PalaisQuartier (Gesamtprojekt inkl. Nextower)

  • Die Websites sind wieder erreichbar, aber Content haben sie zwischenzeitlich leider nicht erhalten.


    In der bisher ziemlich wirren Angelegenheit um Tiefgaragenausfahrt, deren Überbauung oder nicht, angeblich gefährdetem Palais etc. habe ich mal ein wenig recherchiert. Wie schon geschrieben, ist weder Palais noch Hochhaus gefährdet. Es muss nur alles gequetscht werden. Aber letztlich geht es alleine um die Gestaltung der Zu- und Ausfahrt:


    1. Kann das Rundschau-Gelände nicht erworben werden, muss die TG-Zufahrt an die dann in beiden Richtungen befahrbare Große Eschenheimer Straße. Rechtwinkelig zur Straße und unmittelbar an die Grundstücksgrenze. Und zwar nördlich des Palais. Die Stadt möchte nun, dass die Rampen überbaut werden, um das unmittelbar daneben liegende Palais nicht mehr als nötig zu beeinträchtigen. Die MAB möchte die TG-Zufahrt offen lassen, um den Blick auf das Bürohochhaus zu ermöglichen.


    2. Ist es der MAB dagegen möglich, das FR-Areal zu erwerben, wird es wohl außer von der Große Eschenheimer Straße auch eine zweite Zufahrt von der Stiftstraße geben. Die erstgenannte Zufahrt hätte dann wohl in dem Korridor zu liegen, den 3rdwave auf dem Plan grün hervorgehoben hat.


    Und jetzt der Plan von Juli 2004, den ich gefunden habe:


  • Auf dem Plan oben sind die Rampen dunkelgrau hervorgehoben. Die von der Stadt - m. E. zu Recht - bevorzugte Variante wäre die Überbauung mit einem (Büro-) Haus. Dazu dieses Rendering, von dem ich hoffe, dass die Fassade nur mal so gewählt wurde. Man wird ja wohl nicht mit viel Geld und Mühe das Palais wieder aufbauen und dann unmittelbar daneben so eine Scheißkiste mit übelster 60er-Jahre Fassade stellen.



    Auch die Fassade des Büroturms ist zu erkennen - auch hier wäre ausgesprochen wünschenswert, wenn tatsächlich eine andere Gestaltung gewählt würde. Und das ist die zweite Variante, die - wie ich finde sehr unansehnliche - Überdeckung mit einer Art Pergola:



    Die dritte Variante wäre dann die "offene Lösung".

  • Sehe ich das richtig? Sollte die FR erworben werden, könnte man den Abstand zwischen TG und Palais deutlich vergrößern? Beide anderen Alternativen (mit oder ohne Überbau) sind eigentlich nicht akzeptabel

  • Genau so ist es.


    Ideal wäre aus meiner Sicht eine TG-Zufahrt nur von der Stiftstraße, die Große Eschenheimer dann sperren (wenn die Zufahrt über die Hauptwache künftig ohnehin unmöglich wird), die Straße dann bis vor zum Eschenheimer Turm als Fußgängerzone umgestalten, d. h. pflastern, bepflanzen und Freiluft-Gastronomie ansiedeln.


    Das setzt natürlich voraus, dass die MAB das FR-Grundstück kaufen kann.

  • Dann bleibt uns nur, auf kühlen Sachverstand bei den FR-Funktionären zu hoffen


    Ansonsten würde ich empfehlen, die TG-Einfahrt direkt in das Palais (zwischen die zwei Seitenflügel) zu versetzen; es dürfte ein äquivalenter Eindruck entstehen ;)


    Im Ernst: eine erweiterte Fußgängerzone erscheint mir auch sehr sinnvoll. Hier scheinen sich die Geister aber zu scheiden: Es gibt von renommierten Architekten und Stadtplaner ernsthaft den Vorschlag, die Zeil für den Autoverkehr zu öffnen. Es würde Leben und Urbanität schaffen. Naja, finde ich nicht sehr überzeugend. Weniger Autoverkehr und mehr Fußgänger scheint also gegen meinen Erwartungen nicht unbedingt auf widerspruchslosen Konsens zu stoßen


