S21-A1, MILANEO (fertig)

  • Ich finde die Lage nicht so schlecht. Schließlich soll man das Viertel nicht nur von der Königstraße aus sehen, sondern auch von den Wohngebieten links der Heilbronner Straße und dem Rosensteinstraßen-Areal aus. Um diese jetzt noch etwas isolierten Gebiete besser zusammenzubringen: Näher an die City und näher zueinander.


    Um das Problem mit der Königstraße zu entschärfen und den unsäglichen 800m Fußweg oder so ähnlich (der Verfasser war wohl noch nie in größeren Städten als Stuttgart) muss auf jeden Fall eine attraktive Haltestelle Türlenstraße her, mit entsprechenden Ausgängen nach A1. Das sind dann nur 2 Stationen vom Schlossplatz. Das läuft sogar unter Kurzstrecke für 1 Euro.


    Zumindest zur Einweihung der Biblio muss doch ein gewisses Straßennetz in A1 stehen, dass die Biblio auch erreichbar macht. Und dazu zählt: Nicht nur vom Hbf aus, sondern auch von Norden aus! Und wenn das, dann könnte doch bis dahin auch entsprechend an die Haltestelle Türlenstraße gedacht werden. Dann könnten die Leute A1 schon mal aktiv nutzen, auch wenn noch mit vielen Brachen, aber sie würden sich an diese Wege schon mal gewöhnen, sie für sich erschließen und sie dann gleich leichter nutzen, wenn Ventuno und der Rest einmal steht.

  • Für die Bib21 ist eine Interims-Straße von und zur Station Türlenstraße vorgesehen, anders wäre es natürlich etwas schwierig. Auf den Hubschrauberlandeplatz auf´m Dach wurde aus Kostengründen verzichtet*.








    *Just kidding.

  • Wagahai: Eine Interims-Straße durch's A1? Cool!!! Und ich eröffne direkt an diesem Pfad durch die ganzen Brachen eine kleine Currywurst-/Burger-Bude ("Wurst 21") für die Vorbeikommenden. Ist irgendwie wie damals, bei der Erschließung des Amerikanischen Westens: die Stuttgarter Prärie, take a walk on the wild side! :lach:

  • Wird ein super Motiv, die neue Hochglanz Bibliothek inmitten unberührter Weiten! Davor C.O.L. Würstchenbude, passen mit Markiesen und Wellblechdach. Vielleicht gesellt sich ja noch ein Hänchenbrater und ein Döner dazu, so Gott will sogar ein Fischstand! Das wird DIE neue Meile Stuttgarts!:D

  • Ich kann mir vorstellen, dass bei A1 darüber nachgedacht wurde, die Cityerweiterung möglichst weit zu fassen im Sinne der Kerngebietserweiterung, wenn auch sukzessive durch die vielen Wohnbauziele mittler Weile abgeschwächt. Wäre hypothetisch die Ex-Galeria am "Anfang" von A1 gebaut worden, hätte man ev. Schwierigkeiten gehabt, das Quartier insgesamt mit Leben zu füllen, weil ev. der allgemeine Besucher des Quartiers keinen Grund mehr hätte, weiter ins Viertel vorzudringen


    Schon. Es setzt jedoch eine florierende Galeria als gegeben voraus und überfrachtet diese mit Funktionen wie wir jetzt sehen. So ein Selbstläufer ist sie eben nicht. Will man der Galeria alles mögliche aufbürden, muß man ihr mindestens bei den Punkten entgegenkommen, wo sie in direkter Konkurrenz zu großen EKZ außerhalb steht. Doch die Politik hat Fläche und Parkplätze gegenüber den Investorenwünschen stark gestutzt. Wasch mich, aber mach mich nicht naß, funktioniert eben spätestens jetzt nicht mehr, da die Euphorie geschwunden ist.



    Die Bib21 allein wäre vermutlich alleine in Nähe der Wolframstr. nicht zugkräftig genug.


