Flughafen Leipzig-Halle

  • ein mittleres Technisches Problem nutzt die Lufthansa aus, um ab Sommerflugplan (Ende März) die Linie nach München zu streichen. Die dort eingesetzten Jet CRJ900 werden auf anderen lukrativeren Strecken gebraucht, denn Lufthansa muss kurzfristig über 60 Airbus A220 stilllegen. Deren Triebwerke werden vom Hersteller Pratt&Whitney zurück gerufen. Inzwischen soll auch Dresden von Sreichungen betroffen sein. Ersatz hat LH nicht aufgetrieben, tariflich ist Die Bahn ein StarAlliance Partner, ob die Zeiten dann allen passen, sei dahin gestellt. Im Radio hieß es nur bis Oktober, doch schlimmstenfalls bleibt es beim Aus. Innerdeutsch ist noch Frankfurt übrig.


    Da MUC vor allem wegen der weltweiten Anschlüsse genutzt wird, ist die Eisenbahn für Umsteiger nicht so toll.


    Mitte der 90er Jahre gab es Linienflüge ab LEJ nach

    Augsburg (Interrot)

    Bremen (Roland Air)

    Dortmund (Eurowings)

    Dresden (Eurowings, Austrian)

    Düsseldorf (LH)

    Essen (Bedarfsziel)

    Frankfurt (LH)

    Hamburg (Hamburg Airways, zeitweise auch SAS)

    Hannover (Eurowing, British Airways)

    Kiel (Kieler Business Air)

    Köln-Bonn (LH)

    Mannheim (Arcus Air)

    Mönchengladbach (Rheinland Air Service, bis 1993)

    München (LH)

    Münster-Osnabrück (Eurowings)

    Nürnberg (Eurowings)

    Paderborn-Lippstadt (Eurowings)

    Saarbrücken (Hamburg Airways)

    Siegen (Bedarfsflug)

    Straubing (Bedarfsflug)

    Stuttgart (Deutsche BA, Eurowings)


    Zeiten ändern sich....

  • Danke CS für die interessante Liste der Flugverbindungen aus den 90ern.
    Früher war auch nicht alles gut. ;)
    Aus heutiger Sicht und mit heutigen Zugverbindungen wirken Flüge von LEJ nach Dresden (!), Nürnberg und Hamburg usw. wirklich absurd.
    Das einzige Argument für (wenige!) Inlandsflüge ist der Anschluss ans Drehkreuz zum Umsteigen in die weite Welt. Dafür reicht aus meiner Sicht auch FRA.

    By the way:
    Vielleicht sollten angesichts der massiven Defizite der Flughafengesellschaft nicht nur die Start- und Landegebühren angepasst werden sondern auch mal die Frage gestellt werden, ob Sachsen sich zukünftig nicht auf EINEN Flughafen konzentrieren sollte.

  • Die Landegebühren werden nicht das Problem sein, die sind entgegen vieler Behauptungen üblich (Sonst würden sich die Biligramsch-Linien hier drängeln).


    DHL hat seinen eigenen Flughafen, bezahlt also keine Dienstleistungen außer Landegebühren halt. Kostenseitig werden die großen und leeren Gebäude weh tun.


    DRS wird als werksflughafen überleben.


    Achja, einige der historischen ziele waren zwischenlandeplätze (Hannover) oder Dreiecksflüge (Dresden). Ansonsten war Bahnfahrdn damals sehr zeitintensiv und auch Autobahnen waren nicht ausgebaut.

  • Leipzig ist dann demnächst von den 15 größten deutschen Städten die einzige, die keine Anbindung an die Drehkreuze MUC und DUS mehr hat. Definitiv kein Standortvorteil. Und etliche Verbindungen sind über MUC besser als über FRA. Weiß man, wenn man international unterwegs ist...


    MUC per Bahn ist übrigens eine Zumutung und keine Alternative. BER per Bahn ist auch nicht wirklich optimal... Bei beiden genannten sollte auch beachtet werden, dass der Großteil der ICE mittlerweile über Halle fährt und ab Leipzig das Angebot seit Jahren nicht erweitert wurde. Im Gegenteil - München gab es mal stündlich direkt. Heute nur noch 2-stündlich. Dazwischen mit hohem Umsteigerisiko in Erfurt... Als "Messestadt" ist Leipzig so schlecht angebunden wie keine andere Messestadt in Deutschland.

