Straßenbau & -planung

  • Du meinst die automobilen Wutbürger, bei denen jeder zweite Post den immer gleichen, ermüdenden Sermon enthält? Volle Zustimmung, außer Gemeckere und Weltuntergangsphantastereien kommt doch selten konstruktives aus dieser Ecke.


    Die Ironie und die offen liegende Flanke getroffene Hunde ... ignorierend...


    Was auffällt, je mehr die Kirchen Mitglieder verlieren, desto moralisierender/ideologisierender werden die Themen diskutiert.


    Ich persönlich sehe den Charme die Stadt Stuttgart als "fußgängerfreundliche Stadt" und damit im gleichen Schritt als "kinderfreundliche Stadt" zu etablieren.


    Ich verstehe nicht, warum ich damit gegen Autos/ÖPNV oder gegen Fahrräder anschreiben muss. Was ich noch weniger verstehe/akzeptiere, sind Menschen die Stuttgart offensichtlich so schlimm finden, dass ihnen nichts einfällt außer vernichtender Kritik, die sich zwar selber gefällt, nur keinen Weg aufzeigt, mit "Freude" das Ziel zu erreichen bzw. sich selbst genügt als Ziel.


    I.a.W. so ein Motto erreicht man nicht mit, gegen Autos... und es wäre ein großer Fehler mit ähnlichen ideologischen Überbau heranzugehen wie es bei den Fahradfans ist.


    Unsere Topologie ist am ehesten für Fußgänger geeignet und ja nicht jede Strecke kann mit Kinderwagen oder Rollstühlen benutzt werden (Staffeln). Das Teehaus, die Karlshöhe, der Bismarkturm, die Friedrichsruh, Max-Eyth See, Heslacher Waldheim, Katzenbacher Hof, Siebenmühlental, Uhlbach, Schimmelhüttenweg, Blauer Weg... viele Ecken erreiche ich am besten per pedes, es gibt Menschen die hier schon Jahre leben und viele dieser Ecken nicht kennen.


    Erreiche ich das die Fußwege bevölkert sind, wie seit dem neuen Marienplatz, dem Caleido und dem Gerber die gesamte Tübingerstr. vom Marienplatz aus ist, dann habe ich leben auf der Strasse und die Menschen genießen es zu flanieren. Dinkelacker macht ja bald auch mehr Aussenbewirtung, so dass die Strasse noch mehr belebt sein wird.
    Diese Erfolgsmodelle gilt es, als Leuchttürme zu bewerben und mit dem Ziel auch Auswärtige anzulocken, die dann mit verbesserten ÖPNV zum Marienplatz kommen und von dort ihre Stadttour beginnen oder beenden.


    Nehme ich also dieses positive Beispiel sehe ich keinen Grund warum ich nicht den Heslachertunnel erweitern sollte bis zum Neckar.


    Die Stadt lebt davon, dass Menschen sich in ihr wohlfühlen und die auf Negativmotivation setzenden Mitbürger machen mehr kaputt, wie sie je wieder aufbauen können.


    Das Ziel Auswärtige zu erschrecken ist gelinde gesagt nicht in Einklang zu bringen mit Menschen die sich für Ihre Stadt einsetzen wollen, will meinen wer sein Ziel -20% Autoverkehr damit erreichen will, dass keiner mehr nach Stuttgart will, sollte seinen Hut nehmen und gehen.
    Also Feinstaub dazu nutzen, um von der EU Geld zu bekommen die B14 unter die Erde zu setzen und nicht dazu einen Kleinkrieg Jeder Verkehrsträger gegen jeden gegen jeder anzuzetteln.

  • Und 100x immer ohne Belege auf den Niveau eines Tunnelbohrers gepostst und daher nicht wirklich zielführend.


    Frage Umkehrend ist es eine falsche Wahrnehmung, dass die Zwei, Kuhn und Hermann keine neuen Straßen/Tunnel wollen?


    Wenn Ja, macht deine ganze Replik keinen Sinn bzw. man muss diese Herrschaften entweder übergehen oder zu ihren Glück zwingen und zumindest ein Hermann und ein Herr Gastel versucht alles das es keine Filterauffahrt und NO-Ring gibt.


    Ich suche auch bis heute etwas, was mich überzeugt, dass die dann 8 Jahre Kuhn nicht komplett verlorene 8 Jahre sind.