    Ich schätze mal, Schmittchen, deine Idee lässt sich neben diesen politischen Streitigkeiten auch wegen des enormen Zeitdrucks leider nicht durchsetzen (die Verkehrsumgestaltung in der Innenstadt ist politsch leider nicht sehr gut auf die Entwicklung des Zeilareas abgestimmt)

  • Die Öffnung der Zeil für den Autoverkehr sollte wirklich erwogen werden, jeder, der nach acht durch die Zeil läuft wird darin eine Notwendigkeit sehen. Autos gehoren zur Stadt, die Zeil ist bereit genug sowohl rollenden Verkehr als auch Fußgänger unterzubringen.

  • Auszüge aus dem Artikel ( danke für den Link Schmittchen :(


    Die Arbeiten, die im Juli begannen, gehen schneller voran als ursprünglich geplant. Nach Angaben des Projektentwicklers MAB wird der Abriss fünf Wochen früher beendet sein.


    Sehr positiv.


    Noch keinen Durchbruch hat MAB bei den Verhandlungen mit den Eigentümern der Frankfurter Rundschau über den Verkauf des Grundstücks an der Großen Eschenheimer Straße erzielt.


    Trotzdem: «Wir sind auf einem gute Weg», sagte Holger Hagge, Geschäftsführer von MAB Deutschland.


    Von einer Einigung mit dem Verlag hängt auch die Baugenehmigung ab, da für die Hochhäuser eine Nachbarschafts-Zustimmung erforderlich ist.


    Ich denke nicht dass es wirklich noch ein Problem mit der Baugenehmigung geben könnte.


    Die Gestaltung der Zufahrt zur Tiefgarage wiederum hängt von der Einigung mit der Rundschau ab. Wenn das Gelände in die Entwicklung einbezogen würde, könnte eine zusätzliche Einfahrt in der Stiftstraße angelegt werden. Die Rampe an der Großen Eschenheimer Straße könnte dann kleiner ausfallen.


    Hoffentlich gibt es diese, die Rampe so nah am rekonstruierten Palais zu bauen ist ja fast schon eine Sünde.


    Mit der Vermarktung der vier Bauteile sei man «sehr zufrieden», sagte Hagge. Es gebe bereits Mieter, die aber aus strategischen Gründen noch nicht genannt werden wollten.


    Das ist eine sehr positive Meldung, allerdings könnte diese auch aus taktischen Gründen gestreut worden sein.

  • Schon toll wie sich die deutsche Wirtschaft mit Hilfe des viel zu komplizierten kommunalen Baurechts selber ins Bein schiesst. Fragt sich ob die Zeil und damit auch der Kaufhof auf lange Sicht mit einer zugewachsenen Bauruine (über)leben kann :mad:

  • Geplänkel, nehme ich an. Dass ausgerechnet die FR einen solchen Artikel als Aufmacher druckt, ist bezeichnend. Will sie Stimmung gegen die MAB machen, um von ihrem eigenen Geschäftsgebaren (bzw. dem der SPD-eigenen Gesellschaft, in deren Besitz die FR jetzt ist) gegenüber der MAB abzulenken?


    Wie es dargestellt wird, versucht die MAB Geld zu sparen und meint, die Genehmigung, die sie Kaufhof für teuer Geld abkaufen müsste, bereits zu haben, weil eine solche vor Jahren der Telekom erteilt wurde. Angesichts des anscheinend bereits ausgehandelten Vertrages ist das alles andere als nett, aber MAB wird es halt mal versuchen wollen.


    Man wird sehen, welche Ansicht das angerufene städtische Rechtsamt vertritt. Kommt man dort zum Resultat, dass die der Telekom erteilte Zustimmung nicht auf die MAB übergegangen ist oder aus sonstigen Gründen nicht wirksam ist, kann die MAB ja immer noch den teuren Vertrag mit Kaufhof abschließen. Andernfalls MAB kann sofort bauen und Kaufhof schaut in die Röhre.


    Außerdem - bevor Kaufhof Flickwerk betreibt und nur die hintere Fassade mit MAB-Geld umgestaltet, soll besser gleich am ganzen Gebäude eine neue, einheitliche Fassade errichtet werden. Na ja, vielleicht hatten sie das auch vor und lassen es jetzt sein, weil die MAB-Millionen ggf. fehlen.

