BB/Sindelfingen: Flugfeld (in Bau)

  • Trotzdem Danke für die Fotoreise.
    Hinschtlich der Promenaden-/Parksituation kann man den Planern immerhin zugestehen, keine absichtlich leeren Versprechungen gemacht zu haben, denn der große See wurde schon gebaut und war sicher nicht billig. Daß das ganze Gebiet nicht auf einen Schlag aufgesiedelt wird, sondern allmähich nach Bedarf, ist ebenfalls nicht unbedingt schlecht. BB-Sifi ist nicht Dubai.


    Architektonisch gefiele auch mir eine wesentlich vielfältigere, weniger dichte, dafür höhenvariable Gestaltung besser. Fünfstöcker, daneben Achtstöcker, ein paar Zwölfstöcker, dann wieder z.B. sechsstöckige "Punkthäuser" o.ä. Also eine gestauchte kleine Skyline. Hätte Wiedererkennungswert und böte unten Platz für z.B. großzügige Grünflächen.

  • Klar, man kann die schönsten Villen mit großen Parks bauen, dazu prächtigste Alleen mit den ältesten Bäumen. Nur: Wer will das bitte bezahlen? Wie du schon richtig erkannt hast, können sich die Leute bereits keine 1.000€/qm Grund leisten. Wie sollten sie sich also den Grund plus noch einer Villa leisten können?


    Es sollen ja mehrere Parteien rein in eine Villa. 10 Parteien a 3 Personen a 100 m² gleich eine 1000 m² Villa auf sagen wir 1600 m² Grund, quasi ein schönes MFH. Macht 53 m² Grund pro Person. Ein EFH mit einer Partei a 4 Personen auf 600 m² - 800 m² Grund machen 150 m² bis 200 m² Grund pro Person.
    Das sind im Vergleich nur 1/3 bis 1/4 der Grundfläche, also auch nur 1/3 bis 1/4 der Grundstückskosten. Selbst, wenn man etwas mehr, sagen wir den doppelten Platz (1000 m² Wohnfläche auf 3200 m² Grund), bräuchte, dann ist das alle mal besser als das hier:


    http://www.deutsches-architekt…php?p=236346&postcount=16


    oder das hier:


    http://www.deutsches-architekt…php?p=218073&postcount=11


    oder das hier:


    http://www.deutsches-architekt…hp?p=315126&postcount=149


    Und Wohnen für Wenige lasse ich am Beispiel Dresdens nicht gelten.


    Außerdem sehe ich keinen Grund, warum großzügiges Bauen in einem dichtbesiedelten Raum einen anderen Umwelteinfluß haben sollte als in einem weniger dicht besiedelten Raum. Ein EFH mit 1500 m² bis 2000 m² Grund kratzt auf der Alb buchstäblich keine Sau. Zumal dichtbesiedelt eh nur der Kessel ist, die Fildern oder BB sind es nicht. Und von einer Mega-Agglomeration ist Stuttgart sowieso noch Lichtjahre entfernt.


    Man baut in Stuttgart zumindest aus heutiger Perspektive für die Ewigkeit. Nachfolgende Generationen müssen dann damit leben. Mich selber betrifft es übrigens sowieso nicht, von daher könnte es mir eigentlich egal sein. Ich sehe nur, dass auf lange Sicht, will heißen einige Jahrzehnte, hier in S und Umgebung mit einer solchen Baupolitik massiv Werte vernichtet werden.

  • Nun ist das Flugfeld ja weniger schön, sondern verkehrsgünstig gelegen, für eine Villengegend eher ungeeignet.


    Schau hier:


    http://maps.google.de/maps?cli…0.308647&t=h&z=12&vpsrc=6


    Auf der Avus kann man direkt an Wannsee vorbei und mitten durch den Grunewald brettern. Das ist auch verkehrsgünstig und trotzdem spitzenklasse!


    Zudem baut das Siedlungswerk diese - Originalton - "Stadtvillen"



    (Quelle: http://www.siedlungswerk.de)


    Ja schon, aber, aua (!), das kann man doch auch in schön machen!

  • Und selbst, wenn man unbedingt maximal gequetscht bauen möchte, dann kann mir kein Mensch erzählen, dass man zwar Görlitz in maximaler Pracht aus Ruinen wiederaufbauen kann, wo kein Mensch hin will, weil es kaum industrielle Arbeitsplätze gibt, aber dort, wo maximale Wirtschaftskraft ansässig ist, man auch maximal sparsam bauen muß.


    Hier http://www.stadtbild-deutschla…&postID=124108#post124108 wohnen doch keine Großbürger! Schaut euch das an, was User "Lusacia sajón" dort seitenweise auf hunderten Fotos eingestellt hat! Finanziert über die Sonderabschreibungen für Denkmalschutz, bezahlt u.a. über die reichlich fließenden Solidaritätszuschläge aus BaWü!