    Warum; meine Stadt ist mir 10 mal wichtiger, als das die Partei meiner Wahl den OB stellt.

  • ippolit: grundsätzlich sind wir auf gleicher Linie (sogar was Kuhn angeht ;-)), außer dass mich diese eine Stimme dieser Schriftstellerin (wer war das nochmal gleich?) nicht im geringsten berührt, mir manchmal aber die ewig selben Meckerposts mit immer gleichem Inhalt (Straßen toll, alles andere schlecht), dutzendfach abgelassen, irritieren. Halt auch wieder typische Schubladendenke, die keinen wirklich weiterbringt in der topographisch komplexen Verkehrswegesituation.


    Und natürlich ist Stuttgart eine großartige Stadt zum zu Fuß gehen, hab dort die ersten 25 Jahre meines Lebens verbracht, kenne alle deine aufgezählten Hotspots in- und auswendig und komme immer wieder gerne zu Besuch zurück.


    Grundsätzlich halte ich entweder Untertunnelung oder am besten komplette Umfahrung des Kessels für nötige Maßnahmen. Wurde allerdings mit der Ex-, Ex-Ex- und vermutlich auch mit der neuen LR nix.

  • ... die ewig selben Meckerposts mit immer gleichem Inhalt (Straßen toll, alles andere schlecht), dutzendfach abgelassen, ...


    Hans: habe übersehen, wo diese vielen entsprechenden Meldungen stehen sollen, lasse mich aber auch mal belehren: ich lobe daher 1 Maß Bier (wahlweise Äpelwoi - oder wie das heißt) an einem der bekannten Stuttgarter Hotspots aus, wenn Du mir nur - sagen wir mal fünf - dieser Posts nennen würdest.

  • Ich verstehe nicht, warum ich damit gegen Autos/ÖPNV oder gegen Fahrräder anschreiben muss.


    Macht das einer?
    Da der Fußverkehr aber die zentrale Mobilitätsform ist, sind alle anderen ohne den Fußverkehr nichts. Wie gesagt, ohne Fußverkehr kommt keiner zum ÖV und auch oft nicht zu Auto oder Rad.
    Und es stimmt nun mal, dafür dass der Fußverkehr einen so hohen Anteil hat, hat er eigentlich keine Lobby. Das fängt jetzt erst langsam an sich zu ändern.


    I.a.W. so ein Motto erreicht man nicht mit, gegen Autos


    Mit einer Fundamental-Opposition wird man es tatsächlich nicht erreichen, aber wenn der Fußverkehr mehr Fläche benötigt, wenn willst du sie wegnehmen? Meist hat nur das Auto Fläche übrig.


    Unsere Topologie ist am ehesten für Fußgänger geeignet und ja nicht jede Strecke kann mit Kinderwagen oder Rollstühlen benutzt werden (Staffeln). Das Teehaus, die Karlshöhe, der Bismarkturm, die Friedrichsruh, Max-Eyth See, Heslacher Waldheim, Katzenbacher Hof, Siebenmühlental, Uhlbach, Schimmelhüttenweg, Blauer Weg... viele Ecken erreiche ich am besten per pedes, es gibt Menschen die hier schon Jahre leben und viele dieser Ecken nicht kennen.


    Das sind jetzt aber alles Ausflugsziele.
    Es geht aber eher darum auch Alltagswege zu Fuß zurückzulegen.
    Und auch das geht, nicht nur der Brühmte Bäckerbesuch, ich kenne auch Stuttgarter die z.B. zu Fuß zur Arbeit gehen.


    Diese Erfolgsmodelle gilt es, als Leuchttürme zu bewerben und mit dem Ziel auch Auswärtige anzulocken, die dann mit verbesserten ÖPNV zum Marienplatz kommen und von dort ihre Stadttour beginnen oder beenden.


    Natürlich wird eine verbesserte Fußverkehrsinfrastruktur auch Auswärtige anlocken. Das darf aber nicht das Primärziel sein. Und die Fußverkehrsinfrastruktur darf, ähnlich wie die Radverkehrsinfrastruktur, keine Problemstellen auslassen, sonst funktioniert sie nicht.


