Central Business Tower (205 m) - Planung & Bau bis 2028

  • Nun ist es amtlich! Ich habe vorhin mit einem Arbeiter aus Slowenien vor Ort gesprochen. Mittlerweile wurde auch schweres Gerät in Form einer riesigen "Bohrmaschine" auf Seiten der Neuen Mainzer Str. aufgefahren. Als unwissend ausgebend habe ich gefragt, an was denn hier gebaut wird. Der Arbeiter erzählte daraufhin von sich aus von "einem 200m hohen Hochhaus", für das gerade die Baugrunduntersuchungen durchgeführt werden. Na bitte! Schmittchen hat mal wieder voll ins Schwarze getroffen! Weiter führte er aus, dass die Bohrungen bis zu einer Tiefe von 90m reichen, wobei man bei ca. 15 m auf Kalkstein trifft, darunter dann der berühmte Frankfurter Ton und Kies abwechselnd. Der auf mich einen vernünftigen Eindruck hinterlassende Arbeiter erzählte weiter, dass er bei der momentan unsicheren Lage nicht weiß, ob und wann er nach Hause kommt oder wieder zurück auf die Baustelle wegen der Grenzkontrollen (an denen sie sich wohl immer ein wenig "vorbeimogeln"!?) und dass es ihn eigentlich verwundert, dass nicht alle Bauarbeiten oder sonstige Tätigkeiten derzeit aufgrund der Corona-Krise ruhen. Also macht er weiter bis auf weiteres. An drei unterschiedlichen Stellen auf der künftigen HH-Baustelle würden die Untersuchungen durchgeführt. Noch zwei bescheidene Handybilder:20200320_161920izj16.jpg PS: Habe leider keine Ahnung, wie ich bei der neuen SW die Bilder sortieren bzw. an eine entsprechende Stelle  einfügen kann...

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  • Vor ein paar Minuten war geplanter Beginn einer Pressekonferenz mit Kulturdezernentin Hartwig, einem Mitglied des Vorstands der Helaba und Planungsdezernent Josef. Präsentiert werden sollen Pläne für eine Dependance des Museums für Weltkulturen. Aufgrund der Berichte bereits im vergangenen Januar (FAZ) wird es um Räumlichkeiten im Sockel des geplanten Bürohochhauses der Helaba gehen. Stay tuned!

  • Unten die Pressemitteilung zur heutigen Veranstaltung. Für das hier vorrangig interessierende Hochhausprojekt dürfte die gestellte und positiv beschiedene Bauvoranfrage die bedeutendste Neuigkeit sein. Die Dependance des Museums der Weltkulturen wird nicht einen Teil eines neu entstehenden Hochhaus-Sockels beziehen, sondern das vierte Obergeschoss des gründerzeitlichen Bankgebäudes an der Ecke Neue Mainzer Straße und Junghofstraße. Da dieses bisher nur über drei Obergeschosse verfügt (Foto), müssen die Räume für das Weltkulturenmuseum aber doch neu gebaut werden.


    Weltkulturen Museum bekommt Dependance im Bankenviertel - Kulturelle Nutzung im Hochhausprojekt "Neue Mainzer Straße"

    Die Stadt Frankfurt bekommt eine Dependance ihres Weltkulturen Museums. Das haben die Dezernenten für Planung und Kultur, Mike Josef und Ina Hartwig, gemeinsam mit Christian Schmid, Mitglied des Vorstandes der Helaba, am Mittwoch, 13. Mai, bei einer Pressekonferenz mitgeteilt. Die Museumsdependance soll im historischen Altbau des Hochhausprojekts „Neue Mainzer Straße“ im vierten Obergeschoss in einer Größenordnung von rund 900 Quadratmetern entstehen. Damit erhält das Weltkulturen Museum die Möglichkeit, seine Sammlung in einem größeren Umfang als bisher zu präsentieren. Insgesamt umfasst diese etwa 65.000 ethnografische Objekte aus Ozeanien, Afrika, Südostasien sowie Nord-, Mittel- und Südamerika. Aufgrund räumlicher und technischer Einschränkungen konnte in den drei Stammhäusern am Schaumainkai bislang nur ein Bruchteil davon ausgestellt werden. Die museale Nutzung Neue Mainzer Straße 57-59 läuft mietfrei über 15 Jahre und wird durch eine Dienstbarkeit zugunsten der Stadt gesichert und im Grundbuch vermerkt. Für das Hochhausvorhaben der Helaba liegt bereits eine positiv beschiedene Bauvoranfrage vor.

