Flughafen Leipzig-Halle

  • DHL Office Campus


    Direkt neben dem DHL Drehkreuz entsteht der Bau eines Bürocampus für 1145 Mitarbeiter:

    4rnkkt6s.jpg

    lvz+ / dhl [location]


    Auf dem 2 Hektar großen Gelände an der B6 entstehen Büros für die DHL-Flugkoordination (700 Mitarbeiter), AeroLogic, den Zoll, sowie ein Sportcenter für die Mitarbeiter. Die Fertigstellung war ursprünglich schon für Ende 2020 geplant.

    Das Gebiet wurde mittlerweile geräumt. Es sieht nach einem baldigen Start der Arbeiten aus.

  • Es gibt anscheinend Anzeichen, dass Amazon am Flughafen ein richtiges Hub für Amazon Air plant. Was genau da dran ist und wo das passieren soll, weiss ich aber auch nicht. Es hätte in der Dimension und Infrastruktur wohl eine europaweite Bedeutung.


    Aber das war nur ein Flurfunk. Weiss darüber jemand mehr?

  • ^ Soweit ich weiß, dient die jetzige Halle nur als Interim, schnell zu erkennen am provisorischen Charakter und der Leichtbauweise. Im Norden des Flughafens, also genau auf der anderen Seite, soll ein Amazon-Hub ähnlich wie von DHL entstehen.


    Aber dazu gibt es noch keine offiziellen Informationen.

  • Offiziell nicht, jedoch stelle amazon ca. 2000 Leute ein (das passiert aktuell bereits, angegeben wird Tagesarbeitszeit von 7 Uhr bis ca. 18 Uhr, das passt grob zum momentanen Flugplan) und es ist von 65 Standplätzen die Rede. Ob das gleichzeitig nutzbare Positionen für 65 x Boeing 737 ist oder diese (tagsüber) mehrmals genutzt werden mit insgesamt 65 Flügen ist noch vage. Doch das umreißt die Dimensionen, quasi das DHL Hub noch mal nur mit kleineren Jets.

  • Eine mögliche Größenordnung vergleichbar mit dem bisherigen DHL-Hub ist natürlich enorm! Dann warten wir die Entwicklung ab. Danke für die Infos.

  • Die Ergebnisse des Aprils zeigen, mit welcher Dynamik die Entwicklung voran schreitet. Im Grunde genommen eilt man dem Bedarf hinterher.f9t7p38245n2_nemOdhjD.jpg

  • Der Flughagen zieht wirklich beträchtlich an Tonnage an. Da verwundert es nicht, dass der Raum Leipzig bei der Flächenvermietung von Warehouses zu den Top 3 oder 4 Standorten in Deutschland gehört.

  • Ja, bevor DHL sein Warehouse verdoppelt hatte, war dies der limitierende Faktor, denn lt. Vorschriften darf nur eine gewisse Menge Waren darin befindlich sein (Brandlast-Vorschriften). Das nunmehr auf 800.000 Warensendungen / 24h ausgelegte Warehouse stieß bereits in der ersten Vorweihnachtszeit mit knapp 700.000 Sendungen in große Dimensionen vor. amazon wird das irgendwann auch mal durchkalkulieren müssen....


    Die Tonnage von LEJ reichte, um London Heathrow im europäischen Ranking auf Platz 5 zu schieben, Amsterdam liegt noch "etwas" vor uns auf Platz 3.

  • Wie auch immer sich das nennt, es ist das Gebäude (für amazon momentan ein Zelt), in dem die Waren aus den Collis ausgepackt, umsortiert und wieder eingepackt werden. Das Sortieren geschieht automatisch.

  • Wenn die Informationen stimmen, kommt heute ca. 18 Uhr wieder einmal die AN225 als größtes Flugzeug der Welt vorbei. Flug ADB005F aus (Kiew)-Gostomel. (GML)


    Übermorgen vormittag (11 Uhr) solls als ADB005 weiter nach Accra gehen.

  • Gestern war offizieller Baustart des DHL Office Campus. Auf 22.000 Quadratmeter Bürofläche in vier Gebäuden, die hohen ökologischen Ansprüchen genügen sollen, werden 700 Arbeitsplätze bis 2023 eingerichtet. Hauptmieter ist die DHL, die ihre Mitarbeiter aus verschiedenen Außenstandorten in Schkeuditz zusammenfasst, um die Abläufe noch effizienter gestalten und den Beschäftigten bessere Arbeitsbedingungen bieten zu können.