    Das Ziel Auswärtige zu erschrecken ist gelinde gesagt nicht in Einklang zu bringen mit Menschen die sich für Ihre Stadt einsetzen wollen, will meinen wer sein Ziel -20% Autoverkehr damit erreichen will, dass keiner mehr nach Stuttgart will, sollte seinen Hut nehmen und gehen.


    20% Reduktion des Autoverkehrs wird man aber auch nicht erreichen, wenn man ständig neue Straßen hinbaut.


    Frage Umkehrend ist es eine falsche Wahrnehmung, dass die Zwei, Kuhn und Hermann keine neuen Straßen/Tunnel wollen?


    Straßenbau ist nicht das Lieblinksprojekt der Grünen - wenig überraschend ;)


    Wenn Ja, macht deine ganze Replik keinen Sinn bzw. man muss diese Herrschaften entweder übergehen oder zu ihren Glück zwingen und zumindest ein Hermann und ein Herr Gastel versucht alles das es keine Filterauffahrt und NO-Ring gibt.


    Da der NO-Ring ja gerade mit den BVWP etwas detailierter im Netz erscheint, wird immer sichtbarer was für ein Murks das ganze ist:
    Das ganze rechtnet sich vor allem durch den Induzierten Verkehr, der für jedes Auto das wegfällt woanders ein neues Auto hinsetzt. Ein weiterer Flügel der Windmühle ist getroffen.
    Eine entlastung ist kaum festzustellen, selbst am Neckartor wird der Verkehr (warum auch immer) zunehmen.
    Das Glück sieht in meinen Augen etwas anders aus.

  • ^
    Baue ich Tunnel habe ich Platz so einfach ist das. Schaue Dir Heslach vor 1991 und heute an!


    Sonst behaupte ich, dass durch die bessere ÖPNV Anbindung von Gewerbegebieten, mehr erreicht wird wie durch das ungewollte/gewollte zuspitzen auf die Hauptverkehrsstraßen, denn der Mensch gewöhnt sich an den Stau...


    Oder ganz einfach durch Nichts tun, wird sich NICHTs zum Positiven ändern.


    Vielleicht kommt der Tip zu spät, wenn man für sich baut sollte man so bauen, dass ein Fremder sich sofort wohlfühlt. Ein Gästezimmer sollte immer frei sein, so dass man jederzeit Besuch empfangen kann.


    I.a.W. Ich definiere die Schönheit einer Stadt auch daran, wie schnell man sich als Fremder zu Fuß ohne Plan/Navi zurecht findet, ob man die schönen Ecken findet oder drauf gestoßen werden muss, das Teehaus z.B. findet man selten durch Zufall. Genauso wichtig ist das man freundliche/glückliche Menschen trifft, das es lachende Kinder gibt ...


    Auch ist es schön immer wieder neue Ecken zu finden, obwohl man schon Generationenlang hier wohnt, das alles haben wir, was wir nicht haben, ist ein OB der hier in die Vollen langt und Stuttgart weiterbringt.

  • Baue ich Tunnel habe ich Platz so einfach ist das. Schaue Dir Heslach vor 1991 und heute an!


    Nicht wirklich:
    - Wer bezahlt das Ganze?
    - Was ist mit den ganzen Quell- und Zielverkehr, der wieder oberirdisch abgewickelt werden muss?
    - Was ist mit den ganzen Induzierten Verkehr der dadurch entstht und auch in den Vororten neue Probleme schafft?


    Am ende wird dein Konzept mit allen Folgekosten einen Mehrstelligen Millardenbetrag verschlingen, und noch mal so viel wird die folgenden Jahre für die Wartung draufgehen. Am ende wird nämlich jede Straße im Boden versinken müssen. Trotzdem wird in der Innenstadt noch weit über 50% des MIV an der Oberfläche herumfahren, da ja wieder irgendwelche Parkhäuser usw. angesteuert werden müssen.


    Sonst behaupte ich, dass durch die bessere ÖPNV Anbindung von Gewerbegebieten, mehr erreicht wird


    Die anbindung von Gewerbegebieten an den ÖV hat nie jemand in Frage gestellt.


    wie durch das ungewollte/gewollte zuspitzen auf die Hauptverkehrsstraßen, denn der Mensch gewöhnt sich an den Stau...


    Noch mal, was ist groß an Fahrspuren aus der Stuttgarter City verschwunden?
    Und wenn da was verschwand, dann vor allem für andere Verkehrsträger. Oder wo wurden Großartig Pflanzenkübel oder vergleichbares gepflanzt?


