Hamburger Hafen [Ausbauprojekte und Planungen]

  • Eurogate Pressemeldung zur MSC IRENE im Kontext zur Fahrrinnenanpassung.


    Auszug:


    Der Anlauf der MSC Irene in Hamburg und Bremerhaven beweist erneut, dass Containerschiffe dieser Größenklasse wegen fehlender Tiefgangsbedingungen in Elbe und Weser sowie Restriktionen im sogenannten Begegnungsverkehr die beiden großen deutschen Überseehäfen nicht uneingeschränkt anlaufen können.


    EUROGATE fordert daher die Bundesländer Hamburg und Bremen sowie den Bund anlässlich des Anlaufs der MSC Irene erneut auf, sich nachhaltig für eine zeitgerechte Realisierung der Vertiefungsprojekte von Unter- und Außenweser sowie von Unter- und Außenelbe einzusetzen.


    Die Aussagen der =678&cHash=e32706952f0334220be31057746c3ac2"]HHLA hierzu sind prinzipiell identisch.

  • Das Abendblatt zitiert ein paar Aussagen des neuen Hamburger Wirtschaftssenators Karan. Hier die hafenrelevanten Passagen:


    (...) Hamburgs neuer Wirtschaftssenator Ian Karan (parteilos) will sich an erster Stelle um den Hafen kümmern und um ausländische Investitionen in den Schiffbau werben. „Zuallererst der Hafen, das ist das Herzstück“ (...)


    Außerdem wolle er die Hansestadt (...) ausländische Banken nach Hamburg locken. „Ich denke da an große chinesische Banken, die eine sehr hohe Liquidität haben und vielleicht Interesse haben, in die Schifffahrt zu investieren.“


    Karan kündigte an, auch die umstrittene Elbvertiefung weiter voranzutreiben. (...) „Ich werde daran anknüpfen und weiter am Ball bleiben.“ Karan wies aber darauf hin, dass Hamburg nicht alleine entscheiden könne, sondern auch viel vom Bund abhänge. „Aber ich denke, dass wir gute Rückendeckung in Berlin haben werden.“


    Dazu die Aussagen des Bundes: Siehe hier.


    Nebenbei sind morgen zum allerersten Male zwei Jumbo-Schiffe simultan in Hamburg: Die MSC BETTINA (Eurogate) und die MAERSK EMDEN direkt gegenueber bei der HHLA.

  • Die Stage Entertainment plant angeblich den Bau eines vierten Hamburger Musical-Theaters. Es soll im Hamburger Hafen entstehen, neben dem Koenig-der-Loewen-Zelt, so berichtet es das Abendblatt. Stage Entertainment fuehrt derzeit gespraeche mit der HPA.


    Ehrlich gesagt bin ich nicht sehr fuer diesen Standort sondern wuerde es bevorzigen wenn das Theater am Magdeburger Hafen entsteht, zB, auf dem Grundstueck wo noch die HCU geplant ist. Es waere schade wenn nach dem Wellblechbau an der Reeperbahn, der haesslichen neuen Flora (die zudem an einem nicht besonders attraktiven Ort steht) und dem Semi-Provisorium des Koenig-der-Loewen-Zeltes nun noch ein vierter Bau ensteht der als 'etwas aufgemotztes Zirkuszelt' auf den Parkplatz neben dem Koenig der Loewen gestellt wird...


    Kurz: Entweder bitte einen anderen Standort waehlen oder es muesste mal ein uebergeordnetes Konzept her um einen schmalen Streifen entlang der Elbe (z.B. vom Anleger Norderelbstrasse bis zum Suedende des alten Elbtunnels) dauerhaft mit Buero-, Gewerebe- und sonstigen Bauten zu gestalten. Die Stelle ist zu schade fuer ein unkoordiniertes Sammelsurium von Provisorien.

  • Laut einem Artikel in der Welt steht die HPA (mal wieder) kurz vor der Pleite.


    Auszuege:


    Die Hafenverwaltung hat im vergangenen Jahr 226,8 Millionen Euro Verlust gemacht. Nur durch die Auflösung von Kapitalrücklagen konnte der Bilanzverlust 2009 auf 28,6 Millionen Euro gedrückt werden


    Neben der Instandhaltung von Brücken, Straßen und Kaimauern muss die HPA für die Stadt zahlreiche Aufgaben übernehmen, für die sie keinen Cent sieht, etwa die Säuberung von Stränden oder die Durchführung großer Volksfeste wie dem Hafengeburtstag und den Cruise Days


    Nachtrag zum Musicaltheater weiter oben: So in der Art koennte ich mich damit anfreuden...



