Straßenbau & -planung


  • 400 EUR jährlich für's Parken sind kaum 35 monatlich, für eine Metropole ist das geradezu spottbillig. Zum Vergleich Breslau (ähnliche Größe, aber niedrigere Einkommen als in Stuttgart) - in den Zonen A und B in der Altstadt kostet das Parken 3 Zloty die Stunde (70 EUR-Cent), in der restlichen Innenstadt 2 Zloty (50 Cent) - also 12 EUR in 24 Stunden. Die Zonen gibt es seit vielen Jahren, sie gelten sogar in den Innenhöfen - ohne die Grünen.


    Das hast du leider falsch verstanden. Es geht hier um den Anwohnerparkausweis! Dieser berechtigt zwar in der Zone zu parken, ein Parkplatz ist damit aber mitnichten garantiert. 60 min Parken kosten in der Innenstadt am Automaten 3,20 € – 70 Cent reichen für eine Stunde.


    Warum bist du denn nur ca. 1 Jahr Auto gefahren?

  • ^ In Breslau gibt es mW keine Bewohnerparkausweise für billigeres Parken - man besorgt sich einen Platz in einem der Parkhäuser oder zieht Tickets vom Automaten wie jeder andere.


    Aus Neugier habe ich ein wenig recherchiert - in Düsseldorf kostet es 30 EUR/Jahr, aber nicht nur im Zentrum gibt es nur die Alternative Ausweis/Automatenticket. Laut verlinkter Webseite darf man in der gesamten Stadt ohne Bewohnerparkausweis nur zwei Stunden mit einer Parkscheibe - den Ausweis braucht also jeder in der gesamten Stadt, der länger auf der Straße parken will.


    In Berlin kostet die Ausstellung 20,40 EUR, aber die sog. Gästevignette wird bereits deutlich teurer - 13 EUR für eine Woche und 25 EUR für 4 Wochen.


    In Wien kostet die Ausstellung ca. 50 EUR + 3,90 pro Anlage - und dazu je nach Bezirk 90/120 EUR für ein Jahr.


    In Stuttgart kostet der Bewohnerparkausweis laut dieser Webseite 30,70 EUR im Jahr. Die Darstellung sonstiger Gebühren ist auf dieser Webseite ziemlich verwirrend - Kurzparkbereiche Mo-Fr ab 19 Uhr umsonst, dann aber andere Parkplätze 90 Minuten für 1 EUR - da ich da nicht durchblicke, kann ich die am Ende entstehende Gebührenhöhe nicht beurteilen.


    BTW: Den FS habe ich als Student gemacht - nach einigen Monaten musste das uralte Auto in die TÜV-Prüfung, konnte nicht bestehen und mir ging das Geld für Reparaturen aus. Zum Anfang des Berufslebens hatte ich dringendere Ausgaben als ein Auto.

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  • ^ Wenn man schon etwas Hr. Kuhn vorwerfen will - bei der Stuttgart-Recherche fand ich etwas über ganz kostenlose Parkplätze für E-Autos. Rund um diese E-Autos macht die Autolobby viel Werbung, doch viele Entscheidungsträger bleiben resistent - die E-Autos erzeugen genauso Staus wie alle anderen. Hier ein Focus-Artikel dazu - viele Großstädte halten genausowenig von der Mitnutzung der Busspuren wie auch von kostenlosen Parkplätzen. Für Greenpeace sind solche Ideen laut Artikel ein Zeugnis "einer überholten Idee von Mobilität" - die in Stuttgart dennoch anscheinend verfolgt wird.


    Dass das Parken in einer City einer Metropole teuer ist, ist üblich, aber dass man auf jede "Öko"-PR-Kampagne reinfällt - nicht.

  • Nunja, hier sollen wohl Anreize geschaffen werden aufs E-Mobil umzusteigen. Die Logik dahinter ist natürlich das E-Autos weniger Schadstoffe erzeugen. Gerade im Bezug auf Feinstaub ist dies allerdings nur die halbe Wahrheit, da ja vor allem der Reifenabrig maßgäblich für Feinstaub verantwortlich ist.