    Wenn 50% aller Autofahrten kürzer als 5-6km sind, dann macht es nunmal Sinn, diese auf platzsparendere Verkehrsträger zu verlagern, in dieser Entfernungsklasse ist das vor allem der Fuß- und Radverkehr. Dafür muss man diesen Verkehrsträgern aber nun mal ein Minnimun an zusammenhängender Infrastruktur anbieten.

  • Noch mal, was ist groß an Fahrspuren aus der Stuttgarter City verschwunden?


    Soll ich dir jetzt alle Nebenstrecken erwähnen, die entweder zu Einbahnstraßen wurden oder ganz für den Durchgang gesperrt worden.



    Die anbindung von Gewerbegebieten an den ÖV hat nie jemand in Frage gestellt.


    Es geht darum was zu tun, zu handeln und nicht so lange zu warten, um behaupten zu können, jetzt kann/muss ich es verbieten.



    Am ende wird nämlich jede Straße im Boden versinken müssen.


    Nein nur die bei der der Durchgangsverkehr nicht mehr zumutbar ist.


    Stand heute in Stuttgart: Bereiche in Stgt-Ost und die B14 vom Marienplatz aus.


    Mache ich einen Tunnel vom Marienplatz bis zum Neckar mit 3/4 Ausfahrten (Österreichischer Platz, Charlottenplatz, Hauptbahnhof, ?) und verlange dort eine Durchgangsmaut, kann ich mit selbiger steuern wie viele diesen Nutzen. Dann verhindere ich durch Ampeln für die Schlauen die bestehende Route ähnlich in Heslach... Mache die Konrad Adenauer zur Allee mit Flanieren auf dem Mittleren Bereich...
    Der Tunnel kann ähnlich dem Heslacher im Berg verschwinden und sollt gerade nicht unter der Hauptstätterstr sein.


    Warum mache ich das und warum trägt sich das, da dadurch die Lebensqualität ansteigt und ich volkswirtschaftlich einen Gewinn habe, das ist ein Win/Win.


    Referenz: Vergleiche mal die Zeit in Düsseldorf vor und nach dem Rheintunnel, der damals zwar 1,3 Mrd DM gekostet hatte, was jedoch aus Düsseldorf eine Stadt gemacht hat die beständig schöner wird. Heute wirst Du keinen finden der sagt, dass dies zu viel Geld war.


    Deine Punkte

    - Wer bezahlt das Ganze?
    - Was ist mit den ganzen Quell- und Zielverkehr, der wieder oberirdisch abgewickelt werden muss?
    - Was ist mit den ganzen Induzierten Verkehr der dadurch entsteht und auch in den Vororten neue Probleme schafft?

    sind die Dauerausrede NICHTs zu tun, Derer die ich bereits erwähnt habe.

    3 Mal editiert, zuletzt von ippolit ()

  • Düsseldorf ist eines der besten Beispiele, wie man aus einem klugen, beherzten und mutigen Eingreifen das maximal beste Ergebnis rausholen kann, ja selbst in Dland. Alles, was bei der Verkehrsplanung in und um Stuggi fehlt.


    Stattdessen wird in Stuggi die Problemlösung in Lastenrädern und Fahrverboten bei gleichzeitiger alljährlicher Verteuerung des ÖPNV gesehen. Absurdistan zum Anfassen.

  • Stattdessen wird in Stuggi die Problemlösung in Lastenrädern und Fahrverboten bei gleichzeitiger alljährlicher Verteuerung des ÖPNV gesehen. Absurdistan zum Anfassen.


    Was mir da immer fehlt ist die Differenzierung in Stauhauptstadt und Feinstaubhauptstadt.
    Das ganze Fahrverbot-Blaue Plakette-Gedöns ist in der Tat Absurdistan, aber Stuttgart ist da durch seinen Kessel mehr der Pickel auf dem Geschwür von EU zu Berlin als die Ursache.
    Die EU denkt sich ständig neuen Dummfug aus und unsere Volksverdreher in Berlin sind immer die Ersten (und meistens auch noch die Einzigen), die diesen Erguss geistigen Ausflusses euphorisch Umsetzen.
    Ohne Rückendeckung aus Berlin stopft aber Stuttgart die Knete des Volkes in EU-Strafen statt Verkehrsprojekte, wenn sie nicht mit blindem Aktionismus Richtung Brüssel winken, ob das dann wirklich etwas bringt oder nicht, interessiert dabei weder Berlin noch Brüssel.


