Hamburger Hafen [Ausbauprojekte und Planungen]

  • Interessant auch, dass die Südvariante einer HQS nun wieder auf die Agenda rückt.


    Das ist nicht neu. Die Suedvariante als Vorzugstrasse wurde in Abwaegung von Bund und Hamburg schon 2009 unter dem Schwarz-Gruenen Senat festgelegt. Die Nordtrasse als HQS ist seitdem nicht mehr aktuell. Die Nordtrassse als volle Autobahn auszufuhren war zu teuer - zumindest in einer Variante die das 'Sprung-Ueber-die-Elbe' Areal und den neuen staedtebaulichen Entwicklungsschwerpunkt Elbinsel nicht von der Innenstadt abgeschnitten haette. Hierfuer waeren sehr teure Tunnelbauten in Naehe der Veddel notwendig gewesen - nicht aus verkehrlichen, aber aus staedtebaulichen Gruenden.


    Bisher sah es ja so aus, dass die Köhlbrandbrücke an gleicher Stelle langfristig ersetzt werden solle, ich vermute dabei bleibt es?


    Ja. Beide Projekte langfristig stehen an - natuerlich unter Finanzierungsvorbehalt.


    a) Suederelbquerung bei Moorburg = 52m, Ausfuehrung als Autobahn - Realisierung ca 2016-2022


    b) Ersatz Koehlbrandbrucke bei Neuhof = ca 66m (16m mehr als die heutige Koehlbrandbrucke) Ausfuehrung als (Schnell-)Strasse - Realisierung ca 2025-2030. Hierbei handelt es sich um einen Ersatzbau, weil die Lebenszeit der 'alten', also heutigen, Bruecke noch maximal 25 Jahre betraegt.


    In der Vergangenheit wurde die südlichere Elbquerung jedoch immer als eine Variante der HQS angsehen


    Wieso in der Vergangenheit? Das ist immer nich der Fall. Nur die suedliche Variante ist die HQS. Siehe auch hier.

  • Aprospros Finanzierung....
    http://mobil.abendblatt.de/wir…am-Geld-zu-scheitern.html


    - Finanzierungslücke von 444 Millionen bis 2018!
    - 100 Millionen Euro will der Senat jährlich für den Hafen bereitstellen. Hinzu kommen 24 Millionen Euro vom Bund. Benötigt werden allein 2015 aber 207 Millionen Euro.
    - Die 124 Millionen Euro, die Bund und Land jährlich für den Hafen bereitstellen, decken gerade einmal die Kosten für Baggerarbeiten in der Elbe und Ersatzinvestitionen für Bahn, Straße und Brücken. Für den Ausbau und die Weiterentwicklung des Hafens bleibt dann nichts mehr übrig. Insgesamt rechnet die HPA bis 2020 mit einem Projektvolumen im Wert von 1,8 Milliarden Euro.
    -Das bedeutet, dass die Hafenwirtschaft Geld für den Hafenausbau bereitstellen soll. Doch die winkt ab: "Die Mieten und Pachten, die die Hafenunternehmen bezahlen, sind auskömmlich, um die hafenspezifische Infrastruktur zu erhalten", sagt der Präsident des Unternehmensverbands Hafen Hamburg, Gunther Bonz. Das große Defizit der HPA liege aber in der Erhaltung der allgemeinen Infrastruktur wie Brücken und Straßen. "Und das ist Aufgabe der öffentlichen Hand", sagt Bonz.

  • Das ist nicht neu. Die Suedvariante als Vorzugstrasse wurde in Abwaegung von Bund und Hamburg schon 2009 unter dem Schwarz-Gruenen Senat festgelegt. Die Nordtrasse als HQS ist seitdem nicht mehr aktuell. Die Nordtrassse als volle Autobahn auszufuhren war zu teuer - zumindest in einer Variante die das 'Sprung-Ueber-die-Elbe' Areal und den neuen staedtebaulichen Entwicklungsschwerpunkt Elbinsel nicht von der Innenstadt abgeschnitten haette. Hierfuer waeren sehr teure Tunnelbauten in Naehe der Veddel notwendig gewesen - nicht aus verkehrlichen, aber aus staedtebaulichen Gruenden.


    Dazu noch zur Ergänzung. Im März 2011 erfolgte die offizielle Bekanntgabe der Linienbestimmung der HQS (Süd 1) durch das BMVBS (siehe hier). In der Folge tauchten jedoch immer mal wieder Stimmen auf, die eine Bevorzugung der Nord-Variante forderten (etwa hier). Im Hafenentwicklungsplan ist auf Seite 54 allerdings auch die Südvariante als Vorzugsvariante genannt (siehe hier). Insofern scheint die Nordvariante bereits vom Tisch gewesen zu sein.



