Ruhrgebiet: Umnutzung von Industriebauten

  • Fördergerüst Lohberg 2 erhält sein Gesicht zurück

    05.08.2024. Bald hängen sie wieder, die Seilscheiben des Fördergerüsts Lohberg 2 im gleichnamigen Stadtteil Dinslakens. Und dann ist das Bauwerk wieder komplett, das als Wahrzeichen der Schachtanlage gilt.

    Am 31. Dezember 2005 wurde Lohberg stillgelegt. Etwa 1400 Beschäftigte wurden auf andere Bergwerke verlegt oder gingen in Vorruhestand. 2017 wurden die Scheiben demontiert, um sie aufzubereiten. 2021 wurde das komplette Schachtgerüst selbst eingerüstet, um es ebenso zu sanieren. Jetzt werden die Seilscheiben wieder montiert. Eine sehr komplexe Angelegenheit.

    Gerade die unteren beiden der vier Scheiben machen es den Monteuren nicht ganz einfach. Sie werden mit einem leistungsstarken Kran bis in die oberste Etage des rund 70 Meter hohen Fördergerüsts gehoben. Dort werden sie dann an eine Kette, die mit einem entsprechend ausgelegten Träger an der Kranbahnbühne (die obere Umrandung) verschraubt ist, „umgehängt“. In diese Kranbahnbühne taucht der Kran dann wieder ein. Er übernimmt die Seilscheibe erneut und setzt sie auf den Montagepunkten der unteren Seilscheibenbühne ab. Das gleiche geschieht mit der zweiten Seilscheibe. Die beiden oberen werden direkt durch die Kranbahnbühne gehievt und auf der oberen Seilscheibenbühne abgestellt. Dafür ist neben den Kränen auch die Höhenrettung im Einsatz.

    Bis kommenden Donnerstag, 8. August, sollen sich alle vier Scheiben wieder am rechten Ort befinden. Am Dienstag wird die nächste Seilscheibe links oben an der Seilscheibenbühne befestigt, am Mittwoch eine weitere rechts unten und am Donnerstag die letzte rechts oben. Dann wird auch der obere Teil wieder komplett eingerüstet und weiter saniert. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um die Rostbehandlung.

    In den nächsten Jahren werden die beiden Lohberg-Schächte und der in Hünxe zum Pumpen von Grubenwasser vorbereitet. Dazu werden die Schächte verfüllt und zugleich mit Hüllrohren ausgestattet, durch die dann die Pumpen in die Tiefe gelassen werden: jeweils drei Hüllrohre auf Lohberg 2 und unter dem bereits zurückgebauten Fördergerüst Lohberg 1, vier weitere in Hünxe. Dies gewährleistet, dass immer genug Pumpleistung zur Verfügung gestellt werden kann. Der geplante Start des Pumpens ist für das 2032 vorgesehen. Dann werden jährlich insgesamt rund 33 Millionen Kubikmeter Grubenwasser in den Rhein eingeleitet.


    Dr.-Ing. Stefan Roßbach, Fachbereichsleiter in der RAG-Grubenwasserhaltung: „Lohberg ist ein wichtiger Grubenwasserstandort für uns. Von hier aus fließt das gesamte Grubenwasser der Emschermulde in den Rhein. Lohberg war lange Zeit wichtiger Bergbaustandort. Er wird auch im Nachbergbau von Bedeutung bleiben. Hier können wir das gesamte RAG-Portfolio präsentieren: Neben der Grubenwasserhaltung beispielsweise auch die Flächenentwicklung für eine neue Nutzung inklusive der Erzeugung erneuerbarer Energien.“


    Eine der Seilscheiben wird in Position gebracht:
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    Fotos: RAG AG


    Quelle: https://www.rag.de/kommunikati…aelt-sein-gesicht-zurueck

  • Herne: Entwicklung des ehemaligen Bergwerkgeländes General Blumenthal XI

    Grünes Licht für die Zukunft des Blumenthal-Geländes: Die Stadt Herne erhält rund vier Millionen Euro für die Erstellung der Entwicklungsstrategie.

    NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur übergab Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda am Samstag den Zuwendungsbescheid über Mittel aus dem „5-StandorteProgramm“, das Kommunen unterstützt, die besonders vom Kohleausstieg betroffen sind.


    Das rund 24 Hektar große Gelände des ehemaligen Bergwerks General Blumenthal XI ist die größte zusammenhängende Flächenreserve der Stadt. Dort soll ein wegweisendes High- und Green-Tech-Quartier entstehen mit wissens- und technologieorientierten Dienstleistungsnutzungen, einem hohen Grünanteil sowie einer Seilbahnanbindung zum Hauptbahnhof Wanne-Eickel – die „Techno Ruhr International“.


