Flughafen München

  • 1.4 Milliarden Euro nur für die Express-S-Bahn find ich aber auf den ersten Blick recht happig...


    Das hat die AZ etwas unglücklich dargestellt... Ude's MAEX ist nur ein kleiner Teil des Projektes und wird ziemlich gefleddert (kein Tunnel im Bereich Daglfing - Johanneskirchen, sondern "nur" ein 4-gleisiger Ausbau für 175 Mio).


    Auf Seite 24 des PDFs findet man die Kostenaufstellung. Den Löwenanteil von 560 Mio verschlingt die ABS 38 München - Mühldorf - Freilassing, gefolgt vom zweiten Flughafenbahnhof mit 320 Mio.


    Auch auf die Westroute werden nach Bau der Pasinger Spange und dem Einbau zweier Überholgleise in Oberschleißheim und Lochhausen zwei ÜFEXe (ÜFEX 2 Ulm-Augsburg-Pasing-Flughafen und ÜFEX 6 Pasing-Flughafen-Mühldorf-Salzburg) in den Fahrplan gequetscht (Seite 22 des Gutachtens).


    Insgesamt 8 S-Bahnen und 7 ÜFEXe pro Stunde.

  • Hui, da wird dem Ude und seiner arroganter Blockadepolitik ja nett gekontert! :D


    175 Mio. werden in München investiert - 880 Mio in "Bayern". Seine Politik der Konfrontation mit dem Freistaat nach dem Motto - Bayern braucht München aber München nicht Bayern - wird sich nicht auszahlen. Das Problem ist nur, dass es der kleine Münchner immer als Erster spürt!

  • Eine erste Antwort von Ude ist schon gekommen:

    Zitat von Pressemeldung


    Flughafenanbindung: Stadt sieht sich bestätigt (23.11.2009) Zum Gutachten zur Flughafenanbindung erklärt Oberbürgermeister Christian Ude: “Die Landeshauptstadt München sieht sich durch das Gutachten und die neue Positionierung der Staatsregierung in vollem Umfang bestätigt. Jetzt wird endlich eingeräumt und anerkannt, dass der städtische Vorschlag einer Express-S-Bahn auf der Trasse der S 8 die beste Nahverkehrslösung für die Flughafenanbindung ist. Das Nutzen-Kosten-Verhältnis ist für diesen “Ostkorridor” mit 1,7 herausragend, der Nordtunnel ist hingegen mit 0,9 eindeutig durchgefallen. Damit müssten die verkehrlichen Fragen abschließend geklärt sein. Gegner des 2. S-Bahntunnels und des Ostkorridors müssen endlich ihre Niederlage im selbst gewählten Verfahren der vergleichenden Begutachtung eingestehen. Die Stadt wird diese Projekte unterstützen und ist auch zu Verhandlungen über die Ausgestaltung und deren Finanzierung bereit.”


    http://www.muenchen.de/Rathaus…1/Flughafenanbindung.html



    Ich wette, dass da noch mehr kommen wird. Ude wird sich als Kaempfer fuer die Buerger profilieren, in dem er lauthals den Tunnel fuer die Ostroute fordern wird.


    Wenn man den Halt des ÜFEX in Augsburg mit dem ICE Stuttgart<->München abstimmt, könnte hier vielleicht ein interessantes Angebot für Fernreisende herauskommen.

  • Von Augsburg an den Münchener Flughafen in 60 Minuten in 2025?!


    Das ist doch unfassbar, dieser Zeithorizont. Bis dahin wird das ganze Konzept noch 10mal zerredet.

  • Von Augsburg an den Münchener Flughafen in 60 Minuten in 2025?!


    Das frage ich mich allerdings auch!


    Wenn man sich die Seite 34 der Zusammenfassung des Gutachtens ansieht, dann erkennt (glaube ich) ein "Blinder", dass die weitaus größten Fahrzeitgewinne für die Zugverbindungen aus Richtung Ulm/Augsburg (25 min schneller), aus Richtung Passau/Regensburg ( 21 bzw. 31 min schneller) und aus Richtung Freilassing/Salzburg (59 min schneller) zu erreichen sind.


