Central Business Tower (205 m) - Planung & Bau bis 2028

  • 200-Meter-Büroturm wird gebaut

    Das Grundstück Neue Mainzer Straße 57 wurde verkauft, demnächst wird in diesem Bereich neu gebaut. Das kommt nicht unerwartet, Anzeichen gab es einige in der letzten Zeit, aber es gibt doch zwei Überraschungen: Die kleinere ist der Käufer, denn es ist nicht einer der erwartbaren großen Player, es ist die Landesbank Hessen-Thüringen, bereits in Besitz eines Teils der für das Projekt notwendigen Grundstücke. Die große Überraschung: Es wird voraussichtlich der erstplatzierte Entwurf aus dem im Februar 2001 entschiedenen Architekturwettbewerb realisiert! Der Doppelturm von KSP Jürgen Engel Architekten, damals noch KSP Engel und Zimmermann, der "offenbar weitgehend unverändert realisiert werden" soll, wie die FAZ heute in der gedruckten Ausgabe schreibt (online vollständig nur bezahlt).


    Einiges an Information zum Bestand und zur alten Planung gibt es im ersten Beitrag dieses Strangs. Für mich schaut der Doppelturm immer noch fesch aus, die vergangenen 18 Jahre konnten ihm kaum etwas anhaben.



    Bild: KSP Jürgen Engel Architekten


    Planungsrecht gibt es bekanntlich für ein 195 Meter hohes Gebäude an dieser Stelle. Zwischen der Stadt und der Heleba laufen schon Gespräche bezüglich der Neuentwicklung des Grundstücks, das wurde auf Anfrage bestätigt. Nachbarrechte sollen bereits geklärt sein. Das Hochhaus-Erdgeschoss soll nicht nur öffentlich zugänglich sein, nach Wunsch der Stadt ist dort auch Raum für eine kulturelle Nutzung zu schaffen. Möglicher Nutzer ist das English Theatre, dessen aktueller Standort im Hochhaus Gallileo nur bis zum Jahr 2024 gesichert ist. In den Geschossen darüber wird es voraussichtlich eine reine Büronutzung geben. Die Helaba beabsichtigt teilweise eine Eigennutzung, andere Teile könnten fremd vermietet werden. Dem Artikel zufolge ist noch nicht entschieden, ob die Helaba-Tochter OFB den Auftrag zum Bau erhält. Auch Informationen zur zeitlichen Planung liegen noch nicht vor.

  • Da die Frankfurter Sparkasse als Miteigentümerin des Grundstücks eine Tochter der Landesbank Hessen Thüringen ist, erscheint mir der Verkauf nicht so überraschend :)


    Der Turm sieht auch nach 20 Jahren klasse aus und wird das Stadtbild reparieren. Die Ecke sieht ja sehr verwahrlost aus.


    Schöner Nebeneffekt ist die Sanierung des Neorenaissance Bankgebäudes an der Ecke.

  • Das ist eine Nachricht zum Staunen. Die Beteiligten haben sich viel Zeit gelassen; die Ecke schreit ja nicht erst seit gestern nach einer Neuentwicklung. Dass das Projekt jetzt doch kommt, ist erstaunlich. Es hätte auch gleich ein großer Wurf für den gesamten FraSpa-Streifen werden können. Aber wer weiß, welche offiziellen Ankündigungen noch auf uns warten.


    Erstaunlich auch, dass der zeitlose KSP-Entwurf umgesetzt werden soll. Der begeistert mich heute genauso wie vor 17 Jahren. Und er bietet die Chance auf eine "Revitalisierung" dieses Straßenwinkels, weil er bekanntermaßen die Neue Mainzer optisch verlängert und eine Durchwegung zumindest für Fußgänger schafft. Ebenso wird im hinteren Bereich ein kleiner Platz entstehen, der die Taunusanlage vergrößert. Siehe Grafik von damals.

  • Macht das denn überhaupt Sinn den Entwurf von 2001 einfach zu übernehmen?


    es ist ja nicht so, als hätte sich in den vergangenen 17 Jahren nichts im Bereich Bautechnik, Energieeffizienz und Bauvorschriften getan. Allein das wird eine teilweise Umplanung erfordern.

  • Ganz zu schweigen von den Mehrkosten. Man kann wohl davon ausgehen, dass es um einiges teuerer wird, als es vor 17 Jahren gewesen wäre.


    Trotz alledem ein Grund zum Feiern! Gut, dass sich an dieser Ecke nach all den Jahren was tut! :)

  • Nach 18 Jahren wird alles gut.


    Einzig die Höhe könnte etwas mehr nach oben zum Maintower abweichen. Ein ( halbes ) abgestuftes Modul noch oben drauf und es wäre perfekt.

  • Einfach gute Architektur

    Es heißt ja, die wahre Qualität von Architektur zeigt sich mitunter erst nach Jahrzehnten. Nun sind fast 2 davon vergangen und mMn hat der Entwurf diese Qualitätsprüfung bestanden. Nach wie vor ein sehr eleganter, mondäner Wolkenkratzer. :master:
    Klar ist auch, dass durch die technischen und baugesetzlichen Entwicklungen der letzten knapp 20 Jahre einiges umgeplant werden muss und zusätzliche Kosten entstehen. Durch die Beibehaltung des Entwurfs an sich spart man aber wohl auch einiges an Zeit und Geld ggü. einer neuen Ausschreibung.
    Toll wäre, wenn der Turm den Auftakt für eine Erneuerung des gesamten FraSpa-Riegels geben würde.
    Je nach Baubeginn ist auch zu bedenken, dass der Frankfurter 'CBD' mit Omniturm, Four, alte Coba und jetzt FraSpa vermutlich auf Jahre die größte innerstädtische Baustelle Europas darstellen wird. :)

  • Oh mein Gott - wer hätte das gedacht?
    Sehr schöne Nachricht, ich freue mich richtig! Die Architektur ist nach wie vor Spitze, ein toller Entwurf!! Welch überragende Skyline das gibt!! :)

  • Schön zu hören. Endlich verschwindet der Schandfleck. Wahnsinn, wie viel Potential hier in den letzten Jahren verschenkt wurde. Und das in allerbester Lage.


    Der Entwurf wirkt auf mich immer noch frisch und unverbraucht. Die Feinplanung der Technik wird sich am aktuellen Stand orientieren.


    Wie von epizentrum erwähnt wäre eine Überarbeitung des gesamten Blocks wünschenswert. Aber der erste Schritt ist ja bekanntlich der schwerste.

  • Ich hoffe sehr, dass an der "Großen Überraschung" wie Schmittchen schrieb, Niemand mehr rüttelt. Der damalige Wettbewerb hatte einen tollen Sieger hervor gebracht und wie die Mehrheit der Meinungen hier sagt, ein zeitloses Hochhaus. Von daher sehr schön dass sich etwas tut, das etwas aufgegriffen wurde was nach wie vor die Zeit trifft.


    Bin sehr gespannt auf weitere Details und es ist - ich übertreibe nicht - ein Wahnsinn was sich in dieser "Ecke" tat, tut und tuen wird. :daumen:

  • Genial, endlich wird ein Traum wahr, was wird das für ein schöner Blick von der Alten Oper aus werden. Um die Mieter braucht man sich wohl wirklich keinen ernsthaften Sorgen machen. Die Lage ist wunderbar in jeglicher Hinsicht. Die Architektur ist zeitlos und hat seinen Reiz nie verloren. Es bleibt zu hoffen, dass die 200 Meter erreicht werden, gerne auch etwas höher. Eine große Uhr fände ich noch gut. Den Machern wünsche ich noch eine angemessene Tatkraft, wie viele werden es ihnen danken ...

  • Ich kann die Begeisterung für den Turm nicht so ganz nachvollziehen.


    Ich finde, dass die Durchwegung von der Neuen Mainzer Straße zur Taunusanlge (siehe erste Seite des Threads) an falscher Stelle liegt. Für mich gibt es in Frankfurt genau zwei große Straßen, die zukünftig unbedingt als Raum für Fußgänger weiterentwickelt werden sollten: die Neue Mainzer als zentrale Straße im Hochhausviertel sowie die Mainzer Landstraße als Verbindung von Innenstadt, Bahnhofsviertel, Gallus und Europaviertel. Mit einem großzügig gestalteten Fußgängerweg durch die Taunusanlage - direkt vom Knick der Neuen Mainzer bis zur Mündung der Mainzer Landstraße in die Taunusanlage - könnte man beide Straßen beleben sowie gleichzeitig noch Business District und Park miteinander verknüpfen. Genau auf diesem gedachten Diagonalweg wird jetzt das Hochhaus entstehen.


