Flughafen München

  • Ein Vergleich zur Nacht London Heathrow - Muc ist sehr interessant. Am besten via Flugradar24.com zu späterer Stunde mal gucken was da wo landet. In München landet permanent etwas. 50% davon fast nur Kleinzeugs. Das wird im Flugradar auch angezeigt. In London, dem Transport und Business Mega Hub Europas landet so gut wie nichts.


    Es stellt sich halt primär die Frage ob die Fliegerei das höchste Gut der Menschheit ist, und sich alles dem unterordnen muss? Eher eine rhetorische Frage. Meine Antwort darauf ist klar.


    Ich finde lebenswichtige Güter muss man egal wann liefern. Auch Organe z.B für Transplantationen.
    Aber dann wirds schon sehr eng mit dem was sein muss. Bei uns scheint das Regelwerk wiedermal x hunderte Ausnahmen für fast jeden Zweck zu beinhalten. Das ist mehr als zweifelhaft.


  • Er möchte eine bayernweite Volksbefragung, damit möglichst viele der von den negativen Aspekten nicht betroffenen Bürger für seine Pläne stimmen.


    Ja, Bayern profitiert ja auch von der Infrastruktureinrichtung Flughafen München. Natürlich macht es Sinn, dann diese auch zu befragen, oder?


    Nur die direkten Nachbarn bei einer Infrastrukturplanung zu befragen ist sinnlos. Nach diesem Prinzip wird keine einzige Autobahn oder Umgehungsstraße gebaut werden, es wird keine einzige Stromtrasse gebaut werden, es wird keine 2. Stammstrecke gebaut werden, keine einzige ICE Neubaustrecke.

  • Ja, Bayern profitiert ja auch von der Infrastruktureinrichtung Flughafen München. Natürlich macht es Sinn, dann diese auch zu befragen, oder?


    Ich kritisiere auch nur den faden Beigeschmack dieser Vorgehensweise.
    Statt die Menschen mit echten Argumenten, mit Vorteilen und Fakten von einer Sache zu überzeugen, biegt man jetzt eine Befragung so lange zu recht oder wiederholt sie, bis das passende Ergebnis herauskommt.
    Ich lese in praktisch keinem Artikel ein paar für mich nachvollziehbare Details zu den Chancen die ein weiterer Ausbau bietet, stattdessen bellt immer irgendeiner laut nach dem Motto "Jetzt muss es endlich losgehen" oder "Es darf keine Verzögerungen mehr geben".
    Irgendwie scheint in den Köpfen der Verantwortlichen vom Flughafen und in der Politik noch nicht angekommen zu sein, dass man die Menschen lieber argumentativ von der Sinnhaftigkeit überzeugt statt sie vor Gericht abblitzen zu lassen und mit Brechstangen-Polemik zur "richtigen" Stimmabgabe zu bewegen.

  • "statt sie vor Gericht abblitzen"...
    Aber vor Gerichten wird es am Ende immer ausgefochten werden. Das ist nun mal so in einer Demokratie.

  • Erster Wagon des PTS eingetroffen

    Mal wieder was zum Thema: Am Flughafen München ist Mitte März 2015 der erste Wagon für das neue Personentransportsystems (PTS) eingetroffen, so berichtet airliners.de. Erste Testfahrten sollen im Laufe des Sommers erfolgen.

  • Zum Nachtflugverbot und einer Regelung, auch was mögliche Ausnahmen betrifft.


    Ein Flughafen hat eine maximal mögliche Anzahl an Flugbewegungen pro Stunde. Da die Abflugzeiten in den Flugplänen der Fluggesellschaften der Zeitpunkt ist, an denen das Flugzeug zurückgeschoben werden soll, benötigt dieses dann noch eine gewisse Zeitspanne, um zu Startbahn zu rollen.


