Hochhausentwicklungsplan: Fortschreibung 2024

  • Hochhausentwicklungsplan: Fortschreibung / Weiterentwicklung

    Als Leitbild der Stadtgestaltung wurde 1998 wurde eine umfassende Rahmenplanung zur Fortentwicklung der Hochhauslandschaft entwickelt und parlamentarisch beschlossen. Grundüberlegung war ein "Pulkkonzept", wonach Hochhäuser in Gruppen zusammenstehen sollen, so dass andere Stadtteile von hoher Bebauung freigehalten werden können. Unter dem Titel "Frankfurt 2000" fertigte das Architekturbüro Jourdan & Müller PAS ein Konzept, das im September 1997 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Ausgewiesen sind darin 18 neue Hochhausstandorte in drei Verdichtungszonen.


    Erste Zone ist das Bankenviertel, in dem neue Türme bis zu einer Höhe von 228 Meter vorgesehen sind. Mit "Messe/Europaviertel" ist die zweite Zone betitelt, die das Gebiet des alten Hauptgüterbahnhofs und Bereiche nahe der Messe umfasst. Das höchste Gebäude ist hier der 369 Meter hohe Millennium Tower. Dritte Zone ist das "Parkviertel", das nach Realisierung des Projekts "Frankfurt 21" der Deutschen Bahn auf frei werdende Gleisflächen des Hauptbahnhofs errichtet werden sollte. Die Deutsche Bahn gab das Vorhaben aber 2002 aus finanziellen Gründen auf. Von 18 damals vorgeschlagenen Standorten wurden 16 durch nachfolgende Bebauungsplanverfahren gesichert. Bei zwei weiteren Arealen wurde die Entscheidung zurückgestellt.


    Im Dezember 2008 wurde im Stadtparlament eine erste Weiterentwicklung dieser Planung mit 23 neuen Hochhäusern ab 60 Metern Höhe an 16 Standorten beschlossen. Grundlage war ein Gutachten von Jourdan & Müller PAS. Auf eine unmittelbar folgende planungsrechtliche Sicherung wurde verzichtet, weswegen jeweils noch konkretisierende Bebauungsplanverfahren erforderlich sind.


    Zur Frankfurter Hochhaus-Rahmenplanung seit 1953 bietet Wikipedia eine gute Übersicht. In diesem Thread soll es um die aktuelle Hochhausentwicklungsplanung gehen. Also um den grundlegenden Plan aus dem Jahr 2008, um die Fortschreibung von 2008 und um künftige Weiterentwicklungen. Das ist der im Jahr 2016 aktuelle Stand (Klick lädt PDF):



    Grafik: Stadt Frankfurt am Main


    Stand: 21.03.2016 (Sch)

  • Der Hochhausentwicklungsplan der Stadt soll fünf Jahre nach seiner Verabschiedung überarbeitet werden. Planungsdezernent Edwin Schwarz (CDU) kündigte an, demnächst ein Architekturbüro damit zu beauftragen. Es seien allerdings nur wenige neue Hochhaus-Standort vorgesehen. Vielmehr müsse der von Professor Jochem Jourdan 1998 erstellte Plan aktualisiert und den neuen Gegebenheiten angepasst werden. So sind allein sechs Standorte für Türme weggefallen, weil der Hauptbahnhof vorerst nicht wie geplant in einen Tunnel verlegt wird. Von den übrigen Projekten aus dem Entwicklungsplan ist noch kein einziges in Angriff genommen worden. Dazu zählen die beiden Türme des Urban Entertainment Centers oder die Projekte von Deutscher Bank und Frankfurter Sparkasse im Bankenviertel.


    Andererseits hat die Stadt Hochhäuser genehmigt, die in dem Konzept nicht enthalten waren. Dazu zählt insbesondere der geplante Neubau der Europäischen Zentralbank (EZB) im Ostend, aber auch der Turm auf dem ehemaligen Zürich-Gelände an der Alten Oper, der deutlich höher wird als vorgesehen. Nicht in dem Jourdan-Plan aufgeführt sind auch die beiden Türme auf dem ehemaligen Telekom-Gelände an der Zeil. Sie gelten als städtebaulicher Sündenfall, weil in der Innenstadt keine Hochhäuser zugelassen werden sollten. Doch ohne sie könnte das Thurn-und-Taxis-Palais nicht rekonstruiert werden.


    Künftig will Schwarz das Streben nach Höhe in der engeren Innenstadt stärker begrenzen. «Ich will keine Türme neben dem Dom.»
    ...




    Eine Ausweitung des Hochhausbaus entlang der Hanauer Landstraße nach Osten hält Schwarz nicht für sinnvoll. Keine Chance sieht er für ein Hochhaus auf dem Allianz-Gelände am Kettenhofweg, auf das die Versicherung immer noch hofft. «Dadurch würde der Opernplatz komplett verschattet», meint Schwarz.