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    Foto: Thomas Schmidt/Stadt Herne


    Quelle: https://www.facebook.com/RAG.Aktiengesellschaft/posts

  • Herne: Rückbau der letzten Gebäude auf dem Areal General Blumenthal XI

    Die RAG Montan Immobilien GmbH beginnt mit dem Rückbau der letzten Bestandsgebäude auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage und Kokerei General Blumenthal 11 in Herne. Ab dem 29. Januar 2025 startet die Baustelleneinrichtung durch die Firma Heitkamp, bevor Mitte Februar mit den eigentlichen Abrissarbeiten an Stellwerk, Lokschuppen und Versandgebäude begonnen wird. Der Abschluss der Maßnahmen ist für Ende März 2025 vorgesehen.


    Der Rückbau ist ein zentraler Baustein für die künftige Entwicklung und Neunutzung des Areals, das als bedeutende Gewerbeflächenreserve der Stadt Herne gilt. Das rund 250.000 Quadratmeter große Gelände, das einer Fläche von 35 Fußballfeldern entspricht, bietet großes Potenzial für die Stadt- und Wirtschaftsentwicklung.


    Auf Basis eines Grundsatzbeschlusses des Rates der Stadt Herne aus dem Jahr 2020 wird die Fläche für wissens- und technologieorientierte gewerbliche Nutzungen erschlossen. Geplant ist die Entwicklung eines modernen High-/Green-Tech-Quartiers mit einem hohen Grünanteil und einer innovativen Seilbahnanbindung zum Hauptbahnhof Wanne-Eickel – das Projekt „Techno Ruhr International”.

    Quelle: https://www.herne.de/Meldungen…Detailansicht_261443.html

  • Kamen: Zeche Monopol - Sanierung Fördergerüst Schacht Grillo 1

    Die Sanierungsarbeiten am Fördergerüst über Schacht Grillo 1 der Zeche Monopol in Kamen starteten bereits in Q4|2024. 2,63 Millionen Euro hat die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur aus Mitteln der Städtebauförderung des Landes und des Bundes dafür erhalten. Die Arbeiten an dem 51 Meter hohen Gerüst sollen bis Mitte 2025 abgeschlossen werden.


    Das Denkmalensemble Zeche Monopol umfasst neben dem Fördergerüst ein Maschinenhaus mit dazugehöriger Elektrofördermaschine aus den Jahren 1966/67. Nachdem die Industriedenkmalstiftung das Ensemble 2016 vor dem Abriss bewahren konnte, kümmerte sie sich um deren Erhalt und entwickelte eine denkmalverträgliche Umnutzung.

    Mittlerweile ist das Gebäude samt historischer Technik an einen Privatinvestor übertragen worden. Nach Abschluss der Arbeiten am Stahlgerüst erhält dieser das komplette Industriedenkmal.

    Quelle: idr
    Infos: https://www.industriedenkmal-stiftung.de

  • Lünen: Sanierung und Umwandlung des Zechengeländes Victoria I/II

    7,4 Millionen Euro Förderung erhält die Stadt Lünen zur Finanzierung der Entwicklung des Geländes der ehemaligen Zeche Victoria I/II für die Internationale Gartenausstellung (IGA) Metropole Ruhr 2027. Der Bescheid wurde Ende Oktober 2024 von der Bezirksregierung Arnsberg überbracht. Die rund 40 Hektar große Brachfläche in zentraler Lage Lünens wird mit Hilfe der Städtebauförderung saniert und insbesondere für das benachbarte StadtGartenQuartier in einen neuen Landschaftspark umgestaltet. Er ist zentrales Element des Zukunftsgartens Bergkamen/Lünen der IGA.


    Der Park wird nach einem Entwurf von Greenbox Landschaftsarchitektur aus Köln gestaltet. Neben der Sanierung von Altlasten und der Neugestaltung der Topographie umfasst das Projekt auch einen 1,6 Kilometer langen Rundweg mit vielfältigen Spiel- und Bewegungsangeboten. Über den geplanten IGA-Radweg mit den im Bau befindlichen Brücken über die Lippe und über die Kamener Straße wird der Landschaftspark erreichbar sein.


    Die Arbeiten zur Altlastensanierung sowie zu den technischen Infrastrukturen sind bereits im vollen Gange. Im Februar 2025 starten die Garten- und Landschaftsbauarbeiten.

    Quelle: idr

    Infos: https://www.iga2027.ruhr

  • Oberhausen: Quartier „Neue Zeche Sterkrade“ I Aktualisierter Rahmenplan

    Eine weitere ehemalige Bergbaufläche im Ruhrgebiet wird einer neuen Nutzung aus Wohnen/Gewerbe und Freizeit zugeführt. