Wolkenkratzer an den Elbbrücken?

  • Zitat von Dykie

    Wieso das? Amerikanische Kreativität mit deutscher Qualität!


    Ich meinte, dass durch die "fixe Idee" die Anzahl infrage kommender Architekten von vornherein so stark eingeschränkt ist, dass kein wirklich international herausragender dabei ist. Aber Jahn ist ganz ok -- für Hamburg auf jeden Fall herausragend.

  • Herausragend? Stimmt, wir sind ja architektonisch nicht so anspruchsvoll in Hamburg, freuen uns über alles, was mehr als 2 Stockwerke hat!:lach:

  • Ich poste das einfach mal hier: Deutsche Bahn erwägt, laut Ole von Beust, Umzug von Berlin nach Hamburg! Bedeutet Stärkung Hamburgs als Logistikstandort nummero uno und 1000+ Arbeitsplätze sowie Investitionen im 3stelligen Millionbereich. Die könnten ihre neue Firmenzentrale doch am Chicago Square errichten. Einen zweiten Wolkenkratzer bauen oder zumindest die Realisierung des ersten als Hauptmieter sichern!

  • Zitat von TimHamburg
    Einen zweiten Wolkenkratzer bauen oder zumindest die Realisierung des ersten als Hauptmieter sichern!


    Wieso denn einen zweiten Wolkenkratzer bauen, ist es denn schon klar, dass einer am Chicago-Square gebaut wird, oder hab ich was verpasst?

  • Zitat von micro

    Und wir haben was gegen Pritzker-Preisträger :nono:


    Das hat hoffentlich niemand missverstanden. Ich achte und bewundere natürlich die Gewinner der weltweit bedeutenden Pritzker-Architekturpreise. Ich schüttele nur den Kopf, dass sie "bei uns" in Hamburg fast nie die Gelegenheit bekommen, zu bauen. Berlin und Frankfurt und viele andere Städte sind da ganz anders.

  • Ich dachte, man wollte bis Januar erste städtebauliche Entwürfe vorlegen.Na,dann geben wir ihnen nochn bisschen Zeit ;)

  • Zitat von Dykie

    Herausragend? Stimmt, wir sind ja architektonisch nicht so anspruchsvoll in Hamburg, freuen uns über alles, was mehr als 2 Stockwerke hat!:lach:


    In Anbetracht der Tatsache, dass z.B. Hongkong über 70 Wolkenkratzer über 200 m hat plus über 200 Gebäude über 150 m, wirkt die in Hamburg geführte öffentliche Diskussion über einen einzigen Turm schon etwas lächerlich. Überhaupt wird zuviel reglementiert.

  • Du sagst es! Aber wurden nicht erst letztes Jahr, also 2005, die Vorschriften vereinfacht, sodass der Bau von hohen Gebäuden nun einfacher ist? Natürlich ist es immer noch ein Paragraphendjungel, aber es wurde immerhin begonnen, etwas Licht zu schaffen.
    PS: Hamburg kannst du nicht mit Hong Kong vergleichen. ;) Hätte Hamburg auch nur 200m² nutzbare Fläche, sähe es hier allerdings bestimmt auch ganz anders aus.

  • Hamburg und Hongkong lassen sich IMO schlecht vergleichen. Noch ist Hamburg keine Hochhausstadt daher finde ich zumindest die Debatte vollkommen in Ordnung und notwendig.


    Wobei natürlich der ein oder andere Turm nicht schaden kann, das stimmt ;)

  • Ein Vergleich sollte das auch nicht sein, ich erwarte auch nicht, dass Hamburg mit Hongkong gleichzieht oder es überholt.


    Ich habe mich oben übrigens ein bisschen vertan. Die richtigen Werte für Hongkong sind laut emporis.com (nur Hochhäuser, keine Türme etc.):


    4 Hochhäuser über 340 m (das höchste 415 m)
    42 über 200 m
    71 über 180 m
    201 über 150 m
    633 über 108 m


    Die letzte Grenze habe ich gewählt, weil das höchste Hochhaus in Hamburg 108 m hoch ist. Natürlich ist Hongkong in keiner Weise mit Hamburg vergleichbar, schließlich ist es auch die Stadt mit den meisten Wolkenkratzern weltweit.


    Aber die Tatsache, dass die Anzahl von Hochhäusern, die höher sind als das höchste in Hamburg, dort nicht bei einer Handvoll liegt, und auch nicht bei ein paar Dutzend, sondern bei 633 (in Worten: sechshundertdreiunddreißig), regt schon etwas zum Denken an, finde ich.