    Quelle: ich. Grundlage: Google Maps


  • Am letzten Wochenende wurden die Zwei Kohle-Loesch-Bruecken fuer das Kraftwerk Moorburg geliefert und werden wohl demnaechst auf dem Kai an der Suederelbe installliert. Auf dem Ponton stehen nur die unterhaelften der Bruecken. Aufbau und Ausleger fehlen noch - die Bruecken werden am Ende also noch wesentlich groesser.


    Wer sich unter einer Kohle-Loesch-Bruecke nichts vorstellen kann: Das wird im Prinzip so etwas hier. Unter der Trichtern laufen spaeter die Foerderbaender die die Stromkohle in die Kreislager bringen.

  • ist es nicht illusorisch, im Moment im reinen Industriegebiet Bürobauten anzudenken? Das wird doch erst in vielen Jahren der Fall sein, wenn der Hafen sich weiter verlagert und dann Flächen umgewidmet werden können.


    Ich denke, solche Sondernutzungen wie Musicaltheater und Konzerthallen brauchen erst einmal keinen bestimmten Citynahen Standort (siehe Alsterdorfer Sporthalle, O2-World), deswegen halte ich Grundstücke wie Real-Markt oder HCU grundsätzlich für ungeeignet.


    König der Löwen ist wirklich klasse, weil es eine eigentlich schlecht erschlossene, kaum anders nutzbare Fläche toll aktiviert - zumal auch Besucherströme und Lärm hier kein Problem darstellen. Ein zweites Theater würde diese besondere Situation eher schwächen, aber schlecht ist die Idee nicht.

  • ist es nicht illusorisch, im Moment im reinen Industriegebiet Bürobauten anzudenken? Das wird doch erst in vielen Jahren der Fall sein, wenn der Hafen sich weiter verlagert und dann Flächen umgewidmet werden können.


    Nein, ich denke nicht. Eine Buero-Bebauung der Nordrandes von Steinwerder war schon vor 15 Jahren einmal im Gespraech - das Projekt ist aber dann still und leise vom Tisch gekehrt worden, weil mit der Hafencity ein viel groesseres Hafenflaechen-Konversions-Projekt aufkam auf das man sich dann erstmal konzentriert hat.


    Auch wird sich der Hafen von dieser Stelle nicht weiter zurueckziehen. Das ist mE weder wahrscheinlich, noch wuenschenswert. Westlich von Steinwerder befindet sich mit Blohm+Voss und dem Trockendock E17 ein Fixpunkt im Hafen und oestlich schliessen, die Norderwerft, der Reiherstieg und weitere Hafennutzungen an die. Steinwerder wird also auf lange Zeit mehrheitlich Hafen- und Logistiknutzungen beherbergen und zudem zwischen Hafennutzungen gelegen sein.


    Von daher bietet es sich nicht fuer eine Entwicklung a la Hafencity an. Nicht mittelfristig und wohl auch nicht langfristig.


    Ich finde Steinwerder jedoch von Hamburg aus gesehen eine Zahnluecke im Stadtbild. Die Werften und Terminals rechts und links bieten einen attraktiven Kontrast zur Stadt und gehoeren mit ihrem Industrie-Charakter praegend zu Hamburg. Steinwerder selbst jedoch sieht mit einen oeden Wellblech-Logistikhallen und der Schuett-boeschung eher unattraktiv aus.


    Ich faende es daher angebracht binnen der kommenden zehn Jahre die Nordkarte der 'Insel' zur Elbe im Rahmen eines Masterplans aufzuwerten. Neben Sondernutzungen wie Musicaltheater, etc waere dies ein guter Standort fuer Bueros mit Hafenbezug. Also zB Verwaltungen kleiner und mittlerer Hafen- und Speditionsbetriebe, Ingenieurbueros und Zulieferer fuer die Werftbranche.


    Man darf nur nicht den Fehler machen und das ganze am Massstab Hafencity messen. Hier ginge es eher um einen einigermassen hochwertig gestalteten Buero- und Gewerbepark mit direktem Anschluss and den Hafen, verbunden mit einigen Sondernutzungen und einer oeffentlichen Promedade. Solange hier kein Wohnen stattfinden soll, laesst sich all das auch planungsrechtlich ohne weiteres machen.


    PS: Ausserdem befinden sich im Hafen bereits etliche Buerobauten, oft an Standorten wo sie mit den dazugehoerigen Lagern, Werkstaetten etc der Betriebe kombiniert sind.

    2 Mal editiert, zuletzt von Midas () aus folgendem Grund: ost-west korrigiert

  • ^^da ist mein Enthusiasmus eher gebremst muss ich sagen. Ich habe Dir von Dir verlinkte Website gelesen und ich sehe schon, dass da wieder Menschen ueber Hafen diskutieren, die von Hafen keine Kenntnis haben.


    Der Grundtenor des ganzen Artikels ist: Hamburg hat ein Problem: Es hat diesen bloeden Hafen. Was koennten wir alles Tolles machen wenn der nur weg waere.


    In dieses Boot steige ich nur sehr ungern ein. :nono:

  • es wird Zeit für Hamburg 21

    ...Hamburg hat ein Problem: Es hat diesen bloeden Hafen. Was koennten wir alles Tolles machen wenn der nur weg waere.
    ... :nono:


    Wenn man sich mal ganz unsentimental damit beschäftigt: ja, was könnten wir wirklich alles Tolles machen, wenn der Hafen nicht da wäre.


    Früher war der Hafen in der Stadt, weil Waren nach Hamburg transportiert werden mussten. Wenn wir heute sagen, der Hafen sei "stadtbildprägend", ist das zwar eine richtige, aber im Grunde nostalgische Vorstellung. Denn der Hafen ist nicht dafür da, um hübsch auszuschauen oder den Hamburgers ein paar große Pötte vor der Nase rumfahren zu lassen. Er soll einfach Waren umschlagen, und das geht in Stadt nun mal nicht so gut:
    Heute stören sich nicht nur Hafen und Stadtentwicklung, sondern auch Wohnen und Hafenlärm, Umwelt und Elbvertiefung, und vieles mehr.


    Es gibt genau einen Grund, warum der Hafen (vielleicht) so bleibt wie er ist: weil Hamburgs Politik dafür alles tun wird. Das ist allerdings gesamtwirtschaftlich ein absoluter Irrsinn. Denn günstiger (und billiger) wäre es, wenn der Hafen an der Elbmündung wäre.


    Hey, ich sage: es wird Zeit für Hamburg 21.

  • Es gibt genau einen Grund, warum der Hafen (vielleicht) so bleibt wie er ist: weil Hamburgs Politik dafür alles tun wird. Das ist allerdings gesamtwirtschaftlich ein absoluter Irrsinn. Denn günstiger (und billiger) wäre es, wenn der Hafen an der Elbmündung wäre.


    Du beweist genau das was ich eingangs im Bezug auf die verlinkte Website und die dort verbreiteten Theorien meinte. Deine Sichtweise sei Dir unbenommen aber sie ist letztendlich eben nur das Bauchgefuehl eines Laien (?) - nicht mehr und nicht weniger. Gemessen anhand praktisch aller nachvollziehbarer Kriterien ist sie schlicht und einfach grundfalsch, wirtschaftlich absurd und nebenbei oekologisch kontraproduktiv. Dein Eingagsstatement (wenn man sich man ganz unsentimental...) verdreht in meinen augen die Tatsachen: Ich komme im weitesten Sinne aus der Branche und Z.B. meine Sichtweise auf den Hafen und dessen Entwicklung ist (behaupte ich) von allen moeglichen Einfluessen gepraegt aber sicherlich nicht(!) von irgendeiner Form von Sentimentalitaet. Wem wurde die nuetzen? Mir? den von mir beratenen Kunden? Hamburg?


    Ich sehe da eher eine Sentimentalitaet auf seiten derer, die einen hochkomplexen 'Organismus Hafen', welchen sie nicht verstehen, verplanzen und und durch etwas 'Huebscheres' ersetzen wollen.


    Hafen und Schiffahrt haben generell - jedoch besonders in Hamburg - mit einem Problem zu kaempfen. Sie sind zwar Teil einer hochkomplexen und international eng verflochtenen Branche mit etlichen Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Standorten, Aktueren und Faktoren, wirken aber von aussen betrachtet (faelschlicherweise) einfach und leicht ueber- und durchschaubar, weil sie im Gegensatz zu anderen Branchen irgendwie noch greifbar und erlebbar sind: Ein Schiff ist gross, es ist blau schwarz oder rot, vorne spitz, hinten eckig und macht ab und zu mal laut 'Tuut'. Oft ist es in Hamburg so, dass jeder der mal ein Schiff gesehen, einen Terminal besucht und regelmaessig die Hafenseite des Abendblatt gelesen hat sich fuer einen halben Hafenentwicklungsexperten haelt.


