EZB-Neubauten: Architekturwettbewerb bis Optimierungsphase

  • ALLES KLAR!


    Nun, sorry für den kurzen Mißbrauch des threads, ab nun wieder on-topic.


    @500Mio: Achso ich hab das so verstanden daß die Gesamtkosten 1Mrd betragen, die reinen Baukosten aber eben die 500Mio. Aber bei 55 Seiten.. und das war nicht der einzige thread ;)


    Ok, also ich freue mich schon auf die weitere Entwicklung. Wer weiß, vielleicht gibt es ja doch noch kleine "Optimierungen" des Projekts, bis Ende 2007 fließt noch viel Wasser den Main hinunter.

  • sicherheit und auch zukunftsperspektiven waren andere gründe. es ist leichter ein gebäude ausserhalb des bankenviertels zu sichern und auch leichter, in der zukunft sich zu vergrössern, falls es benötigt wird. ausserdem hat das ganze noch einen symbolischen grund, was auch einer der gründe war, warum die bundesbank auch ausserhalb des stadtzentrums ist.

  • Also ich kann mich mit dem Entwurf für den EZB-Neubau auch nach mehreren Monaten noch nicht anfreunden. Der Turm ist viel zu dick im Verhältnis zu seiner Höhe, aus vielen Perspektiven sieht er aus wie ein 70er-Jahre-Sozialwohnungsturm und was diese leichte Drehung in sich soll, weiß ich auch nicht. Ich habe schon Bilder von in sich gedrehten Hochhäusern gesehen (das ene in Malmö, das andere glaub ich in Chicago), da wurde wenigstens mal richtig gedreht und da sah man auch gleich, dass das Absicht war. Bei dem EZB-Entwurf könnte man fast meinen, die konnten nicht grade bauen. :nono:


    Ich hoffe mal, die Realität sieht besser aus als die Modelle/Bilder. :)

  • Platzprobleme

    Wie sieht das eigentlich mit den Sicherheitsbedürnissen aus?
    Die waren ja mit ein Hauptgrund dafür nicht mitten ins Bankenviertel zu gehen. (Mal abgesehen von der Symbolkraft eines Solitärs etc, pp)
    Aber nehmen wir mal an das gerade angeschnittene Problem würde eintreten und die hätten 2015 keinen Platz mehr im (Gott sei Dank) Groundscraperlosen Türmchen. Wird das dann nicht wieder (zum Beispiel) für verstärkte Nachfrage im Bankenviertel sorgen? Ich meine irgendwohin müssen die dann ja wieder irgendwas "auslagern". Es gibt doch bestimmt Bereiche die nicht ein so hohes Sicherheitsbedürfnis haben. Und dezentralisiert arbeitet man jetzt ja auch schon...

  • Also ich finde den Entwurf großartig. Aber das entgültige Aussehen des Turms kann ich ja erst beurteilen, wenn er dann auch wirklich steht, und das dauert bestimmt noch lange.
    Ich finde es auch sehr gut, dass sich die EZB überhaupt getraut hat, so ein riesiges Projekt in einem Stadtteil zu verwirklichen, der zwar an Attraktivität immer mehr zunimmt, der aber teilweise immer noch sehr marode Ecken aufweist und an vielen Stellen immer noch ziemlich hässlich ist, wie ich finde.
    Und abgesehen von den ganzen Autohäusern und Modegeschäften auf der Hanauer Landstraße gibt es nicht grade viel (Bau-) Substanz und Geschäftstradition im Ostend, die der zukünftigen Nähe zum Finanz-Zentrum Europas würdig zu sein scheint.
    Bin gerade deshalb gespannt, wie sich ein so wichtiges und renommiertes Großprojekt in dieser Gegend integrieren kann.


    Weiß eigentlich jemand, ob die ehem. Großmarkthalle ihre Backstein-Fassade behält? Sie ist ja denkmalgeschützt.......
    Man könnte sie ja zumindest mal sauber machen, weil ich weiß nicht, ob das dann später so besonders schön aussieht, so ein fetter Glasriese hinter einem fleckigen Backsteinberg......

  • unterlippe



    auf dem gelände ist genug platz für erweiterungen. es ist sogar bereits ein erweiterungsbau geplant - ein 49m hohes gebäude im südosten des geländes.

  • Lange nichts mehr gehört vom EZB-Projekt. Am Dienstag gab es nun eine Bürgeranhörung im Ortsbeirat und heute einen entsprechenden Bericht in der Printausgabe der FAZ.
    Was gibt es neues? Nicht viel, denn Baubeginn soll nach wie vor nicht vor Ende 2007 sein.
    Diskutiert wurde der im Januar vorgestellte und von den Stadtverordneten größtenteils zustimmend beurteilte geänderte Entwurf. Die Meinungen zum stabförmigen, quer durch die Halle bis zum Hochhaus reichenden Baukörper sind jedoch nach wie vor geteilt. Nach Ansicht einer Grünen-Stadtverordneten bleibe von der Fassade zur Sonnemannstrasse hin nicht einmal ein Drittel erhalten. Architekt Wof Prix (Mitbegründer von Coop Himmelb(l)au) stellt demgegenüber, dass diese Hallenseite nicht Original, sondern in Teilen rekonstruiert und somit verzichtbar sei. Sollten sich die Planer durchsetzen, würde ein deutlich geringerer Anteil der Fassade erhalten bleiben als ursprünglich geplant, schreibt die FAZ.
    Naja, warten wir mal ab ....