    Und hier bauen sie stattdessen Neoplatten! Kaum auszuhalten, eine solche Fehlallokation von Mitteln! Und wenn der Wiederaufbau der Ruinen tatsächlich viel günstiger gewesen sein sollte, als ein Neubau von Grund auf, was ich bezweifele, dann bliebe immer noch die Möglichkeit der Tüftler im Ländle sich mal etwas in Richtung CNC-Stuckfräsautomaten, o.ä. auszudenken. Bis S21 wäre ja noch ein wenig Zeit.


    Ich fürchte aber Schlimmes!

  • Hier nochmal zum direkten Vergleich:


    "Stadtvilla" Böblingen:


    Zudem baut das Siedlungswerk diese - Originalton - "Stadtvillen"



    (Quelle: http://www.siedlungswerk.de)


    vs.


    Stadtvilla Görlitz:


    https://model2.de/light/7231/2217o7.jpg


    Quelle: http://www.stadtbild-deutschla…&postID=124108#post124108


    Da läuft doch etwas ganz gewaltig schief!


    Die Sachsen waren einfach schlauer bei der Lobbyarbeit als die Schwaben! Uns fehlt die Lobby in Stuggi! Statt Denkmalschutzsonderabschreibungen brauchen wir vielleicht eine Art staatlicher Optikprämie, von mir aus auch über den Soli finanziert. In 100 Jahren sind schließlich beides Altbauten.

  • Ach, ich wußte ja garnicht das man in Görlitz heute immer noch so baut! Jaja, die schlauen Sachen, die leben ja bekanntlich im Land der Frühaufsteher. Hätte Stuttgart, so wie Görlitz, in den letzten Jahren rund die Hälfte seiner Einwohner verloren, hätten wir keine Wohnungsnot und könnten alle im schicken Altbau wohnen. Nun ist dem aber nicht so, und deshalb braucht es eben bezahlbaren Wohnraum. Wer hier für Stadtvillen plädiert hat wohl etwas den Sinn für die Realität verloren.

  • ...wobei ich gerade an Orten wie diesen das Problem nicht sehe, einfach mal mehr als acht Stockwerke Wohnbebauung zu zulassen.


    Prinzipiell finde ich die Gestaltung des Areals nicht schlecht, vor allem mit dem See sowie der Einbindung der historischen Gebäude (die zumindest teilweise erhalten wurden); der ein- oder andere Wohnblock hätte allerdings wirklich etwas mehr Kreativität vertragen können...


    Kenne das Projekt aber nur von Bildern, war noch nicht Vorort.

  • Schau hier:


    http://maps.google.de/maps?cli…0.308647&t=h&z=12&vpsrc=6


    Auf der Avus kann man direkt an Wannsee vorbei und mitten durch den Grunewald brettern. Das ist auch verkehrsgünstig und trotzdem spitzenklasse!


    Und nun schau hier :): https://maps.google.com/maps/m…958.0004c77275ec87f027f0e


    Das Flugfeld ist nunmal eingezwängt zwischen der - bald - sechsspurigen A 81, dem Daimler-Gelände, der vierspurigen K1073/dem Gewerbegebiet auf der Hulb und der Bahn.
    Der Lange See ist klar eine Aufwertung, aber z. B. im Käthe-Paulus-Weg/der Liesel-Bach-Str. ist "Seeblick" meist Fehlanzeige.




    Dafür kostet eine 100-m²-Wohnung auch nur 850 € kalt.


    "[...] aber dort, wo maximale Wirtschaftskraft ansässig ist, man auch maximal sparsam bauen muß."


    Das verstehe ich auch nicht. Sicher, die Grundstückspreise, wobei da mit Erbbaurecht was zu machen wäre. Die Pro-Kopf-Einkommen liegen im Raum Stuttgart gut 20 % über dem Bundesdurchschnitt, rund 45 % über denen in Berlin - da sollten doch ein paar Euro für die Ästhetik übrig sein.

    2 Mal editiert, zuletzt von John Robie ()

  • [Bild 1 Post #111]
    [Bild 2 Post #111]


    Dafür kostet eine 100-m²-Wohnung auch nur 850 € kalt.


    Dagegen waren die alten Kasernen in Böblingen ja ein Ausbund an Schönheit!


    Sicher, die Grundstückspreise, wobei da mit Erbbaurecht was zu machen wäre.


    Daran habe ich auch schon gedacht. Dagegen wird man aber sicher Sturm laufen.