    Die Verkehrsverstopfung ist dann ein ganz anders Problem, aber die bei Topografie und Baubestand von Stuttgart zu lösen, muss extrem viel Geld in die Hand genommen werden. Würde über die Effekte sicher wieder rein kommen, liegt aber eben nicht rum und mit Muttis Null-Politik kann man es selbst dann nicht leihen, wenn man wie zur Zeit sogar noch was dafür bekommt statt Zinsen zu zahlen.


    Ja, das ist pervers und Absurdistan, zumal die nationale Null im Euro so gut wie gar nichts nutzt, wenn sonst keiner mitmacht und weil die deutsche Wirtschaft die Hauptsäule des Euro ist, sogar selbiger welcher profitieren würde, wenn Deutscheland endlich mal wieder Geld in die Hand nimmt und in Infrastruktur investiert, anstatt selbige verrotten zu lassen bis niemand mehr auch nur den Erhalt des Bestehenden finanzieren kann.


    Geld auszugeben das man weder hat, noch sich leihen darf, ist zwar die Lieblingsbeschäftigung eines jeden Politikers in seinen großen Reden, insbesondere eines jeden Oppositionspolitikers, real hat das aber noch keiner hinbekommen.


    Bringt also wenig, darüber zu diskutieren, welches Quietsche-Entchen am besten schwimmt, wenn irgendjemand den Stöpsel aus der Wanne gezogen hat und ihn nicht rausrückt.

  • Gerade angesichts guter Argumente Pro & Contra dies und jenes wundern zwei Naivitäten:


    1. Investitionen iin Straßenerhalt: Diese kommen dem VM samt seiner Partei natürlich wie gelegen, kann man einen € doch nur einmal ausgeben. Jeder € inn Erhalt muß und kann nicht mehr in unerwünschhten Neubau investiert werden.


    2. Investition in Fußgängerinfrastruktiur: Opium fürs Volk. Daß Gehwege, wie hier zwar richtig angemerkt wurde, essentiell sind, ist unendlich trivial. Tatsächlich besteht eine ausreichende Fußweginfrastruktur, jeder Ort kann per pedes erreicht werden, übrigens auf kürzestem Weg, da Einbahnregelungen entfallen und auch Gassen und Treppen genutzt werden können. Stau auf Gehwegen ist ebenfalls kein drängendes Problem, wobei es schon mal vorkommt, daß jemand lahmarschig vor einem herdackelt. Jedoch nicht in dem Ausmaß, daß es deshalb separate Gehschnellwege bräuchte.

  • Gerade angesichts guter Argumente Pro & Contra dies und jenes wundern zwei Naivitäten:


    1. Investitionen iin Straßenerhalt: Diese kommen dem VM samt seiner Partei natürlich wie gelegen, kann man einen € doch nur einmal ausgeben. Jeder € inn Erhalt muß und kann nicht mehr in unerwünschhten Neubau investiert werden.


    Ob jemand irgendetwas gelegen kommt hat ja nichts damit zu tun warum das so ist und wie bereits mehrfach erwähnt finde auch ich es idiotisch, in Neubau zu investieren wenn man dafür den eh schon maroden Bestand immer mehr verrotten lässt, was daran naiv sein soll, entzieht sich meinem intellektuellen Zugang?


    2. Investition in Fußgängerinfrastruktiur: Opium fürs Volk.
    .... Jedoch nicht in dem Ausmaß, daß es deshalb separate Gehschnellwege bräuchte.


    Auch das lässt sich meiner bescheidenen Laien-Ansicht nach nicht generell beantworten, sondern lediglich im Einzelfall. Man braucht mitten im Wohngebiet sicher keine "Fußgängerautobahn", Stolperfallen, erzwungene Umwege und "Hauptfußgängeradern" auf schmalen Randstreifen stark befahrener Straßen, fördern aber auch weder den Umstieg auf ÖPNV, noch tragen sie zur Attraktivität einer Stadt bei.

  • So eine zentrale Fußgängerzone in City und größeren Stadtteilen ist doch was ganz anderes. Gibt's übrigens aufwertend in jeder größeren Kleinstadt und wäre und ist daher heute total denkbar. Also positive Bewertung.