    Meine Idee für ein Nachflugverbot zwischen 2300Uhr und 0500Uhr (alles nur Beispielzahlen) würde so aussehen:


    - die durchschnittliche (Roll)Zeit von Push Back bis Take Off beträgt z.B. 15min, plus 5min Puffer, ergibt als letzte, planbare Abflugzeit 22:40Uhr.
    - bei einer Flughafenkapazität von 60 Starts pro Stunde, dürfen in der Stunde von 22-23Uhr somit maximal 40 Abflüge geplant werden. Pro Minute 1 Flugzeug. (so wie in jeder Stunde des Tages auch, die Slots)
    - bei Normalbetrieb sollte also jedes Flugzeug um 22:55Uhr in der Luft sein
    - falls es zu nicht kontrollierbaren Ereignissen wie Gewitter, Schneefall, Bombendrohung usw. kommt, darf jedes geplante Flugzeug noch starten, auch nach 23Uhr
    - es muss eine Überwachung stattfinden, die evtl. Ausreißer nach hinten überwacht. Nicht dass eine Airline als Abflugzeit 22:30Uhr angibt, aber immer erst um 23:30Uhr startet. Dies wäre Beschiss und müsste mit Strafzahlungen belegt werden.



    Sprich, alles was sinnvoll innerhalb der definierten Regeln geplant wurde, darf auch starten. Das hat den Vorteil, dass eine Planungssicherheit für alle Beteiligten entsteht. Bei schlechtem Wetter gibt es jetzt eh Ausnahmegenehmigungen, nur ist es wenig transparent, wann diese Ausnahmen nun wirklich gewährt werden und wann nicht.



    Nachts zwischen 23Uhr und 05Uhr darf kein Flugzeug starten oder landen.
    Ausnahmen hierfür wären: die Regelung oben, Flugzeuge in Notlagen, Medizinische Transportflüge und Landungen aus technischen Gründen für in München stationierte Flugzeuge. Eine Landung aus technischen Gründen wäre z.B. ein Flugzeug, das in MUC um 22:55Uhr gestartet ist und dann, weil z.B. nach 1h Flugzeit ein Defekt aufgetreten ist, der einen Weiterflug nicht ermöglicht, aber trotzdem kein direkter Notfall ist. Denn wenn dieser Flieger dann zu einem anderen Flughafen ausweichen müsste, wäre auch dort eine evtl. Problematik mit einem Nachtflugverbot vorhanden. Des weiteren kann man nicht erwarten, dass das Flugzeug 4 Stunden lang Warteschleifen über München fliegt. Das wäre aus ökologischer Sicht Unsinn.



    Morgens ab 05:00Uhr gilt dann wieder, dass sinnvoll, regelgerecht geplante Flugzeuge landen dürfen. Hier kann man ebenfalls die Regelung aufstellen, dass der erste Flieger erst um 05:15Uhr geplant werden darf. Bei einer Kapazität von 60 Landungen pro Stunden dürfen also 45 Landungen geplant werden. Zusätzlich ist ein Puffer zum Rollen vorhanden, welches nach der Landung aber tendenziell kürzer ist, als vor dem Start.


    Hiermit wird vermieden, dass es zu Warteschleifen vor 05:00Uhr kommt. Aktuell kann man das gut in Frankfurt auf Flight Radar 24 erkennen. Morgens kommen viele Flieger um 05Uhr an und es gibt unnötige Warteschleifen inkl. Lärmbelastung. Zumal die aktuelle Regelung in Frankfurt sekundengenau umgesetzt wird und es schon zu dem Fall kam, dass das erste Flugzeug um 04Uhr59min40sec leider 20 Sekunden zu früh war und dann durchstarten musste. Das war dann nun wirklich sehr laut und aus ökologischer Sicht Blödsinn.


    Sprich, auch hier gilt: Alles was sinnvoll innerhalb der definierten Regeln geplant wurde, darf landen!









    ________________________
    Idee: von mir

  • 23-5 Uhr wäre aber schon eine massive Aufweichung der aktuellen Regel und macht ein Leben in der betroffenen Zone praktisch unmöglich, denn wer ist nach 6 Stunden Schlaf schon ausgeruht und wer kann bei minütlichen Starts und Landungen noch entspannt schlafen?