    Innerhalb Münchens benötigt man ohnehin nur 30 min (Ostbahnhof) bis 36 min (Marienplatz) und kann gerade mal 12 min bis 15 min schneller werden. :cool:


    Warum sollte man dann gerade die Strecke mit der kürzesten Fahrzeit und mit dem geringsten Zeitgewinn (Daglfing-Johanneskirchen) als erstes ausbauen? :nono:


    Das ist doch eigentlich "das letzte", was man braucht. :Nieder:


    Pasinger Kurve (aus Richtung Ulm/Augsburg), Neufahrner Kurve (aus Richtung Regensburg und Passau), zweiter Flughafenbahnof und Walpertskirchener Sprange (aus Richtung Freilassing/Salzburg) bringen 'zig mal mehr Gewinn für darbende überregionale Kunden und für den Flughafen. :daumen:


    Die übersättigten Münchner (sorry an alle Münchner für das Klischee - von aussen sieht man das so, das musste mal sein) fahren doch ohnehin nicht lange, und wenn's doch mal "pressiert", dann ist auch ein Taxi zum Flughafen bezahlbar (das halte ich als Erdinger auch so).


    Ich finde, dass jetzt endlich (als zweites) mal der Anschluss der Region an den Flughafen Priorität haben sollte... Und dann, danach, in der dritten Iteration, wieder die Stadt München dran kommt. Das reicht wirklich. :daumen:

  • Airdinger, ich denke so vereinfacht kann man das auch nicht sagen.


    Vom Marienhof sind es immerhin 15 Minuten! Also 42% Zeitersparnis. Vom Ostbahnhof immerhin noch 40 Prozent!
    Von Augsburg sind es nur 30% Ersparnis, von Passau gar 15%.


    Weiterhin, was mir bei diesen einfachen Schaubildern komplett fehlt, ist mir eine Analyse über die Rentabilität dieser ÜFEX sowie FEX. Wie oft sollen sie fahren? Was sagt die Deutsche Bahn als möglicher Betreiber dazu? Welche Fahrgastpotentiale haben sie?


    Weiterhin sollen im Konzept Ostkorridor 2 ÜFEX üeber die Westspange geführt werden. Das werden wohl pro Stunde bei einem Stundentakt somit 4 weiter Züge pro Stunde bedeuten. Und diese zusätzliche Last soll bei den Bahnübergängen möglich sein, ohne diese kreuzungsfrei auszubauen?


    Letztendlich sollte man versuchen alle Teilaspekte solch eines Konzepts so schnell wie möglich umzusetzen und sich nicht nur auf 1-2 Teilaspekte zu konzentrieren. Es ist es voraussehbar, dass bei vielen dieser Teilaspekte langwierige Kämpfe gefochten werden. Somit werden auch wenn man versucht alle möglichst zeitnah zu bauen, eh nur wenige Teilaspekte wirklich in den Bau gehen können.


    Was ich etwas schade finde, ist, dass die Marzlinger Spange mit dieser Studie wohl endgültig begraben wurde.

  • Hallo LugPaj,


    ich weiß, ich habe das etwas vereinfacht und dann damit (bewußt) provoziert. Trotzdem.


    Vom Marienhof sind es immerhin 15 Minuten! Also 42% Zeitersparnis. Vom Ostbahnhof immerhin noch 40 Prozent!
    Von Augsburg sind es nur 30% Ersparnis, von Passau gar 15%.


    Ja, jeder wählt nun mal für die Darstellung seiner Ziele die Form, die seinen Zielen am nächsten kommt. ;)


    Ich kann mich an eine Statistik erinnern, da hatte die ehemalige DDR (relativ in Prozent) einen deutlich höheren Aussenhandelsüberschuß als die damalige BRD (und das obwohl die damalige DDR nicht einmal 10% des Handelsvolumens der damalige BRD aufweisen konnte).


    Klar kann das - relativ gesehen - auf Kurzstrecken deutlich mehr Zeitgewinn sein als auf Langstrecken (eigentlich ist das logisch gesehen sogar ein muß).


    Aber wieviele zentrumsnah wohnende Münchner werden wegen 15 min mehr an Fahrzeit lieber "München-West" wählen?
    Oder andersherum gefragt, wieviele Salzburger könnten wegen 59 min mehr lieber "Wien", wieviele Ulmer und Augsburger könnten wegen 35 min mehr evtl. lieber "München West" bzw. "Stuttgart", wieviele Regensburger könnten wegen 31 min mehr lieber "Nürnberg" oder "Frankfurt" wählen?