    Was sind das eigentlich für Vorstellungen? Hat man ein Wunschbild im Kopf, wo Menschenmassen gleichsam als optischer Selbstzweck durch A1 wuseln? Wer in die Bibliothek geht, sollte dorthin gehen, weil er Medien konsumieren möchte und nicht weil ein EKZ daneben steht oder er lieber die Bibliothekstoiletten als die des Handelskomplexes benutzt. Wenn für die Masse der Bib-Besuch nicht lohnt, wenn nicht gleich noch Einkaufstüten im Nachbargebäude gefüllt werden können, lohnt vielleicht grundsätzlich auch eine Megabibliotheksinvestition nicht.

  • Was sind das eigentlich für Vorstellungen? Hat man ein Wunschbild im Kopf, wo Menschenmassen gleichsam als optischer Selbstzweck durch A1 wuseln? Wer in die Bibliothek geht, sollte dorthin gehen, weil er Medien konsumieren möchte und nicht weil ein EKZ daneben steht oder er lieber die Bibliothekstoiletten als die des Handelskomplexes benutzt.


    Warum sollte das eine das andere ausschließen?


    Die Kombination Kulturbau und Einkaufszentrum als Frenquenzbringer ist doch ein uralter Hut. In Tokyo gibt´s mittler Weile fast keinen Großkomplex ohne ein Kunstmuseum o.Ä. (etwa Roppongi Hills, Tokyo Midtown).
    Selbst in Stuttgart haben wir´s schon, Kunstmuseum und KöPa.

  • Wagahai: Absolute Zustimmung! Das unterscheidet Big-City-Living vom Leben im Dorf weit draussen. Während im Dorf jeder Gang eher mehr als weniger zweckgebunden ist und geplant zeichnet sich der Großstädter stärker durch Spontaneität aus. Ist auch klar: Unterschiedlichste Angebote und Impulse auf einem Haufen fallen einem quasi in den Schoß. Da lässt man sich gerne von A nach B bis nach T treiben, auch wenn man ursprünglich nur G im Sinn hatte.


    Bezeichnend auch Dein Vergleich mit Tokyo. Habe ich in Großstädten immer so erlebt. Auch wenn dieses urbane Feeling in Stuttgart (noch) nicht so stark ist, könnte es trotzdem klappen.

  • Natürlich sind neben der Bib21 und der Ex-Galeria weitere Läden, Gastronomie u.a. für ein lebendiges Kern-Quartier nötig, aber das ist ohnehin angedacht.


    • Die SSB fürchtet wegen der im Raum stehenden 2.200 Parkplätze (BBPl. lässt bisher nur 1.300 zu) um seine Einnahmen mit der U12
    • OB Schuster und ECE-Chef Otto sollen sich gut kennen


    Quelle: StZ 16.03.09


    PM der IHK vom 04.03.09


    IHK warnt vor Einkaufskoloss auf Stuttgart-21-Areal
    Projekt gefährdet Einzelhändler in City und Umland


    Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart warnt zusammen mit der City-Initiative Stuttgart CIS e. V. vor dem geplanten Bau des Einkaufszentrums auf dem Gebiet von Stuttgart 21 mit der anderthalbfachen Größe eines Breuningerlandes. „Ein Einkaufszentrum dieser Größe an diesem Standort ist für die Innenstadt nicht verträglich“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Andreas Richter. Wer einen Einkaufskoloss von 50.000 Quadratmetern Verkaufsfläche auf das Areal von Stuttgart 21 hole, gefährde nicht nur die Attraktivität der jetzigen City, sondern beschleunige auch das Verschwinden der Einzelhandelsgeschäfte, so Richter. Ohne individuellen Einzelhandel verliere Stuttgart aber auf Dauer an Profil und sei für die Kunden so austauschbar und beliebig wie bereits viele Städte in Deutschland. Außerdem gebe es mit dem „Quartier S“ bei der Paulinenbrücke und dem Da-Vinci-Projekt neben dem Breuninger-Stammhaus genügend Entwicklungsmöglichkeiten für den innerstädtischen Einzelhandel, pflichtet der City-Manager Hans H. Pfeifer bei. Aus Sicht Richters sei der Standort des neuen Einkaufszentrums nicht in das aktuelle und künftige Versorgungs- und Verkehrskonzept der Innenstadt integriert.


    Ein weiterer Kritikpunkt der IHK Region Stuttgart ist die von Teilen des Gemeinderats offensichtlich gewünschte baurechtliche Befreiung für Parkplätze und die damit verbundene Aufstockung von 1.300 auf 2.200 Stellplätze. Hinterfragt werden müsse, so Richter, ob allein ein Verkehrsgutachten der Investorengemeinschaft des Großprojekts ausreiche, um baurechtliche Beschränkungen zu kippen. Informationen der Stuttgarter Zeitung zufolge gehe das Gutachten davon aus, dass der Verkehrsfluss bei An- und Abfahrt zum Einkaufszentrum mit 2.200 Parkplätzen problemlos auf dem vorhandenen Straßennetz sichergestellt sei. Richter ist skeptisch: „Wenn am Grünen Tisch vorbei an realen Gegebenheiten entschieden wird, dann haben die Gemeinderäte hoffentlich ein unabhängiges Verkehrsgutachten vor sich.“


    Nicht zuletzt steht laut Richter auch die Attraktivität der Stuttgarter Innenstadt als Anziehungspunkt für Konsumenten auf dem Spiel. Zwischen dem Gebiet rund um die Königstraße und dem neuen Einkaufszentrum sei eine Distanz von rund 800 Metern zu überwinden. Erfahrungsgemäß werden Kunden nur eines der beiden Angebote nutzen um einzukaufen. Positiver Austausch und gegenseitige Befruchtung der Standorte seien von vornherein ausgeschlossen. Die Entwicklung konkurrierender Standorte im Stuttgarter Innenstadtbereich könne aber nicht im Interesse von Stadtverwaltung und Bürgern sein.


    Es sei richtig und notwendig, auf dem neu zu bebauenden Areal von Stuttgart 21 auch Einzelhandel anzusiedeln. „Denn wir wollen ein vitales und belebtes Viertel“, so Richter. Ein Einkaufskoloss der geplanten Größenordnung passe dazu allerdings nicht. Das geplante Einkaufszentrum müsse deshalb in seiner Größe deutlich abgespeckt werden.


    Quelle: IHK Region Stuttgart

  • Wagahai & COL,


    Die Kombination Königstraße plus Kunstmuseum ist großstädtisch angemessen. Galeria plus Bib ist jedoch eine ganz andere Klasse und wirkt eher zwanghaft.


    Wagahai, zu Deiner häufigen Kritik an der Cityinitiative (ich habe ja auch gewisse Lieblingsadressaten...):
    Die CIS ist letztlich ein Interessenverband mit entsprechenden Mitgliedern, die tatsächlich überwiegend durch die Galeria umsatzbedroht sind. Daraus wird auch kein Hehl gemacht. Die Situation ist damit wenigstens klar, sozusagen mit offenem Visier. Weitaus kritischer sehe ich das Herumgeeiere der Politik, welche auf Messen das Areal als Filetstück über den grünen Klee lobt und zurück in der Tageslokalpolitik Bedenken trägt und Hindernisse schafft.


    Die möglichen konzeptionellen Alternativen für das Grundstück sind relativ klar:
    Großes EKZ, kleines-mittleres EKZ oder gar kein EKZ. Jetzt muß sich die Politik so langsam mal entscheiden, wohinter sie steht. Das Warten auf einen Investor, der dumm genug ist, Maximalpreise zu zahlen, zusätzliche Quartiersfunktionen zu übernehmen, aber Minimalerträge einzufahren, scheint bisher jedenfalls nicht allzu erfolgreich gewesen zu sein. Mancher in der Politik sollte vielleicht weniger von sich selbst ausgehen.

  • Max BGF
    Die CIS ist letztlich ein Interessenverband mit entsprechenden Mitgliedern, die tatsächlich überwiegend durch die Galeria umsatzbedroht sind. Daraus wird auch kein Hehl gemacht. Die Situation ist damit wenigstens klar, sozusagen mit offenem Visier.
    Kritisiere ich das? Nein, ich stelle nur fest, dass der Reflex ein natürlicher ist, und nichts anderes zu erwarten war. Wenigstens werden (wenn auch unter den Mitgliedern offenbar auch heftig umstritten) Quartier S und Da Vinci nicht abgelehnt (hat natürlich auch die Intention, die Ex-Galeria umso mehr in die Abseitsfalle zu führen).