    @ andere


    Ihr vergeßt einfach, dass die Gebäude nicht nur 10 oder 20 Jahre, bis sie sich amortisiert haben, dort stehen werden, sondern dauerhaft. Sofern nicht der dritte Weltkrieg ausbricht und Stuttgart wieder in Schutt und Asche gelegt wird, stehen die dort für alle Ewigkeiten.


    Wie z.B. auch diese zwei Schönheiten am Pfaffenwaldring 57: http://www.energie.uni-stuttga…vatis/pfwr57/building.jpg Die sind jetzt ca. ein halbes Jahrhundert alt. Schöner werden Sie dadurch nicht. Eine Gebrüder Grimm Bibliothek im chronisch klammen Berlin ist dagegen offenbar kein Problem. Ein Stadtschloß für eine Mrd. auch nicht. Wie schon gesagt, es läuft etwas schief.


    Und man kann viele Schrecklichkeiten schon zu geringen Kosten vermeiden. Das sind dann noch lange keine Jugendstilbauten, aber immerhin. Und die Grundstücke kommen sowieso von der Stadt. Ein kleiner Grünstreifen zwischen obigem Haus und der Straße wäre also kein Problem gewesen. Der See hingegen nützt de facto außer einigen Mücken niemandem etwas. Schon gar nicht denjenigen, die ihn nicht mal sehen können.


    Kenne das Projekt aber nur von Bildern, war noch nicht Vorort.


    Fahr mal hin!


    Ach, ich wußte ja garnicht das man in Görlitz heute immer noch so baut!


    Was haben die denn die letzten 20 Jahre dort gemacht? Haben die Gebäude sich etwa von alleine saniert? Wo sind denn die ca. 1500 Milliarden Soli hingeflossen?


    Die Pro-Kopf-Einkommen liegen im Raum Stuttgart gut 20 % über dem Bundesdurchschnitt, rund 45 % über denen in Berlin - da sollten doch ein paar Euro für die Ästhetik übrig sein.


    Eigentlich müßte man den Ausstoß an Gütern pro Kopf zugrunde legen und nicht die pro Kopf verfügbaren Einkommen, da bei letzteren das Transfersystem mitwirkt.


    Die Unterschiede wären ohne Transfersystem nämlich viel größer und sie würden mit der Zeit sogar progressiv zunehmen. Sprich der Wohlstand würde sich zugunsten BaWü ausspreizen. Berlin beispielsweise könnte dann allerdings dicht machen.



    Übrigens nicht, dass man mich hier falsch versteht: Man kann schon einen Transfer organisieren, nur wenn als Resultat im Laufe der Zeit geradezu inverse Effekte bei der Wohlstandsverteilung zu Tage treten, dann muß man sich mal Gedanken über eine Veränderung dieser Transfers machen.


    Edit: Flugfeld 22 oder gar Stuttgart 22?


    http://www.spiegel.de/fotostre…-fotostrecke-86252-4.html


  • Daran habe ich auch schon gedacht. Dagegen wird man aber sicher Sturm laufen.


    Wer würde Deiner Meinung nach gegen "Erbpacht" Sturm laufen und warum?


    Ein kleiner Grünstreifen zwischen obigem Haus und der Straße wäre also kein Problem gewesen.


    Besagte Straße wirkt recht trist. Natürlich stellt sich die Frage, wer das Grün pflegen soll. Sowas funktioniert z. B. in Brooklyn http://www.ny1.com/content/top…st--honor-for-second-time (ja, ja, BB/SiFi ist nicht ... :zunge:), warum sollte es ausgerechnet im Land der Kehrwoche nicht?


    Eigentlich müßte man den Ausstoß an Gütern pro Kopf zugrunde legen und nicht die pro Kopf verfügbaren Einkommen, da bei letzteren das Transfersystem mitwirkt.


    Den Ansatz wählte ich ja: http://wirtschaftslexikon.gabl…ro-kopf-einkommen-v2.html


    Eine Gebrüder Grimm Bibliothek im chronisch klammen Berlin ist dagegen offenbar kein Problem. Ein Stadtschloß für eine Mrd. auch nicht. Wie schon gesagt, es läuft etwas schief.


    Das sind öffentliche Bauten, keine Wohnbebauung wie auf dem Flugfeld. Da spielt doch auch in Stuttgart Geld keine Rolle.