    Wenn man einmal angenommen beispielsweise ueber Gehirnchirurgie diskutierte (von der ich zugegeben keinerlei Ahnung habe aber von der ich annehme, dass sie sehr komplex ist und voller Wechselwirkungen und ein hohes mass an Kenntnis verlangt um sie zu verstehen), gibt es keine Zeitungsartikel oder Leserbriefe wo irgendjemand nahelegt den Kopf des Patienten zu dessen Wohle mit der Kettensaege zu offenen, Teile des Gehirns mit dem Staubsauger zu entfernen und die entstehenden Luecken attraktiv mit Geranien zu beplanzen. Wenn es um den Hamburger Hafen geht, dann hat man es in den Medien und in Teilen der Gesellschaft leider oft mit ungefaehr vergleichbar sinnvollen Ansichten und Vorschlaegen zu tun die mit dem Brustton der Ueberzeugung vorgetragen werden.

    11 Mal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Habe zwar mit der HPA und HHLA nichts am Hut, aber als ehemaliger Seefahrer ist das Thema Hamburger Hafen - und damit auch eine Verlagerung zur Elbmündung gegenüber einer -vertiefung - das eine oder andere mal in der Messe aufgekommen. Das war wohl gemerkt jedoch noch vor der Finanzkrise, die einige Reedereien ziemlich stark anschlug, aber es sollte sich nicht allzu viel seitdem getan haben. Wie dem auch sei:


    Hamburg wollte in den, laßt mich lügen, 60ern den Hafen nach Neuwerk und Scharhörn, die nach dem Zweiten Weltkrieg von den Briten Niedersachsen zugeschlagen wurden und in einem Vertrag später wieder nach Hamburg kamen (eben zum Bau eines Tiefseehafens, wodurch das seit den 30ern niedersächsische bzw. preußisch-hannoversche Cuxhaven profitiert hätte), verlagern. Weshalb (Kostengründe?) man dieses Wahnsinnsprojekt auf Eis legte, weiß ich nicht genau. Damals waren solche Unternehmen aber noch leichter durchzusetzen. Heute hätte auch niemand mehr einen Flughafen (wie Fuhlsbüttel) in die Stadt gebaut. Und damals waren die Maschinen lauter, flogen tiefer und ganze Schulen wurden aufgrund von Absturzgefahren geschlossen bzw. verlagert. "Was die Stadt macht, wird schon richtig sein", war ja die gängige Meinung. Der Bürger hatte sich nicht einzumischen.


    Jedenfalls macht es aus heutiger Sicht kaum noch Sinn, dort einen komplett neuen Hafen zu errichten, da die ökologischen Eingriffe noch stärker wären als bei einer Elbvertiefung. Auch ist das Hamburgische Wattenmeer seit einigen Jahren UNESCO-Kulturerbe und wird damit noch schwieriger zum Bau freigegeben. Den Widerstand in der ansässigen Bevölkerung kann man sich ja vorstellen. Finkenwerder war da nichts gegen.


    Mit dem Jade-Weser-Port haben Bremen und Niedersachsen schon einen Hafen für zukünftige Container fernab der 15k TEU angelegt - und die Elbmündung bietet nicht eine solche Tiefe. Einen zweiten Hafen dieser Klasse braucht Deutschland sicherlich nicht, vor allem wenn es zusätzliche Fahrtzeit bedeutet. Der Bedarf ist auch ein anderer. Hamburgs Hafen hat den Standortvorteil, daß er sich im Herzen einer großen Metropolregion befindet, in welcher viele Logistikunternehmen ansässig sind. Viel Ware wird hier direkt umgeschlagen, weitergeleitet und auch verarbeitet. Vom Jade-Weser-Port wird fast alles direkt auf Züge, LKW oder kleinere Schiffe verteilt.


