Flughafen München

  • Wo allerdings der Zusammenhang zwischen einer zum aktuellen Zeitpunkt in München völlig überflüssigen dritten Startbahn und der dringend notwendigen, von praktisch allen befürworteten Energiewende in der Region liegt, das bleibt ein Geheimnis des Autors des Artikels "Lust am Wachstum verloren".


    Ich kann Flo_K nur zustimmen. Die Baugenehmigung sollte angestrebt werden und falls das unbegrenzte Wachstum tatsächlich trotz Eurokrise und Umdenken der Menschen weiterhin stattfindet, dann kann man den Flughafen innerhalb kürzester Zeit entsprechend ausbauen.


    Ich frage mich übrigens wie Hong Kong es mit zwei Pisten schafft bequem über 50 Millionen Passagiere zu befördern (wird durch neues Terminal bald auf fast 90 Mio erweitert) und gleichzeitig der größte Frachflughafen der Welt zu sein, mit dem 15-fachen an Luftfracht wie München. Im Gegensatz zu hier noch dazu ohne denkbare Ausweichflughäfen für den Kleinkram (Augsburg oder Oberpfaffenhofen) oder die Fracht (Memmingen mit A7 und A96).

  • Hong Kong ist im gegenstz zu München auch eine Stadt mit mehr als 10 mio Menschen im Agglomerationsraum.


    Dazu kommt, das HK entpuntk sehr vieler Europäischer und US Langstrecken mit sehr sehr grossem Fluggerät ist
    In münchen müssen diese Passagiere mit vielen vielen kleinen Maschinen eben erst auf die kleineren städte verteilt werden...und das kostet slots. (aber genau dieser Punkt wurde ja schon 1000 mal diskutiert und erläutert. Hong Kong ist genauso wie Heathrow überhaupt nicht mit MUC zu vergleichen)


    Nichts desto trotz planen auch die eine dritte Bahn


    http://www.hkairport2030.com/e…eeRunway_thirdRunway.html


    sehr geil übrigens wie die 2 Y-Förmigen satelliten zwischen den bestehenden runways und der neuen, dritten, angeordnet werden sollen


    http://www.hkairport2030.com/e…Runway_airportLayout.html

  • Tja, und genau da komme ich an den Punkt an, wo ich einen berühmten Philosophen mit den worten Zitieren mag: "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fr*** halten!". Oder sich eben vorher informieren.


    Das ist das Mindeste, was man von einem aufgeklärten Bürger erwarten kann wenn er schon sein stimmtkreuz zu dem thema machen DARF.
    Aus diesem Grund kommen bei solch hoch komplexen wirtschaftsgeographischen Fragestellungen direkte Volksbefragungen einfach an ihre grenzen.....

  • @hannesmuc
    Um wieviel würde sich die ICE-Reisezeit von München nach Ingolstadt durch diese Querspange bei Pfaffenhofen mitsamt zusätzlichen Halt und Umweg verlängern?
    Wieviel Prozent der Reisenden auf der ICE-Strecke München-Ingolstadt würden einen Halt am Flughafen benützen?


    Auf Antworten auf diese Fragen wäre ich gespannt. Ich denke, dass bei Frage 1 eine ziemliche Reiseverlängerung raus kommt und dass bei Frage 2 wir im niedrigen einstelligen Prozentbereich sind.

  • schafspelz: Hä? Was? Natürlich ist es ihr Recht.


    Darum gehts mir auch gar nicht. Ich frage mich lediglich warum Menschen, denen die Startbahn völlig egal ist, sich nie ernsthaft damit auseinander gesetzt haben und einfach mal so aus Spaß wählen gehen müssen. Da können die lieber zuhause bleiben...und das Wählen denen überlassen, denen das Thema wichtig ist. Wählen ohne Ahnung davon zu haben, für was man eigentlich wählt, ist nicht der Sinn einer Demokratie. Aber da hat womöglich der Freistaat und die Stadt München es verschlafen, mehr Infotage anzubieten.