    Großes EKZ, kleines-mittleres EKZ oder gar kein EKZ. Jetzt muß sich die Politik so langsam mal entscheiden, wohinter sie steht. Das Warten auf einen Investor, der dumm genug ist, Maximalpreise zu zahlen, zusätzliche Quartiersfunktionen zu übernehmen, aber Minimalerträge einzufahren, scheint bisher jedenfalls nicht allzu erfolgreich gewesen zu sein.
    D´accord, mon ami.


    EDIT:

    • Stuttgart mit überdurchschnittlicher Kaufkraftkennziffer 107,4 sowie Zentralitätskennziffer 130,5
    • Konsortium Strabag/ECE (nach wie vor?) Favoriten für Ex-Galeria
    • Gesamtverkaufsfläche in City derzeit 320.000qm (im Vergleich Ex-Galeria: wohl 50.000qm)


    Quelle: PM COMFORT vom 21.04.09


    EDIT:

    • Vor der City-Initiative-Stuttgart soll Finanzbürgermeister Föll geäußert haben, er habe Zweifel, ob das Einkaufszentrum kommt, zudem soll er von max. 40.000qm Handelsfläche gesprochen haben
    • Parkplätze würden nicht drauf gesattelt von 1.300 auf 2.200
    • Er würde keinen Cent darauf wetten, dass das EKZ so kommt, wie zurzeit alle befürchten


    Quelle: StN 22.04.09


    Da fragt man sich, was denn nun die Haltung der Stadt ist. Einerseits soll es laut StZ eine Mehrheit im Stadtrat für die Parkplatzfrage geben, der OB das Projekt unterstützen, zeitgleich wettern BB Hahn und nun auch FB Föll dagegen.
    Anderseits könnte man durchaus den Eindruck gewinnen, dass das ganze Tohuwabohu aus wahltaktischen Gründen geschieht, um nach der Wahl doch den Investorenwünschen nach zu geben. Die Stadt hat schließlich ein Interesse daran, dass die Brache bebaut wird und Steuern fließen, nicht zuletzt der ambitionierte Finanzbürgermeister und späterer OB-Kandidat Föll.


    Wer sagt´s denn, StZ schreibt:

    • Die Entscheidung zu den Parkplätzen war für nächste Woche angesetzt, dieser Punkt wurde offiziell gestrichen, da die Investoren um Vertagung gegeben hätten, um noch Fragen zu klären
    • Inoffiziell wollen nach StZ-Recherchen die Befürworter die Frage nach der Kommunalwahl klären
    • SPD (gegen Ex-Galeria) macht aber bereits Wahlkampf damit, indem sie für die Halbierung der Handelsfläche zugunsten von mehr Wohnungen plädiert, bzw. will sie überprüfen lassen, ob es nicht sinnvoll wäre, wenn die Stadt das Grundstück erwärbe, auch die Auswirkungen auf die Zahlen für die U12 bei Zustimmung zu mehr Parkplätzen (SSB: Wirtschaftlich schädlich) soll geklärt werden


    Quelle: StZ 22.04.09


    ECE-Geschäftsführer:

    • Über 40.000qm Bürofläche, 47.500qm Handelsfläche, daneben Gastro und Dienstleistung
    • Investitionssumme: Über 500 Mio. EURO, viele Arbeitsplätze
    • 900 Stellplätze mehr (2.200) seien da eher eine Marginalie, einfache Befreiung von BBPl.


    Nach dem denkwürdigen Auftritt des FB Föll (s.o.) nun der Wirtschaftsförderer Vogt:

    • Die von SPD eingebrachte Halbierung der Handelsfläche auf 20.000qm ev. viel schädlicher als 47.500qm, nachdem das bisherige Konzept auch auf überregionale Kundschaft abziele, so wäre es nur ein lokales Nahversorgungszentrum
    • Zwar hätte man sich mit einer Halbierung den Königstr.-Lobbyisten angedient, dafür würde es zur Existenzbedrohung mancher Händler im Norden führen


    BB Hahn:

    • Freute sich über Fölls Äußerungen, man brauche kein "Handelsschlachtschiff", wenig Handel, mehr Wohnungen (damit auf Parteilinie mit SPD-Kollegen)
    • Im Gemeinderat soll nach StN-Recherchen eine Mehrheit für die Befreiung für die Stellplätze nun fehlen