    • Bauherr: Leipziger Stadtbau AG
    • Bauausführendes Unternehmen: Goldbeck GmbH
    • Nutzer: DHL, AeroLogic
    • Kosten: zwischen 65 und 70 Mio Euro


    Zu den 700 Jobs im "LEJ Campus" gehören Bereiche, die sich um die Netzwerk-Planung der Express-Flüge in ganz Europa sowie um die Zollabwicklungen für Frachtgüter kümmern. Ebenso wird die gemeinsame Tochter von DHL und Lufthansa, die AeroLogic, die neuen Gebäude nutzen.


    Neben den drei Bürogebäuden und einem Mehrzweckgebäude entsteht noch ein Parkhaus mit 604 Stellplätzen und 80 E-Ladesäulen für Elektroautos, die später auf 200 erhöht werden können. Ein eigenes Blockheizkraftwerk, das mit Erd- und Biogas und evtl. Wasserstoff betrieben wird, sowie Solardächer auf allen Gebäuden sollen den Klimaschutz unterstützen. Das Regenwasser werde vor Ort gespeichert und verdunstet, Wände und Fassaden begrünt.


    Den künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stehen optimale Bedingungen zur Verfügung, so Stadtbau-Vorstand Koefer, die beispielsweise Café-Bar, Erholungs- und Sportbereiche umfassen. Die Raumaufteilung der Büros und Besprechungszonen lasse sich flexibel verändern und bei der Planung wurden Erkenntnisse zu den Arbeiten unter Pandemiebedingungen und Homeoffice berücksichtigt.


    Quelle: LVZ




    So sieht der künftige DHL-Campus aus der Vogelperspektive aus.


    baustart-fuer-bueroridpjei.jpg

    Quelle: LVZ

  • ^ Hinten rechts vom Neubaukomplex steht übrigens das neue Flugsimulatorenzentrum für die DHL-Pilotenausbildung, das vor knapp 2 Jahren in Betrieb ging. Ein Ich fange bei DHL an heißt dann nicht mehr zwangsläufig, Pakete sortieren zu müssen, sondern womöglich Pilot zu werden. Weil hier ja einige bei jeder Gelegenheit schreiben müssen, dass DHL ja nur ein Arbeitgeber im Niedriglohnbereich sei.

  • Ab kommenden Jahr wird die Deutsche Flugsicherung (DFS) vom hiesigen Flughafen auch das sog "Remote Tower Control" für Dresden und Erfurt übernehmen. Für Saarbrücken wird das schon seit 2018 gemacht.


    Dadurch wird die Flugüberwachung auf den genannten Flughäfen in Leipzig per Personal und Kameras zentriert. Da der geringe Verkehr in Saarbrücken, Dresden, und Erfurt dies zulässt.

  • Amazon wird in Leipzig sein Europa-Hub am Flughafen errichten. Das scheint sich nun zu verdichten, obwohl mehrere Medien gerade auch nur voneinander abschreiben.

  • ^

    amazon feierte die Eröffnung des großen neuen Hubs in Cincinnati (CVG) für 1,5 Mrd. Dollar und im letzten Satz eines Artikels dazu schwang mit, dass 2022 in Europa, am Flughafen Leipzig/Halle das nächste Groß-Hub eröffnet wird. https://www.aero.de/news-40481…in-eigenes-Drehkreuz.html


    Die Jahreszahl erscheint etwas ambitioniert, da das Hub dort entsteht, wo derzeit das Baustofflager für die Nordbahnsanierung ist, welche bis Herbst andauert. Dafür ist deren momentanes Aufkommen nicht ohne, mit ein bis zwei Flügen 7/7 sind East Midland, (London) Southend, Paris CDG, Barcelona, Madrid, Mailand MXP und Rom angebunden.

  • Wer in dieser Zeit ein solches Wachstum bei der Luftfracht plant, scheint in einer Parallelwelt zu leben. Treibhausgasneutralität 2045 ist nicht eine Erfindung der Bundesregierung, sondern sie ist (für 2050) ein internationales Ziel, zu dem sich fast alle Länder weltweit verpflichtet haben. Aber die Carrier machen ihre Geschäftsmodelle immer noch als Fortschreibung aus dem 20. Jahrhundert: Wachstum, was nachgefragt wird.