    Seit wann bitte ist Stuttgart denn eine Metropole? :lach:

  • Nun, die ÖV Fahrgastzahlen sind in Stuttgart auch in 2014 gestiegen, und die Auto Halterzahlen steigt bei den Senioren, sinkt aber bei den jüngeren Leuten. Bezüglich Fahrleistung zeigt meine Beobachtung, dass bei Senioren das Auto auch mal ganzjährig mit einer Tankfüllung auskommt. Die Verkehrsmengen am Kesselrand machen in S seit vielen Jahren keine Sprünge mehr nach oben.
    Dass die ÖV-Nutzerzahlen steigen bedeuten nicht, dass man dort nicht noch erhebliches Verbesserungspotential hätte, das in den letzten Jahren liegengeblieben ist. Die S-Bahn-Stammstrecke ist bekanntermassen an der Lastgrenze.
    Die entzogene Spur in Bad Cannstadt hat nicht wirklich was mit Radverkehrsporlitk zu tun, sondern mit dem Planfeststellungsverfahren des Kappelbergtunnels unter CDU-Verantwortung. Dort gab es nur die Wahl Grünfläche oder Radweg. Oder Tunnel zuschütten. Das geflissentlich zu ignorieren zeugt nicht von gutem Diskussionsstil.

  • Jaja, ich weiss, Push- und Pull-Maßnahmen. Auch die CDU hat natürlich einige dumme Vorschläge in der Schublade, die die Grünen in solchen Fällen natürlich gerne aufgreifen! Toll wäre wenn die Grünen auch mal die guten Vorschläge der CDU aufgreifen würden.

  • Da hat nix mit vorschlägen zu tun, das sthet im Planfeststellungsbeschluss, und ist damit zwingend umzusetzen. Rechtlich hat der Fahrstreifen seit Eröffnung des Kappelbergtunnels keine Existenzberechtigung mehr, man hat sich nur mit dem Abreissen etwas zeit gelassen, wogegen bisher keiner geklagt hatte, obwohl es ein unrechtmässiger Zustand war. Die Neuwidmung als Radweg dieser Fläche ist entsprechend die mildest mögliche Form.
    Bei allen anderen Alternativen kommt der Bagger mit dem Hydraulikhammer, und die Radfahrer bleiben auf den verbleibenden Spuren der Strasse. Von dem her ist die umgesetzte Variante die Autofreudlichste Variante die zur Verfügung steht.
    Ohne den Fahrstreifenabriss hätte es der Kappelbergtunnel nicht durch die Planfeststellung geschafft.

  • Wenn das der Sachverhalt ist, dann steht bei mir aber ein großes Fragezeichen hinter der Sinnhaftigkeit. Der Kappelbergtunnel bedient doch ganz andere Verkehrsströme als die Nürnberger Straße. Generell empfinde ich auch keine Straße Stuttgarts, außer vielleicht der Hauptstätter Straße, als überdimensioniert. Da muß man eben einfach auch mal realistisch sein und sehen, dass die Leute nicht zum Spaß jeden morgen in, oder durch die Stadt pendeln.

  • Die Diskussion über das verkehrsplanerische Desaster in Cannstatt/Kappelbergtunnel hatten wir ja bereits *664 ff. erörtert. Dass die Menschen aus Fehlern nicht lernen wollen, hat nichts mit dem formalen Planfeststellungsverfahren oder einem anderen rechtlichen Rahmen zu tun, sondern allenfalls mit fehlender Weit- und Einsicht.

  • Nö, Wagahai. Ohne die Farstreifensperrung und die Entlastung der Anwohner fehlt es dem Tunnel an ausreichend volkswirtschatlichem Nutzen um die Investiton zu rechtfertigen. Fahrzeiteisparungen reichen bei einem parallel zur Altstrecke liegenden Tunnel eigentlich nie auch nur annähernd aus, einen Strassentunnel volkswirtschaftlich zu begründen.