  • Innerstädtische Wohn-Neubau-Gestaltung kann im Übrigen auch so aussehen:
    http://www.ndr.de/ratgeber/rei…rgportraet100_page-2.html


    oder so:


    http://www.mathez.de/index.php…ie=download&projekt_id=48


    oder so:


    http://www.bds-hamburg.de/akti…en/neubau/hafen-city.html


    oder so:


    http://www.hamburg.citysam.de/…rer-foto/hafen-city-7.htm


    ich weiß is alles Hamburg und Stuttgart is nicht Hamburg...
    aber es geht halt auch anders.


    im übrigen finde ich ja die alte Debatte wegen Soli wieder bezeichnend :nono:
    der Soli wird - auch wenn es jetzt mal langsam jeder mitbekommen haben sollte - NICHT nur ausschließlich für den "Osten" bereitgestellt. Wir haben nur 4! Geberländer - der Rest der Republik nimmt.
    Stimme natürlich zu dass die Gelder teilweise völlig zwecklos verballert wurden und werden, eine Debatte wird ja Ramsauer sei Dank angestoßen!

  • Ja, warum Uhlbach?


    Weil es sich gerade aus aktuellen Anlaß anbot und ich das Foto schlicht gelungen fand. Den weitaus größten Teil davor habe ich ja wieder herausgenommen, um nicht noch mehr Kontroverse zu erzeugen. Mit Poundbury hat das nichts zu tun.


    Was hat denn jetzt Uhlbach mit dem Flugfeld in Böblingen/Sindelfingen zu tun? :confused:


    Es geht doch hier bei weitem nicht nur um das Flugfeld. Seht ihr denn nicht, dass in den letzten Jahren an den verschiedensten Ecken Stuttgarts wirklich unschöne, um es mal diplomatisch auszudrücken, Viertel entstanden sind und noch entstehen? Scharnhausen, Zuffenhausen, Neoplan in Möhringen, Maichingen, jetzt das Flugfeld und wer weiß wie es in 10 Jahren am Bahnhof aussieht. Man knausert mit dem Platz, wo es nur geht und kann dem Nachbarn gegenüber fast auf den Küchentisch spucken. Und das, obwohl im Prinzip genug Platz vorhanden wäre.


    Soziale Segregation par Excellence in BB. Morgens raus aus der Neoplatte in BB und rein in die benachbarte Fabrik nach Sifi und abends retour. Wer es sich leisten kann, der wird räumlichen Abstand davon nehmen.


    Mich erinnert das fatal an französische Trabantenstädte, auch wenn unsere wirtschaftliche Situation hier unvergleichlich besser ist. Gerade deshalb sind diese Entwicklungen aber so unnötig.



    Anders als ich vorgeschlagen habe, geht aber vollkommen in Ordnung. Im Binnenland dann halt etwas mehr Grün anstatt Wasser. Meilenweit von Trabantenstadtfeeling entfernt. Es kommt oftmals halt auch aufs Detail an.


    Vielleicht hätte man in BB auch mehr Abstand zu Autobahn, Daimlerwerk und Kläranlage einhalten sollen, das Flugfeld Flugfeld lassen sollen und das Neubaugebiet von mir aus hinter den Wald nach Holzgerlingen verlegen können. Dort ist Platz, man wird nicht von der Autobahn gestört, die Anbindung über den neuen Zubringer ist trotzdem sehr gut und die Anbindung über die Schönbuchbahn ans S-Bahnnetz ist auch vorhanden. Auch das wäre eine Möglichkeit gewesen.


    Oder nur die Hälfte des Flugfeldes bebauen und den Teil direkt an der Autobahn mit Wald bepflanzen. Wäre auch eine Möglichkeit gewesen.


    Das wären aber alles Lösungen, die auf mehr Wohnqualität abzielen und nicht auf minimale Kosten und maximale Raumausnutzung und Verdichtung. Man hat wirklich den Eindruck, als käme es auf jeden Meter zwischen dem Fließband vom Daimler und dem heimischen Wohnzimmer an.


    Wie gesagt, es ist mir unverständlich, warum gerade Stuttgart solche architektonischen Probleme anzieht wie ein Magnet. In Heilbronn beispielsweise gibt es auch einfachere Gebiete, wie beispielsweise in Sontheim rund um den Jörg-Ratgeb-Platz. Die sind aber vertretbar, wie ich finde, da sehr viel weniger massiv und an bestehende Wohngebiete angegliedert. Außerdem insgesamt lockerer bebaut. Alles in allem scheint man dort die Entwicklung der Stadt wesentlich besser hinzubekommen als in Stuttgart plus direkte Umgebung. Man hat in S halt auch jahrelang gepennt.

  • Klinikneubau

    Im Immobrief Stuttgart Nr. 110 ist ein kleiner Bericht zu finden, in dem Thomas Daily berichtet, dass die beiden Klinikstandorte Böblingen und Sindelfingen geschlossen werden sollen.


    Auf dem Flugfeld solle ein Neubau entstehen welcher beide Häuser zusammenführt.


    334 Mio € solle der Gesamtkomplex kosten.


    Nach Klinikgesellschafter soll der Klinik-Komplex 2020 in Betrieb gehen.


    Da bin ich ja mal gespannt... ;)