^Mike Josef ist auch für ergebnisorientierte Politik, er will halt andere Ergebnisse. Ansonsten würde ich erst mal abwarten, was der HHRP am Ende wirklich enthält. Eigentlich wissen wir noch gar nichts genaues. Ich darf daran erinnern, dass der Magistrat Studien zur Bedarfsprognose für Art und Größenordnung von Büroflächen und den Hotelsektor vergeben hatte, welche im HHRP berücksichtigt werden sollen.
Hochhausentwicklungsplan: Fortschreibung 2024
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Wenn Josef Ergebnisse will, dann soll er dafür sorgen, dass es welche gibt. Und zwar dann, wenn sie gebraucht werden: Sehr schnell! Genug abgewartet, genug hingenommen, dass man nichts weiß (weil es keine offiziellen Informationen zum Prozess gibt). Für das Einholen von Studien, man kann sich denken, wie die beauftragten Institute politisch orientiert sind, war vier Jahre lang Zeit. Mehr als genug, für alles, einschließlich Visionen zu kollektivistisch verfassten Wohnprojekten in energieautarken Holzhochhäusern.
Im Fußball hätte sich längst ein griffiger Titel für den Planungsdezernenten gefunden: "Mikey Josef - Chancentod".
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Ich bin auch fest überzeugt davon, dass Wohntürme eine von vielen Lösungen für die Wohnungsknappheit sind. Günstige Mieten werden auch im Bestand verteidigt. Ich will mir nicht vorstellen was passiert, wenn eine wohlhabende Käuferschicht die in Projekte wie FOUR (wo angeblich hauptsächlich Kunden aus dem Rhein-Main-Gebiet Wohnungen reserviert haben), Eden, Grandtower, Henninger Turm, usw) investiert bzw. dort einzieht sich plötzlich ausschließlich auf Bestand und "normalen" Geschosswohnungsbau interessiert. Das würde die Preise in Zentrums nahen Stadtteilen nochmal ordentlich anfeuern.
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Sehr gut finde ich die Überlegung, neue HH-Standorte rund um den Ostbahnhof auszuweisen. Auf diese Weise wird das (Innen-)Stadtbild insgesamt grösser, interessanter und weitläufiger werden (von nah wie fern).
Auch der Bereich am Messegelände verträgt mMn noch deutlich mehr an Baumasse und Verdichtung als bislang dort besteht. Hier könnten und sollten (!) Überlegungen zum neuen HHRP bitte auch direkt schon in die Planung zum PP-Gelände einfliessen: Bitte nicht zu sparsam mit neuer Bausubstanz auf dem PP-Gelände sein ! Eine Art „FOUR“ auf diesem Gelände fände ich durchaus vertretbar.
Was machen im Rahmen der Suche nach neuen Büro-Standorten die Überlegungen zur „Bürostadt Niederrad“ ?. Im Rahmen der angekündigten „Städtebau-Debatte“ wurde die Bürostadt von Herrn Hunscher explizit als möglicher „Alternativ Standort“ auch für neue Büroprojekte genannt. Dort wären mMn mehre kleinere Büro-Hochhäuser (ca 120 Meter Höhe) durchaus darstellbar und verträglich.
Im Bereich „Taunusanlage“ sollte (bis auf das Grundstück von Oper/Schauspiel, welches die Stadt für ein ganz woanders neu zu bauendes Kulturbauwerk optimal versilbern sollte) im Idealfall gar nichts Neues mehr entstehen. Dieses Gebiet ist mit Bausubstanz schon jetzt komplett voll und wird durch „FOUR“ nochmals ganz massiv zusätzlich belastet.
Die Kritik gegenüber „Wohntürmen“ ist einfach falsch und wird mMn wohl sehr ideologisch betrieben. Rein numerisch betrachtet, mögen diese Projekte in der Tat keinen grossen Beitrag zur Wohnungsversorgung leisten. Diese Sichtweise verkennt indes, dass gerade diese Projekte ein enorm hohes Maß an Kaufkraft abschöpfen; eine Kaufkraft, die sich ohne das Wohnturm-Angebot dann eben ungebremst in den bestehenden Innenstadtquartieren ihre Objekte suchen würde - natürlich zum spürbaren Nachteil der dort lebenden Bevölkerung. Zwar gibt es mittlerweile ein „Umwandlungs-Verbot“ für bestehende MFHs. Aber das ist auch nur ein zahnloser Tiger, denn z.B. zeitlich bis zu 10 Jahre nach Erwerb der Liegenschaft begrenzt (es gibt weitere Ausnahmen – würde hier jetzt zu weit führen). Ich hoffe sehr, dass man die Kritik bzgl. der „Wohntürme“ überdenkt und auch in Zukunft dasjenige Maß an Projekten zulässt, was der Markt abfragt.