  • Der Tenor des besagten FAZ-Artikels ist schon ziemlich kritisch. Und das mit vollem Recht, wie ich finde. Denn nach Vorstellung von Prix soll noch mehr zerstört werden, als nach dem letzten Stand der Planung ohnehin vorgesehen. Dagegen wandte sich die Stadtverordnete der Grünen.


    Prix sagte bei der Bürgeranhörung, dass die Großmarkthalle "nicht zu halten sei". (Warum auch immer.) Sie sei ein "unwirtlicher Raum". Anzustreben sei kein Kompromiss (gemeint ist: ein Kompromiss mit dem Denkmalschutz), sondern eine Lösung.


    Besonders den letzten Satz muss man sich auf der Zunge zergehen lassen! Dieser Schlag von Architekten, zu dem auch Prix zählt, vermag ein derartiges Denkmal leider nicht im Geringsten zu respektieren. Sondern scheint alles daranzusetzen, es zu zerstören, wenigstens möglichst stark zu verstümmeln.

  • Stimmt, den Kasten hatte ich gar nicht gesehen.


    Die Nordseite des Projekts entwickelt sich zunehmend zur "Kehrseite der Medallie". Die breite Front bei verkürzter Höhe des Hochhauses an sich ist schon wenig attraktiv. Mit der breiten Front der Großmarkthalle und durch die Tatsache, daß man sich dies in der Regel nicht aus der hier gewählten Vogelperspektive sondern von der Strassenebene anschauen muß, wird sich dieser Eindruck nur noch verstärken. Ob der besagte "Schnitt", speziell in dieser Ausführung, hierbei Abhilfe schafft, ist schwer zu bezweifeln, und aus vielerlei anderen Gründen abzulehnen. Mir persönlich gefällt diese Lösung auch ganz und gar nicht. Die Kosten könnte man sich wirklich sparen, jedoch nicht an der Höhe.

  • Also die Innenansicht des Atriums finde ich ja ganz nett, allerdings haben sich da wohl diejenigen die die Visulisierung erstellt haben leicht mit der Höhe vertan. Sieht ja eher nach einem Atrium in 200m aus...


    Hier Verweise zu 2 interessanten Artikeln:


    http://www.rhein-main.net/sixc…2_news_article&id=3012706


    Hauptsächlich geht es darum ob die Belastung für das Ostend Verkehrstechnisch steigen wird wegen dem Neubau.
    Nebenbei wird erwähnt dass es wohl Bairecht bis 200 m gibt, momentan aber nur 176-177m gebaut werden soll.
    PK: Wer weiss, bis es denn endlich in 1 1/2 Jahren losgeht kann sich da auch noch etwas ändern...
    Es soll nun auch eine Mainpromenade mit Fahrradweg entstehen.:daumen:


    Der 2. Artikel in der Frankfurter Rundschau, http://www.frankfurter-rundsch…/frankfurt/?em_cnt=904118 , Denkmalschützer schlagen Alarm.


    Momentan wird diskutiert die Flügelbauten an den beiden Hallenenden abzureissen, da sie eigentlich verzichtbar wären, so die Planer.
    Bzgl. der Fassade lässt die EZB noch keine abschliessende Aussage verlautbaren (immerhin: Die Äußerungen von Architekt Prix seien "überholt"), man arbeite mit allen relevanten Stellen zusammen.

  • Heute ist wieder ein Artikel zum Bau der EZB in der FR


    Kernaussage: Es sei schon lange bekannt, dass die Flügelbauten abgerissen würden. Zudem wären sie ein Sicherheitsrisiko (zu nah an der Straße wg. Autobomben) und es würde die EZB Geld kosten sie zu sanieren. Außerdem brauche sie die EZB einfach nicht.


    Das hätte sich die EZB dann aber auch früher überlegen können. Und wenn sie die Flügelbauten nicht braucht (also einfach leer stehen lassen könnte) dann wundert es mich doch sehr, dass sie ein Risiko sind. Zu den Kosten kann ich nur sagen, Pech gehabt, das war wohl von Anfang an klar.


    Zur Fassade gibts noch nicht konkretes, da ist von Vollverglasung bis Teilverglasung alles drin.


    So langsam bekomme ich das Gefühl, dass der EZB Umzug doch nicht so doll ist. Die hätten dann auch lieber in der Innenstadt bleiben können, anstatt die Großmarkthalle zu zerstören. Hoffentlich wird die Stadt von der LAndesregierung aufgehalten (aber da habe ich wenig Hoffnung).