    @Sapperlot, bei der Frage, ob ich Fuß, Rad, Bahn, Bus, Auto oder Flieger nehme, hat die Frage der Gehwegqualität noch nie eine Rolle gespielt. Die Entfernung zur Haltestelle freilich schon, aber die ist schlicht gegeben und zwar allermeist kürzestmöglich, es sei denn man ist etwas blöd oder hat einen sehr weiblichen Orientierungssinn. Oder ist gepllant, künftig durch jeden Häuserblock diagonale Direktgassen zu schneiden, damit die Fußwege noch kürzer werden?


    Was anderes zum Thema Srraße: Wurde in den Koalitionsverhandlungen wenigstens eine der dringend benötigten Straßen behandelt? Die Grünen hätten als Juniorpartner der CDU sicher substanziielleres abgetrotzt als ein paar Ministerpöstchen. Muß man ihnen lassen.

  • Hans, Kö-Diskussion ist natürlich hypothetisch. Kann nur belegbar darauf verweisen, grundsätzlich regelmäßig und über alle Verkehrsträger hinweg für leistungsfähige Infrastruktur (gewesen) zu sein und als (Alt)stadtfreund häufig Fußgängerzonen samt deren angenehmes Flair zu genießen. Es wird einem hier nur immer wieder und eigentlich wider besseres Wissen von der "Anti-MIV-Fraktion" in den Mund gelegt, man wolle einzig Autos, Autos, Autos. Mein diesbezügliches Wollen bezieht sich tatsächlich jedoch vielmehr z.B. auf eine vernünftige Nord-Ost-Umfahrung, gemäßigte Tempolimits, eher Kreuzungsfreiheit statt geschehener Umwandlung von Brücken zu Fußgängerüberwegen sowie generell halbwegs mit dem Bedarf wachsende Kapazitätserweiterung. Ohne Steuerung Richtung mehr ÖPNV zu negieren - und sei es nur aus Überzeugung, daß sich die Straßen im Kessel nicht aufweiten lassen.
    Irgendwie ist es wie mit der großen Politik. Je weiter nach links diese wandert desto "rechtsextremer" werden andere Staaten und Bürger gebrandmarkt, die lediglich einen selbst für ganz gut erachteten Status Quo bewahren möchten.


    Konkret in S-City reichen m.E. die beiden Parallelen B14 und B27, eine befahrbare Königstraße ist völlig erläßlich. Habe auch niemals ein MIV-optimiertes S21-A1 gefordert, obwohl dort dank Arealneuplanung die Möglichkeit bestanden hätte. Sehe aber schon voraus, daß die Forderung nach einer wenigstens leistungsfähigen Wolframstraße, wenn dann die Schillerstraße rückgebaut wird, als typisch anmaßender Autolobbyismus eingeschubladet wird.

    2 Mal editiert, zuletzt von Max BGF ()

  • Auf dieses Missverständnis vieler im Forum kann man nicht oft genug hinweisen. Dass man mehr Straßen fordert, heißt gerade nicht, dass man heiß auf mehr Autos in der Stadt und auf den Straßen wäre. Im Gegenteil: Im Fall von Stuggi heißt das vielmehr, dass durch Umfahrungen und Tunnel die Zahl der Autos auf der Stadtfläche (zumindest oberirdisch) reduziert wird. Jeder möchte mehr Radlwege oder mehr Fußgängerzonen in der Stadt, wir sind aber nicht bei Wünsch-Dir-was.


    Ich kann auch nicht oft genug betonen, dass ich in erster Linie Fernverkehr/ÖPNV-Nutzer, Fußgänger, Radler und nur an letzter Stelle Autofahrer bin, und Autonarr schon gar nicht. Mir geht es hier ausschließlich um funktionierenden Verkehr im Ganzen. In Stuggi ist die Optimierung - wir wissen es alle - durch verschiedene Faktoren besonders schwierig.


