und der Flieger wird immer kleiner, weil einfach nicht genügend Bedarf ist.
Die konkrete Nachfrage nach einem Sitzplatz ergibt sich wohl aus der Kombination von Verbindung, Zeit, Abflugort und Preis. Der grundsätzlicher Gesamtbedarf der Verbindung läßt sich etwa durch Addition der die Verbindung - für Baden-Württemberger noch akzeptabel - bedienenden Flughäfen abschätzen. Also: Wieviele aus BaWü fliegen die Strecke ab Frankfurt, Zürich, München?
Der Bedarf scheint demnach nur anderweitig gedeckt zu werden. Jedoch ist es unlogisch, daß jemand aus der Region Stuttgart z.B. mehr Bedarf daran hat, ab Frankfurt nach Kopenhagen zu fliegen als ab Stuttgart (für Kurpfälzer mag das nicht gelten).
Mit zwei Landebahnen können in erster Linie mehr nachgefragte Slots/Uhrzeiten angeboten werden. Es geht nicht darum, auf zwei Bahnen von 6:00-22:00 nonstop Flieger abheben zu lassen. Diese wären dann in der Tat oft ziemlich leer (und würden daher de facto doch nicht abheben).
Dabei kann es durchaus sein, daß z.B. aufgrund veränderter Bevölkerungsstruktur, Reiseverhalten oder Handelsbeziehungen weniger BaWüer nach Kopenhagen fliegen. Da der internationale Flugverkehr als auch Bevölkerung und Wirtschaft in BaWü sowie die genannten benachbarten Flughäfen weiter wachsen, ist sehr stark anzunehmen, daß die relative Stagnation des Stuttgarter Flughafens eben doch mit seinem Angebot und indirekt seiner Infrastruktur zusammenhängt. Natürlich kann man es sich einfach und dem potentiellen Wutbürger genehm machen, indem man auf die Bedarfsdeckung durch eine Reihe etwa 200km entfernt liegender größerer Flughäfen verweist. Zeit- und Energieverbrauch spielen dabei offensichtlich keine Rolle.
Eine Landebahn ist aber kein AKW, stellt sich daher schon die Frage, ob man die damit zusammenhängenden Standortnachteile, Mindereinnahmen und ausgelassenen Chancen aus Bequemlichkeit dauerhaft tragen will?
Gerade Frankfurt, Zürich oder München scheinen mir nicht gerade Beispiele für niedergehende Städte ohne Lebensqualität