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Ich sehe im Bereich der Taunusanlage noch einige HH-Standorte. Angefangen bei Bundesbank, Sparkasse, DVAG sowie vereinzelte Standorte im Bahnhofviertel. Die Masse und Dichte ist ja, was diese Lage unter anderem so spannend macht.
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Hallo Urban, Danke. Toll wäre es Du könntest bitte die angesprochenen Fakten des HHRP im Podcast zusammenfassen. Ich habe keine Lust dem Josef komplett zuhören zu müssen.
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Hallo Adama, der (oder: das?) Podcast blendet auf der timeline einen Text mit den Überschriften des in der jeweiligen Minute besprochenen ein (gut gemacht!); dui könntest also mit Maus entlang fahren und nur den Teil hören, dessen Inhalt dich interessiert. Der HHRP wird von Min. ca. 13:25 bis 14:55 besprochen. Im Grunde bekärftigt er nur Bekanntes:
- Clusterbildung (heißt auch Ausbau von Clustern), wegen Stadtbildprägung und Akzeptanz
- wahrscheinlich keine vorgegebenen Höhen, sondern "von - bis"-Ausweisungen
- mehr Vorgaben für die Sockelbereiche (Nutzungsmix usw.)
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Na, zur Abwechselung mal was Vernünftiges, wenn gleich auch nichts wirklich Neues. Die Fixierung auf feste Höhen - von denen dann häufig sowieso nach oben oder auch unten abgewichen wird - habe ich nie verstanden. Ich hoffe nur, die Maximalhöhe wird nicht zu niedrig.
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Hochhausrahmenplan wird ausgeschrieben
Heute hat das Stadtplanungsamt unter dem Titel "Hochhausentwicklungsplan 2021" die Fortschreibung des HHRP ausgeschrieben.
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Gegenstand des Verfahrens ist die Entwicklung eines Leitbildes für eine mögliche künftige Hochhausentwicklung in den Untersuchungsbereichen "zentraler Hochhausbereich/ Bankenviertel" und "Ostend". Das Leitbild wird der Nukleus des künftigen Hochhausentwicklungsplans sein. Ziel dieser Bearbeitungsphase ist, dem Auftraggeber Vorschläge an die Hand zu geben, die es ihm ermöglichen, eine Entscheidung über die optimale Lösung der Aufgabe zu treffen. Diese Entscheidung kann sowohl zugunsten eines einzigen Gesamtkonzeptes als auch zweier Teilkonzepte, deren Stärken in Lösungen für jeweils eines der beiden Untersuchungsgebiete liegen, fallen.
Die hier ausgeschriebenen Leistungen sollen an zwei Auftragnehmer gleichermaßen vergeben werden, die im Rahmen eines kooperativen Prozesses, im Austausch mit der Fachverwaltung, unterschiedliche Lösungsansätze entwickeln sollen. Hierbei handelt es sich um gleichwertige Aufträge.
Bearbeitungszeitraum:
10/2020- 04/2021
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Anlass des Projektes ist die Fortschreibung des Hochhausentwicklungsplans (HEP) 2008. Der Auftrag hierzu ergibt sich aus dem Koalitionsvertrag zwischen CDU+SPD+DIE GRÜNEN für die Legislaturperiode 2016-2021. Die Hochhausplanung in Frankfurt erfolgte innerhalb einer recht kurzen Zeitspanne, die im Wesentlichen erst nach dem 2. Weltkrieg begann. Die Integration von Hochpunkten wurde städtebaulich und planungspolitisch bewusst gestaltet. Die wachsende Zahl der Hochhäuser wurde schnell zu einem authentischen Teil des Stadtbildes, wobei die stb. Leitbilder, die die einzelnen Etappen markieren, noch heute ablesbar sind. Dem anfänglichen Ansatz, Hochhäuser wie Stadttore auf dem historischen Stadtgrundriss anzuordnen, folgten verschiedene lineare Achsenkonzepte von Albert Speer. Mit der Studie zum HEP des Büros Jourdan & Müller aus dem Jahr 1998, die im Jahr 2000 als HEP beschlossen wurde, konnten die bisherigen Erfahrungen und künftigen Planungsperspektiven zusammenführt werden. Der HEP 2008 (Büro Jourdan & Müller) schreibt das räumliche Konzept des Rahmenplans von 2000 erstmals bewusst fort. Zentraler Verdichtungsraum und damit entscheidender Hochhausstandort in Frankfurt ist das Bankenviertel mit seinen umgebenden Hauptverkehrsadern.