  • In HongKong musste hoch gebaut werden, weil es aus Platzmangel und hohem Zuwanderungsdrang eine Notwendigkeit war und HongKong für lange Zeit ein Flecken von Demokratie und wirtschaftlicher Freiheit umgeben vom Gegenteil war. Hamburg ist dagegen auf so flachem Terrain und in ein größeres demokratisches System eingebettet, dass es keine Notwendigkeit gibt, hoch zu bauen. Ich vermute, selbst wenn man in Hamburg Hochhäusern enthusiastisch gegenüberstehen würde, wären es gerade mal ein Hand voll Hochhäuser über 200 Meter und der Abstand zu HongKongs Wolkenkratzern wäre immer noch über 600.

  • Im Falle Hamburgs hätte eine "demokratische Stadtplanung" wohl kein besseres Ergebnis zugunsten mehr Hochhäuser gebracht. Die öffentliche Meinung und die Meinung/Vorgaben der Oberbaudirektion (beide beeinflussen sich gegenseitig) sind wohl nahezu deckungsgleich, was Hochhausbau angeht. Ich kann auch nur darüber lachen, wenn auf der Straße befragte Passanten einen 20-stöckigen Bau als Wolkenkratzer bezeichnen.

  • Na ja, wenn die Wolken extrem tief hängen. :D
    Ham halt nur das Radisson und die Mundsburgtürmchen, richtig hohe Gebäude sind wir ja gar nicht gewohnt.

  • Hallo Digger, 'ne, Hong Kong als Kronkolonie hatte keine Demokratie. Demokratie wurde erst ein paar Jahre vor der Übergabe an China eingeführt, damit man nachher China was vorhalten konnte. Ausserdem ist Hong Kong so richtig in den Opiumwars entstanden: da haben die Briten einen Krieg mit China angefangen, weil China wegen eine Suchtepidemie verbieten wollte, dass die Engländer Opium einführen(!). So sind halt die Engländer, clever in der Diplomatie, aber man sollte sich nicht blenden lassen, da sind manchmal schon dunkle Seiten dahinter. Übrigens macht auf mich Hong Kong ein bisschen den Eindruck eines Flüchtlingslagers, da weht so eine Wehmut durch die Luft. Die meisten Wolkenkratzer finde ich nicht so toll, aber in der Gesamtheit sieht es aus wie ein Wald, das ist schon beeindruckend.

  • Mit demokratischer Stadtplanung meinte ich eigentlich mehr Freiheit für Investoren.


    Außerdem gibt es eine Menge Städte, die "in ein größeres demokratisches System eingebettet" sind und trotzdem Hochhäuser haben. Das kann also nicht als Grund herhalten, warum Hamburg keine hat.

  • Stadtplanung ist dann demokratisch, wenn die Meinung derjenigen Menschen, die ein Gebäude später nutzen, die täglich daran vorbeigehen müssen oder die das Stadtbild ihrer Heimat für einen Neubau zur Verfügung stellen, bei der Planung berücksichtigt wird – entweder durch direkte Beteiligung oder durch Einbeziehung der Baubehörde, die als öffentliche Steuerungsinstanz die Allgemeinheit vertritt (theoretisch zumindest). In einer Stadt ist die Architektur eine öffentliche und daher auch öffentlich zu regelnde Angelegenheit, weil sich niemand den städtebaulichen Auswirkungen von Gebäuden entziehen kann (anders als bei einem Bild im Museum).


    Die Freiheit der Investoren endet genau dort, wo die Unfreiheit der Öffentlichkeit beginnt, mit Gebäuden leben zu müssen, die sie als Ärgernis empfindet. Wenn Investoren und Architekten frei von jeglichen „Zwängen“ planen können, dann ist das daher genau das Gegenteil von demokratischer Stadtplanung.

  • Das Problem ist das die meisten Leute eine vollkommen falsche Vorstellung des Ganzen haben. Wieso sollte man mit einem 200m HH lebensqualität einbüßen? Ich denke in den Köpfen vieler reichen 200m bis in die Wolken und verdunkeln die ganze Stadt, dabei sind 200m gar nicht so hoch. Im Gegenteil, von der Straße aus wird das Gebäude in den meisten Teilen Hamburgs gar nicht zu sehen sein. Man hat den Leuten eingeredet das HH schlecht für Sie sind, und deshalb werden sie abgelehnt. Dabei werden gerade HH, wenn sie einmal gebaut sind, bewundert und als Warzeichen angesehen. Zeig mir mal einen Groundscraper der Warzeichencharakter hat, außer vielleicht dem Pentagon in Washington.