    Die aktuelle Regelung sieht wie folgt aus:


    "Am Flughafen München gilt kein striktes Nachtflugverbot, sondern ein Flugverbot zwischen 22:00 Uhr und 06:00 Uhr, von dem Post- und DFS-Vermessungsflüge ausgenommen sind. In einer Kernzeit von 00:00 bis 5:00 früh sind generell nur solche Flüge möglich, die aus öffentlichem Interesse heraus begründet sind. Darunter fallen so genannte Notleistungsflüge, also z. B. Polizei- und Rettungshubschrauber-Einsätze oder medizinische Notfälle. Des Weiteren sind Flugbewegungen aus Sicherheitsgründen, z. B. Sicherheitslandungen, jederzeit möglich. Auch sind in dieser Zeit Flüge mit besonderer Erlaubnis des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie durchführbar."
    Quelle: Wikipedia


    Es sind also jede Menge Ausnahmen vorhanden, was den Betroffenen logischerweise nicht gefällt. Andererseits ist zwischen 22 und 6 Uhr kein Regelbetrieb mehr, was eine gewisse Entlastung für immerhin 8 Stunden darstellt.
    Der Fluglärm über München Stadt nach 22 Uhr wird offenbar hauptsächlich von Überflügen veralteter Maschinen generiert.
    Interessant fände ich die Frage ob man wenigstens das Stadtgebiet durch den Bau der dritten Piste entlasten könnte oder ob deren Anflugroute sogar eine Verschlechterung der Ist-Situation darstellt.

  • 23-5 Uhr wäre aber schon eine massive Aufweichung der aktuellen Regel und macht ein Leben in der betroffenen Zone praktisch unmöglich, denn wer ist nach 6 Stunden Schlaf schon ausgeruht und wer kann bei minütlichen Starts und Landungen noch entspannt schlafen?



    Deshalb habe ich auch geschrieben, dass es nur Beispielzahlen sind! Mir ist auch bewusst, dass es in München kein striktes Nachtflugverbot gibt. Im Prinzip ist die aktuelle Regelung meinem Vorschlag schon sehr ähnlich, nur nicht so direkt geregelt. Ausnahmen sollten halt entsprechend diskutiert werden. Der Polizeiheli könnte natürlich auch mitten in der Stadt vom Gelände der Polizei aus starten ;)


    Je mehr Start-/Landenbahnen vorhanden wären, desto besser könnte man die Ausnahmen steuern. Sprich: Ausnahmen heute Nacht nur im Süden. Morgen nur im Norden. Nur aus Westen, nur aus Osten, … Eine Art Lärmpausen für verschieden Regionen. Auch hier könnte man mit einer sinnvollen Diskussion zu intelligenten Lösungen kommen.

  • Seehofer untersagt Äußerungen zur dritten Startbahn

    Beim kleinen CSU-Parteitag hat Horst Seehofer den Funktionären bis zur Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes jede weitere Äußerung über die dritte Startbahn auf dem Münchner Flughafen untersagt. Damit will Bayerns Ministerpräsident sowohl die Debatte über die Umwandlung der Flughafengesellschaft von einer GmbH in eine AG beenden als auch jene über eine bayernweite Volksbefragung zu dem Thema. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) kündigte laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung heftigen Widerstand an, falls jemand die Umwandlung in eine AG betreiben sollte.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…itter-startbahn-1.2404956

  • "Die Bürger der Stadt München, Miteigentümerin des Flughafens, haben sich 2012 gegen den Bau entschieden. An dieses Votum wollen sich der Oberbürgermeister und alle im Rathaus auch jetzt noch halten. Deshalb verbietet es sich, durch bayernweite Ersatz-Volksbefragungen den Münchner Bürgerwillen auszuhebeln. Und schlichtweg infam sind Gedankenspiele, die Stadt einfach ganz aus der Flughafen-GmbH zu werfen. So denkt nur, wer sich allein am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens Flughafen orientiert, nicht an politischer Mitwirkung und einem Interessenausgleich zwischen denen, die vom Flughafen profitieren, und denen, die darunter leiden."


    Respekt an Seehofer für diese Worte.
    Manchmal hat man nämlich wirklich das Gefühl, dass irgendwelche vermeintlichen Politik- und Wirtschaftsgrößen glauben sie könnten in diesem Land frei entscheiden was gut und was schlecht ist!


