S21-A1, MILANEO (fertig)

  • Auch hier agieren die Grünen wieder einmal wahltaktisch als Investorenschreck, zusammen mit der Umfallerpartei. Hauptsache, den bösen Investoren das Leben schwer gemacht. Ob sich an der Heilbronner wg. des Parkplatzsuchverkehrs kilometerlange Staus bilden - wen interessiert das. OB will 1.680 Stellplätze genehmigen, die Grünen 1.300. OB meint, der Gemeinderat müsse rechtlich nicht gefragt werden, die Entscheidung liege allein bei der Stadtverwaltung.


    Quelle: StZ-Online

  • Den Grünen wächst offensichtlich gerade die vermeintliche Macht über den Kopf. Unbegreiflich sowas. Es wird Zeit das die wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden. Bevor Stuttgart endgültig von allem abgehängt wird.

  • zu einer nachhaltigen Entwicklung gehört eben auch möglichst wenig Individualverkehr (das erzeugen Parkplätze nunmal) zu erzeugen und da ja das Europaviertel neue Maßstäbe bzgl Sustainability setzen soll, macht das doch schon Sinn. Das Viertel ist ja wirklich gut an den ÖPNV angeschlossen. U-Bahn am Budapester Platz, S-Bahn-Station Mittnachtsstraße. Wahrscheinlich werden noch Buslinien durchgeführt.


    Den Investor sollte man dennoch nicht komplett verprellen. Dafür ist er eigtl zu wichtig. Es gilt einen guten Kompromiss zu finden und vllt ihm auch die Werte der Nachhaltigkeit zu vermitteln ;)

  • @ pretender: Das ist richtig. Es muss versucht werden, zumindest die Stuttgarter und die Kunden aus dem Stuttgarter Umfeld dazu zu bringen, mit dem ÖPNV anzureisen. Jedoch finde ich 1.680 Stellplätze für eines der größten Einkaufszentren im Südwesten alles andere als überdimensioniert. Zum Vergleich: die Breuningerländer haben jeweils 3.000! Stellplätze. Gut, die sind zwar jetzt nicht unbedingt das Non-Plus-Ultra was die Erreichbarkeit mit dem ÖPNV angeht, wer aber mit Bus und Bahn anreisen will der kann das ohne Probleme.

  • weiß jetzt nicht, ob man das Quartier mit den Breuninger Länder vergleichen sollte. Die 3000 Parkplätze sind ja auch nicht seit gestern da, sondern seit vorgestern. Außerdem unterscheiden sich doch die Standorte sehr voneinander. Einmal beste Innenstadt-Lage, einmal schönes Gewerbegebiet.


    Natürlich wäre es für den Investor lukrativer mehr Stellplätze zu haben, ist doch ganz klar.

  • Natürlich, ich wollte hier auch keinen direkten Vergleich zwischen den Breuningerländern und dem neuen Quartier herstellen. Mir ging es mehr um den Vergleich der Stellplätze, die Einkaufszentren benötigen (und jeder der schonmal Samstags versucht hat, in einem Breuningerland einen Parkplatz zu finden weiß wovon ich spreche :)). Eben weil das Quartier in der Innenstadt und nicht auf der grünen Wiese entsteht reichen 1.680 aus und sollten dem Investor zugestanden werden. Der Gemeinderat (insbes. die Grünen, die Umfallerpartei u. SÖS/Linke) müssen nun abwägen: die vorgesehen Stellplätze und dafür eine sichere Investition oder 380 Stellplätze streichen, mit der Gefahr das der Investor hinschmeißt. Ich wüsste für was ich mich entscheide.

  • Danke für den Link, LUDI75


    PM Stadt Stuttgart 01.10.2010


    Quartier am Mailänder Platz


    Investoren akzeptieren städtebaulichen Vertrag als Grundlage für eine positive Entscheidung der Bauvoranfrage


    01.10.2010 Aktuelles
    Architektenwettbewerb beginnt am 6. Oktober 2010 Oberbürgermeister Dr. Schuster hat heute die Bauvoranfrage zum Quartier am Mailänder Platz positiv beschieden.