    Ich weiß, das is jetzt fies... aber die Münchner haben (im Bezug auf den Flughafen) nur wenige Alternativen, die in der Region lebenden Menschen (je weiter entfernt) eher schon. Und darum denke ich, dass der Flughafen den grössten Nutzen aus einer besseren Anbindung der Region ziehen könnte (die "Einheimischen" sind ihm eh' zu 98% sicher). Oder ist das unlogisch?


    Was ich etwas schade finde, ist, dass die Marzlinger Spange mit dieser Studie wohl endgültig begraben wurde.


    Das wäre in der Tat schade. Ich hoffe, dass sie Marzlinger Spange später trotzdem noch realisiert werden kann, während die Neufahrner Kurve bei einer Erstrealisierung der Marzlinger Spange wirklich endgültig tot gewesen wäre.
    (In Analogie zur Anbindung des Flughafens erst über S8, später dann über S1... wäre die S1 zuerst gebaut worden, dann wäre die S8 im Anschluß nicht mehr genehmigungsfähig gewesen)


    Beste Grüße und Gute Nacht,
    der Airdinger.

  • Nachhaltigkeitsbericht 2008 - FMG & Umweltschutz

    Die FMG hat auf Ihrer Webseite in der Kategorie Umweltschutz einen eigenen Unterpunkt Nachhaltigkeit eingerichtet.


    Dort findet sich der Nachhaltigkeitsbericht 2008 als PDF zum Download (ca. 9 MByte) und auch eine Meinungsumfrage zum Nachhaltigkeitsbericht der FMG.


    Der Nachhaltigkeitsbericht wurde im Rahmen einer Pressemitteilung vom 04.12.2009 veröffentlicht und taucht gerade in den ersten Tageszeitungen auf.


    Ein sehr interessantes Papier - vor allem auch was die interne Struktur des Konzerns und die Aufgabenbereiche und Zielsetzungen der einzelnen Unternehmensteile betrifft.

  • Ude bremst die dritte Startbahn aus

    Heutiges Rauschen im Blätterwald:


    Ude bremst die dritte Startbahn aus - 12.01.2010 bei tz-online.de


    Dazu Innenminister Joachim Herrmann:
    3. Startbahn: CSU kritisiert den Münchner Oberbürgermeister deutlich - 12.01.2010 bei merkur-online.de


    Ganz anders Florian Herrmann, Vertreter der Freisinger CSU im Landtag:
    Unterstützer im Kampf gegen Flughafen-Ausbau auf höchster Ebene gefunden - ebenfalls merkur-online.de


    Interessant, dass Ude gerade jetzt damit ankommt, wo eine Trendwende hin zu neuerlichem Wachstum ersichtlich ist...

  • Oh man! Wenn die nur ahnen würden wie schädlich diese Politik für unseren Standort ist. Warum wird in dieser Phase des Projektes wieder lauthals rumgegackert? Und noch dazu von Seiten der Stadt München?? Oh Gott, mir wird einfach schlecht. Man wird in FFM und auch Berlin schon genau hinsehen was die Seppls in Bayern machen. Und mittlerweile glaube ich, verlieren die auch den Respekt vor Greater München. :mad:


    Ich gehe sogar soweit, dass das auch die Mailänder, Züricher und Wiener aufhorchen lässt. Wird die 3. Startbahn begraben können wir langfristig den Bayern Hub begraben. Dann heißt es umsteigen in Mailand, Wien oder Zürich. Oder eben gleich mit dem ICE nach FRA.

  • Mailand, Wien und besonders Zürich spielen aber in einer viel kleineren Liga. Die Schweiz ist ein sehr kleines Land, Zürich trotz allem "Schönrechnen" mit Einbeziehung der sog. "Agglomeration" etc. eben keine Millionenstadt (womit München trotzdem doppelt soviele Einwohner hätte, München hat ja auch eine große "Agglomeration"). München schon. Der münchner Flughafen hat doch nicht nur sondern auch als Hub Erfolg, aber ohne ein wirtschaftlich starkes Hinterland wäre dem nicht so. Denn so schlagen die Fluggesellschaften doch zwei "Fliegen" mit einer Klappe, eine starke Anbindung für die gutzahlenden Geschäftskunden plus einen Hub den man ja eh braucht. Bei der Wirtschaftskraft können München nur ganz wenige andere europäische Standorte das Wasser reichen - Städte die bereits, aus den gleichen Zusammenhängen wie München - einen wichtigen Flughafen besitzen.


