Straßenbau & -planung

  • ^ Man kann nicht oft genug erinnern, dass E-Autos rein gar nicht gegen das Stauproblem helfen, welches u.a. einen Beitrag darüber thematisiert wird - sie sind ähnlich groß wie die sonstigen Autos und bei der gleichen Geschwindigkeit muss der Fahrer genauso den Abstand zum Auto davor wahren. Wie jemand noch weiter oben bemerkt, den EHype schürt vor allem die Autoindustrie, damit sich die Leute nicht komplett zu anderen Verkehrsmitteln abwenden.


    Dass ein Teil der Spuren für Autos mit mehr als einer Person drin vorbehalten ist, soll bereits in den USA praktiziert sein - ob es aber für E-Autos mit einer Person gelten sollte, hätte ich Zweifel. Dass die E-Autos Busspuren mitnutzen (und verstopfen) sollten, haben etliche deutsche Großstädte entschieden abgelehnt.

  • ^ Ja, gibt es in den USA schon lange. Dort aber bei weit mehr Fahrstreifen insgesamt. Bei unsererem knappen Straßenraum, speziell in BaWü, s. #1159, führte das zum kompletten Zusammenbruch, wenn konventionelle Antriebe noch eine Spur weniger zur Verfügung hätten. Langfristige Anreizwirkung hin oder her. Einzig sinnvoll hier daher die Mitnutzung der Busspuren, weil es de facto zur besseren Nutzung von Verkehrsfläche führt. Klar, daß dies von der inzwischen irren, abgehobenen Politik abgelehnt wird.

  • ^ Separate Busspuren sind kein Ergebnis der "irren, abgehobenen Politik", sondern in etlichen Städten Europas üblich - in Paris in London kenne ich vierspurige Hauptstraßen, wo 2 der 4 Spuren Busspuren sind (und die zweispurige Oxford Street, die nur Busspuren hat). Sollten Privatautos unter willkürlichen Vorwänden darauf fahren dürfen, ist kein Vorwärtskommen der Fahrzeuge mehr möglich, in den drin nicht 1-2, sondern -zig Personen sitzen bzw. stehen. Das kann man nur wollen, wenn man den ÖV kaputtmachen möchte.

  • Busspuren gibts nur, wenn deren Volkswirtschaftlicher Nutzen entsprechend hoch ist. Aber ein Gelenkbus mit 100 Leuten drin ist halt so wertvoll wie ein dreiviertel Kilometer Autorückstau. Den es an einer einzelnen Ampel in einer Richtung praktisch nie gibt. Weswegen es dann sinnvoll ist dem Bus auf einer eigenen Spur den Vortritt zu lassen. Weil das mehr Personen x Minuten spart als wenn man den Autos die Spur gäbe und den Bus mitschwimmen liesse. Und nein, dass der Bus mal leerer ist zählt nicht. Denn dann sind auch die Fahrbahnen der Autos leerer, und Auto und Bus rollen nebeneinander über die Kreuzung.

  • Und nein, dass der Bus mal leerer ist zählt nicht. Denn dann sind auch die Fahrbahnen der Autos leerer, und Auto und Bus rollen nebeneinander über die Kreuzung.


    Wenn Du wüsstest, wie oft ich im fast leeren Gelenkbus im stockenden Verkehr festsaß. Besser wäre es, diese etwas pauschale Aussage mit einem "in der Regel"/"häufig" etc. leicht abzuschwächen.

  • Bau-Lcfr, Du hast mich vermutlich falsch verstanden. Ich plädiere nicht gegen separate Busspuren, sondern gegen separate E-Autospuren. Wenn die heute und die nächsten Jahre noch paar handvoll E-Autos diese separaten Busspuren mitnutzen, dürfte das unmerklich bzw. nicht störend sein. Und wenn ein E-Auto mal auffährt, dann muß es eben halten. Ein Technik-Set, durch den Bus hindurchzufahren, wird e eher nicht geben. Ist ja ein Zusatzangebot, die anderen Spuren können freilich mitgenutzt werden.


    Schau Dir mal die Zulassungsstatistiken und Verkaufserwartungen an. Wieviele Rolls Royce siehst Du eigentlich in Stuttgart so durchschnittlich? Und hast Du schon mal drei hintereinander gesehen? Nein, die Diskussion zu separaten Spuren für E-Autos ist zumindest momentan irre und abgehoben, nicht die Diskussion diese als möglichen Anreiz in einer Initialphase Busspuren mitnutzen zu lassen. Oder sag doch mal, auf welcher Stuttgarter Straße Du Dir den Wegfall einer Spur für E-Autos vorstellen könntest?