Dieses innerstädtische Hochhauscluster prägt die Skyline und das westliche Mainuferpanorama, in klarer Unterscheidung zwischen horizontaler Stadt und vertikalen Hochhauselementen. Hier gilt es ein zukunftsfähiges Leitbild aufzustellen und neue Hochhausstandorte zu prüfen, um damit die städtebauliche Struktur der Stadt in Hinblick sowohl auf teilräumliche als auch auf gesamtstädtische Aspekte behutsam und sozialverträglich weiterzuentwickeln. Zudem soll im Untersuchungsgebiet Ostend (Danziger Platz mit EZB und Osthafen Entrée) die visuelle Verträglichkeit von bereits geplanten Hochhausprojekten und möglichen zukünftigen Höhenentwicklungen in Bezug auf den Stadtteil und das Erscheinungsbild der Gesamtstadt untersucht werden. Aufgabe der Planung ist es, die Prüfung stadtbildrelevanter Auswirkungen von Hochhausprojekten zu fokussieren und ggf. neue Hochhausstandorte zu definieren, um damit eine konzeptionell begründete stadtplanerische Entwicklung zu gewährleisten. Die Höhenentwicklung soll dabei, abgesehen von der Europäischen Zentralbank, deutlich unter der des Bankenviertels bleiben.
Leistungsumfang: (vgl. Anlage "Leistungsbild")
Die Bearbeitung umfasst eine städtebauliche Analyse der aktuellen Situation und der Entwicklung des Hochhausbaus in Frankfurt, die Überprüfung und Konzeption potentieller Hochhausstandorte in 2 Teilbereichen (ca. 84 ha) sowie die Zusammenführung der Ergebnisse in einem Masterplan. Bisherige
Leitlinienpläne sollen kritisch betrachtet werden. Bereits definierte Standortannahmen für neue Hochhäuser sollen überprüft und weiterentwickelt werden. Die Bearbeitung umfasst ein Kolloquium mit Ortsbegehung, bis zu 2 Zwischenpräsentationen und eine Abschlusspräsentation.
Die ausgeschriebenen Leistungen sollen von zwei Auftragnehmern parallel bearbeitet werden. Die Bearbeitung erfolgt im Dialog und ist nicht anonym. Die Stadt Frankfurt möchte im Rahmen der geplanten Zwischenpräsentationen die Arbeitsschritte besprechen und mit den Auftragnehmern gemeinsam weiterentwickeln. Nach Abschluss der Bearbeitung ist vorgesehen, den HEP als Gesamtwerk zu erstellen, das über das stb. Leitbild hinaus auch die Betrachtung komplementärer Aspekte wie z.B. Belange der Umwelt oder des Verkehrs umfasst. Die Stadt FFM behält sich vor, die finale Bearbeitung des HEP in eigener Zuständigkeit oder alternativ in Kooperation mit einem oder beiden Bearbeiter(n) des Prozesses vorzunehmen.
Die Definition des Bearbeitungszeitraums bis 4/2021 heißt, das Ergebnis wird nicht mehr vor der Kommunalwahl präsentiert; damit dürfte das Thema im Kommunalwahlkampf keine Rolle spielen.
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Danke für den Beitrag. In einer vollständigen Legislaturperiode hat es der SPD-Planungsdezernent demnach nicht vermocht, eine Fortschreibung der Rahmenplanung aus dem Jahr 2008 vorzulegen und abzuschließen. Dabei besteht eine entsprechende Verpflichtung, namentlich ein Auftrag zur Fortschreibung aus dem Koalitionsvertrag zwischen CDU, SPD und Grüne.
Seit Juli 2016 ist Mike Josef als Planungsdezernent im Amt. Anfang 2017 hat er schon einmal in Aussicht gestellt, was künftig nicht mehr möglich sein soll, nämlich Hochhäuser über 60 m außerhalb definierter Zonen. Die Fortschreibung wurde für 2018 in Aussicht gestellt (oben #417). Anfang jenes Jahres wurde dann verlautbart, es gäbe "keinen Grund zur Eile" und "keinen Grund zur Panik, es seien noch genügend Standorte vorhanden" (oben #433) ." Im Mai 2018 wurde ein neuer Hochhausrahmenplan für 2020 angekündigt, dies sogar bereits kombiniert mit einem Verspätungszuschlag bis 2021 (oben #440). Und nun, im August 2020, erfolgt erst die Ausschreibung. Was sich daraus ergibt, zu welchem Zeitpunkt auch immer, wird nicht mehr als ein Entwurf sein. Der Auftrag aus dem Koalitionsvertrag kann innerhalb der Wahlperiode nicht mehr erfüllt werden. Es dürfte eine Reihe von Gründen geben, dies schlicht und einfach Totalversagen zu nennen.