    Alle anderen Maßnahmen als wie oben sind aber augenscheinlich nur Scheinlösungen oder wenn nicht, völlig unzureichend, bei gleichzeitiger Gefährdung der zum Glück derzeit noch immensen Wirtschaftsaktivität in der Region. Das Potenzial des Umstiegs der Autofahrer auf andere Verkehrsträger wird von vielen hier in unglaublich naiver Weise chronisch überschätzt. Wären Radl, ÖPNV oder neuerdings sogar das Laufen echte Alternativen für den Autoverkehr im Wirtschaftsraum, wären die allermeisten doch schon längst umgestiegen und Fritzles 20%-weniger-MIV-Doktrin wäre realiter schon locker erreicht. Das funktioniert nicht und wird auch nicht funktionieren, mit zwei Tippelschritten vor und fünf zurück.


    Dazu passt auch das:
    Erwartungsgemäß sollen von 200 Mio. EUR jährlich für den Straßenbau nur 60 Mio. EUR für den Neu- und Ausbau aufgewendet werden, davon dank Radl-Lobbyist Winne natürlich satte 5 Mio. EUR (15 Mio. EUR von Gesamttopf) für Radlwege. Bleiben effektiv für neue Straßen wohl dann nur noch läppische 55 Mio. EUR fürs ganze Ländle. Cloud No.7 kostet 90 Mio. EUR. Damit kann man kaum was anfangen, und das ist leider auch so gewollt.


    Und wir freuen uns weiterhin um weiteren Stauanstieg im Ländle, weil Winne überall Flüsterasphalt haben will, statt dramatische wie wirtschaftlichsschädliche Kapazitätsengpässe effektiv zu beseitigen.


    Quelle: RNZ
    http://www.rnz.de/politik/sued…au-_arid,185513.html#null


    Alles spricht daher für weitere weitgehend verlorene Jahre für den Wirtschaftsstandort BW, nun mit grün-schwarzen Verkehrspfeifen.

  • Mit denen, die an die Spitze gewählt wurden und angeblich so nachhaltige Infrastrukturpolitik betreiben, wäre die Messe noch am Killesbeg so etwa auf Friedrichshafen-Niveau und die Bahn auf Dauer im Sackbahnhof mit der Vision eines wahnsinnig kundenfreundlichen Umsteigeknotens bei Wendlingen.


    Gehört eigentlich in den Visionsstrang: Nach Messe, Bahn und ÖPNV braucht es jetzt einen Schub bei Straße, ggf. zweite Startbahn und Baggerseen. Dann würde die Region ihrer Wirtschaftskraft angemessen wieder im Reigen deutscher Topstädte mitspielen, nicht zuletzt freizeittechnisch. Man kann die Freizeit freilich auch im Stau oder unnötig langen Verbindungen und Fahrten verbringen.

  • Nach Messe, Bahn und ÖPNV braucht es jetzt einen Schub bei Straße, ggf. zweite Startbahn und Baggerseen. Dann würde die Region ihrer Wirtschaftskraft angemessen wieder im Reigen deutscher Topstädte mitspielen, nicht zuletzt freizeittechnisch. Man kann die Freizeit freilich auch im Stau oder unnötig langen Verbindungen und Fahrten verbringen.


    Völlig richtig! Wobei ich die Baggerseen jetzt nicht ganz oben auf die Prioliste setzen würde:D. Man könnte böse sagen das sich der VfB jetzt der Zweitklassigkeit angepasst hat, in der sih unsere Infrastruktur in Stuggi leider immer mehr befindet. Nordostring, Filderauffahrt, leistungsfähigere Erweiterung von Echterdinger Ei (staue mich da x-fach durch:nono:) und vor allem auch ein möglichst flächendeckender dreispuriger Ausbau der Bundesstraßen rundherum müssten unbedingt angepackt werden - aber da sehe ich gar nix:nono: Ansonsten: Zweite Startbahn halte ich zumindest mittelfristig genau wie du für unabdingbar, wenn hier wirtschaftlich auch in ein paar Jahren noch was gehen soll. Mit S21 hat man ungeheuer viel Geld in einen zukuntfsfähigen Schienenverkehr gesteckt. Jetzt muss die Straße endlich wieder zum Zug kommen!

  • Soll ich dir jetzt alle Nebenstrecken erwähnen, die entweder zu Einbahnstraßen wurden oder ganz für den Durchgang gesperrt worden.


    Es ging um die Hauptrouten.


    Stand heute in Stuttgart: Bereiche in Stgt-Ost und die B14 vom Marienplatz aus.