  • Ich sehe auch keine seperaten E-Auto spuren, und auch nur in Ausnahmefällen die Mitbenutzung einer Busspur. Denn die ÖV-Priorisierung an Kreuzungen ist oft durchaus Zeitkritisch organisiert, da reichen dann ggf. 1-2 vor der roten Ampel stehende E-Autos die etwas langsam reagieren, und der Bus wartet ausserplanmässig.
    Relevant beim E-Auto ist die weltweite nachfrage und das Hochfahren der Fertigungskapazitäten für Batterien weltweit, um dort die Skaleneffekte zu erhalten. Das scheint durchaus zu funktionieren, und über sinkende Preise dort kommt dann erfahrungsgemäss auch die Nachfrage.
    Zudem bilden sich auch Märkte heraus, in denen E-Fahrzeuge einfach konkurrenzfähig sind - Linienbusse mit induktivem Nachladen an Stationen mit längerem Aufenthalt beispielsweise. Dort spielen die Batteriekosten einer kleienre Rolle, da der Bus mit einer Ladung nur 10-20km weit kommen muss, dafür sind die deutliche geringeren Betriebskosten (Stom versus Diesel, Rekuperation vs. Bremsverschleiss, keine Tankstops, wartungsfreie Motoren etc.) dort wichtig.

  • ^ Ich glaube, die E-Autos sind weit verbreiteter als Rolls-Royces. In den zitierten Medienaussagen ging es aber nicht nur um E-Autos, manche wollten auch weitere ökologische PKWs auf Busspuren fahren lassen, wobei die Begrifflichkeit beliebig dehnbar wäre. Wenn die Kommunalpolitiker nicht gleich nein sagen können, würden sie bestimmt auch dem Druck eines Herstellers nachgeben, dessen Marke ein paar Gram CO2 über der geplanten Kriteriumslatte produziert - bis es sehr viele Marken und Autos sind.


    Es sollte die Verbreitung ankurbeln - wenn es aber viele berechtigte Autos würden, glaube ich nicht an die politische Kraft, das Privileg wieder wegzunehmen - es bliebe wohl dauerhaft und die Busspuren dauerhaft mit PKWs verstopft. In aller Deutlichkeit - private PKWs Busspuren mitnutzen zu lassen bedeutet de Facto, diese Busspuren abzuschaffen.

  • 1-2 vor der roten Ampel stehende E-Autos die etwas langsam reagieren, und der Bus wartet ausserplanmässig.


    Zumal der durchschnittsautofahrer mit den BOStrab Signalen nichts anfängt.
    Dumm wenn dann die ÖV-Spur "Grün" bekommt, jedoch die Wartenden PKW nicht. Außer solche Spuren werden dann nicht für andere Teilnehmer freigegeben.

  • neue pläne für blaue plakette in stuttgart, oder eventuell pariser modell bei hohen feinstaubkonzentrationen. Umweltspuren werdens wohl nicht bringen und die EU sitzt der Stadt im Nacken, bis Anfang 2016 soll und muss der Luftreinhalteplan Stuttgart nachgerüstet sein, wenn keine Strafzahlungen fällig werden sollen. (siehe 2. Artikel)


    Quelle: http://www.stuttgarter-nachrichten.de


    Was in Paris geht, geht auch in Stuttgart :daumen:


    Quelle: http://www.stuttgarter-nachrichten.de

  • Fritzles Autoschikanen treiben weiter absurde Blüten und es rächt sich der völlig sinnfreie Tempo-, Fahrspuren- und Parkplatzreduzierungswahnsinn ganz fatal. Kriegt Fritzle in Sachen Verkehrspolitik (und sonst auch) denn überhaupt irgendetwas auf die Reihe?


    Am besten wäre es, die Messstation am Neckartor einfach abzubauen. Kein Fußgänger wird gezwingen, sich grade hier aufzuhalten. Und außerdem: wer viel misst, misst Mist ;)


    Wenn der Feinstaub in Stuggi tatsächlich so gefährlich wäre, würden Mediziner etc. dagegen ganz anders auf die Barikaden gehen. Letztlich liefert man mit der ganzen Diskussion nur den Grünen weitere abwegige Argumente um das Auto zu verteufeln. Es wird Zeit gegen diesen Bürokratenschwachsinn aus Brüssel, der mal wieder alles über einen Kamm schert, eine Montagsdemo zu veranstalten!:nono:

  • Ohlsen, das du natürlich wieder jede Scheiße beklatscht den die Grünen so absondern war ja klar. Kläre mich mal auf, was ist denn mit Paris gemeint? Gehört die Peripherique oder Städte wie Montreuil oder Aubervilliers noch dazu? Mal davon abgesehen habe ich mal gehört das an Tagen wo das Fahrverbot greift sämtlicher ÖNV kostenlos ist. Mal ganz davon abgesehen gibt es natürlich eine ganze Latte an Ausnahmen, und betrifft soweit ich weiß auch nur Autos die auch in Paris gemeldet sind.