  • Wie die LVZ berichtet, schafft der Flughafen östlich des Zentralgebäudes 500 neue Stellplätze, die der Parkproblematik zu Spitzenreisezeiten Abhilfe schaffen sollen. Die Arbeiten sollen am 10. Juli abgeschlossen sein. Der neue Parkplatz heißt dann "P7". Auch ein neues "Preismanagement" beim Parken ist vorgesehen, wohl mit dem Ziel, die Umsätze am Flughafen weiter zu steigern.

  • Spatenstich für die Fabrik ist am 16. Mai.

    Nach dem Spatenstich (?) letztes Jahr, beginnt aktuell der Bau der Montagehalle. Quelle hierfür ist die Mitteldeutsche Zeitug (mz.de). Dort ist auch die Rede davon, dass bereits die ersten 250 Stellen ausgeschrieben sind. Ebenfalls hat die MZ auch eine Visualisierung der Halle.


    Die Pressemitteilung der Deutschen Aircraft zur Montagehalle oder auch "Final Assembly Line" (FAL) findet sich hier - Ort der Verkündung war die aktuell laufende ILA in Berlin.

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    Verständlich bzgl. Volga-Dnepr. Als seriöses internationales Unternehmen hast du mittlerweile in Deutschland keine Garantien mehr.

  • Volga-Dnepr steht aus guten Gründen unter US- und EU-Sanktionen. Da ist ganz sicher nicht Deutschland das Problem, sondern deren Unterstützung des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges.

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    Na und. Viele deutsche Unternehmen haben die Nazis unterstützt und existieren heute ganz normal.


    Beispiele?


    Volkswagen: Produktion, Einsatz von Zwangsarbeitern.

    Daimler-Benz: Rüstungsgüter, Zwangsarbeiter.

    BMW: Flugzeugmotoren für die Wehrmacht, Zwangsarbeiter.

    Siemens: Rüstungsproduktion, Einsatz von KZ-Häftlingen.

    Deutsche Bank: „Arisierung“ jüdischer Vermögen, Finanzierung.

    Allianz: Versicherung von KZs, „Arisierung“ von Versicherungsverträgen.

    BASF/Bayer (ehem. IG Farben): Produktion von Zyklon B, Zwangsarbeiter.

    Krupp (Thyssenkrupp): Rüstungsgüter, Zwangsarbeiter.

    Hugo Boss: Produktion von Uniformen, Zwangsarbeit.

    Porsche: Militärfahrzeuge, Zwangsarbeiter.


    Und Volga-Dnepr ist sanktioniert, weil sie «eine entscheidende Rolle bei der Versorgung des militärisch-industriellen Komplexes Russlands und der Erbringung von Luftfrachttransportdiensten zu militärischen Zwecken Russlands» spielt. Das ist doch Kinderkram im Vergleich zu unseren Unternehmen.

  • Oh man, das wird voraussehbar eine ungemütliche Diskussion werden.


    Gerade mit dem Hintergrund der Erfahrungen von 1933-1945 werden heute andere Maßstäbe angelegt. Sanktionen sind ein sehr friedliches Mittel, um auf Krieg zu reagieren. Wenn nicht einmal mehr das akzeptiert wäre, welche Mittel gäbe es dann noch, um Aggressionen zu begegnen?


    Die Verstrickung der deutschen und auch internationalen Wirtschaft in die Angriffskriege und Genozide der Nazis ist im übrigen Teil der notwendigen Aufarbeitung bis heute. Wissenschaftliche Studien oder die Initiative zur Entschädigung von Zwangsarbeitern etc. kamen leider vielfach grotesk spät, weil das angerichtete Leid über viele Generationen verdrängt wurde.


    "Na und" ist jedenfalls keine Haltung, die im Umgang mit dem Ukraine-Krieg angemessen ist. Dass Volga-Dnepr "keine Garantien mehr" in Deutschland habe, liegt nicht an Deutschland, sondern daran, dass Russland eine ganze Menge Garantien aufgekündigt hat.