    ...


    Ganzer Artikel:
    http://www.rhein-main.net/sixc…2_news_article&id=1812445


    Braucht Frankfurt einen neuen Rahmenplan?

  • Was für ein Streben nach Höhe meine Herr Schwarz? Ich nehme mal an, dass wir alle froh sein können, dass zukünftig überhaupt jemand plant in Frankfurt etwas zu bauen... somit wird er also auch nicht viel "begrenzen" müssen.

  • Hochhausrahmenplan

    also ich weiß nicht was ihr habt. Dass man keine Türme in der Innenstadt will finde ich verständlich und völlig in Ordnung !! Die Marieninsel darf meinetwegen 500 Meter hoch sein aber hinterm Samstagsberg, neben dem Dom oder an der Paulskirche will ICH auch keine Hochhäuser...


    ...interessant wäre höchtstens die Konstablerwache, da war ja hier neulich was in der Diskussion...also dieses Bienenkorbhaus oder wie das heißt sollte umgehenst saniert / aufgestockt werden, das ist echt ein Graus

  • doch noch mehr hochhäuser im ostend?



    Planungsdezernent will weitere Hochhäuser


    SPD, Grüne und Stadtteilpolitiker protestieren / CDU-Mann Edwin Schwarz steht kurz vor Wiederwahl in Frankfurt


    Planungsdezernent Edwin Schwarz (CDU) will in seiner zweiten Amtszeit neue Hochhäuser in Frankfurt zulassen. Er nennt den Danziger Platz im Ostend und die Mainzer Landstraße als neue Standorte. Dagegen erhebt sich Protest bei SPD und Grünen und im Stadtteil.


    VON CLAUS-JÜRGEN GÖPFERT, CLAUDIA MICHELS UND BORIS SCHLEPPER


    (...)


    EZB-Türme sollen Solitäre bleiben



    Auch der Vorstoß des Planungsdezernenten für neue Hochhäuser am Danziger Platz und an der Mainzer Landstraße erntet in ersten Reaktionen klaren Widerspruch. (...)


    "Danziger Platz als Entree"


    Am Danziger Platz will das Unternehmen "First Rail" in diesem Jahr das leere Ostbahnhofsgebäude abbrechen lassen und bis 2009 dort neu bauen - möglicherweise ein Hotel mit Läden. Laut Geschäftsführer Harald Polster ist daran gedacht, noch mehr Grund und Boden zu kaufen. Eine "Projektgesellschaft Danziger Platz" solle das Vorhaben vorantreiben, zu dem auch die "Gestaltung des Platzes als Entree" gehöre.


    (...)


    Der Grüne Stadtverordnete Stefan Majer lehnt es grundsätzlich ab, sich in der Stadtentwicklung "an dem Spiel ,Daumen hoch, Daumen runter' zu beteiligen". Investoren hätten "immer gern Einzel-Entscheidungen", am Ende stehe dann "Hochhaus-Wildwuchs".



    aus http://www.fr-aktuell.de/resso…5088acd832daa7&cnt=622318






    endlich: eine der schlimmsten ecken frankfurts wird neubebaut!


    zusammen mit dem stadtwerk könnte der ostbahnhof zum würdigen entree ins ostend werden

  • Das gibt es bei mir zwar nicht oft, aber hier bin ich der gleichen Meinung wie der Grüne: Nicht bei jedem Investor, der irgend wo in Ffm ein Grundstück hat, sollte darüber nachgedacht werden, ihm zu erlauben ein Hochhaus zu bauen.


    Im Ostend sollte die EZB das einzige HH bleiben ( das ist eigentlich auch schon eines zu viel an der Stelle ), gegen eine neue Flachbebauung ist nichts einzuwenden. Insgesamt ist mir die Streuung in Ffm eh schon viel zu groß, die ganzen Solitäre wie z.B. Hochhaus am Nibelungenplatz, Henninger Turm, Holiday Inn usw. gehörten normalerweise gebündelt ins Banken- oder Messeviertel. So sollte man sich bei künftige Neubauten wirklich ziemlich stark nach dem alten Rahmenplan richten, wenn es darüber hinaus neue Standorte geben sollte, dann sehe ich die auch am ehesten an der Mainzer Landstraße gegenüber der bestehenden Türme oder im Bahnhofsviertel, wobei zweites eher ein Wunschtraum zur Verdichtung der Skyline meinerseits ist.