    Für die Entscheidung waren, laut OB Schuster, neben dem bestehenden Baurecht und freiwilligen Verpflichtungen der Investoren insbesondere folgende Punkte für die Landeshauptstadt von großer Bedeutung:


    1. Arbeitsplätze
    Die Arbeitslosigkeit liegt bei der Landeshauptstadt bei 6,2 Prozent und ist mit deutlich höher als in den benachbarten Landkreisen. Insgesamt suchen in der Region Stuttgart derzeit 68 500 Menschen einen Arbeitsplatz. Das Projekt schafft in der Landeshauptstadt Stuttgart 1500 neue Arbeitsplätze und 80 Ausbildungsplätze.


    2. Wohnungen
    Laut Ermittlungen des Statistischen Amtes fehlen in Stuttgart bis zu 15 000 Wohnungen. Die Landesstatistik geht sogar von einem Mangel von 30 000 Wohnungen aus. Somit ist es erfreulich, dass mit dem Projekt 400 neue Mietwohnungen in zentraler Lage Stuttgarts entstehen.


    3. Attraktive Einkaufsstadt
    Das Projekt wird das Einkaufsangebot in Stuttgart noch attraktiver machen. Viele Marken, die derzeit noch nicht in Stuttgart sind, werden in dem neuen Quartier angesiedelt. Stuttgart gewinnt daher an Zentralität als Einkaufsstandort.


    4. Städtebauliche Qualität
    Es ist wichtig, dass mit dieser Investition in Höhe von 500 Millionen Euro eine herausragende städtebauliche Qualität erreicht wird. Aus diesem Grund wird ein Architektenwettbewerb ausgelobt, an dem international renommierte Architekten teilnehmen werden.


    5. Nachhaltigkeit
    Ein wesentliches Anliegen auch des Gemeinderats, war es, dass dieses Projekt einem besonders hohen ökologischen Standard genügt. Deshalb sollen nicht nur die Gebäude, sondern das gesamte Quartier mit dem Gold-Standard der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert werden.


    "Bei der Entscheidung über das Projekt galt es, die entstehenden Vorteile für die Stadt, das bestehende Baurecht, die Bereitschaft der Investoren zu freiwilligen Zugeständnissen und die Forderungen des Gemeinderats abzuwägen. Nach monatelangen Verhandlungen orientiert sich dieses Bauvorhaben nun in wesentlichen Teilen an den Vorstellungen des Gemeinderats. Eine Ablehnung der Bauvoranfrage hätte zu Schadensersatz in Millionenhöhe und zu einer dauerhaften riesigen Brache geführt. Nicht zuletzt wäre das Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Stuttgart nachhaltig geschädigt worden", so OB Schuster weiter.
    Architektenwettbewerb beginnt am 6. Oktober 2010.
    Zum Wettbewerb werden in Abstimmung mit der Stadt folgende Architekturbüros eingeladen:


    1. Allmann Sattler Wappner. Architekten, München
    2. Blocher + Blocher Partners, Stuttgart
    3. Grüntuch Ernst Architekten, Berlin
    4. Hascher Jehle Architektur, Berlin
    5. Henning Larsen Architects, Kopenhagen, Dänemark
    6. KSP Engel und Zimmermann Architekten BDA, Köln
    7. Ortner & Ortner Baukunst, Wien/Berlin
    8. RKW Rhode, Kellermann Wawrowsky Architektur + Städtebau, Düsseldorf
    9. schürmann + schürmann Dipl.Ing. Freie Architekten BDA, Stuttgart
    10. Wilford Schupp Architekten GmbH, Stuttgart


    Die Fraktionen des Gemeinderats sind im Preisgericht vertreten.