    Und ich kenne viele Leute, die nichts über die Startbahndiskussion wussten und trotzdem wählen gegangen sind.


    ich sehe das eher als Luxusproblem einer Demokratie. Wenn bei der letzten Bundestagswahl ca 15% aller Hartz IV empfänger die FDP gewählt haben (habe ich irgendwo Ende 2009 gelesen), obwohl ihnen diese Stimme mit großer Wahrscheinlichkeit bis heute nichts gebracht hat, bei Stuttgart 21 die Befürworter deutlich mehr Geld zur Verfügung hatten und damit fragwürdige Werbung finanzieren konnten oder in Bayern beim Nichtrauchergesetz Leute nur deshalb mit "ja" gestimmt haben, weil sie die einmalige Chance gewittert haben einfach mal selbst ein Gesetz zu machen, obwohl ihnen der Rauch völlig egal ist, so habe ich das zu akzeptieren. Egal, ob mir das Ergebnis passt oder nicht.


    Während ich aus deiner Argumentation herauslese, daß man auch nicht zur Bundes- oder Landtagswahl gehen dürfte, wenn man nicht alle Wahlprogramme gelesen und verstanden hat, freue ich mich eher darüber, daß ich in Deutschland die Möglichkeit habe völlig uninformiert und aus dem Bauch heraus am Wahltag entscheiden kann wo ich mein Kreuz mache.


    Mit der Thematik dritte Startbahn in MUC habe ich mich im übrigen nicht wirklich beschäftigt und habe daher keine fundierte Meinung. Lustig finde ich nur diejenigen, die schon wieder irgendwas von Untergang der Zivilisation predigen und, daß München/Bayern/Deutschland nun völlig ruiniert sei. Das gleiche dumme Gewäsch haben wir schon zu Zeiten von Wyhl und Wackersdorf gehört und Deutschland ist überraschenderweise doch nicht zum 3. Welt Land verkommen.


    Läbbe geht weider, wie schon Steppi sagte und auch München wird sich ohne dritte Startbahn davor retten können zur Geisterstadt zu werden, genau so, wie man auch in Stuttgart trotz S21 und diesen ganzen zukünftig leeren Kaufhäusern irgendwie lebenswert leben können wird.

  • Eigentlich brauchen wir viel mehr Projekte wie S21, die den Lebenswert der Städte erhöhen und viel weniger Projekte die rückwärtsgerichtete, erdölbetriebene Technologie fördern und ausbauen.


    Und eine weitere Lüge der Flughafenlobby bricht schon wenige Tage nach der Wahl auseinander:
    Flughafen-Geld für die Stammstrecke


    "Die bayerische Staatsregierung und die Stadt wollen die Gesellschafterdarlehen, die sie vor langer Zeit dem Flughafen zur Verfügung gestellt haben, zurückfordern und in den Bau des zweiten S-Bahn-Tunnels stecken."

  • erstens einmal wäre der umweg nicht so groß, denn die jetzige strecke schleift ja mit einem umweg über dachau ein.
    wenn man dann den ICE über den nordtunnel in die stadt einschleifen würde, wäre das vernachlässigbar. Denn eine neubaustrecke ist bekanntlich schneller als eine ausbaustrecke, wie sie hier ja derzeit vorliegt und noch nicht mal ganz ausgebaut ist.


    Und man könnte außerdem auf Gelder von der EU hoffen, weil mit dem Nordtunnel die transeuropäischen Netze ausgebaut würden.

    2 Mal editiert, zuletzt von hannnesmuc ()


  • Der Autor spricht mir aus der Seele.
    Das ist genau das , was ich am Montag früh in einem Leserkommentar in der SZ -online geschrieben habe. Dessen Redakteur vertrat genau gegenteilige Meinung und stellte sich auf die Seite der Nein-Sager. Leider muss man sagen , ich dachte immer die Süddeutsche wäre eine Wirtschaftszeitung, aber gerade die Online -Ausgabe hat kräftig die Gegner unterstützt, vorne weg, der Redakteur Marco Völklein.

  • Klingt schwer nach beleidigter Leberwurst. :cool:


    Zürich: In den letzten 10 Jahren ist der Marktanteil der Lufthansa dort von 7,8% auf 5,2% gesunken. Echter Parallelbetrieb nicht möglich, Fluglärmproblematik, weiterer Pistenbau sehr unwahrscheinlich. Da hat man also "Wachstumspotenziale".