    Die Fachzeitschrift "energiewirtschaftliche Tagesfragen" berichtet über die vielversprechendsten Technologien zum Ersatz durch regenerative Treibstoffe (strombasiertes synthetisches Kerosin). Das kann klappen, wenn tatsächlich noch reichlich Windräder gebaut werden. Und dann können bei planmäßigem Hochlauf 2030 Zwei Prozent des Weltbedarfs so gedeckt werden. Pkw fahren in den 2040er Jahren dann alle elektrisch, die Lkw teils mit Wasserstoff, beim Flugverkehr hinkt die Technologiereife bei allen Alternativen aber völlig hinterher.

    Treibhausgasneutralität 2045 heißt: Importstopp für Erdöl! Da kommt am Ende keine Regierung dran vorbei. Es gibt dann auch keine Ausgleichs- oder Ablasszahlungen mehr, weil die Minderungen in anderen Ländern auch so verlaufen müssen. Es gibt dann eben kein Kerosin mehr zu kaufen. Und der weitere Ausbau der regenerativen Energien kann bis dahin vielleicht 10% des Bedarfs der Luftfahrt von 2019 abdecken. Was heißt das? Das regenerative Kerosin wird knapp und teuer, wenn das Militär sich etwas abzweigt, reicht es vielleicht für die Löschflugzeuge für die immer häufigeren Waldbrände und vielleicht für eine Flugreise im Leben pro Einwohner. Das Geschäftsmodell Luftfracht ist dann voraussichtlich vorbei.

    Fazit für die Architekten: Baut das Warehouse in Leichtbauweise und so, dass man in 20 Jahren an derselben Stelle ohne viele Altlasten wieder etwas nützliches errichten kann.

  • ^

    grundsätzlich ist es richtig - fossile Antriebsstoffe werden aussterben oder so teuer, dass die Geschäftsmodelle nicht mehr funktionieren. Bei der Luftfracht (oder auch Seefracht, bzw. generell) ist es auch so, dass diese nicht zum Selbstzweck angeboten wird, sondern auf Nachfrage. Die kommt entweder aus der Wirtschaft und ist damit der hohen Arbeitsteiligkeit, geringen Fertigungstiefe je Standort und der globalen Vernetzung aller Komponenten geschuldet. Eine Neudefinition erfordert also auch das Neudefinieren des globalen Wirtschaftsgefüges. Sicher, wir können auch allen inländisch herstellen, andere Länder für sich gesehen auch. Das erspart die Energie für den Transport. Aber - Globalisierung sichert auch ein Stück weit den Frieden. Wer miteinander handelt und/oder aufeinander angewiesen ist, bombardiert sich nicht. Eine Rückverlegung in nationale Strukturen kann zur Folge haben, dass Konflikte die Ersparnisse aus dem kürzeren Transport aufzehren. DHL zum Beispiel hat die ersten 12 Elektroflugzeuge bestellt: https://www.watson.de/nachhalt…-der-luftfracht-einsetzen


    Das große Wachstum in Schkeuditz löst jedoch e-commerce aus, amazon, also Prime Air, befördert Privatkrempel. Ob das auf lange Sicht sinnvoll ist, steht in der Tat in den Sternen. Da jedoch das online-Verkaufen boomt (der nächste Affe macht gerade viel Werbung), folgen erst mal viele Jahre mit abartigen Sendungsmengen. Hier muss die gesamte Gesellschaft erkennen, dass die online-Riesen doch nicht das Tollste sind.

  • Es sollte jetzt aber keine Neuigkeit sein, dass im Kapitalismus ein Geschäftsmodell so lange geritten wird, wie es sich eben rechnet.

    Insofern hat nichts mit einer "Parallelwelt" zu tun, wenn Konzerne Strukturen für "nur" die nächsten 20 Jahre schaffen. Dieses Argument ist irgendwie absurd.


    Auch wird nicht über Nacht von fossilem Kerosin auf PtL-Kerosin umgestellt, sondern der Anteil dessen am Gesamttreibstoff sukzessive erhöht werden. Ich sehe also auch über die 20 Jahre hinaus kein Ende des "Geschäftsmodells Luftfracht". Selbst ein daraus über die Inflation hinausgehender Kostenanstieg ist wohl kaum seriös abzuleiten bzw. vorherzusagen, da einfach zu viele Faktoren eine Rolle spielen.