  • Nach der Definition des Oxford Living Dictionary ist Whataboutism „die Technik oder Praxis, auf eine Anschuldigung oder eine schwierige Frage mit einer Gegenfrage zu antworten oder ein anderes Thema aufzugreifen". Wenn der Putin-Faschismus in Russland 80 Jahre in der Vergangenheit liegt, wird auch Volga-Dnepr nicht mehr unter Sanktionen stehen.

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    Garantien bezog sich sehr allgemein auf alle Unternehmen, nicht nur auf Volga-Dnepr.

    Sind wir mal ehrlich, wenn Deutschland morgen (was sehr unwahrscheinlich ist) Weißrussland angreifen würde, dann würden deutsche Unternehmen doch das gleiche tun. Für Krieg würde man schon eine glaubwürdige Rechtfertigung finden, damit das Volk und die Unternehmen dahinter stehen. Deshalb "na und", weil es hier genauso wäre. Meine 2 Cents.

  • Die letzte Freifläche im Frachtbereich Süd (an der Hans Wittwer Str.) wird bis Ende 2025 durch eine weitere Logistikhalle für ca. 100 Jobs bebaut. Der Bau hat bereits begonnen.


    Bezüglich der Zelthalle des ehemaligen Amazon Air Hubs hat der Flughafen entschieden, dass Amazon die Halle zurückbauen soll. Anschließend soll die Fläche mit einem Neubau für unterschiedliche Nutzer versehen werden.


    https://www.lvz.de/lokales/nor…7AL5FITA7BYVQHILHNXA.html

  • Ryanair kündigt heute groß an, sich unter anderem vom Leipziger Flughafen zurückzuziehen. Ich musste erst mal schauen, dass damit nur eine einzige Strecke entfällt, nämlich die zum jwd gelegenen Flughafen London-Stansted. Somit wie von Ryanair gewohnt viel Lärm um wenig bis nichts.

  • Lese hier eigentlich nur noch mit, aber gestatte mir ausnahmsweise mal einen kurzen Beitrag.

    Ryanair kündigt heute groß an, sich unter anderem vom Leipziger Flughafen zurückzuziehen. Ich musste erst mal schauen, dass damit nur eine einzige Strecke entfällt, nämlich die zum jwd gelegenen Flughafen London-Stansted. Somit wie von Ryanair gewohnt viel Lärm um wenig bis nichts.

    Das kann man so sehen. Fairerweise geht es bei dem "Lärm" aber weniger um Leipzig selbst sondern den Punkt der wenig wettbewerbsfähigen Abgabenstruktur.


    Auch wenn in Leipzig nur eine Verbindung wegfällt dürfte das ein schmerzvoller Verlust sein. Fällt doch eine von vielleicht fünf für die lokale Wirtschaft relevanten Verbindungen weg. Es verbleiben somit lediglich Frankfurt, München, Düsseldorf und Wien, vielleicht mit etwas Phantasie auch noch Istanbul, wobei all diese auch an Drehkreuzen hängen.


    Abgesehen davon bleiben nur noch eine (recht schmale) Bandbreite an Urlaubszielen und ein paar ethnische Verkehre.


    Mit anderen Worten, wenig von wenig ist leider manchmal viel.


    Dazu kommt, dass gerade die London-Verbindung wohl wie kaum eine andere einen bedeutsamen sowie zahlungskräftigen Inbound-Anteil haben dürfte. Das heißt die Touristen die sich nach Mitteldeutschland verirren (und vielleicht ihren Freunden oder Nachbarn berichten), fahren dann eben woanders hin. Das sind sicherlich alles keine Größenordnungen, aber hat wie ich finde durchaus Signalwirkung und wird sich über sie Zeit aufsummieren.


    Für die angeschlagenen sächsischen Flughäfen ist dies zweifelsohne eine weitere Hiobsbotschaft. Hier ist aber auch anzumerken, dass man es nicht geschafft hat Ryanair eine Basis schmackhaft zu machen. Andere zum Teil kleinere Standorte haben das hinbekommen, und somit bleiben Flughäfen wie z.B. Nürnberg, Karlsruhe oder Memmingen von Streichungen erst einmal verschont.


    Eurowings hat heute übrigens nachgezogen und nimmt deutschlandweit 1000 Flüge aus dem Programm. Man darf also gespannt sein wo die Reise hingeht (oder nicht).