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Daher bleibt nur eines für den Planungsdezernenten: Sofortiger Rücktritt von allen Ämtern. Er hat komplett versagt. Und behindert somit das Vorankommen unserer Stadt.
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In diesem Artikel in der FAZ vom 30.09.2020, der sich eigentlich auf das Millenium Tower Areal bezieht, steht, dass für den neuen HRRP
"In drei Gebieten im Bankenviertel, am nordwestlichen Mainufer und im Ostend rund um die Europäische Zentralbank"
neue Grundstücke für Hochhäuser geprüft werden sollen.
Interessant finde ich das "nordwestliche Mainufer". Das klingt für mich wie das Areal zwischen UnionInvestment Turm und Westhafen.
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Beim nordwestlichen Mainufer könnte tatsächlich der Bereich zwischen UnionInvest und Westhafen gemeint sein. Viele in Frage kommende Grundstücke direkt am Ufer fallen mir nicht ein; eher in der zweiten Reihe im Bereich der Wilhelm-Leuschner-Straße (z.B. das angekündigte, aber nie gebaute Toyoko Inn). Dazu könnte ich mir noch das eine oder andere Grundstück vorstellen, wo die aktuelle Bebauung sicher einer neuen, höheren Bebauung weichen könnte.
Oder man greift den Diskussionen weit voraus und meint damit schon die immer wieder mal ins Gespräch gebrachte (Wohn-) Bebauung weiter westlich im Bereich - ich sage mal grob - zwischen Sommerhoff-Park und Alte Niederräder Brücke (S-Bahn).
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Nach dieser Visualierung geht jedenfalls die FAZ eher von einem Gebiet im nördlichen und östlichen Umfeld des Union Investment-Gebäudes aus.
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^ ... und im Artikel selbst steht präziser eingegrenzt: "zwischen Windmühlstraße und Hauptbahnhof".
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Ein weiterer Standort-Vorschlag meinerseits:
Der Bereich des Finanzamt / Arbeitsgericht und Sozialgericht südlich des Hbf. (d.h. nördlich Gutleutstrasse, östlich Hafenstrasse) könnte auch mit mehreren Hochhäusern überplant werden. Das Projekt könnte analog dem alten Polizeipräsidium laufen: Der historische Altbau entlang der Gutleutstrasse bleibt erhalten - der Rest kommt zugunsten von Hochhäusern weg bzw. wird an eine andere (dezentralere) Stelle im Stadtgebiet ausgelagert.
Mehr noch: In diesem Gebiet (v.a. dicht Hafenstrasse) könnte man sogar ein Revival des "Campanile" versuchen. Würde dort (ca. 200 Meter westlich des ursprünglichen Standortes) sehr gut hinpassen.
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In der Tat halte ich den Campanile-Entwurf auch für so gut das im Falle eines HH-Baues ernsthaft über die Wiederbelebung des Campanile-Entwurfes am ursprünglichen Standort beim Hbf. nachgedacht werden sollte. Denn dieser passt perfekt zum Hauptbahnhof und ist m.E. eine stimmige Ergänzung. Das Änderungen im Detail notwendig sind ist klar weil sich Vorschriften über die Jahrzehnte geändert haben. Es ist sehr bedauerlich das dieses Meisterstück nicht verwirklicht werden konnte. Zusammen mit dem Messeturm die modernen Gegenstücke der klassischen New Yorker HH-Architektur aus den 1930-igern. Aber die Realisierungschance sehe ich als sehr gering an, leider, leider.
Zum HH-Gebiet bei der EZB: Hoffentlich überzeugen die Büros nachdrücklich das Planungsamt das die 60-Meter-Höhenvorgabe im Ostend nicht sklavisch zu befolgen ist. Diese 'Höhenberuhigung' missfällt mir sehr! Das sich die Stadtentwicklung am Ostrand der Innenstadt komplett und völlig widerspruchsfrei dem ominösen "EZB-Höhen-Versprechen" unterordnen muss ist mir unverständlich. Schließlich sind beim Messecluster, entlang der Europaallee und CBD Staffelungen erwünscht. Und ausgerechnet im Ostend gilt das nicht?! Eine Staffelung zw. 50 und 100 m würden die Skyline beleben, beraubt der EZB nicht ihre Solitärwirkung und gereicht m.E. dem Ostend nicht zum Nachteil. -
Oh Gott, bitte nicht den Campanile! Zum Glück ist uns diese Gitterbox-Monströsität erspart geblieben. Lassen wir den Campanile einfach in Frieden ruhen. *schauder*