  • stimmt, eine streuung von hochhäuser in der ganzen stadt bringt überhapt nichts. aber direkt neben dem ostbahnhof wird bald sowieso ein kleines hotelhochhaus entstehen (höchstens 70m hoch, im stadtwerk), da kann am danziger platz genauso eins entstehen - immerhin steht dort schon ein hochhaus (telekomhochhaus). mir würde nicht gefalllen, wenn plötzlich jemand einen 150m turm am ostbahnhof hinstellen würde, aber ein 60-70m türmchen würde a) nicht in der skyline auffallen und b) auch kaum etwas verschatten. ich glaube eh nicht, dass dort höhere gebäude zugelassen würden. es war aber abzusehen, dass das ostend auch für hochhäuser interessant wird - zumindest kleine hochhäuser...

  • Ein wirklich großes Hochhaus wäre im Ostend eher "Verschwendung" - EZB reicht aus. Viel wichtiger fände ich z.B. ein großes Projekt auf dem Degussa-Gelände (200+) - nur Wunschdenken.

  • wäre das Ostend nicht auch was für 60 m-90m Wohnhochhäuser mit Skyline-Blick für den EZB-Bänker? generell stimme ich aber zu, ich bin gegen eine weitere Streuung. Dazu gehören ja leider nicht nur Holiday Inn oder Nibelungenplatz sondern auch das Wohn-HH Röderbergweg oder das Schwesterhochhaus.... :nono:

  • also das Schwesternhochhaus ist eine Zumutung. Sollte das nicht abgerissen oder rückgebaut werden?
    Einen weiteren entfernten Hochhaus-Cluster braucht Frankfurt nicht, und die EZB wirkt auch viel besser, wenn sie alleine steht. Gegen kleinere Wohntürme ist natürlich nichts einzuwenden.
    Der perfekte Standort für einen wirklich großen Wolkenkratzer wäre meiner Meinung nach die Marieninsel, weil der dann von allen Seiten von weiteren richtig hohen Türmen umgeben wäre. Dann noch MAX, der sich sehr gut machen würde, wenn er etwas höher als die Commerzbank ausfiele, und dann eine Entwicklung entlang der Mainzer Landstraße auf der anderen Seite... :cool:
    Bin gespannt wann es soweit sein wird! In der Zeit hat Dubai 500 Monster-Wolkenkratzer gebaut.

  • Wieso sind alle gegen eine weitere Streuung? Wegen dem Aussehen der Skyline von außen? Das ist ein Gestaltungskriterium für geplante Bürodistrikte wie La Defense oder Canary Warf.
    Bei der gewachsenen Skyline in Frankfurt finde ich es gerade beeindruckend, dass ich, wenn ich vom Hauptbahnhof auf den Vorplatz trete nördlich Messeturm und Westendsrt.1 sehe, im Süden den Westhafentower und die Front des Bankenviertels vor mir. Erst dadurch ergibt sich das Gefühl "mitten" in der Großstadt zu sein. Wenn man an der Konstabler Wache steht und Richtung Bankenviertel blickt, hat man das Gefühl schon fast wieder aus der Innenstadt draußen zu sein, obwohl dieser Bereich eigentlich das Zentrum der alten Innenstadt bildet.
    Vom Bahnhof Frankfurt Süd ist der Henninger Turm ein wichtiger Blickfang. Diese gestreuten Hochhäuser erweitern die Innenstadt optisch und lassen Frankfurt grösser und lebendiger erscheinen. man hat durch die Rundumbesetzung mit kleinen Clustern immer so ein "mittendrin Gefühl"
    Auch das Hochhaus am Nibelungenhaus ist immens wichtig für die ganze Ecke dort.
    Frankfurt hat eine sehr kompakte und sehr urbane Innenstadt und imo ist das Bankenviertel fürs erste dicht genug um eine beeindruckende Wirkung zu enfalten. Aber gerade diese Konzentration von Hochhäusern führt auch dazu, dass man, wenn man von der Hauptwache Richtung Konstabler Wache läuft, das Gefühl hat irgendwo in die Pampa zu laufen. Die EZB wird hier Wunder wirken. Und ein Hochhauscluster, am besten am Osthafen, nach Rotterdamer Vorbild z.B. würde den als Innenstadt wahrgenommenen Bereich schlagartig vergrößern.
    Ich bin nicht dafür ads differentzierte Stadtbild mit Hochhäusern zu zerstören. Ganz im Gegenteil muss es auch hochhausfreie Flächen geben. Aber Die Hochhäuser sollten Städtebauliche Bezugspunkte sein, die Großstädtische Einrichtungen, Attraktionen, Verkehrsachsen oder ähnliches markieren (ausgenommen historische Bereiche).
    Beste Beispiele sind wirklich Henninger Turm bzw. Holiday Inn, Nibelungenplatz, aber auch das ganze Messecluster. Imo zieht z.B. gerade das Marriot den Innenstadt Bereich bis zum Palmengarten, allein durch die Wirkung als HH.