    Auf lange Sicht, so nahmen die Offiziere jedenfalls an, wird Hamburg keinen großen Spielraum nach oben haben. Eine Investition für einen Tiefseehafen würde sich aber auch nicht rentieren, da alles [Container] - teurer - nach Hamburg weitergeleitet werden müßte. Das Ruhrgebiet ist über Rotterdam oder Wilhelmshaven schneller zu erreichen. Die großen Häfen der Nordseeküste haben größeres Potential, um in Zukunft weiter zu expandieren. Mittlerweile ist Hamburg, so viel ich weiß, "nur" noch der drittgrößte Hafen Europas - aber halt einer, der für seine (aber eben nicht alle) Zwecke Vorteile bringt, u.a. auch durch die hochwertige, eingesetzte Technologie. Für Waren, die in Hamburg bleiben oder fix in den Osten (speziell Berlin und Sachsen) Deutschlands gebracht werden, ist der Hafen nach wie vor die Nummer 1 und wird es wohl auch bleiben. Auch wird viel per LKW in Richtung Skandinavien (Fehmarn-Belt) verlaufen, da eine Umfahrt Dänemarks oder eine Fahrt durch den begrenzten NOK nicht immer am geeignetsten ist. Ein Handelsmittelpunkt für Europa wird Hamburg aber nicht (mehr), egal was man wo an der Elbe baut.


    Bevor man also den Hafen auf Kosten der Umwelt und des Steuerzahlers in eine unnötige Konkurrenz versetzt, in welcher der Standort kaum Vorteile brächte, ist ein Verbleib in/an der Stadt von viel größerem Wert. Eher würde sich eine Komplettschließung lohnen (als eine Verlagerung), was aber Einnahmen und Arbeitsplätze in der Stadt kosten würde. Ob man die durch Bauprojekte, Musicals und Wohnungen reinbekommt, wage ich nicht zu beurteilen.


    Und schaut man in die ferne Zukunft - ich werf einfach mal das Jahr 2050 in den Raum - werden Häfen an Land nicht mehr die Hauptanlaufstelle für die immer größer werdenden Schiffe sein. Es gibt schon diverse Szenarien und Projekte, um schwimmende Häfen - und nicht solche Aufschüttungen wie vor Shanghai - ins Meer zu setzen, welche die großen Schiffe, die heute schon nicht mehr durch Suez und Panama kommen, anlaufen. Und da redet man schon von Summe jenseits der 25k TEU. Daher wär es nicht unwahrscheinlich, daß es in Europas Gewässern ein, zwei Hochsee-Häfen gibt, von welchen "kleinere" (was wir heute als groß betrachten) Schiffe die Ware an die Häfen bringt.


    So, fertig. Alle Angaben ohne Gewähr. :)

    Einmal editiert, zuletzt von plantscher ()

  • Kraftwerk Moorburg

    Zum Kraftwerk Moorburg hier einmal ein neueres Foto



    vom 6.9.2010. Die Hauptbläcke sehen ja schon recht fortgeschritten aus. Was sind das für Runde Strukturen rechts vom Bau? Kühltürme?

  • Die runden Strukturen

    sind die zukünftigen Kohlelager. Sie werden geschlossen sein, mit Kuppeldach.
    Der Hybrid-Kühlturm soll links von den Kesselbauten entstehen.

  • Schlickdeponie in Moorburg

    Die Hamburg Port Authority ( HPA ) hat heute bekanntgegeben, dass sie in Moorburg eine Dauerdeponie für Hafenschlick einrichten wird.
    Und zwar auf der Fläche zwischen dem Ort und der A7, auf der sich bereits ein Spülfeld befindet.
    Auf diesem relativ flachen Spülfeld wurde bisher das Baggergut in Schlick ( kontaminiert ) und Sand getrennt und der Schlick kam dann auf die Dauerdeponie in Neuenfelde, sodaß in Moorburg im wesentlichen der Sand verblieb.
    Die jetzt geplante Deponie ( mehr als 30m Höhe ) in Moorburg soll dauerhaft sein und macht die Fläche für jede weitere Nutzung, außer als Freizeitgelände, unbrauchbar.
    Der Untergrund wäre für eine Bebauung zu weich.
    Damit ist deutlich geworden, dass der Hafen keine weiteren Flächen für seine originären Aufgaben braucht, sondern die Hafenerweiterungsplanung in Moorburg, nach fast 30 Jahren, hohen Kosten und schwerem Schaden in der Region, nur noch zum Ergebnis hat, dort Dreck abzuladen.
    Wie die HPA dies Vorhaben allerdings mit dem Hafenentwicklungsgesetz vereinbaren will, ist mir noch unklar.
    Dort ist ausdrücklich formuliert, dass das Hafenerweiterungsgebiet nur für Hafenzwecke genutzt werden darf, und die sind explizit mit Hafenverkehr, hafengebundenem Handel und Hafenindustrie definiert.