    Um ehrlich zu sein, bin ich auch etwas ratlos, dass ihr das Design des Turms als zeitlos empfindet. Mit seiner nüchternen, weder spielerischen noch eleganten Ausstrahlung wirkt der Entwurf auf mich komplett aus der Zeit gefallen. Von Form und Fassade passt er gut zu Galileo und Skyper. Neben den bewusst zeitgemäß gestalteten Türmen der letzten Jahre (Omni, Grand, Four, One, 140W, Spin...) verbreitet der FraSpa-Turm den Flair einer betont seriösen und nüchternen Arbeitswelt der 2000er-Jahre.


    An der Stelle wäre viel möglich gewesen: eine Flatiron-Rundung in Flucht der Neuen Mainzer, ein Stadttor-artiger, abgerundeter Grundriss in Richtung der Taunusanlage, Wohnungen in einer der (zukünftig) besten Lagen Frankfurts. So sieht’s halt aus wie eine schnell umzusetzende Notlösung.


    Andrerseits... Der Entwurf ist okay. Und es werden genügend moderne Türme gebaut. Also freue ich mich auch über diesen Neuzugang in der Frankfurter Skyline.

  • Der Entwurf ist halt sowas wie das "kleine Schwarze" unter den Hochhäusern. Nichts hippes, innovatives, trendiges (Bullshit-Bingo:lach:), sondern oldschool: klassisch, elegant, zeitlos, passt immer und überall. Ich finds toll!

  • Stichwort: "Doppelturm"

    Was ich als Problem sehe, ist die Tatsache, daß es sich um einen Doppelturm handelt. Aus einem dickeren Doppelturm hätte man auch zwei einzelne, dünnere Türme machen können mit jeweils 200 Meter Höhe. Anstatt eines Hochhhauses hätte man dann zwei Hochhäuser gehabt. Für die Skyline hätte das eine größere Wirkung ergeben.

  • ^^ Danke thomasfra für dieses Foto!


    Der Begriff Doppelturm ist m.E. ein Marketingbegriff weil das HH ja ursprünglich für zwei Hauptmieter konzipiert war. Wenn Du Achritektur-Fan dir den Footprint von diesem HH ansiehst und das Foto von thomasfra betrachtest, dann wirst du feststellen, dass das HH nur die Fläche vom 9-geschossigen Flachbau auf 7 Uhr einnehmen wird.
    Dieser Footprint ist so groß wie der vom Helaba HH oder Garden Tower (vgl. dieser Lageplan). Deren Breite empfinde ich nicht als dick, vielmehr ist das DB HH ein klassiches Doppel-HH mit entsprechendem Tiefen- und Breitenverhältnis (= wirkt "dick" von der Taunsuanlage).


    Soviel kleiner kann m.E. der Footprint des HH nicht sein da es ja noch wirtschaftlich gebaut und betrieben werden muss.

    Einmal editiert, zuletzt von main1a () aus folgendem Grund: 2. Link

  • Danke für die Verlinkung.
    Ich bin von den Entwürfen beeindruckt. Elegante Sachlichkeit.
    Passt optisch mit dem gegenüberliegenden Marienturm zusammen.
    Auch dass an der Höhe festgehalten wird, finde ich super.

  • Auf den in Beitrag #77 verlinkten aktuellen Renderings meine ich eine Endhöhe bei 51 Stockwerken (zzgl. Attika) von 205 Metern zu erkennen.

  • Am Rande der Tiefgaragenrampe stehen Holzkisten. Sie sind für Bohrkerne, jeweils zwei Meter lang, die Grundlage der Baugrunduntersuchung. Die Beschriftungen reichen bis zu 60 Metern. Damit ist klar - es geht um die Gründung des Hochhauses.


    4276_fraspa-hh-projekt.jpg


    Die Aufschriften enthalten jeweils "Veritas". Es existiert eine Gesellschaft mit diesem Namensbestandteil (dazu hier mehr). Diese hat ihren Sitz an der Neuen Mainzer Straße 52-58. Das ist die Anschrift der Helaba-Zentrale. Denkbar, dass es sich gleichzeitig um den Projektnamen handelt, womöglich auch nur vorläufig (wie es mit Tessuto und dem Omniturm war).


    4277_fraspa-hh-projekt.jpg


    Das Bohrgerät auf der Tiefgaragenrampe ist nicht etwa geparkt, nein, es tut werktags das, was ein Bohrgerät tun muss:


    4278_fraspa-hh-projekt.jpg
    Bilder: Schmittchen