Straßenbau & -planung

  • ^^ die tunnel sind dann wann fertig (das is doch das Problem z.B. der CDU, hier immer wieder Lösungen zu beschwören die zeitnah nicht zu realisieren sind)? (rosensteintunnel wird ja z.B. gebaut und bindet halt viele Mittel)


    Es müssen Lösungen her bis 2018, siehe den Vergleich vor Gericht und die drohenden EU-Strafen.

  • Schon erstaunlich, daß die Lebenswerwartung - ebenso in verkehrsbelasteten Ballungsräumen - gerade in jener Generation derart steigt, die jahrzehntelang noch heftig rußenden MIV genießen durfte. Eine Ahnung kann heute seltenst noch bekommen, wer mal hinter einem Uralt-Transporter aus dem Osten herfährt...


    Inzwischen bleifrei, partikelgefiltert, katalysiert. Doch es muß weiter gehen. Zuletzt bleibt immer noch CO2.

  • Ohlsen
    Herrje, warum eigentlich immer so eindimensional? Erinnert mich an den denkwürdigen Auftritt von Mr. Trump. Ggf. ev. Urteile oder Vergleiche werden vollstreckt, und Fahrverbote etc. kommen - wobei ich den Effekt durchaus bezweifle und vom unnötigen wie immensen wirtschaftlichen Schaden für die Stadt ausgehe -, nichts spricht doch dagegen für die Zukunft vorzubauen. Dann laufen alle Maßnahmen parallel und die Fahrverbote können aufgehoben werden, wenn der Tunnel fertig ist. Dass Tunnel Geld kosten und ein langwieriges Unterfangen sind, ist doch klar. Dann muss umso früher damit angefangen werden. Mit solch kurzsichtiger Denke hätte Stuggi heute weder S- noch Stadtbahn!


    Nachhaltigkeit und Langfristigkeit waren ja einmal ein Schlüsselbegriffe der Grünen. Nichtstun und Konzeptlosigkeit beherrscht aber leider die Politik, gerade in und für Stuggi besonders schlimm, da ansonsten die Stadt strotzt vor wirtschaftlicher Dynamik und sie durch das von der Politik unnötig verschuldete Korsett nicht weiß, wohin.
    Die Politik und Verwaltung müssen endlich proaktiv tätig werden und nach echten Lösungen zum Wohl der Stadt suchen und diese schleunigst finden.

  • ^^ nun du warst derjenige der Tunnel als alleinige Lösung propagiert hat, das mal zum thema eindimensionalität. Von mir aus kann man gern über tunnel reden wenn man dann gleich benennt aus welchem Topf das Geld dafür kommt (Was soll denn dieser ominöse CDU-Kotz Tunnel kosten??). Das ändert aber nix an der tatsache dass jetzt lösungen her müssen. Zudem muss das ganze NO oder NO2 ja auch aus dem Tunnel irgendwohin oder wird das dann magischerweise vom Tunnel absorbiert? Ein verbesserter ÖPNV mit höherer Taktung, wie z.B. 15min Takt S-Bahn, neue Leittechnik im Stammstreckentunnel und Tangentialstrecken wie z.B. die U19 sind wahrscheinlich günstiger zu haben als der von der CDU geforderte Tunnel bzw. der Kulturmeilentunnel. Ein Ausbau des Fahrradnetzes wohl ebenso. Gleichzeitig sollte der ÖPNV verbilligt werden. Aber wahrscheinlich wird all das nicht reichen, also gibts Fahrverbote oder über City-Maut oder Erhöhung der Parkgebühren etc. eine Reduzierung des MIV, weil das sich mit dem nächsten Feinstaubalarm irgendwas ändert glaubt ja wohl fast niemand. Wobei Porsche heute ja mit gutem Beispiel vorangegangen ist und seinen Mitarbeitern die Fahrt mit den Öffis finanziert beim Feinstaubalarm. Wenn die anderen grossen Unternehmen da mitmachen würden könnte das doch noch was werden.

  • Ohlsen
    Das meine ich doch gerade mit eindimensional.


    Tunnel sind nicht die einzige Maßnahme, aber die gewichtigste wie effektivste. Gleichzeitig muss das Spar -Straßensystem im und ums Stadtgebiet aus den 50er/60er-Jahren insgesamt auf den Prüfstand. Nach 50 Jahren sollte man das durchaus mal überlegen.


    Es gibt kurzfristige und langfristige Ziele und Maßnahmen. Allzuleicht dienen kurzfristige alias kurzsichtige Maßnahmen dazu, als Totschlagsargumente für wirklich große nachhaltige Lösungen herzuhalten. So wird das nix, wenn immer nur an Kleinstmaßnahmen herum geschraubt wird, es muss das plus eine echte und mutige Lösung her. Es ist auch ein Problem von festgefahrenen Ideologien, leider ist das seit Amtsantritt von Fritzle schlimmer geworden.