    Unter http://www.nexthamburg.de sind die Vorstellungen der Bürger zu einem "Wissenspark für Umwelttechnologien" ( "Ideen für die Stadt","Topideen", "Wissenspark Moorburg" klicken ) ziemlich ausführlich, soweit momentan möglich, dargestellt. Ich hatte sie hier schon mal vorgestellt und sie werden bereits im politischen Rahmen diskutiert.
    Für die Stadt entsteht hier aus meiner Sicht die Frage, ob sie die hoch attraktive Fläche in Moorburg für eine Schlickdeponie oder für einen Wissenspark für Umwelttechnologien nutzen sollte.

  • ...und macht die Fläche für jede weitere Nutzung, außer als Freizeitgelände, unbrauchbar. Der Untergrund wäre für eine Bebauung zu weich. Damit ist deutlich geworden, dass der Hafen keine weiteren Flächen für seine originären Aufgaben braucht, sondern die Hafenerweiterungsplanung in Moorburg, nach fast 30 Jahren, hohen Kosten und schwerem Schaden in der Region, nur noch zum Ergebnis hat, dort Dreck abzuladen..


    Aussagen wie diese zeugen entweder von absoluter Unkenntnis der Realitaet oder sind mal wieder nichts als billiger Agitprop wider besseres Wissen - mit dem Ziel bei der Hamburger Oeffentlichkeit Stimmung fuer die eigenen Interessen (Die da waeren: langfristig keine Hafenerweiterung in Moorburg!) zu machen.


    Ich habe weder Lust noch Zeit in die Details zu gehen, daher nur soviel:


    Die HPA benoetigt eine neue Deponie fuer Baggergut, das anfaellt wenn Unterhaltsbaggerungen in der Elbe (nicht fuer die Vertiefung, sondern fuer den Unterhalt der bestehenden Wasserwege) durchgefuehrt werden.


    Es wurde ein Gutachterbuero beauftragt den geeignetsten Standort zu bestimmen. Neben der Verfuegbarkeit der Flaeche war vor allem die oekologische Vertraeglichkeit der Ablagerung das Hauptkriterum bei der Entscheidung.


    Es ist sachlich falsch wenn davon gesprochen wird, dass auf der Deponie 'Dreck' abgelagert wird. Es handlet sich lediglich um Sande/Schlicke. Baggergut aus dem Hamburger Hafen wird grundsaetzlich auf Schadstoffbelastung untersucht und bei Bedarf vor jegweder Deponierung aufwaendig (!) behandelt. Dafuer gibt es nahe Finkenwerder eine grosse Reinigungsanlage fuer Hafenschlick.


    Das obige Zitat ist schlicht eine sachlich falsche Schlussfolgerung. Neben dem Umweltkriterium spielte bei der Standortfindung eine entscheidende Rolle, dass die Ablagerungsflaeche die zukuenftige Hafenerweiterung in Moorburg nicht(!) behindern wuerde, sondern dass beide Nutzungen morglich sind.


    Zitat HPA vom 14. September 2010:


    „Das Gutachten weist auf die konkurrierende Planung hin, da die Entwäs-serungsfelder im Hafenerweiterungsgebiet liegen", so Jens Meier, Geschäftsführer der Hamburg Port Authority. „Nach ausführlichen Beratungen sind wir jedoch der Meinung, dass eine Deponie und eine zukünftige Hafennutzung in Moorburg miteinander vereinbar sind. Zusätzlich unter-streicht die Wahl dieses Standorts die Zielsetzung der HPA, die ökonomischen und ökologischen Belange der Hafenentwicklung miteinander zu verbinden."


    Zitat Ende


    Die komplette Pressemeldung der HPA befindet sich hier.


    Die von moaeburch vorgebrachte Tragfaehikeit des Bodens ist nebenbei kein(!) Kriterium. In der Marsch der Elbe sind die Boeden kaum irgendwo tragfaehig. Wenn es danach ginge durefte es keinen Hamburger Hafen geben. Schon seit dem Bau der Speicherstadt vor ueber 100 Jahren werden Hochbauten im Hafen auf Pfaehlen gegruendet. Im Falle Altenwerders wurden die nicht tragfaehigen Boeden ausgebaut und suedlich des Terminals zu einem Landschaftspark / Huegel aufgeschuettet. (Hier ein altes Bild, noch etwas spaerlich bewachsen). Allerdings wird die neue Lagerflaeche nachdem sie komplett gefuellt ist nicht industriell ueberbaut werden, da sie sich erstens vom Profil (es entsteht ein Huegel) nicht mehr dafuer eignet und weil sie zweitens dafuer gedacht ist spaeter als Teil des Gruenflaechenverbundes des Hafens bestehen zu bleiben.