    Christian Schmid, Mitglied des Vorstands der Helaba, zum Hochhausprojekt „Neue Mainzer Straße“: „Die positiv beschiedene Bauvoranfrage ist für uns ein sehr erfreulicher, wesentlicher Meilenstein in diesem Projekt. Wir freuen uns auch, dass wir wie beim Main Tower die Öffentlichkeit in unsere Gebäude einladen können – seit nun mehr als 20 Jahren auf die Aussichtsplattform des Main Tower und zukünftig in die Dependance des Weltkulturen Museums. Zudem öffnen wir mit diesem Bauprojekt die Achse zu den Wallanlagen der Taunusanlage und setzen den Schlussstein auf der Neuen Mainzer Straße.“

    „Damit verfolgen wir unser Ziel weiter, im Bankenviertel eine stärkere Nutzungsmischung zu bekommen; weg von der monostrukturellen Büronutzung, hin zu mehr öffentlichen publikumsintensiven Nutzungen“, erläutert Planungsdezernent Josef. „Das Weltkulturen Museum ist eine hervorragende Erweiterung der notwendigen Nutzungsvielfalt und wird das Quartier noch deutlich weiter beleben. Zugleich wird die Verbindung zu den Wallanlagen verbessert. Die stärkere Vernetzung zwischen Wallanlagen und dem öffentlichen Zugang der Sockelbereiche wird in der zukünftigen Hochhausentwicklung ein wesentlicher Punkt werden. Mit einem tollen Hochhausentwurf und dem Museum ist das heutige Ergebnis ein kultureller wie städtebaulicher Gewinn für ganz Frankfurt.“

    Kulturdezernentin Hartwig ergänzt: „Die zukünftige Dependance des Weltkulturen Museums im Hochhausprojekt der Helaba geht mit einer dringend benötigten, bereits von Hilmar Hoffmann geforderten Entwicklungschance einher: Endlich können größere Teile der einzigartigen Sammlung publikumswirksam und gesellschaftsbezogen präsentiert werden. Was gibt es für einen besseren Ort als das Zentrum einer der weltoffensten Städte Europas? Meine Vorstellung einer Kulturmeile in den Wallanlagen in Korrespondenz mit der einzigartigen Hochhausarchitektur Frankfurts gewinnt an Kontur.“

    Eva Raabe, Direktorin des Weltkulturen Museums, sagt: „Das Weltkulturen Museum steht für Pionierarbeit bei der Erschließung neuer Themen und Präsentationsweisen. In einer gut ausgestatteten Dependance, noch dazu in so einer attraktiven Lage in der Stadt, können wir in Zukunft dort das Weltkulturen Labor zu einer tragenden Säule unserer Ausstellungsarbeit entwickeln.“

    Mit der künftigen Dependance des Weltkulturen Museums im Frankfurter Bankenviertel wird ein weiterer wichtiger Baustein für die entstehende Kulturmeile entlang der historischen Wallanlagen gesetzt: Ausgehend vom Jüdischen Museum, über die Städtischen Bühnen, dem English Theatre und TowerMMK bis hin zur Alten Oper erstreckt sich schon heute ein innerstädtisches Kulturangebot, das kontinuierlich weiterentwickelt werden soll.


    Zwei Visualisierungen, keine Überraschungen:


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    Bilder: KSP Jürgen Engel Architekten

  • Klingt alles in allem doch nach einer guten Entwicklung und keine Überraschungen was die Architektur der Hochhauses betreffen, finde ich bei diesem Proejkt ausnahmsweise auch durchaus begrüßenswert. Ein wenig schade das es wohl keine Visualisierungen des Altbaus mit dem neuen Aufbau bzw. der Integration des des Museums gibt.

    Ich bin sehr gespannt, ob's bei der PK auch bereits weitere Informationen zum den geplanten Timings gibt.

  • Leider nicht. Auf einen Zeitplan wollte sich das heute anwesende Helaba-Vorstandsmitglied nicht festlegen. Nicht auf Nachfrage von Thomas Daily, dann bestimmt auch nicht gegenüber anderen Pressevertretern. Gleiches gilt für die Höhe des Investitionsvolumens.


    Einigermaßen überraschend ist, dass die Landesbank die entstehende Bürofläche nicht selbst nutzen möchte, nicht einmal Teile davon. Die Flächen sollen vollständig vermietet werden. Zur Mietfläche wurden rund 72.500 Quadratmeter genannt, davon 66.000 Bürofläche.

  • Zum Pressetermin habe ich es heute leider nicht geschafft, vielleicht noch ein paar kleine Punkte, die ich im Nachhinein bei der Helaba erfragen konnte: 2021 wird sicher ncihts fertiggestellt. Allerdings würde es auch nicht mehr zehn Jahre dauern. Es wird 52 Obergeschosse geben und vier oder fünf unter der Erde. Die 6.000 fehlenden qm Mietfläche (mir wurde 66.500 für Büros genannt) sollen allesamt öffentlich zugänglich sein, also neben dem Museum beispielsweise auch Gastronomie und Foyer mit Durchgangsfunktion.


    Was das Museum betrifft, soll es in die oberste Etage des Altbaus. Auf jeden Fall soll da nichts aufgestockt werden. Wenn man das Staffelgeschoss als vollwertige Etage betrachtet, stimmt das meiner Meinung nach auch mit dem vierten Geschoss.

    Einmal editiert, zuletzt von Volker Thies () aus folgendem Grund: Sorry, Korrektur: Die Jahreszahlen betreffen die Fertigstellung und nicht den Baubeginn. Damit sind sie freilich auch nicht besonders aussagekräftig, denn bis 2021 wäre das Objekt ohnehin nicht realisierbar.