  • (Wiederholung) Nun, da der Kappelbergtunnel bereits gebaut ist, ist es müßig, über die Planrechtfertigung im Nachhinein zu debattieren, insbesondere auch dann, wenn offensichtlich ist, dass bei einer Stellschraube an anderer Stelle Mist gebaut wurde und das verheerende Auswirkungen ganz aktuell auf den Stadtverkehr hat. Nach Deiner Logik müsste man natürlich nur den Kappelbergtunnel wieder zurück bauen, damit der ungenutzte Radlweg wieder für den Kfz-Verkehr freigegeben werden kann. Wollen wir das?


    Vielleicht können die Verkehrsplaner aber auch einfach zugeben, dass sie die jeweiligen Bedarfe seinerzeit völlig falsch vorausgesagt haben - und es jetzt keiner mehr gewesen sein will (wie so oft).


    Oder man zieht die richtigen Lehren daraus. Ach ich vergaß, ich bin ja Realist.

  • @ Wagahai, stimmt es ist müsig darüber zu diskutieren, der fahrstreifen in Cannstatt ist seit Eröffnung des Kappelbergtunnels zwingend weg, es müsste ein Planfeststellungsverfahren her, um ihn dort wieder genehmigen zu lassen,d as keinerlei Aussicht auf Erfolg hat. Weil eine Verlagerung des Verkehrs von der B14 neu zurück auf die B14 alt einen erheblichen volkswirtschaftlichen Schaden durch Verlärmung und Unfälle verursacht. Anscheinend willst Du das. Warum ist mir unklar. Tatsache ist dass die Verwaltung den Abschluss des Kappelbergprojekts um viele Jahre verpennt hat, und nun Leute wie Du meinen dass das eine neue, eigenständige Entscheidung sei, und sich in ihrem "Besitz" des unrechtmässig noch exisiterenden Autofarstreifens geschmälert sehen.
    Die richtige,d araus zu ziehende Lehre, nachzulesen in jedem Lehrbuch und auch im Planfeststellungsbeschluss zum Kappelbergtunnel ist, den Fahrstreifen sofort mit der Tunneleröffnung zu entziehen.
    Aber als angeblicher Realist kannst Du ja mal ein Planfeststellungsverfahren für den 4-streifigen Ausbau der B14 alt mitten durch die Wohngebiete starten. Viel Spass dabei mit dem signifikant negativen Nutzen-Kostenfaktor eines solchen Unterfangens, von der Nichteinhaltung aller lärmgrenzwerte und vieler anderer zwingender Entwurfskriterien mal ganz zu schweigen.

  • Immer die gleiche diskussion. Letzlich ist dort Stau und keine Lösung in Sicht. Scheint also etwas mit der Gesamtsituation nicht zu stimmen. Mein Vorschlag: zweite Fahrpsur in Cannstatt neu beantragen, der Planfeststellungsbeschluss is über 20 (!) Jahre alt und somit hinfällig / verjährt.

  • jaggyjerg - im Baurecht kann man sich keine Genehmigung ersitzen, im Planfeststellungsrecht auch nicht. Damit ist die Widmung für den Fahrstreifen seit 20 Jahren weg, und kommt auch nicht wieder. Neubeantragen ist, siehe oben, völlig chancenlos.
    Versuch mal ein haus zu bauen auf einem Grundstück, auf dem schon ein Haus steht, dessen Abriss du mitbeantragst dafür dass Du die Grundflächen und Geschossflächenzahl auf dem Grundstück einhältst, und "vergisst" dann den Altbau auch abzureissen. Du wirst dich wundern, aber du bekommst dann eine Abrissverfügung, egal ob es dam Amt 1 10 oder 50 Jahre später auffällt das der Altbau illegalerweise noch steht. GGf. stellt man Dir frei ob Du den Alt oder den Neubau abreisst.
    Leichter, als in der nürnberger Strasse mit dem Kopf durch die Stahlbetonwand zu wollen wäre es, den S-Bahn Stammtunnel Signaltechnisch hochzurüsten, S21 fertigzubauen, und auf der Remsbahn ein oder zwei Überholabschnitte einzubauen, so dass man dort zusätzliche Verstärkerzüge laufen lässt. Jeder zusätzliche Verstärkerzug auf der Remsbahn, egal ob S- oder Regionalbahn, bietet Platz für 8km Stau auf der Nürnberger Strasse. Die gar nicht so lang ist dass dort Platz wäre für 8km Stau.