  • Leider warten wir ja schon seit Ewigkeiten auf ein ordentliches Rendering des Grossprojektes.


    Also habe ich es selbst mal probiert...


    Das Grundgerüst stellt ein Lizenzfreies Bild dar.


    In etwa so wird das dann aussehen, das Palais habe ich nicht mehr eingebaut, hatte keine Lust mehr:)



    Nochmals die Bitte diese Datei nicht weiterzuverbreiten.

  • Millionen-Poker: Stadt lässt Kaufhof fallen
    Im Streit um das geplante Einkaufszentrum an der Zeil entscheidet der Planungsdezernent für den Investor MAB
    Zwischen der Stadt Frankfurt und dem Metro-Konzern, der hinter Kaufhof steht, entwickelt sich ein handfester Konflikt. Die Metro-Manager sind empört darüber, dass die Kommune die Einsprüche von Metro gegen das geplante 800 Millionen Euro teure Einkaufszentrum an der Zeil nicht akzeptiert.


    ....
    Die Kommune akzeptiert eine alte Übereinkunft aus dem Jahre 2001 zwischen dem Kaufhof und dem damaligen Besitzer des heutigen MAB-Geländes, der Telekom.


    ...


    Die Metro Asset Management GmbH, Besitzerin aller Kaufhof-Grundstücke, hatte es abgelehnt, diese Zustimmung auf das heutige Millionen-Projekt des Einkaufszentrums zu übertragen. Sie forderte von MAB millionenteure Leistungen für ihr Plazet zum Einkaufszentrum - so sollte MAB die Fassade des Kaufhofs neu gestalten lassen.


    abgreifen wo es nur geht :nono:


    Zwei Meinungen im Römer


    Doch die Entscheidung der Stadt, den alten Nachbarschafts-Vertrag zu akzeptieren, wirft jetzt alles über den Haufen. Nach Informationen der FR hatten sich die städtischen Fachleute hinter den Kulissen über die juristische Bewertung gestritten.


    ...


    Wenn Metro jetzt noch kämpfen wolle, "dann müssen sie klagen", so der Planungsdezernent.


    ...




    Ein MAB-Sprecher begrüßte die Entscheidung der Stadt: "Es ist sehr schön, dass unsere Position jetzt geteilt wird." Man rechne nun mit einer "zügigen Baugenehmigung" durch die Stadt. Allerdings gibt es noch keine Einigung mit dem zweiten Nachbarn, dem Druck- und Verlagshaus Frankfurt (DUV), das die FR herausgibt. DUV muss dem Projekt zustimmen, bevor es von der Kommune genehmigt werden kann.




    Ganzer Artikel:
    http://www.frankfurter-rundsch…rt_und_hessen/?cnt=598416

  • Danke. An sich ist das ja eine positive Nachricht. Doch darf die Stadt die Vereinbarung nicht gemäß der heutigen Sichtweise auslegen, und sie darf nicht "ergebnisorientiert" entscheiden. Wenn dies - verständlicherweise - doch tut, sollte sie das jedenfalls für sich behalten und nicht gleich offenherzig der Presse erzählen. Weiterer Ärger wird wohl nicht ausbleiben. Die Zustimmung des Druck- und Verlagshaus Frankfurt ist vermutlich "nur" für das höhere Hochhaus erforderlich, für den ganzen Rest könnte dann, sofern die MAB den Antrag entsprechend aufteilt, wohl bereits die Baugenehmigung erteilt werden.

  • Aus der heutigen Onlineausgabe der Frankfurter Rundschau:



    Hier ist der gesamte Artikel zu finden.

  • Sehr ärgerlich.
    Nun kann man davon ausgehen dass alles extrem gedrungen wirken wird.
    Gerade was die hässliche Tiefgarageneinfahrt und das Palais angeht.


    Der neue Eigentümer wird, wenn es denn zum Verkauf an diesen kommt, versuchen, möglichst viel Geld aus einer Zustimmung zum Bürohochhaus herauszuschlagen.