    Wieso in der Vergangenheit? Das ist immer noch der Fall. Nur die suedliche Variante ist die HQS. Siehe auch hier.


    Ja, natürlich, richtig.


    Hinsichtlich der enormen Unterdeckung hinsichtlich der Finanzmittel könnte man unter Umständen geneigt sein, die neue Köhlbrandbrücke in das überregionale Straßennetz und also eine Nordvariante der HQS einzuflechten um hohe Bundesmittel zu akquirieren. Die Finanzierung scheint mir bisher noch weitgehend ungeklärt, bei diesem Mitteleinsatz nicht unerheblich.

  • Eine Landstromanlage für Kreuzfahrtschiffe im Hafen verzögert sich weiter. Inzwischen plant die Kreuzfahrtreederei Aida ein schwimmendes Gaskraftwerk. Verantwortlich für die Entwicklung ist die Hamburger Firma Becker Marine Systems zusammen mit der Brunsbütteler Schramm Group. Auf einer Schute sollen ab 2014 fünf Gasmotoren mit einer Leistung von 7,5 Megawatt die Luxusliner versorgen. Das Ergebnis ist: 80 % weniger Stickoxide, 30 % weniger Kohlendioxid, Vermeidung von Schwefeloxiden, Feinstaub und Ruß.


    http://taz.de/Landstrom-im-Hamburger-Hafen/!115991/

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  • Presserunde - Happy Birthday, Hafen - Wie geht es ihm wirklich?


    http://www.hamburg1.de/sendungen/presserunde.html


    Allerdings muss man beim Ansehen starke Nerven haben. Die Sachkenntnis der Beteiligten Diskutanten haelt sich in sehr sehr engen Grenzen ;) Selbst einfachstes Grundwissen braucht mancher offenbar nicht zu haben, bevor er sich ins TV traut.

  • Noch zwei Tage: Am Donnerstag wird Senator Horch im Rahmen einer Pressekonferenz den bevorzugten Entwurf fuer die neue Hochbruecke ueber die Suederelbe vorstellen.


    Wenn ich mir aktuelle Trends im Brueckenbau so ansehe, dann vermute ich mal es wird aus Kostengruenden...


    >eine Schraegseilbruecke (wie die Koehlbrandbruecke)


    >eine Bruecke mit komplett aus Beton erstellten Pylonen (Koehlbrandbruecke: Pylon oberhalb der Fahbahn aus Stahl).


    >eine asymmetrische Bruecke mit nur einem Pylon an einem Ufer der Suederelbe.


    >ein zentraler Pylon zwischen den beiden Fahrbahnen


    >ca 300m Spannweite


    >ca 53m freie Hoehe


    aber das ist alles nur geraten. Also Augen auf am Donnerstag. Es wird sicher spannend!


  • Hier ist das Resultat des Wettbewerbes fuer Hamburg's neue Hochbruecke. Den Ersten Platz machten die Ingenieurgemeinschaft sbp - WTM - D+W, schlaich bergermann und partner - sbp GmbH, Stuttgart, WTM Engineers GmbH, Hamburg, DISSING + WEITLING architecture, Kopenhagen, Dänemark


    Bild (c) Ingenieurgemeinschaft sbp - WTM - D+W


    Zur Kenntnis Platz 2: (Kinkel + Partner Ges. Beratender Ingenieure mbH, Neu-Isenburg)



    Zur Kenntnis Platz 3: (Ingenieurbüro PONTING d. o. o. (GmbH) Maribor, Slowenien)



    Sieht gut aus muss ich sagen !

    Einmal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Da hat glaub ich der beste Entwurf gewonnen, auch wenn ich den 3. Platz auch recht interessant finde. Schade finde ich, dass die Rautenform der Pfeiler bei der alten Brücke nicht aufgenommen wurde. Wird denn der Neubau wesentlich höher als die jetzige Brücke?

  • Finde auch, dass definitiv der beste Entwurf der drei gewonnen hat. Mal sehn, was die anderen Architekten noch abgeliefert haben.
    Sieht wirklich gefällig aus, schöne Pfeiler, die - meiner Meinung nach - die bestehende Rautenform durch das "Auseinanderdriften" in der Mitte versuchen zu zitieren. Nett auch die Leuchtkörper an den Spitzen. Ob jedoch die unterseitige Beleuchtung der Fahrplan kommt, wage ich bei den Kosten zu bezweifeln.
    PS: Ein neuer Strang für ein solches Projekt wäre doch angemessen?!

  • Wird denn der Neubau wesentlich höher als die jetzige Brücke?


    Welche jetzige Bruecke? Nur noch mal zur Klarstellung falls es da Misverstaendnisse gibt: Es handelt sich nicht um einen Entwurf fuer den Ersatz der Koehlbrandbruecke (der ca 2025-2030 jedoch wohl ebenfalls ansteht und der dann ca 15m hoeher als die heutige Koehlbrandbruecke wird), sondern um den Entwurf fuer eine zusaetzliche Querung weiter Suedlich im Zuge der Autobahn A26 (ost) aka Hafenquerspange (Suedvariante).


    Der Entwuerf hat 53m Durchfahrtshoehe und die Pylone sind ca 140m hoch. Insgesamt sind die Dimensionen vergleichbar mit denen der heutigen Koehlbrandbruecke und kleiner als eine zukuenftige Koehlbrandbruecke.


    Mehr waere auch nicht sinnvoll da Schiffe in richtung Harburg ja weiterhin die Kattwykbruecke unterqueren muessen, die auch 'nur' gute 50m Durchfahrtshoehe hat.


    Nebenbei finde ich auch, dass der beste Entwurf gefunden hat. Dennoch wuerde ich gern auch noch mal die Plaetze 4-11 sehen.


    Ein neuer Strang für ein solches Projekt wäre doch angemessen?!


    Ich glaube den koennen wir aufmachen, wenn tatsaechlich irgendwann man gebaut wird. Bis dahin werden wohl noch etliche Jahre vergehen und es wird sich wenig Neues tun... ;)


    Ausserdem hier noch ein TV Beitrag von HH1. Um Verwirrung vorzubeugen ist hinzuzufuegen, dass HH1 sich etwas unklar ausdrueckt: "Zehn Meter hoeher als die Koehlbrandbruecke" im TV-Beitrag bezieht sich auf die Pylone (140m vs 130m) und nicht auf die Hoehe der Fahrbahn. Die groessere Pylonhoehe resultiert allein aus der groesseren Spannweite.

    4 Mal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Oh, hab ich zumindest nicht gedacht. Toll, dass dann Hamburg in näherer Zukunft zwei solcher Brücken hat. Das kleine San Francisco Europas;)!

  • Der Vollstaendigkeit halber hier noch der Artikel im Abendblatt. Wie ueblich herrscht beim Abendblatt mal wieder weitgehende Ahnungslosigkeit vor, denn der Artikel wird mit der Ueberschrift 'Eine moderne Koehlbrandbrücke für Hamburg' betitelt - was nautuerlich falsch ist.


    Wie gesagt handelt es sich weder um den Ersatz fuer die heutige Koehlbrandbruecke, noch fuehrt die neue Bruecke ueber den Koehlbrand. Sie fuehrt natuerlich ueber die Suederelbe.

  • Am 01. Mai geriet die Atlantic Cartier im Hamburger Hafen in Brand, offenbar befand sich auch radioaktives Material an Bord.
    Hamburg: Bei Frachterbrand am 1. Mai war radioaktives Material an Bord
    -mehr dazu auch hier-


    @Medias
    In dem von dir verlinkten Artikel wird doch eindeutig beschrieben, dass der Brückenneubau ein Element der südlichen Variante der HQS darstellt. Die Überschrift wird sich in diesem Kontext auf die optische Wirkung/Symbolik beziehen - und nicht zu unrecht.

  • Die Überschrift wird sich in diesem Kontext auf die optische Wirkung/Symbolik beziehen


    Naja, das ist wohl mal wieder einer der Faelle wo der Redakteur nur den Artikel schreibt und dann der Chef vom Ganzen nachtraeglich die Ueberschriften fuer das gesamte Ressort setzt - wohlmoeglich ohne die einzelnen Artikel im Detail zu lesen.


    Ich finde es schon sehr fragwuerdig. Man schreibt ja auch nicht 'Hamburg bekommt einen neuen Hauptbahnhof' wenn auf dem Heiligengeistfeld eine Sporthalle gebaut wird von der der Redaktuer denkt sie saehe dem Hauptbahnhof aehnlich. Allerdings erwarte ich von den Hamburger Medien auch schon lange nichts mehr, von daher...


    Anstatt nur die Pressemeldung 1:1 abzuschreiben haette ich als 'Qualitaets'Zeitung lieber mal Themen nachrecherchiert die in dem Zusammenhang spannend sind: Zum Beispiel ob man den Bau ggf ueber eine Pubic-Private-Partnership beschleunigen kann. Zum Beispiel indem eine private Firma auf eigene Kosten und eigenes Risiko baut und teilfinanziert und dann uber XX Jahre die LKW-Maut auf der A26 bekommt. Es gibt da ja in letzter Zeit allerhand solche Ansaetze. Was nuetzt dem Hamburger Hafen und dem Umland die schoenste Bruecke wenn sie erst in 20 Jahren kommt!?


    PS: Nee, ich komme selbst nicht aus der Medienbranche, ich heisse daher auch nicht Medias :)

  • Moin,


    ich persönlich kann es nicht genau erkennen, aber inwiefern behindert diese Brücke, denn den möglichen Ausbau des CTA? :confused:


    Wenn Sie es überhaupt tut, ist finde ich auf den Fotos nicht so gut zu sehen.

  • Gar nicht, Mustang. Schau mal hier.


    1.) der bislang plalfestgestellte Ausbau des CTA (ein zusaetzlicher Liegeplatz) wuerde im Norden des Terminals entstehen nicht im Sueden


    2.) Macht die Trasse einen Bogen um Moorburg um ggf einem langfristigen Hafenausbau dort nicht im Wege zu stehen


    3) Steht der Hafenausbau in Moorburg nicht an. Bevor der Hafen nach aussen expandiert und Moorburg weichen muss, wuerde man fairerweise erst einmal versuchen durch Flaechenumnutzung zu wachsen: Eurogate-West, Tollerort-Sued und Central-Terminal Steinwerder. Moorburg ist nur eine 'Optionsflaeche' und es steht wohl vor 2030 nicht zur Debatte.

  • Auf dem Plan sieht es aus, als ob die Brücke nicht gerade, sondern in einer leichten Kurve verläuft.
    Macht das die Statik nicht viel aufwendiger und die Brücke damit deutlich teurer?

  • ^^


    Der abgespannte Mittelteil ist meines Wissens nach 'grade'. Was in der Perspektive ggf aussieht wie eine leichte Kurve duerfte nur der 'Buckel' der Bruecke sein, die in der Mitte hoeher ist als ausserhalb der Pylonen. Das ist zumindest meine Lesart der Bilder.


    Du hast jedoch recht: Die in Post 896 verlinkte Karte suggeriert der Tat eine Kurve - auch im Mittelteil. Wie bindend sie im ganauen Verlauf des Brueckenteils ist weiss ich allerdings nicht.


    Ich sehe es derzeit so, dass es zwischen der Visualisierung (sieht eher grade aus) und Karte (Kurve) einen Widerspruch gibt. Allerdings stammt die Karte auch nicht aus den letzt Woche veroeffentlichten Unterlagen sondern ist aelter. Sie diente in erster Linie der Beantwortung von Musang's Frage zum Verlauf im Allgemeinen.

  • Nicht direkt Hafen-Ausbau relavant aber doch ganz netter Kontext: Gestern morgen lief das mit ca. 16,000 teu groesste Containerschiff der Welt, die CMA CGM ALEXANDER VON HUMBOLDT, Hamburg an - natuerlich nicht in voll belandenem Zustand, sondern nur teil-abgeladen wegen des Tiefgangs.


    Das Schiff wird derzeit am CTB-2 abgefertigt. Die ersten neuen Bruecken fuer den ausgebauten Liegeplatz CTB-3, der auf solche und noch groessere Schiffe optimiert ist, werden sich in Kuerze auf den Weg nach Hamburg machen und sollen in gut zwei Monaten im Hafen ankommen und aufgestellt werden. Ob der Liegeplatz noch 2013 in Betrieb geht bleibt abzuwarten. Ggf gegen Ende des Jahres.


    Hier ein paar Eindrucke: Bild 1, Bild 2, Bild 3, Bild 4, Bild 5. Ausserdem hat jemand ein kleines Video gemacht. Zudem gibt es hier den TV-Bericht im NDR.


    Das Schiff wird morgen Nachmittag vom CTB2 an den Stromliegeplatz direkt an der Elbe (Athabaska) verholt und abends gegen 20.30h in einem grossen 'Akt' von Hamburg's zweiter Buergermeisterin getauft.

    Einmal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Nicht direkt Hafen-Ausbau relavant aber doch ganz netter Kontext: Gestern morgen lief das mit ca. 16,000 teu groesste Containerschiff der Welt, die CMA CGM ALEXANDER VON HUMBOLDT, Hamburg an - natuerlich nicht in voll belandenem Zustand, sondern nur teil-abgeladen wegen des Tiefgangs.


    Gestern morgen angekommen? Dann hatte ich doch keine Wahnvorstellungen, als ich heute um 1 Uhr nachts die A7 langgefahren bin. Dachte, dass der erste Besuch in Hamburg noch ein paar Wochen hin ist. Naja, so war's immerhin eine nette Überraschung. Sieht schon sehr beeindruckend aus, der Riese.