  • Ich stimme mik hier absolut zu.
    Erst eine gewisse Anzahl Hochhäuser außerhalb der vorhandenen Hochhausverdichtungen (welche dann allerdings eine relativ höhere architektonische Qualität aufweisen müssen) machen ein Stadtbild für mich geschlossen. Ein großer Cluster in der Stadtmitte mit -überspitzt formuliert - umgebenden "Dörfern" erzeugt in mir ebendiesen Eindruck des "in die Pampa laufens", sobald man sich von ihm entfernt und neigt darüberhinaus viel eher dazu nach Ladenschluss auszusterben. Die Hochbauten bleiben in diesen Akkumulationen viel eher Fremdkörper, als wenn sie - optisch überzeugend - in vorhandene städtische Geschäfts- und vor allem Wohnviertel integriert werden.

  • Für mich ist es eher umgekehrt, ich bevorzuge einen Stadtkern als Bezugspunkt, der eine Hochhausverdichtung aufweist, eine weithin sichtbare Aussage, dass hier "die Post abgeht". Weiter draußen in den Wohngebieten plötzlich einen Büroturm reinzupflanzen, das würde für mich wie ein Fremdkörper wirken. Außerdem sehen Hochhäuser am Stadtrand schon etwas komisch aus, wenn gleich ein paar Meter weiter Feld und Flur beginnen.
    Inwieweit das jetzt auf's Ostend zutrifft weiß ich nicht, so oft bin ich auch wieder nicht in Frankfurt.


    Wenn etwas Hohes alleine dasteht, muss es schon was Besonderes sein, Beispiel Paris. Den Montparnasse finde ich an dieser Stelle total fehlplaziert, weil langweilig und ohne Bezug zur umgebenden historischen Bausubstanz. Nach La Defense würde eher gut passen, da fällt's nicht auf, wenn es ein langweiliger Klotz ist, dann zählt die Masse.

  • also im ostend kann man ruhig von einer erweiterten innenstadt sprechen - ein paar kleinere türme werden da nicht fehl am platze sein - es gibt ja bereits schon ein paar. ich bin auch der meinung, dass man nicht überall bürotürme bauen muss, aber das ostend wäre nicht schlecht für wohntürme - oder hoteltürme, wie im stadtwerk geplant

  • Miguel:
    Ich habe auch nichts gegen Hochhausansammlungen, nur sollte man (auch in Frankfurt) etwas mehr für deren Belebung tun; sonst bleibt die Aussage des "Die-Post-Abgehens" ohne Gehalt.
    Direkt am Ortsrand oder mitten auf dem Acker stehende Hochhäuser sind der schlimmste anzunehmende Fall - natürlich sollte ein entsprechend großer Hochbau auch einigermaßen umbaut dastehen. Dass an ein Hochhaus, das z.B. inmitten eines Gründerzeitviertels steht, höhere Anforderungen betreffs der Optik gestellt werden sollten, schrieb ich ja bereits.
    Das "Bürocenter am Nibelungenplatz" (?) zum Beispiel wirkt in meinen Augen gar nicht deplatziert.

  • Nach einer Meldung in der heutigen Print-FR soll der Hochhaus-Rahmenplan von 1998 noch im Jahr 2005 fortgeschrieben werden. Jochem Jourdan wurde bereits damit beauftragt.


    Dabei ginge es nicht nur um Standorte für neue Bürotürme, unter anderem auf dem Dugussa-Gelände. Auch Wohn-Hochhäuser "in zentralen Lagen" sollen vorgesehen werden.

  • Exklusive Wohn-Hochhäuser (keine Wohnsilos) sind genau das Richtige - die Innenstadt wird belebt, mehr gutverdienende Steuerzahler für Frankfurt und nicht zuletzt wird die Skyline vedichtet! Ich hoffe das solche Projekte kommen und auch vom Markt angenommen werden.

  • Das klingt viel versprechend. Sanfte Urbanisierungsansätze oder doch schon ein wichtiger Schritt zurük zur urbanen Stadt?
    Egal, denn es scheint endlich wieder in die richtige Richtung zu laufen, hoffen wir das wir nicht enttäuscht werden :master:

  • Sehr schön, vielleicht wird nun auch das Allianz Hochhaus mit einer grösseren Höhe eingefasst.
    Weiss jemand oder vermutet jemand wie Jourdan zu einem Hochhaus oder mehreren auf dem Degussa Gelände steht?


    Wo könnten Eurer Meinung nach Standorte für Wohnhochhäuser in der Innenstadt sein?

  • eigentlich könnten fast überall Hochhäuser stehen, bzw. es gibt ja genug schandflecke in der City die längst weg sollten. Vielleicht ist ja der eine oder andere dabei. Nicht zu vergessen ist das alte Polizeipräsidium nahe der Messe oder rings um den Hauptbahnhof. Bestimmt gibt es auch nloch Flecken rund um die IG Metall Zentrale zur verdichtung.