  • Im Rahmen des Ganzen sollte der Altbau dann aber auch zwingend wieder ein anständiges Dach erhalten, zumindest in der Form dass dieses grausige Staffelgeschoss komplett durch ein anständiges schiefergedecktes Mansarddach (wenn da die Museumsdependance rein soll, braucht man wohl auch kaum echte Fensteröffnungen) verkleidet wird. Das sollte man bei einem derartigen Projekt schon erwarten können.

  • Der Altbau hat eine Grundfläche von +/- 1.010 m², ein Innenhof eine solche von rd. 100 m², dann kommt das mit 900 m² auf einer Etage genau hin. Größenvergleich: das DAM hat eine Grundfläche von rd. 1.100 m².


    © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main, Stand 05.2020, © Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation

  • ^^ Bauzeitlich hatte das im Stil der Neurenaissance historisierend gestaltete Bankhaus ein sehr flach geneigtes Dach mit typischer Attika, Brüstung und Pokalen. In der Paul-Arnsberg-Sammlung finden sich Fotografien aus den 1920er-Jahren, von denen eine in der "Open Database" des Tel Aviver Museums Beit Hatfutsot zu sehen ist: Klick!


    Wenn also bis zu vier Geschosse aufgebaut werden sollen (in einem der 2018 veröffentlichten Pläne ist die Geschosszahl "VI" zu sehen), dürfte das im Ergebnis entweder ähnlich wie auf Adamas Skizze in #14 des Spekulierstrangs ausschauen oder aber mit einem stark kontrastierend modernen Aufsatz. Noch lässt sich keine konkrete Entwurfsplanung im Internet aufstöbern.


    Ein Mansarddach würde jedenfalls nicht zum Stil des Baudenkmals passen.

  • Sehr gute Nachrichten! Auch wenn es vlt aufgrund der aktuellen Virus-Lage etwas länger dauern sollte, es wird nach vorne gedacht. Auch, dass der alte HH-Entwurf wohl beibehalten wird - so verstehe ich Schmittchen's Einbindungen der Visualisierungen - ist sehr gut so. Und Rohne kann ich bzgl des Daches der Altbau's nur beistimmen.

  • Die Fassade/Außenwand wird erhalten. Also entkernt. Die Lichthofkonstruktion wird vollständig auseinander gebaut und anschließend in den Neubau an gleicher Stelle wieder eingebaut.


    Wenn jemand einen Link hat, ich suche Bilder des Gebäudes von den Kriegsschäden. Gerne auch andere historische Aufnahmen.

  • nur die Fronten zur Neue Mainzer und zur Junghofstr. Und eben noch die 2 geschossige Galerie im zentralen Bereich, diese wird allerdings abgetragen und später wieder aufgebaut.

  • eigentlich ist es gerade angelaufen. Noch laufen vorbereitende Untersuchungen. Die festen Einbauten werden derzeit ausgebaut und abgerissen.

  • Durch die spiegelnden "Schaufensterscheiben" des Anbaus am gründerzeitlichen Bankgebäude kann man die Entkernungsarbeiten von außen erkennen. Sämtliche Decken-, Wand- und Bodenverkleidungen sind bereits ausgebaut, es ist sozusagen "klar Schiff gemacht" für den Abriss.


    Aktualisierung: Gerade erfahre ich, dass nach dem Auszug des Pop-up-Restaurants des Margarete der fotografierte Saal (s.u.) aus brandschutztechnischen Gründen bereits damals entkernt wurde.


    Gründerzeitler mit Anbau:


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    Der Anbau steht nur auf wenigen runden Säulen:


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    Fotos von Beggi

    Einmal editiert, zuletzt von Beggi ()

  • Soll eigentlich der 50er-Jahre "Torbogen" links am Gründerzeitler erhalten bleiben oder wird da ein Zustand entsprechend der entfernten Ecke (wieder-)hergestellt?

  • Es ist schon erstaunlich, dass dieser "Torbogen" in der Nachkriesgzeit anscheinend als schöner und passender empfunden wurde, als der ursprüngliche Eingangsbereich, zu sehen auf dem von tunnelklick gezeigten historischen Foto weiter oben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser mit Fassadenplatten verkleidete Kranz bei den gegenwärtigen Planungen eine Zukunft hat. Scheußlicher geht es doch kaum. Eventuell ist unter den Platten noch viel der ursprünglichen Bausubstanz erhalten und der Fehlgriff lässt sich ohne größeren Aufwand beseitigen.

  • Der historische Torbogen wird nicht nochmal nachgebildet. Der jetzige Zustand wird auch nicht erhalten. Aber sagen wir es wird ähnlich, aber moderner. Und im Altbau kann man bisher noch nicht von Entkernung sprechen.

    Der Torbogen wurde wahrscheinlich im Krieg zerstört. Falls jemand Fotos oder ähnliches hat...

    Unter den Platten ist bruchiges Ziegelmauerwerk.