  • Wagahai


    ich würde bezweifeln dass Tunnel in diesem Kontext tatsächlich die effektivste Massnahme zur Schadstoffreduktion sind. Effektiver wäre wohl die blaue Plakette, besserer ÖPNV etc.. Und wie gesagt die Stickoxide verschwinden ja nicht durch einen Tunnel sie werden nur woanders rausgeblasen. Das vergessen offenbar einige Tunnelplaner.


    Erkläre doch mal inwiefern z.B. der von Kotz vorgeschlagene Tunnel da spürbare Effekte hätte?

  • Doch, sicher.

    Ok ;) Erstens besteht nun mal eine statistische Korrelation, somit stat. Zusammenhang. Und zweitens sogar ein kausaler Zusammenhang. Freilich nicht direkt, sondern indirekt. Sprich der Zugewinn durch das nicht zuletzt MIV-basierte System war höher als der Verlust durch kollaterale Schadstoffbelastung. Natürlich gibt es noch weitere Einflußfaktoren, doch auch diese Faktoren basieren meist mehr oder weniger auf MIV.


    Was die aktuelle Diskussion angeht: Am effektivsten bzgl. Rußminimierung wäre ein komplettes Fahrverbot (und Produktionsverbot). Ist nur reichlich banal. Angenommen 40.000 Menschen kämen am Verbotstag per ÖPNV statt MIV in die Stadt, dann ist anzunehmen, daß es sie Lebenszeit und/oder Lebensqualität kostet, schließlich hätten sie sich bei freier Wahl des Mediums anders entschieden. Setzen wir durchschnittlich nur 30 Minuten (15 hin, 15 zurück) mehr Zeitvergeudung an (etliche müssen Umsteigen+Warten, weniger Erledigungen können kombiniert werden u.ä.), so ergeben sich 20.000 Stunden. Die 15 Minuten sind dabei gering angesetzt, weil davon auszugehen ist, daß die meisten mit günstig liegenden ÖPNV-Verbindungen bereits öffentlich unterwegs sind, die noch zu Zwingenden tendenziell schlechter angebunden sind.

  • Ok ;) Erstens besteht nun mal eine statistische Korrelation, somit stat. Zusammenhang. Und zweitens sogar ein kausaler Zusammenhang. Freilich nicht direkt, sondern indirekt.... Sprich der Zugewinn durch das nicht zuletzt MIV-basierte System war höher als der Verlust durch kollaterale Schadstoffbelastung. Natürlich gibt es noch weitere Einflußfaktoren, doch auch diese Faktoren basieren meist mehr oder weniger auf MIV.


    Nun eine statistische Korrelation der höheren Lebenserwartung besteht auch gegenüber dem Zuwachs an Bioläden in den grossen Städten ;). Bloss weil diese Korrelation besteht gibt es aber noch keinen kausalen Zusammenhang. Der ÖPNV Ausbau hat wohl in der selben Zeit genauso statt gefunden also besteht zu diesem wohl genau der selbe Zusammenhang. Ich würde eher sagen bestimmte Faktoren haben die gesundheitlichen Auswirkungen durch den MIV reduziert.


    ^^stimmt nicht ganz, die Abgase könnten gefiltert werden bevor sie irgendwo rausgeblasen werden, funktioniert m.W. auf Wasserfilterbasis....
    ...Koschd halt, wäre aber doch mal eine gute Maßnahme.


    Stellt sich die Frage ob und wie oft solche Filtersysteme bereits zum Einsatz kommen. Trotzdem vermisse ich in der ganzen Diskussion halbwegs konkrete Angaben was diese Phantomtunnel kosten würden, bzw. wo diese verlaufen etc. sonst muss man gar nicht erst darüber diskutieren

  • Mir fehlt in der Debatte von Seiten der "Auto-Gegner" (und "Tunnel-Gegner") mal ein Alternativ-Vorschlag, gerne auch zum ÖPNV-Ausbau... Und nein, einfach Fahrverbote zu fordern löst das Problem ebenfalls nicht Nachhaltig, wenn man nicht gleichzeitig auf Mobilität verzichen will.


    Ohlsen: vielleicht hast du ja einen Link was z.B. die Grünen wollen wenn sie Tunnels ablehnen? Deine Privatmeinung kenne ich ja, aber die ist leider nicht sonderlich relevant (wie meine auch nicht).

  • Ehrlich gesagt müsste ich da selbst erstmal googlen. Die Grünen tun da ja leider nicht sehr viel, bis auf komische Mooswände und E-Taxis fällt mir nicht viel ein. Am ehesten hat mir da noch die Initiative der SPD gefallen die ein 365€ Ticket gefordert hat.