    Quelle: StN 23.04.09


    • Laut StZ zeichne sich hingegen eine Mehrheit für die Befreiung ab
    • Brisant allerdings, dass sich nun das Innenministerium einschaltet, und sich gegen eben diese richtet, da damit die Wirtschaftlichkeit der U12 gefährdet sein könne, mit der Folge, dass der Landeszuschuss (?) i.H.v. 64 Mio. EURO in Frage gestellt wäre
    • Laut BB Hahn soll zwischen ihm und dem OB Einigkeit bestehen, dass an der Stellplatzbeschränkung festgehalten werde, sollte der Gemeinderat dies anders sehen, so müssten bei anderen Gewerbebauten Stellplätze gestrichen werden, insgesamt wären jedoch für A1/A2(A3) aber nur 5.330 zulässig


    Quelle: StZ 23.04.09


    Was ein Chaos. So vertrödelt man die Schaffung neuer Arbeitsplätze, ausgerechnet in diesen Zeiten des Extrem-Abschwungs. Unfassbar. Eine schnelle Kompromisslösung muss her.

  • Ja was für ein Chaos und das alles wegen Parkplätze!
    Nur braucht ein Innenstadt-Center wirklich 2200 Parkplätze, wie von ECE gefordert - oder sind die von der Stadt geplanten 1300 Plätze nicht ausreichend, da direkt und indirekt am Einkaufcenter 5 Stadtbahnlinien halten, die doch einen gewissen Kundenstrom bewältigen könnten.


    Man muss nur den Vergleich sehen, zwischen dem geplanten Center in Stuttgart und dem Ettlinger Tor in Karlsruhe. Beide stehen nicht auf der grünen Wiese, sondern sind in der Innenstadt und haben ungefähr die gleiche Größe.


    Das Stuttgarter-Center
    Geplante Verkaufsfläche: 40.000 - 47.00 qm² (momentaner Stand)
    Anzahl der Läden: keine Angaben
    Parkplätze: 1300 Plätze (Stadt) oder 2200 Plätze (ECE)
    Haltestelle (direkt) Budapester Platz: U12 und U15
    Haltestelle (indirekt) Türlenstraße: U5, U6 und U7


    Ettlinger Tor in Karlsruhe (Momentan das größte Center in BW)
    Verkaufsfläche: 33.000 qm² auf 3 Ebenen + ca. 4000 qm² für handelsnahe Dienstleistungen (Büro u. Praxen)
    Anzahl der Läden: 130
    Parkplätze vor Ort: 900 Plätze und 240 Fahrradplätze
    Haltestelle (direkt) Ettlinger Tor: Linie 5, 2, S4, S41, S1 u. S11


    Wie man hier sieht, kommt das Center in Karlsruhe mit 900 Parkplätzen aus, da wirkt der Parkplatzstreit in Stuttgart irgendwie lächerlich.


    Genauso finde ich die Aussage, dass durch mehr Parkplätze der Zuschuss vom Land für die U12 gefährdet wird, ziemlich kurz gedacht. Die U12 ist eine Planung der Zukunft, für die 30.000 Menschen, die nach dem Wegfall der Gleise entlang der Linie leben und arbeiten sollen. Auch die müssen bewegt werden, wenn man verhindern will, dass die Straßen in diesem Gebiet im Stau versinken.

    • Der Wahlkampf treibt schon seltsame Blüten: Die SPD lässt ernsthaft eine Bebauungsplanänderung in Sachen Ex-Galeria auf 20.000qm Handelsfläche prüfen mit der Konsequenz, dass die Stadt der DB AG wohl zweistellige Millionensummen an Entschädigung zahlen müsste
    • Nach Oktober 2010 allerdings Änderung entschädigungslos, wenn bis dahin keine Baugenehmigung (§42 Abs.2 und 3 BauGB)
    • Für den Fall, dass das Einkaufszentrum kippt, haben für die Fläche Nr.6 die Nachbarn der Schwäbischen Wohnungs AG (Hochhaus Wolframstr., Nr.7) Interesse angedeutet; unterkommen könnten dort Teile des Hotels, dafür im Hochhaus einige Wohnungen


    Quelle: StN 07.05.09


    Das wäre natürlich der Provinzposse größter GAU. 600 Mio. EURO-Megainvestition, Gewerbesteuern, Hunderte von Arbeitsplätzen weg und zu guter letzt zahlt die Stadt noch zweistellige Millionen drauf. Und das alles, um sich hastig vor der Wahl bei der Königsträßler-Lobby einzukaufen, nicht zuletzt verdeckte Millionensubvention an falscher Stelle. Wahnsinn.