    Das städtebaulich anspruchsvolle Projekt sieht auf den Grundstücken an der Wolframstraße und der Heilbronner Straße drei eigenständige Gebäude vor. Insgesamt umfasst das Quartier am Mailänder Platz attraktive Einzelhandelsflächen mit zirka 43.000 Quadratmeter Verkaufsfläche zuzüglich Gastronomie und Dienstleistungsflächen auf drei Etagen, ein Hotel mit zirka 150 Zimmern sowie 38.000 Quadratmeter Wohnungsnutzfläche, aus der sich je nach durchschnittlicher Wohnungsgröße eine Anzahl ca. 400 Wohnungen ergibt. Im neuen Quartier gegenüber der neuen Bibliothek werden rund 1.500 Beschäftige Arbeit finden und etwa 80 Ausbildungsplätze entstehen. Dienstleister wie z.B. Werbeagenturen können mit Aufträgen von rund drei Millionen Euro pro Jahr rechnen. Es werden circa 500 Millionen Euro investiert.
    Städtebaulicher Vertrag
    Grundlage für die Genehmigung der Bauvoranfrage ist ein städtebaulicher Vertrag, der über die Bestimmungen des Bebauungsplans hinausgeht. Er regelt Grundlagen der Stadtplanung, das Nachhaltigkeitskonzept und die soziale Infrastruktur.


    Der Unterausschuss Europaviertel des Gemeinderats hat sich nach einer Beratung am 30.09.2010 auf die Eckpunkte des Vertrages verständigt.


    Jeder Baublock des neuen Quartiers soll einen eigenen architektonischen Habitus erhalten und in Geschossen, die unmittelbar an den öffentlichen Straßen- bzw. Platzräumen angrenzen, eine vielfältige und kleinteilige Nutzungsmischung aufweisen. Die drei Baukörper sollen klar gegliedert sein und sich als eigenständige Gebäude präsentieren.


    Die Dachflächen des neuen Quartiers sind grundsätzlich als 5. Fassade mit hohem gestalterischem Anspruch auszubilden. Flachdächer sind zu begrünen. Stadt und Bauherr legen Wert darauf, dass das für das Europaviertel entwickelte "Gestaltungskonzept öffentlicher Raum" bei den weiteren Planungen berücksichtigt wird. Im Architekturwettbewerb sollen Ideen für die Gestaltung des Mailänder Platzes entwickelt werden.


    Darüber hinaus regelt der Vertrag, dass die Handelsimmobilie nach den Grundsätzen und Verfahrensregeln der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) zu zertifizieren ist. Für die Wohnungen sind die Anforderungen der Energieeinsparungsverordnung an ein KfW-Effizienzhaus 70 einzuhalten.


    Neben den 1680 Stellplätzen sollen insgesamt 400 ober- sowie unterirdische Fahrradstellplätze vorgesehen und ein Konzept für nachhaltige Mobilität entwickelt werden. Die Investoren verpflichten sich zudem, Kinderbetreuungsplätze zu bezuschussen.
    Quelle: Stadt Stuttgart


    Leider ist die Auswahl der Architekturbüros wieder wenig erfreulich. Ein wenig Hoffnung habe ich bei Hascher Jehle, aber die Wahrscheinlichkeit von Box und versetzten Fenstern ist bei diesem Aufgebot extrem hoch. Belehrt mich eines Besseren.

  • Ich bin auch mal gespannt, was die Architekturbüros uns präsentieren werden.
    Ich finde es wäre mal an der Zeit, einen internationalen Stararchitekten in Stuttgart was bauen zu lassen. Spontan kommen mir da Foster, Calatrava oder Hadid in den Sinn (vielleicht etwas eigennützig, da diese meine Lieblingsarchitekten sind :))


    500 Mio. sind ja nun kein kleines Projekt. Und auf weiteren BB Hahn Einheitsbrei habe ich irgendwie keine Lust mehr.

  • Ich hätte gerne noch Barkow Leibinger; Wöhr/Mieslinger; Kergaßner, aber auch Ingenhoven gesehen.


    Die wieder teilnehmenden RKW hatten ja den ursprünglichen Galeria Ventuno-Wettbewerb 1998 (Quelle: Baunetz) gewonnen. Der war ganz gut, die Fassade schien aber doch monoton. Nach den neuen Vorstellungen des OBs jedenfalls sollen wohl nun drei individuelle Baukörper entstehen. Das ist grundsätzlich schon richtig, angesichts der Länge des Grundstücks.

  • Die Spannung steigt. Am Donnerstag, 16.12. tagt das Preisgericht. Hinterher wird auf einer Pressekonferenz der Sieger bekannt gegeben.