  • Naja, sofern du recht hast: um den MIV in der Nürnberger Straße zu reduzieren sollte lieber mal die Stadtbahn U1 und U2 verlängert werden, nicht unbedingt die S-Bahn ausgebaut werden. Waiblinger und Fellbacher Bhf sind beide nicht im Ortskern also nur bedingt geeignet. Ein weißer Fleck in der Stadtbahn-Karte.


    So würde ich mir das vorstellen: http://www.deutsches-architekt…php?p=475349&postcount=50

    Einmal editiert, zuletzt von jaggyjerg ()

  • Neue gute Idee aus dem Landesverkehrsministerium: Warum sperren wir nicht auf den mehrstreifigen Straßen in der Region je eine Spur für ökologisch besonders korrekt unterwegsseiende, wie "Elektro- bzw. Hybridfahrzeuge sowie Kfz der SchadstoffnormEuro 6/VI), mehrfach besetzter Kraftfahrzeuge (inkl. Busse)." Ziel sei "eine Änderung der Flottenzusammensetzung".
    Umerziehung, Dein Name sein Hermann.
    Alles kein schlechter Scherz: Radel-Winne sucht mal wieder einen externen Gutachter: http://ted.europa.eu/udl?uri=T…9-2015:TEXT:DE:HTML&src=0

  • Da freut man sich schon auf das Chaos an Kreuzungen. Lustig stelle ich mir auch den Rückstau auf der dann z.B. einspurigen Heilbronner Straße und der neuen Weinsteige vor. Die Grünen basteln weiter am Verkehrschaos.

  • Diesen Verkehrtminister kann man nur noch als völlig durchgeknallt bezeichnen. Ich fasse es echt nicht. Als ob die flächendeckende Ausweisung neuer Radlspuren Stuggi nicht schon genug ins Chaos gestürtzt hätten, wird nun Weinsteige, Heilbronner Straße und und und auch noch für eine Handvoll Ökos im E-Mobil auf eine Spur reduziert. Und der nächste Irrsinn ist ja sowieso schon vorprogrammiert: Wenn der Rosensteintunnel in Betrieb geht, wird vor der Wilhelma und der Pragstraße etc. laut Plan auch alles auf einen Fahrstreifen je Richtung reduziert. Dabei müsste auf solchen überlasteten Abschnitten eher noch ausgebaut werden, und das Potenzial dafür wäre sogar vorhanden: Wenn man z.B. in der Heilbronner Straße oder der Neckarstraße die U-Bahn endlich unterirdisch legen würde, würde das zusätzliche Fahrspuren ermöglichen für die wohl jeder froh wäre. Doch die ideologische Zwangserziehung hat hier ja Methode - kein Wunder, wenn man einen verkrachten Sportlehrer und einen Biologielehrer regieren lässt!:nono:

  • ^ In der Innenstadt fährt die U-Bahn ja unterirdisch - sie kommt auf die Erdoberfläche relativ kurz vor der Abzweigung. Dass die Tunnel nicht länger sind, hat wohl weniger mit der Ideologie als mit den Kosten zu tun - für den Bau und den Betrieb (im Ruhrgebiet hat die ungebremste Freude am Tunnelbau selbst kilometerweit unter Wiesen etliche Verkehrsbetriebe in die Pleite getrieben).


    In Zürich durfte mal die Bevölkerung über die Strab-Tunnelprojekte abstimmen - sie wurden wegen der Kosten abgelehnt.