    Es kann natuerlich sein, dass die Moorburger so eine Deponie schlicht nicht wollen. Die teilweise vorgebrachten Umweltschutzargumente sind jedoch nicht schluessig: So beschweren sich einige Vertreter im Bezirk Harburg, dass die neue Deponie eine (angeblich) oekologisch sensitive Flaeche beanspruchen wuerde: Eine ehemalige Hafenschickdeponie...


    Der Wissenspark in Moorburg stellt mE nichts ansatzweise ein tragfaehiges und sinnvolles Konzept dar. Sein einziger Zweck ist es mit viel Dampf ein Schlagwort zu schaffen, damit man den unbedarften Hamburger dann in der Moenkebergstrasse fragen kann: Was glauben sie ist besser fuer Hamburg: Schlickdeponie in Moorburg oder ein Wissenspark in Moorburg? Was dann (oh Wunder!) vom unbedarften Passanten natuerlich meist die gewuenschte Reaktion bringt: Wissenspark klingt natuerlich besser...

  • Schlickdeponie in Moorburg

    @ midas


    Auch wenn Sie mal wieder keine Lust haben, in die Details zu gehen, so hätten Sie das doch besser tun sollen. Vielleicht wären Ihre Angaben dann etwas stimmiger. Im übrigen verwahre ich mich gegen die Unterstellung, hier Agitprop zu betreiben. Ich hatte eigentlich vom DAF-Team erwartet, dass es diese Diffamierung rügt.


    Auf den Metha-Anlagen in Finkenwerder wird das kontaminierte Baggergut aus der Elbe auf mechanischem Wege in seine Bestandteile Sand und Schlick getrennt ( durch Zentrifugalkraft ). Der Sand wird danach abgewaschen bzw. abgespült. Das läßt sich machen, weil die Kontaminierungen an den Sandkörnern nicht gut haften. Er kann dann anschließend als Baumaterial verwendet werden.
    Mit dem Schlick kann man das nicht machen, da er nicht aus festen Körnern besteht, sondern ein organisches Zersetzungsprodukt ist.
    Er wird ungereinigt auf die Deponie in Francop verbracht, dort aufgeschichtet und dauerhaft gelagert.
    Auf dem Spülfeld Moorburg-Mitte, im Hafenerweiterungsgebiet, wird die Trennung der Bestandteile des Baggergutes noch nach dem alten, flächenintensiven Verfahren durchgeführt.
    Auf kleineren Flächen innerhalb des Spülfeldes, die eine schiefe Ebene bilden, wird das Baggergut aufgespült. Der Sand als das schwerere Material lagert sich nah am Spülrohr ab, der Schlick am Ende der schiefen Ebene.
    Wenn der Schlick sich soweit entwässert hat, dass er stichfest ist, wird er auch hier auf die Deponie nach Francop verbracht. Der Sand verbleibt auf dem Spülfeld. Er wird nach Bedarf in den Metha-Anlagen in Finkenwerder abgespült und ebenfalls als Baumaterial verwendet.
    Das Spülfeld in Moorburg-Mitte besteht also im wesentlichen aus Sand.
    Es ist nicht dauerhaft, sondern hat eine begrenzte Betriebsgenehmigung bis 2035.


    Die HPA will jetzt dort eine neue, dauerhafte Schlick-Deponie einrichten, mehr als 30m hoch.
    Es stellt sich in der Tat die Frage, wie das mit dem Hafenentwicklungsgesetz zu vereinbaren ist, da dort festgelegt ist, dass das Hafenerweiterungsgebiet nur für Hafenzwecke verwendet werden darf. Und die werden explizit und klar abgegrenzt mit Hafenverkehr, hafengebundenem Handel und Hafenindustrie definiert.
    Die HPA versucht, diese Hürde zu umgehen, indem sie behauptet, anschließend auf dieser Deponie ein Gewerbegebiet einzurichten, möglichst mit hafenbezogenem Handel.
    Keine der bisherigen dauerhaften Schlick-Deponien sind bebaut worden oder sollen bebaut werden.
    Auch die in Francop nicht, obwohl sie sich mit ihrer Lage zwischen dem Airbus-Gelände und den westlichen Ausläufern des Hafens in Altenwerder, und nahe an diesen Bereichen, dafür anbieten würde.
    Sie soll nach Schließung, etwa 2013, der Bevölkerung als "Freizeitgelände" zur Verfügung gestellt werden. Dies in einer Gegend ( Altes Land ), die schon im Übermaß über grünes Freizeitgelände verfügt.