    Wien: dritte Piste nicht vor 2020, mit den beiden bestehenden Bahnen ist kein echter Parallelbetrieb möglich.
    Lufthansa hat dort aktuell auch mit Verlusten bei den Passagierzahlen zu kämpfen - als einzige Fluggesellschaft dort. Da hat man also "Wachstumspotenziale".


    Frankfurt: Dort hätte Lufthansa in jedem Fall expandiert, unabhängig vom Ausgang des Bürgerbegehrens. Schließlich war die Lufthansa treibende Kraft hinter dem Bau der dritten Landebahn. Und selbst dort krittelt man trotzdem noch am eingeschränkten Nachtflugverbot herum.


    Ich bin kein Gegner des Ausbaus, aber auch kein Befürworter, ich war auch nicht bei der Wahl - weil ich es nicht in Ordnung finde, dass Einwohner der Stadt München gefragt werden und nicht diejenigen, die später die Flieger über ihren Köpfen haben. Ich halte allerdings diese müde aufgebauten Drohkulissen der Großkonzerne (in diesem Fall Lufthansa) für überkommen. Immer wieder diese Argumentationsketten, die sich ausschließlich auf das totale Wachstum stützen. Als ob sich "die Generationen nach uns" noch für das Fliegen, wie wir es kennen, interessieren werden. Vielleicht sollte Herr Franz über seine eigene Arroganz nachdenken.

  • Zürich: In den letzten 10 Jahren ist der Marktanteil der Lufthansa dort von 7,8% auf 5,2% gesunken. Echter Parallelbetrieb nicht möglich, Fluglärmproblematik, weiterer Pistenbau sehr unwahrscheinlich. Da hat man also "Wachstumspotenziale".

    Könnte das evtl. mit der Übernahme der Swissair zu tun haben?


    Wien: dritte Piste nicht vor 2020, mit den beiden bestehenden Bahnen ist kein echter Parallelbetrieb möglich.
    Lufthansa hat dort aktuell auch mit Verlusten bei den Passagierzahlen zu kämpfen - als einzige Fluggesellschaft dort. Da hat man also "Wachstumspotenziale".

    Könnte das evtl. mit der Übernahme der AUA zu tun haben?
    2020 ist eine Perspektive.


    Als ob sich "die Generationen nach uns" noch für das Fliegen, wie wir es kennen, interessieren werden.

    Wie werden denn die fliegen :confused: , auf Untertassen?


  • Quelle: http://www.munich-airport.de/d…pm/2012/q3/pm42/index.jsp

  • Und wieder sinken die Flugbewegungen, so wie die letzten Jahre überwiegend auch schon.


    Gleichzeitig übrigens auch die [URL=http://www.fr-online.de/flughafen-frankfurt/nachtflugverbot-lufthansa-weicht-nach-muenchen-aus,2641734,16542452.html]Meldung der FR[/URL], dass Lufthansa Flüge von FRA nach MUC verlegt ^^

  • Ich glaube - trotz offizieller LH-Begründung - nicht, dass diese spezielle LH-Plananpassung etwas mit einer dritten Startbahn zu tun hat. Hier dürften Angebot und Nachfrage bzw. effizienterer (ertragbringender-er) Einsatz von Ressourcen (Gerät und Personal) Treiber gewesen sein. Soweit ich weiß, wird die in der MUC-Division freiwerdende Maschine für die von FRA abgezogene CPT-Strecke verwendet.

  • Ich verstehe nicht warum es der LH und FMG so schwer fällt eine ehrliche Debatte zu führen.
    Mit solchen Lügenmärchen und den lächerlichen Plakaten von 2012 wird man auch in 20 Jahren keinen Bürgerentscheid gewinnen.
    Würde man stattdessen sachlich argumentieren und die Leute von der Sinnhaftigkeit der Sache überzeugen, was bei einem deutlichen Zuwachs der Flugbewegungen zusätzlich zahlenmässig untermauert werden könnte, dann wäre die Mehrheit sehr viel einfacher zu bekommen.
    Mit dem Vorschlaghammer wird man in München jedenfalls keine dritte Starbahn realisieren können, auch nicht mit einem CSU-Stadtrat, den wir wahrscheinlich sowieso nicht mehr erleben ;)