    Einmal editiert, zuletzt von Chris73 () aus folgendem Grund: Datum korrigiert

  • Wagahai hat es ja schon gemeldet: RKW haben gewonnen.


    Hier ein längerer Artikel mit Modell.


    Quelle: immopro24.eu


    Hört sich recht vielversprechend an, könnte was für die Fans kleinteiliger Bebauung sein. Bzgl. des mediterranen Flairs bin ich allerdings noch skeptisch. Sieht aber immerhin nicht mehr so globig aus wie der Ventuno Entwurf von 1998 (s. Beitrag #211)

  • An alle Architekturinteressieerten

    unter http://www.presseplattform.de kann man mit ECE als User und presse als Passwort wohl die Entwürfe für Das ESE-Zentrum ansehen (User und Passwort aus dem Kein S21- Forum auf Facebook, bzw. http://www.kessel.tv :)


    Vergleichsweise gefällt mir der siegerentwurf auch am besten - eine um 2 Stockwerke aufgeständerte Gruppe von Wohngebäuden um Innenhöfe.
    Leider werden diejenigen, die nicht dort wohnen, die Innenhöfe samt Grünanlage nicht sehen und nicht durchlaufen können, was für flanierer angenehm wäre.
    Für die, die dort wohnen, sind die aufgeständerten Innenhöfe natürlich schick, und von den Einstrahlwinkeln des Lärms her vermutlich auch schön ruhig.
    Wenn jetzt die strassen Fussgängerzonen wären, und die PKW-zufahrten über vernetzte Tiefgaragen quer durch das Viertel gingen, und das ganze in Plusenergiebauweise ausgeführt wäre - wären nur noch ein paar hundert Parkplätze zuviel primär zu bemängeln. Wenn man mal das Einkaufszentrum als solches als gesetzt ansieht. (Sprich relativ zu möglichen anderen Entwürfen des Einkaufszentrums betrachtet)


    Ich überlege mir gerade: Das ganze Einkaufszentrum noch ein Stockwerk in den Boden drücken, d.h. nur ein Stockwerk Schaufenster, der Rest unterirdisch.
    Die Brücken stattdessen im Unterpflasterniveau führen, so dass sie niemand sieht.
    Obendrauf als Ausgleich dafür ein Stockwerk mehr, und kleine Läden und Restaurants auf dem Stockwerk führen, mit Freitreppen zur Strasse, und Pakt in der Blockmitte. Obendrauf die gleiche Anzwhl Wohnungen oder auch gerne noch einpaar mehr, um die Tieferlegung zu finanzieren.
    Das wäre für ECE im Ergebnis dann gleichwertig, für den normalstuttgarter wäre das Einkaufszentrum aber optisch praktisch aus dem Stadtbild verschwunden.

  • Hier gibt es mehr Bilder, Quelle: StN.


    Auf den ersten Blick scheint mir der Siegerentwurf durchwachsen. Sollten die Innenhoefe nicht öffentlich zugänglich sein, fände ich es doch ein wenig schade. Der Hotelriegel an der Heilbronner geht gar nicht. Der passt weder an die zunehmend architektonisch anspruchsvolle Strasse, noch passt er ins Ensemble der drei Bloecke. Ansonsten gefaellt mir aber die Idee, die doch ob ihrer Groesse schon leicht ins Monotone gleitenden Bloecke durch die Zerklueftung in kleinere Einheiten aufzulockern, ohne jedoch chaotisch oder reihenhausartig zu wirken. Es erinnert ein wenig an die Strategie, die mit dem Quartier S verfolgt wird. Ich bin insgesamt fürs erste also vorsichtig optimistisch. Man kann nur hoffen, dass die überfällige Konkretisierung der Pläne Impulse auf die benachbarten Flaechen ausloesen, z.B. Europe Plaza und insbesondere das Eckhochhaus Flaeche A1.07, sowie A1.15.

  • Riegel Heilbronner Strasse

    Nun, aus Schallschutzgründen sollte die Front zur Heilbronner Strasse schon geschlossen sein, das ist verständlich. Wie man das optisch ansprechend verpackt? Da bin ich nicht gut darin, ich bin mehr für prakische Verwendbarkeit veranlagt.

    Einmal editiert, zuletzt von hfrik ()