  • Schau schau, die EZB will sich eine klassische Ritterburg bauen, mit Turm und Graben! Vielleicht verlangen die demnächst auch noch Wegezoll auf der Sonnemannstrasse, dann hätte ich allerdings an deren Stelle auch Angst vor Autobomben. :lach:


    Nicht auszudenken, wie sich ein Burggraben in der Innenstadt gemacht hätte. :nono:


    Gar schön überzogen, diese Sicherheitsargumentation. Allerdings ist ein Graben besser als eine 10 Meter hohe und dicke Betonschutzmauer mit Stacheldraht und Knastatmosphäre.

  • Noch etwas Bildmaterial, ergänzend verweise ich auf den Thread Großmarkthalle im Wandel.


    Die Pfeile weisen zu den L-förmigen dreigeschossigen Anbauten. (Unter anderem) auf der blau markierten Fläche wurden inzwischen alle Bauten abgebrochen, v. a. die sogenannte Exporthalle und die überdachten Gleisanlagen. Da die einst an die Großmarkthalle angebaute Gleisüberdachung jetzt weg ist, entfällt in der Tat die "Rahmungsfunktion" der Anbauten.



    Hier ist der westliche Anbau recht gut erkennbar:


  • Wenn man sich die letzten Modelle/Renderings anschaut, selbst die der ersten Phase, dann hätte man auch schon früher drauf kommen können, daß die Anbauten keine Rolle bei den Planungen spielten und zur Disposition standen. Erstaunlich, daß man da nicht früher nachgehakt hat.
    Für einen "Burggraben" wird es tatsächlich etwas eng zu den Gleisen hin, aber die Autobombenargumentation ist an dieser Stelle einfach nur Schwachsinn. Da müßte man schon eine Rampe auf dem Honselldreieck aufbauen und mit viel Anlauf eine Evel-Knevel-Nummer starten. Man könnte sogar von einer abschirmenden Wirkung der Anbauten gegen solche Anschläge reden, man kann sie ja als Putzkammer nutzen.
    Ob man auf die Anbauten aus ästhetischen Gründen verzichten könnte, kann ich für mich noch nicht sagen, tendenziell eher nicht, jedenfalls ist es eine schwierige Frage hinsichtlich des Denkmalschutzes.

  • Auch auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen, aber wenn es nur um diese kleinen Anbauten geht, bin ich auch dafür, diese abzureissen. Dass man das selbstverständlich nicht mit den Kopfbauten machen darf, ist klar. Da aber die Halle sowieso rundum "erneuert" wird (durch die Glasfassade und den Eingangsbereich-Überdachungs-Dolch) kann man aus ästhetischen Gründen meiner Meinung nach gut auf die L-Anbauten verzichten. Besser die EZB steckt das Geld in eine schöne Restauration der Kopfbauten.

  • Ohne die Kopfbauten würde von der Großmarkthalle sogut wie gar nichts übrigbleiben wenn man auch noch eine Glasfassade anbringt. Das wär wohl von anfang an nicht durchgegangen. Ob die Anbauten jetzt unbedingt stehen bleiben müssen oder verzichtbar sind, darüber hab ich mir noch kein Urteil gebildet.
    Aber eines zeigt sich am Beispiel der Großmarkthalle ganz deutlich: die Denkmalpfleger sind mit ihrer kategorischen Ablehnung von Rekonstruktion völlig auf dem Holzweg.
    Es ist ja der rekonstruierte Teil, der durch diesen Querbau so völlig entstellt werden soll. Nur weil es eine Rekonstruktion ist (ist dieser Teil des Gebäudes deshalb also weniger erhaltenswert???) haben die Denkmalpfleger da nichts gegen einzuwenden, lassen aber den Charakter des Denkmals Großmarkthalle damit unwiederbringlich zerstören.

  • Ja, das ist auch aus meiner Sicht eine eigenartige Auffassung der Behörde. Zumal man an sich von - zeitnaher! - Instandsetzung der durch Bomben lediglich teilzerstörten Halle sprechen müsste, nicht von Rekonstruktion (im hier vorherrschenden Sinn).


    Das ist als ob ein Kotflügel eines Autos schon einmal beschädigt, dann aber fachgerecht repariert wurde. Nach Auffassung der Behörde darf man an diesen Kotflügel ohne weiteres nochmals dagegenfahren und das Auto dadurch erneut teilweise zerstören. Sofern an dessen Stelle dann eine pinkfarbene Heckklappe gesetzt wird - das ist ja das, was Freund Prix so in etwa vorhat.

  • Schöner als Schmittchen hätte ich es nicht beschreiben können:master:


    Zugegeben, ich habe da was falsch verstanden mit den Kopfbauten. Aber gerade wenn es um die kleinen Anbauten geht, kann ich das Problem der EZB nicht nachvollziehen. Wenn der Raum schon nicht anderweitig genutzt werden soll, dann kann man die Anbauten auch genauso gut leerstehen lassen, zumindest den vom Main aus betrachtet rechten, der ja angeblich zu nah an der Straße ist.


    Aber setzen wir, ganz uneuropäisch, erst mal auf einen Sieg der Deutschen heute abend!:cheers: