Hamburger Hafen [Ausbauprojekte und Planungen]

  • Das sich dieser Anleger geteilt wird von Fruchtterminal und Kreuzfahrt stelle ich mir jedoch als schwierig vor. In unserem Behörden und Regelungsjungel, eine machbare und praktikable Lösung zu finden ist sicherlich sehr aufwenig.


    Noe :) Wahrscheinlich waere das kein Hindernis. Bevor es das Hamburger Cruise Terminal in der Hafencity oder das Terminal in Altona gab wureden Kreuzfahrer - ausser sie gingen an die Ueberseebruecke - stets an Multipurpose-Terminals abgefertigt. Zum Beispiel frueher am Schuppen 73 (erinnert sich noch jemand an den jahrzehntelangen Stammgast VISTAFJORD am Schuppen 73) oder am Unikai. Auch wenn in Hamburg alle Liegeplaetze belegt waren, zum Beispiel bei den Cruise-Days, wird ab und zu ein Kreuzfahrer um Unikai abgefertigt. Kein Problem!


    Die Norway damals am alten UTC +++

    In deiner Darstellung finde ich es nur problematisch, dass beim Gang vom Hadag Anleger zum Cruise Center quer über die ganze Fläche zurückgelegt werden muss. Ein Verladebetrieb ist dann nicht mehr oder nur eingeschränkt möglich


    Ja zugegeben - das waere wohl eine Fehlplanung meinerseits. Ich wollte der Hadag Strecke ersparen. Du hast jedoch recht. weiter oestlich, in der Naehe des vorgeschlagenen neuen Standortes der umgezogenen Cruise-Terminals waere es wohl sinniger.


    ****



    Es geht weiter mit der neuen Abendblatt-Serie zum Hafen.


    Teil 1 - Ein Logenplatz in 54 Meter Höhe


    Teil 2 - Terminal Unikai: Die Profis für schwere Fälle

  • Mit dem Ausbau der Elbe kann nach Einschätzung des Hamburger Senats voraussichtlich im kommenden Jahr begonnen werden. Alle Fragen der Europäischen Kommission zur Umweltverträglichkeit des Projekts seien beantwortet, sagte ein Senatssprecher am Mittwoch. (weiterlesen)

  • Inwiefern kann denn Niedersachsen die Vertiefung noch weiter verzögern? Die Verhandlungen mit Niedersachsen und Schleswig-Holstein stehen ja noch aus und laut dem niedersächsischen Umweltminister soll noch lange kein grünes Licht gegeben werden (HAN-Online).

  • ^^ Schwer zu sagen. Meiner Meinung nach war Niedersachsens Widerstand (mit Ausnahme von Details vielleicht) nie sachlich begrundet, sondern eine politisch-taktische Massnahme um...


    - vor Ort Waehlerstimmen zu sichern in dem man eine Anti-HH-Stimmung bedient


    - Ein Druckmittel zu haben um Hamburg anderswo Zugestaendnisse abverlangen zu koennen (A26, etc)


    - Um den Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven (Eroeffnung August 2012) nicht floppen zu lassen. Es gibt jetzt schon wenig vernuenftige Gruende fuer Reeder nach Wilhelmshaven zu fahren. Wenn Schiffe mit 15m Tiefgang nach Hamburg koennen, dann gibt es eigentlich gar keine triftigen Gruende mehr.


    Weil man aber keinen der drei Gruende offen zugeben kann ohne sich abgrundtief zu blamieren schiebt man ja seit Ewigkeiten die angebliche Sorge um die Umwelt und die angeblich gefaehrteten Deiche vor. Interessant, dass Niedersachsen keinerlei Umweltprobleme sieht beim Emsausbau, dem grossflaechigen Ausbau der Haefen Brake, Nordenham, Wilhelmshaven, Emden, dem Bau von Offshore-Anlagen, Auto-Teststrecken, etc... - rein 'zufaellig' ist Niedersachsens Natur immer nur da in Gefahr, wo es Hamburger Interessen schadet und Niedersachsen taktisch nuetzt.


    Wenn selbst die EU nach schier endloser Pruefung jetzt bestaetigt, dass es keine Hindernisse gibt die man nicht mit Ausgleichsmassnahmen beheben koennte, dann kommt Niedersachsen langsam in Erklerungsnot und das unwuerdige Schmierentheater wird immer offensichtlicher.


    Nebenbei - Hat mal jemand daran gedacht: 50% des Unterelbufers sind nicht Teil Niedersachsens, sondern Teil Schlesweig-Holsteins, einem Land das keinen Konkurrenzhafen zu Hamburg hat und das verneunftig mit Hamburg ko-operiert? Merkwuerdig, dass alle angeblichen Naturschaeden und 'Umweltkatastrophen' nur auf dem linken Flussufer auftreten, aber nicht auf dem rechten. Auch sind die Flussdeiche am lediglich am suedlichen Elbufer angeblich in 'Gefahr'. Am Nordufer ist alles okay...

  • ^So ganz entspannt sollte man auch bei S.H. nicht sein. Dort sehen am 6.5.2012 Landtagswahlen an. Es ist wohl damit zu rechnen, das die Grünen dann dort Mitregieren werden. Und für die ist die Elbvertiefung auch ein rotes Tuch.
    Bis dahin sollten die Bagger ihre Arbeit aufgenommen haben, sonst drohen weitere Probleme.

  • Gibt es eigentlich eine Aussage inwiefern durch die Elbvertiefung auch das Begegnungsverbot fuer breite Schiffe geaendert wird?


    Ich habe gehoert, dass es von 90 auf 92 Meter erhoet werden soll, ich habe allerdings keine Quelle um das irgendwie zu belegen.

  • ^^ Derweil ist ja die addierte Begegnungsbreite zweier Schiffe auf der Teilstrecke Brunsbuettel <-> Landesgrenze (Tonne 124) auf 90m limitiert. Nach dem Ausbau sollen es 100m sein. Die Quelle findet sich irgendwo hier in den tausenden Seiten von Planunterlagen. Ich bin grad nur zu faul das rauszusuchen :)


    Man koennte danach noch darueber nachdenken die zulaessige Breite ohne weiteres Baggern, also rein als Verwaltungsakt auf dem Papier, von 100m auf 105m zu erhoehen. Die Lotsen sagen mir naemlich, dass es weniger riskant ist auch zwei sehr breite Schiffe auf der Elbe passieren zu lassen, als ein sehr grosses Schiff unnoetig im Hafen (ausgehend) oder auf der Elbe (einkommend) zu 'bremsen' und damit 'rumzueiern' bis der Gegenverkehr weg ist.


    PS: Heute auf der Abendtide gibt es ein sehr anschauliches Beispiel, das ganz genau zeigt wo derzeit die Grenzen des Fahrwassers sind. Die brandneue COSCO DEVELOPMENT wird auf ihrer Jungfernreise auslaufen, waehrend die ebenfalls brandneue COSCO HARMONY mit knapp 14m Tiefgang einlaeuft. Mit jeweils 48.6m Breite (97.2m Gesamtbreite) duerfen sich die 366m lngen Schwestern derzeit nicht zwischen Brunsbuettel und der HH'er Landesgrenze begegnen. Nach dem Ausbau wird es gehen.

  • Im Waltershofer Hafen stiess heute das kleine Feederschiff HANSE CONFIDENCE mit der CHARLOTTA, ebenfalls einem Feeder, zusammen. Zurzeit liegt das beschaedigte Schiff am Eurogate 2 und es dringt Wasser ein. Es scheint aber nicht so dramatisch zu sein - eher ein 'Einparkrempler'. Sollte es allerdings doch dazu kommen, dass das Schiff am Liegeplatz sinkt oder kentert, waere das sehr misslich, denn es wuerde ausgerechnet einer der dringend benoetigten Grossschiff-Plaetze blockiert.


    ***


    Edit: Anscheinend ist alles wieder okay und das Schiff stabil. Eurogate muss sich also keine Sorgen machen wochenlang ein Wrack am Liegeplatz zu haben.

    4 Mal editiert, zuletzt von Midas ()


  • Bilder: Ich


    Hier noch zwei Updates zum Kohlekraftwerk Moorburg. Die beiden Kohleloeschbruecken (links) sind installiert. Rechts im Bau: Der Kuehlturm. Der relativ niedrige Aktiv-Kuehlturm hat schon fast seine volle Hoehe erreicht. Die Bilder sind ca einen Monat alt.

  • Entgegen ursprueglicher Planung wird das Kohle-Heiz(!)Kraftwerk in Wedel (das Abendblatt spricht faelschlicherweise von Kraftwerk) erst 2017/18 statt 2013/14 abgeschaltet und stillgelegt. Bericht hier.


    Grund fuer die Verzoegerung ist, dass sich der Bau der Fernwaermetrasse vom Kraftwerk Moorburg in die Stadt Hamburg aufgrund zahlreicher Klagen verzoegert. (Die Waermeauskopplung aus dem Kraftwerk Moorburg soll das Heizkraftwerk Wedel ersetzen).


    Folgendes war geplant:
    >Moorburg geht als Stromkraftwerk in Betrieb
    >Eine neue Heisswasser-Trasse von Moorburg in die Stadt wird zeitgleich fertiggestellt
    >Waerme (Quasi ein 'Abfallprodukt' der Stromerzeugung in Moorburg) wird an die Haushalte geliefert
    >Das WKW Wedel (das aus Kohle nur Waerme erzeugt) wird dafuer stillgelegt
    >summa summarum werden grosse Mengen Kohle und somit CO-2 eingespart


    Was nun 'dank' der selbsternannten 'Umweltschuetzer' passiert:
    >Moorburg geht spaeter in Betrieb
    >Eine neue Heisswasser-Trasse von Moorburg in die Stadt noch viel spaeter fertiggestellt
    >Waermeauskopplung in Moorburg ist daher nicht in vollem Umfang moeglich
    >Aus Kohle erzeugte Waerme aus Moorburg muss daher im Winter in die Elbe gekippt werden
    >Das WKW Wedel muss in Betrieb bleiben und unnuetz hunderttausende Tonnen Kohle verfeuern um Waerme zu erzeugen
    >summa summarum werden grosse Mengen Kohle und somit CO-2 unnuetz verfeuert


    Doch damit nicht genug des Unsinns - der selbsternannten 'Umweltschuetzer' fordern, dass diese verschwenderische und umweltschaedliche Situation dauerhaft so bleiben soll. Dafuer soll die Waermetrasse dauerhaft verhindert werden und es soll in Wedel ein Gaskraftwerk gebaut werden... Die Waerme aus Moorburg soll also weiterhin im Winter in den Fluss und im Sommer durch den Kuehltrum gehen, waehrend in einem neuen Kraftwerk Gas verschwendet wird um Waerme zu erzeugen die das Kohlekraftwerk Moorburg sowieso als Nebenprodukt abwirft. Warum? Damit der 'umweltbewusste Hamburger' sagen kann: Kohle killt Klima, meine Waerme kommt aus Gas...


    Wilkommen in Schilda :nono: Dass sich GAL und Konsorten nicht schaemen solch einer Volksverdummung und so einem Schmierentheater mitzumachen nur um gegen Vattenfall (gegen die man seinerzeit verloren hat) nachzutreten...


    Ich waere fuer GAL-Gruene Aufkleber: DUMMHEIT KILLT KLIMA!

    Einmal editiert, zuletzt von Midas () aus folgendem Grund: Typos

  • Einer der besten Beiträge seit langer Zeit. :daumen:


    Ich habe meine Hoffnung, dass es in diesem Konflikt zu einer vernünftigen Lösung kommt schon länger aufgegeben.
    Was mich besonders beeindrukt ist die Kurzsichtigkeit der beteiligten Parteien
    Die Begründung, dass Moorburg die C0-2-Statistik der Stadt Hamburg "kaputt" macht, obwohl das KW Wedel, welches ja direkt vor der Grenze Hamburgs steht, im Gegenzug abgeschaltet werden soll, ist in meinen Augen auch reine Willkür.
    Es ist ja nicht so, dass das KW Wedel seine Abgase nur in Schleswig-Holstein verteilt. :nono:

  • Mit einem Neubau für ca. 26 Millionen Euro machte die Hamburg Port Authority (HPA) eine Schlüsselstelle des Hochwasserschutzes für Wilhelmsburg „wasserdicht". Heute eröffneten nach gut zwei Jahren Bauzeit Holger Lange, Staatsrat der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, und Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der HPA, gemeinsam die neue Ernst-August-Schleuse in Wilhelmsburg. (weiterlesen auf der Seite der HPA)


    Baufoto +++ Weitere Infos auch hier (etwas herunterscrollen) +++ Projektseite der ausfuehrenden Baufirma +++ Lage in GoogleMaps

  • Eine neue Studie des unabhängigen Niederländischen Forschungsinstitut NEA hat ergeben, dass die Häfen der Nordrange die effizientesten Anbindungen für Containertransporte in einen großen Teil des zentraleuropäischen Hinterlands bieten. Sieben im Norden Europas gelegene Häfen schlagen viermal so viele Container um wie elf wichtige Häfen entlang der südlichen Küste Europas. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die großen Umschlagsmengen sehr effiziente Verteilungsstrukturen zur Folge haben. Dies beruht wiederum auf einer günstigen Kombination wirtschaftlicher und geographischer Faktoren. Auftraggeber der Untersuchung sind die Port Authorities von Antwerpen, Rotterdam und Hamburg.


    Zusammenfassung weiterlesen


    Gesamte Studie (in english) herunter laden


    dazu passend: Wachstumstrend: Hafen steuert 2012 auf Rekordkurs - Abendblatt

  • Hafenbahn rechnet mit Rekordergebnis



    Der Hamburger Hafen ist noch rund zehn Prozent von seinem Rekordjahr 2007 mit einem Umschlag von 9,89 Millionen Standardcontainern (TEU) entfernt - die Hafenbahn jedoch wird bereits in diesem Jahr erneut ihr bisher bestes Ergebnis aus dem Vorjahr übertreffen. Erstmals sollen 2011 mehr als zwei Millionen Container transportiert werden. weiterlesen...


    Aus Laermschutzgruenden werden in dieser Kurve die Schienen modernisiert. Bericht hier.

  • Im Hamburger Hafen ist das Frachtaufkommen weiter gestiegen. Gut neun Millionen Container werden 2011 umgeschlagen – ein Plus von zehn Prozent.


    Europas drittgrößter Hafen Hamburg setzt trotz Schuldenkrise und Wirtschaftsabschwung auch für 2012 auf Wachstum. „Ich gehe für das kommende Jahr konservativ geschätzt von 9,2 bis 9,3 Millionen TEU (Standardcontainer) aus. Die Zielmarke muss 9,5 Millionen TEU sein“, sagte Günther Bonz, Geschäftsführer des Unternehmerverbandes Hafen Hamburg, am Donnerstag. weiterlesen im Abendblatt.


    Hinweis: Die Zahlen sind nicht offiziell. Die HHLA wird erst morgen ihre Q1 bis Q3-Bilanz vorlegen. Offizielle Zahlen fuer den gesamten Hamburger Hafen kommen dann am Montag.

  • Der neue Praesident des Unternehmensverbandes Hafen Hamburg, Gunther Bonz, über Versaeumnisse, Verkehrsprojekte und das Risiko eines Dauerstaus.


    Hier das Interview im Abendblatt.


    Das Interview ist mit Vorsicht zu geniessen: Die Idee ein 'Transit-Terminal' in die Diskussion zu bringen ist natuerlich auch ein strategischer Schachzug der bestehenden Terminalbetrieber um einen neuen Konkurrenten (Neubau CTS, Vergabe per internationaler Ausschreibung) in Hamburg zu verhindern. Bonz sitzt auch im im Board des Terminalbetriebers Eurogate (dessen Umschlagszahlen in Hamburg grade sehr schlecht sind).


    Ausserdem: 3Q-Zahlen Hamburg