    Dazu ist der Münchner unter Fluggästen, ob es münchner Grantlern passt oder nicht, sehr beliebt. Ich hab einige amerikanische Bekannte die immer schwärmen und versuchen ihre Flugreisen so zu legen dass sie in München umsteigen können (was nicht immer einfach ist da mehr US Destinationen in London, Paris und Frankfurt angeflogen werden). Einfach weil sie da lieber ihre Wartezeit verbringen. Und man sollte nicht vergessen dass London Heathrow auch nur zwei Start/Landebahnen hat und damit mehr Flugbewegungen und Passagiere als München abfertigt. Das schlechte Image Heathrows rührt indes von den alten und überfüllten Terminals her, ein Problem was München nun wirklich nicht hat.


    Die Hoffnung dass die Flugbewegungen so gedeckelt werden können muss man den "Flughafengegnern" also nehmen. Der Flughafen wird so nur zur noch effizienteren Abfertigung gezwungen. Andererseits spart er aber auch Geld wenn er keine Start/Landebahn baut. Und letztlich ist mir als bayrischem Patrioten der Erhalt der Landschaft auch nicht unwichtig. Seit Jahrzehnten betonen die Bayern und die bayrische Politik ihre Heimatverbundenheit aber lassen sich ihre Heimat, sobald Profit winkt, zubetonieren. Es muss auch mal erlaubt sein "Nein" zu sagen.

  • ^^


    Also Hub-technisch spielt wohl Zürich schon jetzt in ein und der selben Liga wie München! Ich kanns jetzt nicht schnell zahlentechnisch verdeutlichen. Bitte Airdinger, spring mir zur Seite.. :D


    Ach der Raum Zürich - Nordschweiz ist doch absolut mit Altbayern/Schwaben vergleichbar. Sowohl bevölkerungstechnisch als auch wirtschaftsmäßig.


    Ich bleib bei meiner Prognose. Hubtechnisch kann ohne 3. SLB München langfristig (20 Jahre und mehr) gegenüber Mailand und FFM vielleicht auch Zürich und Wien einpacken. Nicht so sehr vielleicht, weil es aus Gründen der Kapazität mangeln würde, sondern weil es ein Signal ist. Ein Signal gegen Wachstum und eine Blockade gegenüber einer Investition.

  • Zürich hatte laut Wikipedia 2008 um die 22 Millionen Passagiere, München hatte 2008 rund 34,5 Millionen Passagiere. Das sind 12,5 Millionen mehr und eine andere Liga - der komplette Flughafen Hamburg fertigte 2008 übrigens auch nicht mehr Passagiere ab. Und der ist kein Hub. Wenn die Wirtschaftsstruktur die gleiche wäre und Zürich gar die selbe Rolle als "Hub" hätte warum ist Zürich dann soviel "kleiner"?


    Und du glaubst anderswo applaudieren die Anwohner beim Thema Fluglärm und dergleichen? Die Luftfahrtbranche hat sich seit Jahrzehnten resistent gegenüber diesen "Signalen" gezeigt. Auch bei weitaus heftigeren Signalen, siehe "Startbahn West" in Frankfurt. Da sind auch viele leere "Drohungen" dabei um Druck zu machen.

  • Zürich ist ein ziemlich begehrtes Ziel und anders als Hamburg gibt es von Zürich aus eine Menge Langstreckenverbindungen. Grund ist in Zürich der hohe Business Class Anteil. München kann da oft nicht mithalten.

  • "begehrtes Ziel"?

    Nun es gibt sicherlich einen großen "Schweiz-Hype" der total übertrieben ist, das sagt aber nichts über die fassbaren Qualitäten und somit nichts über den langfristigen Erfolg. "Moden" gibt es immer wieder, die Deutschen verlieben sich jedes Jahrzehnt in ein anderes Land (in früheren Jahrzehnten waren es zuerst die USA, dann Frankreich, dann Schweden, dann kamen die Niederlande und als neuestes "die Schweiz" - auch gern als "Finalargument" in Debatten a lá "...wie in der Schweiz...").