    Die Verantwortlichen sind sich der Standfestigkeit und Belastungsfähigkeit einer solchen Deponie nicht wirklich sicher.
    Sie wird in Sandwich-Bauweise errichtet. Eine Schicht Schlick, eine Schicht Sand usw..
    Es ist nicht ausgeschlossen, dass es bei einem solchen Konstrukt zu Setzungen und Verwerfungen kommt.
    Außerdem stößt jeder, der dort ein Loch gräbt oder eine Baugrube aushebt, unweigerlich auf komtaminiertes Material.
    Er gefährdet seine Gesundheit und hat mit dem Aushub ein ernsthaftes Entsorgungsproblem.
    Die Kontaminierungen des Schlick umfassen so ziemlich alles, was regulär als Sondermüll zu entsorgen wäre, bis hin zu Dioxin und radioaktiver Belastung.
    Schlick ist von daher in der Tat nichts weiter als Dreck.


    Die Frage einer Bebaubarkeit ist mit der Marsch nicht zu vergleichen. Hier handelt es sich um einen mehr als 30m hohen Hügel, zu vergleichen mit einem Pudding.


    Das Konzept des "Wissensparks für Umwelttechnologien" in Moorburg ist eine durchaus realistische Perspektive. Die Flächen in Moorburg sind die einzigen Flächen in Hamburg, die die dafür notwendigen Voraussetzungen erfüllen.
    Um das zu erkennen, müßte man sich das Konzept auf http://www.nexthamburg.de mal genauer ansehen. Natürlich vorausgesetzt, man hat Lust dazu.
    Berlin plant, in den nächsten Jahren auf dem Gelände des Flughafens Tegel ( 460 ha ) einen Forschungscampus für Umwelttechnologien einzurichten.
    Die scheinen da zu wissen, wo die Zukunft liegt, während Hamburg mit seiner Hafenfixierung diese wohl eher in einer Schlick-Deponie sieht.


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    Hinweis der Moderation: Hab eure Diskussion schon im Auge. Wollte es noch etwas beobachten aber wenn sich ein User beschwert, handle ich natürlich! Daher bleibt bitte schön sachlich, vermeidet Aussagen, die andere User persönlich betreffen und achtet auch sonst auf eure Umgangsformen. Sollte trotzdem jemand nach diesem Hinweis derart seine Beiträge verfassen, nehme ich mir das Recht, diese ohne Umweg zu löschen! Beste Grüße, Dykie!

    3 Mal editiert, zuletzt von moaeburch ()

  • Dykie's Wunsch folgend erspare ich mir meinen Kommentar zum obigen Post und kehre 'zum Tagesgesachaeft' zurueck.


    Die HPA wird jetzt das Planfeststellungsverfahren fuer die neue Eisenbahn-Hubbruecke westlich der Kattwykbruecke eroeffnen. Die Pressemeldung findet sich hier.


    Das ganze soll in etwa so aussehen - Bilder (c) Ingenieurgemeinschaft L-S-V / HPA:



    In Stichworten:


    Das Bauwerk wird eine Stützweite von 130 Metern und eine Durchfahrtshöhe von 53 Metern für die Schifffahrt haben. Die Bruecke wird zweigleisig (die Kattwykbruecke ist eingleisig) und die Schienen schließen beidseitig der neuen Brücke an das bestehende Netz an. Zusaetzlich zu den Gleisen bekommt sie einen etwa drei Meter breiten Fuß- und Radweg. Im Zuge der Arbeiten erneuert die HPA auch den Straßenanschluss der Kattwykhalbinsel. Zukünftig können dann Bahn- und Straßenverkehr kreuzungsfrei fahren. Bei den Planungen hat die HPA bereits die moegliche Streckenführung der geplanten Hafenquerspange beruecksichtigt. Die Bruecke soll 2017 fertig sein.

  • Juengst fand am neuen Kreuzfahrtterminal in Altona das Richtfest statt. Die Welt berichtet hier. Der Terminal soll zu beginn der kommenden Saison in Betrieb gehen und im ersten Jahr rund 50 Schiffe abfertigen. Hauptnutzer wird AIDA Cruises sein.


    Dieses Jahr wird mit voraussichtlich 200 000 Passagieren das bisher beste Kreuzfahrtjahr in Hamburg. In den kommenden Jahren werden rund 300 000 Passagiere jaehrlich erwartet (an den Terminals Hafencity und Altona zusammen).