    Er legt seinen Parteimitgliedern übrigens nahe ihre Energie lieber in das Thema "zweite Stammstrecke" zu investieren, da es dort wirklich um die Zukunft Münchens geht ;)

  • Typischer Seehofer. Erst macht er non Stop Stimmung für die 3. Startbahn, dann 180Grad Wende. Am Ende wird er diese Startbahn eh befürworten.

  • Ich kann über Seehofers Aussage nur schmunzeln. Auch wenn ich ihm inhaltlich (keine AG-Umwandlung und bayernweite Befragung) größtenteils zustimme. Mich beschleicht nur das Gefühl, mehr als heiße Luft wird in Bayern nicht mehr produziert. Sämtliche Großprojekte werden toddiskutiert, bei wichtigen Themen wie Stamm-2 und einem vernünftigen Flughafenanschluss oder auch beim ewigen Hin- und Her bei der Bildungsreform gefällt mir das ganz und gar nicht mehr. Ob ein neuer Konzertsaal kommt oder eine 3.Startbahn, sind (damit verglichen) Luxusprobleme. Wenn Seehofer seine Spezln dazu drängt, sich mehr auf Stamm-2 zu konzentrieren, ist das lobenswert, aber langsam sollte das selbstverständlich sein und niemand müsste mehr darauf hingewiesen werden. Ich kann den zwingenden politischen Willen immer noch nicht erkennen. Wenn ich mir überlege, wie viel an einer Entscheidung in Sachen Stamm-2 dranhängt: neuer HBF, Express-S-Bahn und damit bessere Flughafenanbindung, dadurch Tunnel S8-Ost notwendig, erst dann können im Nord-Osten die neuen Wohnviertel entstehen.


    Vielleicht sollte zunächst die Fernbahnanbindung an den Flughafen priorisiert werden, wenn dann deutlich mehr Passagiere anreisen, steigen eventuell die Flugbewegungen und ein weiteres Argument für eine 3.Startbahn ist gefunden. Aber halt: auch da wird ja bereits seit 20 Jahren diskutiert...

  • Naja ob nach den letzten Horrormeldungen aus Luftfahrt von heute, und von letzter Woche der Bedarf steigen wird, das bezweifle ich leider.


    :Heuler::Heuler::Heuler:

  • Das der bis jetzt stetig gestiegene Mobilitätsbedarf der Menschen auf Grund eines Einzelergebnisse plötzlich sinken soll, bezweifele ich stark.

  • Zitat:
    Experten wie Dirk Schlamp (DZ Bank) warnen bereits vor einem „nachhaltigen Reputationsschaden“, also einem Ansehensverlust für Lufthansa – mit dramatischem Einbruch bei Buchungen, Umsatz. Und sogar einer Existenzkrise – wie bei anderen Fluglinien?
    Beispiel PanAm: Das Attentat auf eine Boeing 747 der US-Fluglinie am 21.12.1988 über dem schottischen Lockerbie (270 Tote) läutete PanAms Ende ein, die Passagierzahlen brachen ein. Drei Jahre später war die Fluggesellschaft pleite.


    Wollen wir mal nicht hoffen, dass es soweit kommt.
    Einzelereignisse dieser Qualität würde ich aber nicht unterschätzen, leider können die mehr Konsequenzen haben als so mancher Millionen-Genozid in der dritten Welt.

  • Ich muss sagen, dass mir spontan auch keine Kritik am Flughafen so wie er jetzt ist einfällt, da ist wirklich alles tiptop. Bin schon gespannt auf die automatisierte Bahn, den sog. APM zwischen den Abfertigungsgebäuden.
    Selbst das Bier und die Schweinshaxe im Luftbräu schmeckt und die Sicherheitskontrollen sind auf einem menschlichen, vernunftsbasierten Niveau, d.h. man wird nicht gleich seines Nagelklipsers mit Feile oder seiner "medizinisch notwendigen" Flasche Schnaps beraubt.
    Die meisten Leute im Umland sehen den Flughafen übrigens insgesamt positiv, auch diejenigen die einer moderaten Lärmbelastung ausgesetzt sind.
    Das ändert natürlich nichts daran, dass der Flughafenchef total unsympathisch ist und auf mich persönlich den Eindruck eines latent Größenwahnsinnigen macht.