endlich mal was tut!


    Ich bin auch froh, primär habe ich mich über diese beiden Murksentwürfe beschwert.


    Mir ist es schon fast egal, wie der erste Hamburger Wolkenkratzer aussieht, Hauptsache, es bewegt sich endlich mal was.


    Dito, habe ich auch gestern so wörtlich zu Dykie gesagt.

  • Ich denke auch man sollte das erst mal alles nur als "Baumassenstudie" betrachten, was in der Realität von Machbarkeit und den noch zu findenden Inevstoren gebaut wird steht auf einem anderen Blatt.

  • Ich weiss leider nicht inwiefern man Leserbriefe aus einer Zeitung zitieren darf. Hab´s auch nicht in den Regeln gefunden, deswegen fasse ich sie mal kurz zusammen.


    Im abendblatt wurden 2 Leserbriefe veröffentlicht. Im Ersten Artikel hofft der Schreiber, dass "der faszinierende Plan des Architekten Helmut Jahn diesmal nicht - wie sonst immer auf Grund der Höhe - zerrissen wird." und verweist darauf, dass man mit solch einem provinziellen Gehabe Investoren abschrecken könnte.
    Der Zweite Artikel gibt eine halbwegs negative Meinung wieder. Es ist die Rede vom "Wolkenkratzersenator" Freytag, der mit diesen Gebäuden international Flagge zeigen will. Die Idee an Hamburgs Partnerstädte zu erinnern hält er aber für sehr gut. Alles in allem ist der Leserbrief eher kritisch als wirklich negativ.:daumen:


    Abendblatt

  • Heute Chat mit Jörn Walter

    Jörn Walter will heute darüber chatten:
    http://fhh.hamburg.de/stadt/Ak…/2006-03-02-bsu-chat.html


    Ich frag mich, ob der Ort wirklich für solche extremen Bauten geeignet ist. Der Bahn- und Autoverkehr ist dort extrem verdichtet und hat keine Alternativen als durch dieses Nadelöhr zu müssen. Die Auskopplung relevanter Verkehrsströme ohne Kapazitätsverringerung ist sehr schwierig. Für etwaige spätere Änderungen würden nicht auflösbare Zwangspunkte geschaffen; so ein Hochhaus wird nicht mal eben abgerissen.


    Zu den Entwürfen lässt sich nur mit der einen Perspektive m.E. wenig sagen. Bis auf Murphy Jahn sind alle von der HafenCity aus gezeigt. Ich finde die Eingangssituation in die Innenstadt über die Elbbrücken mindestens eben so wichtig.


    Lohan Anderson: Der Turm am Ende des Baakenhafens gefällt mir so ganz gut. Ich würde den gern mal im Zusammenhang mit der hinteren Skyline aus dem Turm der Wasserkunst Rothenburgsort und dem Kraftwerk Tiefstack sehen.


    Studio Gang: Wenn die Südseite des Gebäudes matt-weiß wird und die Veddel einen extrem leistungsstarken Beamer geschenkt bekommt, kann man drüber reden.:lach:


    John Ronan: Das Grüne erinnert erst etwas an die alte Tiefstack-Skyline. Beim näheren Hingucken: Wer ist "IVU"?

  • Was die Leserbriefe betrifft bin ich eigentlich nicht überrascht. Die, die gegen Hochhäuser sind, sind wahrscheinlich noch bis Montag sprachlos, weil ihnen die Entwürfe die Sprache verschlagen haben. Finde es aber erstaunlich, wie viele Leute zu den Projekten Frage und Antwort stehen. Bin positiv überrascht. :daumen:

  • Ich finde den Entwurf von Anderson eigentlich recht ansprechend, auf der Grundlage lässt sich sicherlich was machen!:daumen:


    Bei dem Entwurf von Jahn finde ich zumindest die Formen der drei Hochhäuser alle sehr interessant, ich würde mir sowas auch wünschen. Das einzige Problem ist halt dabei, dass sie überhaupt nicht zueinander passen. Darum sollte nur eines davon verwirklicht werden und die übrige Bebauung irgendwie angepasst werden.


    Den übrigen Entwürfen kann ich dagegen noch nicht so viel abgewinnen.

  • Äh, darf ich das als eine Art von Freude bewerten? Wenn ja, gut, ich freu mich auch über die neuen Pläne. :daumen:

  • Na klar, Hamburg hat so lange geschlafen!
    Endlich mal eine richtige Architekturdiskussion! Und nicht nur dieser typische Murks a la .....die Oberflächenversiegelung des Jungfernstieg gefällt mir nicht.....!"

  • JA, tatsächlich eine riesen Chance für Hamburg architektonisch wieder in der Weltliga zu glänzen. Darum hoffe ich auch, man nutzt sie so gut man kann.
    Von mir aus könnte die Bebauung auch noch etwas dichter und klarer strukturiert sein, als in den Entwürfen (der von Anderson kommt dem schon recht nahe). Ich wünsche mir ein dicht bebautes urbanes Quartier, nicht dass die Häuser da einsam und verloren auf grüner Wiese rumstehn.


    P.S.: Könnte man den Verkehr nicht durch die Hochhäuser leiten wie durch ein großes Tor? Wenn man hinter der Brücke in tiefe Häuserschluchten eintaucht, das wärs...:)

  • Kent of Neapel
    Wer weiß, ob unter diesen neuen Umständen das Stadt-Hamburg-Forum nicht mal das Frankfurter überflügeln wird. :)



    Das interessante an der bisherigen Skyline Hamburgs sind die vielen riesigen Kräne mit ihren merkwürdigen Proportionen und schrägen Auslegern. Dieser Entwurf scheint mir diese Besonderheit aufgreifen zu wollen - finde ich interessant.

  • Zitat von LugPaj

    Dykie, erinnert mich an Japan :)


    Mir kam bei Dykies Worten auch sofort Tokio in den Sinn. Ein liebenswertes Chaos aus teilweise verrückten Gebäuden, mir gefällt das.

  • Mehr Bilder auf der offiziellen Hafencity-Seite.


    Ich muss sagen, ich bin wirklich irritiert. Ich halte immer noch alle Entwürfe für ne Katastrophe! Der einzige, der noch einigermaßen geht, ist der Anderson-Entwurf, obwohl der ja wirklich UN-Gebäude/Donaucity-mäßig ist; da kann man sich wirklich schön ausmalen, wie "lost" man dort sich vorkommen wird. Ich hoffe inständig, dass der Wettbewerb ein Impuls bleibt, an dem die Hamburger Öffentlichkeit sich abreibt, damit sie Höhen akzeptiert. Nun sollen mal die Hamburger Architekten nachlegen, wie Freytag ja auch angekündigt hat. Und ich hoffe ausserdem, dass Teherani jetzt sein Lighthouse am Chicagoplatz realisiert. Denn einen Investor hatte er damals ja schon für die Spitze am Baakenhafen. Da will er ja jetzt die Livingbridge hinsetzen (steht das Projekt eigentlich noch?). Also kann er mal über seinen Schatten springen, und das Lighthouse 500 Meter weiter östlich hinklotzen.