  • Regent: es muss was getan werden gegen den feinstaub sonst gibts strafzahlungen von der EU das kannst du drehen und wenden wie du willst. Mach nen vernünftigen vorschlag wie der feinstaub zeitnah anders als mit fahrverboten oder city maut verringert werden kann und alle würden dir danken.


    bzgl. paris eigentlich halte ich dich für so fähig das zu ergooglen aber hier ein link für dich


    Quelle: http://www.faz.net


    und creolius: liess nochmal die artikel und denk dann nochmal drüber nach was du hier schreibst, egal ob grün rot oder schwarz, per klagen und blauen briefen von der EU wird die Stadt gezwungen was zu tun. Aber laut deiner Quelle die du unlängst mal gepostet hast kommt der feinstaub ja eh nicht von den autos haha

  • Also mit dem kostenlosen ÖNV hatte ich laut Artikel recht – wird das in Stuttgart dann auch so eingeführt? Ich bezweifle das mal stark, schließlich gehts in Stuttgart in erster Linie ums Abzocken des dummen Bürgers. Ich war letztes Wochenende übrigens in Paris. Wer den Verkehr in Paris mit dem in Stuttgart vergleicht, der kann ja nichtmehr richtig im Kopf sein. Aber ich hätte nen guten Vorschlag zur Feinstaubproblematik – Station am Neckartor abbauen und am Killesberg wieder aufbauen. Problem gelöst

  • Bitte kein Aktionismus

    ^ Ich halte nichts von ÖPNV-Umsonst-Tagen - Jahr für Jahr drängen die Politiker auf möglichst hohe Kostendeckung, was man als Dauerkunde als Preissteigerungen immer über der Inflationsrate spürt. Und dann soll ab und zu der oft ohnehin überfüllte ÖV mit Leuten vollgestopft werden, die sonst kaum zur Finanzierung beitragen?


    Richtig wäre ein dauerhaftes Ändern der Verkehrsmittelwahl, darüber wurde hier bereits sehr viel geschrieben.

  • Es ist aber reines Wunschdenken! Ich habe z.B. nicht das Geld über, mir als Zweitwagen ein Auto mit Elektromotor zuzulegen. Als Erstfahrzeug ist ein Elektro-Auto (aufgrund der Reichweite) ja vollkommen unbrauchbar. Desweiteren fährt in Stuttgart kaum jemand zum Spaß durch die ohnehin verstopfte Innenstadt, wie das vielleicht Andernorts vor allem von der Autotuning-Fraktion betrieben wird. Die Leute müssen nun einmal zur Arbeit kommen, Punkt! Der ÖNV ist in Stuttgart dermaßen überteuert und unzuverlässig, dass man es kaum einem Arbeitgeber mehr verklickern kann warum man ständig zu spät kommt. Natürlich kann man es auch machen wie meine Kollegin, die Prinzipiell 1 Stunde früher zur Arbeit fährt als Sie müßte um bei einer Verspätung einen Puffer zu haben. Meistens sitzt Sie allerdings eine Stunde unbezahlt rum und dreht Däumchen

  • Regent: die hacker gemeinde verschafft uns vielleicht bald nen überblick ob nur die luft am neckartor so übel ist ;)


    Quelle: http://www.stuttgarter-zeitung.de


    Desweiteren fährt in Stuttgart kaum jemand zum Spaß durch die ohnehin verstopfte Innenstadt, wie das vielleicht Andernorts vor allem von der Autotuning-Fraktion betrieben wird.


    geh mal auf die Theo Heuss am wochenende ;)

  • Theo ist mir zu prollig, aber ich weiß was du meinst. Die höchste Feinstaubbelastung wird aber vermutlich eher an Werktagen gemessen und eher nicht Samstag Nachts ;)

  • Mit dem inzwischen bestehenden Netz an Messungen verschiedenster Immisionen und Stoffe samt Vorwarn-, Warn- und Gefährdungsschwellen könnte die Politik doch alles und jeden verbieten.
    Ähnlich wie bei Kommunikationsüberwachung. Wenn sie was gegen Dich brauchen, werden sie was finden.


    Daß es überhaupt jemand in Stuttgart bis heute überlebt hat. Früher mit Blei, SO2 & Co und ohne Filter für Auto, LKW und Kraftwerk. Weitaus mehr Produktion samt betriebener Schlote im Kessel, dafür kein LKW-Durchfahrtsverbot.


    Daß so eine Scheißmessstelle die IV-Verkehrspolitik einer Großstadt dominiert ist lächerlich, wird jedoch von interessierter Seite ideologisch-verbohrt ausgenutzt.
    Wie konnte man eigentlich den Ministeriumsneubau am Neckartor zulassen, gilt da kein Arbeitsschutz?