    Im Gemeinderat hätte m.E. eine BBPl.änderung der SPD mit Grün/Links/REP/SÖS theoretisch mit 29 von 60 Stimmen keine Mehrheit, wenn CDU, FDP und FW geschlossen dagegen stimmten.


    Selbst nach einer BBPl.änderung wären vermutlich Jahre lange Prozesse mit der DB AG in Sachen Entschädigung etc. die Folge, so dass ev. das Projektfeld blockiert wäre (Trump Tower lässt grüßen).
    Für mich ist das jedenfalls unglaublich dumm, was die Stadt insgesamt bisher veranstaltet, eine gigantische Geldvernichtungsmaschinerie wird angeworfen.

  • [LIST]


    Das wäre natürlich der Provinzposse größter GAU. 600 Mio. EURO-Megainvestition, Gewerbesteuern, Hunderte von Arbeitsplätzen weg und zu guter letzt zahlt die Stadt noch zweistellige Millionen drauf. Und das alles, um sich hastig vor der Wahl bei der Königsträßler-Lobby einzukaufen, nicht zuletzt verdeckte Millionensubvention an falscher Stelle. Wahnsinn.


    Im Gemeinderat hätte m.E. eine BBPl.änderung der SPD mit Grün/Links/REP/SÖS theoretisch mit 29 von 60 Stimmen keine Mehrheit, wenn CDU, FDP und FW geschlossen dagegen stimmten.


    Obwohl ich inhaltlich auch gegen eine BBPL-Änderung bin, weil Stuttgart eine wirkliche Mall sicherlich infrastrukturell betrachtet nutzen würde, wäre ich vorsichtig mit der Arbeitsplatzaussage. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das in dieser Hinsicht ein Nullsummenspiel wird, da durch die Realisierung einer Mall mit "neuen" Arbeitsplätzen zwangsläufig die Frequenz an der Königstraße sinke würde, was Personaleinsparungen zur Folge hätte.


    Diese linke / pseudo-Protest-linke Abstimmungskoalition kann ich mir selbst unter Zusammennahme sämtlicher meiner kruden Phantasien angesichts der nahenden Kommunalwahl nicht vorstellen, selbst wenn es eine entsprechende Mehrheit gebe.

  • Ein kleiner Vorgeschmack auf meine vermeintliche Politik-Wende nach Start von Stuttgart21: War ich bisher immer für Stuttgart21 und bin es nach wie vor und weiterhin, als entsprechendes Projekt, das angestoßen und realisiert werden muss, wechsle ich in den Bereichen "was macht man aus den Flächen" wieder ins eher leicht-rötliche Lager zurück. Klar sehe ich die Notwendigkeit von Investitionen, weshalb bin ich auch sonst für Stuttgart21. Aber wenn es darum geht die freiwerdenden Flächen zu nutzen, dann sehe ich manche Dinge vielleicht etwas anders:


    Respekt vor den Investitionssummern für die Ventuno, und die Entschädigungszahlungen wären der Hammer! Aber eine derartige Mall sehe ich dort eher nicht. Lieber ein paar Wohnungen mehr mit Ladengeschäften im EG und Bistros und Dunkin Donuts, als so einen sterilen Tempel! Wirklich, ich kann mir eine erfolgreiche Mall dort nicht vorstellen, und sympathisch ist mir der Gedanke auch nicht recht.


    Und die SPD ist mir grundsätzlich nicht fern. Aber was will ich mit Parteien: ich bin Verlinters! :chilli:

  • Wagahai, so einfach darf man sich das nicht immer machen, sonst brauchen wir keine Stadtplanung mehr, keinen Gemeinderat, keinen Bürgermeister. Dann bestimmt der, der am meisten Gewerbesteuer bezahlt oder am meisten Arbeitsplätze schafft. Und dann kann auch jeder Konzern einen Konsumtempel nach dem nächsten hinklatschen und wenn die Hälfte davon pleite geht, weil an jeglichem Bedarf vorbeigebaut wurde, dann hat das "nur" den kleinen Nebeneffekt, dass lauter leerstehende Riesenhandelsbunker rumstehen und Flächen auf Jahre für andere städtebauliche Nutzungen und Konzepte versiegelt ist. Das ist Wettbewerb pur.