    Dann fließt dort der Verkehr schnell durch -> Mehr Verkehr fließt durch die Stadt -> andere Stadtteile benötigen auch einen Tunnel.


    Mache ich einen Tunnel vom Marienplatz bis zum Neckar mit 3/4 Ausfahrten (Österreichischer Platz, Charlottenplatz, Hauptbahnhof, ?) und verlange dort eine Durchgangsmaut, kann ich mit selbiger steuern wie viele diesen Nutzen.


    Wie stellst du dir das technisch vor?
    Per On-Bord-Unit wie beim, LKW? Oder mit Mauthäuschen?
    Bei beiden viel Spaß das durchzusetzen.



    Deine Punkte
    - Wer bezahlt das Ganze?
    - Was ist mit den ganzen Quell- und Zielverkehr, der wieder oberirdisch abgewickelt werden muss?
    - Was ist mit den ganzen Induzierten Verkehr der dadurch entsteht und auch in den Vororten neue Probleme schafft?
    sind die Dauerausrede NICHTs zu tun, Derer die ich bereits erwähnt habe.


    Und warum baust du dann nicht den feuchten Traum eines jeden DAF-Foristen: Einen 500m hohen Wokenkratzer auf den Pragsattel?
    Das du möglicherweise nicht die Finanziellen und logistischen Mittel hast diesen umzusetzen kann man ja da nur als faule Ausrede hinstellen ;)


    2. Investition in Fußgängerinfrastruktiur: Opium fürs Volk. Daß Gehwege, wie hier zwar richtig angemerkt wurde, essentiell sind, ist unendlich trivial. Tatsächlich besteht eine ausreichende Fußweginfrastruktur, jeder Ort kann per pedes erreicht werden, übrigens auf kürzestem Weg, da Einbahnregelungen entfallen und auch Gassen und Treppen genutzt werden können. Stau auf Gehwegen ist ebenfalls kein drängendes Problem, wobei es schon mal vorkommt, daß jemand lahmarschig vor einem herdackelt. Jedoch nicht in dem Ausmaß, daß es deshalb separate Gehschnellwege bräuchte.


    Der Fußverkehr wird ständig ausgebramst. Das merkt man, wenn man mal Werktags nachts um 2 Uhr durch Stuttgart läuft: Da kommt man einfach schnell vorran, rote Ampeln muss man ja nicht mal auf den Pragsattel beachten. und dann laufe die gleiche Strecke in der HVZ: Du bist doppelt so lang unterwegs da du an einer Ampel nach der anderen herumstehst. Noch besser ist es, wenn du z.B. dich in einen E-Rolli setzt und mal ein bisschen in Stuttgart herumfährst. Mal schauen wie weit du kommst bis du an einen Parkrambo hängen bleibst. :nono:


    Im Fall von Stuggi heißt das vielmehr, dass durch Umfahrungen und Tunnel die Zahl der Autos auf der Stadtfläche (zumindest oberirdisch) reduziert wird.


    Nein, das ist eindeutig Widerlegt.
    Die Innenstadt wird z.B. durch den Nordostring MEHR statt weniger Autos sehen. Im Stuttgarter Gebiet tritt die Hauptentlastung auf der gerade erst frisch aufgebohrten B10-Achse auf.


    Wären Radl, ÖPNV oder neuerdings sogar das Laufen echte Alternativen für den Autoverkehr im Wirtschaftsraum, wären die allermeisten doch schon längst umgestiegen


    Nö.
    Man kann sich natürlich an einen leeren Radweg stellen und behaupten es wäre nicht los. Das ist aber genauso zielführend wie wenn man die Rohrbachbrücke sprengen würde um sich dann später an den Sindelfinger Wald zu stellen und zu zeigen, dass auf der bald 8-Spurigen A8 ja kein einziges Auto fährt.
    Solange in Stuttgart kein vernünftiges Radverkehrsnetz entstanden ist, wird auch kaum einer Umsteigen. Solange man es schafft schon um 21:00 ab Schlossplatz mit den Rad schneller zu 60km von Stuttgart entfernten Orten zu kommen als mit den ÖV muss man sich nicht wurdern, dass zu viele mit den Auto auch in die Innenstadt fahren.


    -> Solange die Alternativen noch Stiefmütterlicher behandelt werden als der MIV muss man sich nicht wundern, dass die Umsteiger sich eher in Grenzen halten.