    Aber weil von den etablierten Parteien eben nicht viel kommt ist es durchaus positiv dass die Stadt bzw. das Land durch den Gerichtsvergleich und die anhängigen Klagen der DUH und EU gezwungen werden zu handeln. Sonst wäre da die nächsten 10 Jahre nix passiert. Ich vermute zudem dass z.B. die neuen Linien bei der SSB sonst auch nicht so schnell gekommen wären.


    Und ich selbst bin ja kein Auto Gegner (da seh ichs einfach kritisch wenn es nur aus Bequemlichkeit benutzt wird) oder Tunnel Gegner (wenn da das Kosten-Nutzen Verhältnis passt, z.B über den Kulturmeilentunnel oder meinetwegen sogar die ganze Strecke vom Marienplatz bis zum Neckar würde ich mich sehr freuen)

  • Die Stickoxid-Emissionen wurden seit 1990 mehr als halbiert: https://www.umweltbundesamt.de…stickstoffoxid-emissionen


    Die in der Stuttgarter Zeitung genannten Einsparungen von drei oder fünf Prozent liegen im Vergleich dazu im Rahmen der Messtoleranz und werden nur durch willkürlich gesetzte Grenzwerte dramatisch und medientauglich überhöht.


    Weniger Alarmismus täte der Diskussion gut. Sie würde zudem der volkswirtschaftlichen Fehlallokation von Ressourcen entgegenwirken.

  • Die Stickoxid-Emissionen wurden seit 1990 mehr als halbiert: https://www.umweltbundesamt.de…stickstoffoxid-emissionen


    Im genannten Artikel steht aber auch


    "Obwohl die Stickstoffoxid-Emissionen im Verkehrssektor insgesamt sinken, nimmt der Anteil des giftigen Stickstoffdioxids an den gesamten Stickstoffoxid-Emissionen zu. Als Grund hierfür wird neben der natürlichen Umwandlung von NO zu NO2 der höhere Anteil von NO2 im Abgas von mit Oxidationskatalysatoren ausgestatteten Dieselfahrzeugen diskutiert. Das in diesen Katalysatoren gebildete NO2 wird direkt emittiert und führt zum Beispiel in verdichteten Innenstädten zu erhöhten Stickstoffdioxid-Konzentrationen."


    Das wiederum ist dann doch eher bedenklich finde ich.

  • a propos Mooswand: der Test läuft nun an, bis März 2017 soll die Wand auf einer Länge von 100m entlang der Cannstatter Straße für schlappe 558.000€ realisiert werden (Ordentlich Moos für etwas Moos wie ich finde).


    Ein erstes, 2m langes Testelement soll in kürze errichtet werden.


    http://www.stuttgarter-zeitung…52-979f-34989158a1c8.html


    man darf gespannt sein.


    Ohlsen: es gibt ein paar Referenzobjekte der Tunnelfilter auf der Herstellerseite, leide habe ich keine Langzeiterfahrungen gefunden, was ich äußerst spannend fände.

  • Ohlsen


    Natürlich sollten Schadstoffemissionen gesenkt werden, keine Frage. Nur mangelt in der Diskussion an Rationalität (wie bei der panischen "Energiewende" auch, aber das ist eine andere Baustelle).


    Betrachtet man diese Übersicht https://www.umweltbundesamt.de…tickstoffdioxid-belastung
    dann wird deutlich, dass die Belastung durch Stickstoffdioxid seit 1995 kontinuierlich von rund 50 µg/m³ auf 40 µg/m³ gesunken ist.


    Hätte man den Grenzwert auf 50 µg/m³ gesetzt, könnte man die Entwicklung sogar als Erfolg feiern. In dieser umfangreichen Zusammenstellung der WHO


    http://www.euro.who.int/__data…Ed_7_1nitrogendioxide.pdf


    aus der ich nur kurz zitieren möchte,


    "Levels of nitrogen dioxide vary widely because a continuous baseline level is frequently present, with peaks of higher levels superimposed. Natural background annual mean concentrations are in the range 0.4–9.4 µg/m3. Outdoor urban levels have an annual mean range of 20–90 µg/m3 and hourly maxima in the range 75–1015 µg/m3. Levels indoors where there are unvented gas-combustion appliances may average more than 200 µg/m3 over a period of several days. A maximum peak may reach 2000 µg/m3. For briefer periods, even higher concentrations have been measured."


    geht es um ganz andere Dimensionen als um 10 µg/m³ mehr oder weniger.


    Letztendlich sollte klar sein, dass die 123 Jahre alte Erfindung von Rudolf Diesel ausgedient haben sollte. Angesichts immer mehr fahrender Schrankwände auf Deutschlands Straßen denke ich auch, dass der Staat steuernd eingreifen muss. Die Exekutive badet derzeit aus, was die Legislative festgesetzt hat. Ich nehme die Grünen sehr selten in Schutz, aber eine Mehrheit z. B. der CDU oder FDP oder AfD im Stadtrat hätte angesichts der Rechtslage auch keine anderen Handlungsoptionen als Fahrverbote, die schon 1973 nichts brachten, zu verhängen.