    Die Pläne für die Galeria Ventuno bzw. für ein Einkaufszentrum dieser Dimensionen sind weit über ein Jahrzehnt alt. Ein Jahrzehnt, in dem viele Firmen Millionen in ihre Objekte auf der Königstraße investiert haben und sie damit wieder zu einer der Vorzeigeadressen in Deutschland gemacht haben. Die Innenstadt boomt und ist schöner, aufregender, lebendiger denn je. Damals gab es keine Königsbaupassagen und kein Quartier S und kein DaVinci waren in Planung.


    In die damalige Zeit hätte ein 40 000-60 000 qm²-EKZ auf A1 gepasst. Ob das heute auch noch so ist, muss man schon konkret hinterfragen dürfen, insbesondere nachdem sich bis heute kein konkreter Investor gefunden hat, der basierend auf dem rechtsgültigen BBPl. bauen will.


    Meine Position ist mittlerweile eigentlich, dass basierend auf dem gültigen BBPl. gerne gebaut werden kann. In der Parkplatzfrage sollte die Stadt aber weitesgehend hart bleiben. Im Zweifelsfall ist für die gesamte Stuttgarter Innenstadt ein kleineres EKZ mit weniger Parkplätzen besser als ein großes mit vielen.

  • Der Schwabe an sich ist halt ein Angsthase geworden, Wohlstand sei Dank. Wie hier schon mehrfach zu lesen war, wird es ihn immerhin bald nicht mehr geben.

    • Für CDU/FDP/FW ist die Frage der Förderung der U12 im Zusammenhang mit der Erhöhung der Parkplätze ein k.o.-Kriterium, Zahlen im Detail gefordert
    • SPD und Grüne wollen Änderung BBPl., SPD will, dass Stadt die Fläche erwirbt, Grüne dagegen


    Quelle: StZ-Online


    Lustig ist ja wirklich der Vorschlag der SPD, die drei ca. 90 Mio. EURO teuren Baufelder 6,8 und 9 zu erwerben: Zu der Entschädigung an die DB AG (zehnstellige Mio.-Höhe) gesellten sich noch 90 Mio. dazu, exklusive potenzielle Steuereinnahmen. Gleichzeitig wird darüber gejammert, dass 72 Mio. EURO aus dem U-Bahn-Fördertopf verschwänden, was noch überhaupt nicht feststeht, sondern nur von der SSB und dem Innenministerium befürchtet wird. Ein Eignungstest für alle Stadtratskandidaten sollte demnächst verpflichtend eingeführt werden.


    EDIT:
    Pünktlich zur Wahl die Kurzexpertise des Prognos-Instituts für die City Initiative Stuttgart (Chef: Hans Pfeifer, SPD):


    • Ex-Galeria "nicht stadtverträglich"
    • Bei 226 Mio. EURO Umsatz/Jahr der Ex-Galeria würde Innenstadtumsatz um 5,7% sinken (nur?), Bad Cannstatt 7,4%, Feuerbach 6,8%


    Quelle: StN-Online

  • Ich freu mich so langsam auf den A1-City-Kaufland. Obwohl, "City" darf der sich dann nicht nennen, ist ja für die Königstraße und Seitengassen vergeben :cool:

  • Na Na wird das hier jetzt Kommunalwahlkampf?
    Ich finde das Projekt ja generell bedenkenswert, für mich stellt sich die Frage, was die Stadt an dieser Stelle nach Grunderwerb plazieren sollte.
    Eines muss man allerdings ganz klar sagen, als die Planungen für die Ex-Galeria erstellt wurden, war der realisierte Flächenzuwachs an Einzelhandel in der City so nicht absehbar.
    Aus diesem Blickwinkel finde ich es sehr nachvollziehbar das heute in einem anderen Licht zu sehen und die Planungen des Investors abzulehnen, was ja Konsens zwischen den großen Parteien zu sein scheint.