    Grenzwerte-Kleinklein und das rituelle Auslösen von Alarmen ist für mich - auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen - Aktionismus, der nur die Existenz staatlicher Organe rechtfertigen soll, nach dem Motto, "schaut her, wir tun was!"


    Problemlösung schaut anders aus.

  • Am ehesten hat mir da noch die Initiative der SPD gefallen die ein 365€ Ticket gefordert hat.


    Halte ich persönlich für kompletten Blödsinn, da ich nicht glaube dass das viel mehr Autofahrer zum Umsteigen bewegen würde als die bereits bestehenden Job-Tickets, Plus-Tickets, etc.


    Wenn schon, dann wie Cleverle vor Urzeiten mal im Sinn hatte: ganz für Umme!
    Durch Wegfall von Ticketautomaten und Fahrscheinkontrollen, Verwaltungsakten von Freiticketvergaben an Flüchtlinge und Sozialhilfeempfänger, Kassengedöns bei jedem Busfahrer und Verrechnungsakten mit Messe und Bahn, etc.p.p., vermutlich gar nicht sooooooviel teurer als ein 365€ Ticket, dafür mit richtig Umsteigerpotential, wenn man nicht erst in Vorlage gehen und dafür eine Entscheidung treffen muss.


    Laut Cleverle wäre das damals mit 150 DM Soli-KFZ-Steuer-Zuschlag pro Autofahrer vollständig finanzierbar gewesen, also gar nicht soooooo unmöglich, denn von unserer aktuellen KFZ- und Mineralölsteuer wird deutlich mehr als dieser Betrag von unserer schwarzen-Nullen-Regierung für völlig verkehrsfremde Dinge zweckentfremdet.

  • ^ Sollte damit gemeint sein, den ÖPNV für alle kostenlos anzubieten so halte ich das für keine Gute Idee. Wenn der ÖPNV für alle kostenlos angeboten wird werden den auch "alle" nutzen und so ein auch ein Publikum anziehen was nicht wirklich als angenehme Fahrgäste anzusehen sind.


    Ebenso wird mit dem, was für alle kostenlos verfügbar ist auch entsprechend umgegangen => nämlich ziemlich schäbig!
    (Man vergleiche z.B. kostenlose Autobahntoiletten mit denen für die bezahlt werden muss).


    Der Stuttgarter ÖPNV ist sehr teuer und erhebliche Preissenkungen können auch erhebliche Umsteigeeffekte auslösen. Aber kostenlos geht auf gar keinen Fall!

  • Wenn der ÖPNV für alle kostenlos angeboten wird werden den auch "alle" nutzen und so ein auch ein Publikum anziehen was nicht wirklich als angenehme Fahrgäste anzusehen sind.


    Schonmal als arbeitende Bevölkerung morgens die erste U-Bahn genommen?
    Selbst an der Haltestelle Hauptbahnhof, wo Polizeipräsenz eigentlich nicht sooooo schwierig sein sollte, ist ein Ghetto dagegen noch gediegen!
    Ob die dann nun auch noch einsteigen oder nicht, ist doch völlig schnurz und es fährt ansonsten auch so schon diverses anderes "Ges...." mit!
    Dieses Problem muss man von einer anderen Seite angehen, die nichts in einem Architekturforum verloren hat.


    Ebenso wird mit dem, was für alle kostenlos verfügbar ist auch entsprechend umgegangen => nämlich ziemlich schäbig!
    (Man vergleiche z.B. kostenlose Autobahntoiletten mit denen für die bezahlt werden muss).


    Halte ich auch für völligen Kappes, hat eher was mit "Zugangsmöglichkeit" und "Aufsicht" zu tun. Das mit "Wertschätzung" und "Respekt" ist doch längst vorbei bei dem heutigen Pöbel, da kommen Graffiti-Schmierereien nicht nur auf historische Gebäude, sondern auch direkt auf künstlerisch saugeile Graffitis. Sitzaufschlitzen macht in nagelneuem Zug offensichtlich viel mehr Spaß und seinen Müll schmeißt man am Liebsten in die Natur.


    Wer da glaubt, jugendliche Migrationshintergrund-Ghetto-Gangs über den Fahrpreis aus dem ÖPNV aussperren zu können, der ist ziemlich naiv und der müffelnde Bahnhofspenner, den man damit vielleicht sogar tatsächlich aus dem Zug auf den Bahnsteig verlagern kann, ist normalerweise nicht der, der Sitze aufschlitzt, Graffitis rumschmiert, Fahrgäste anpöbelt, etc.p.p..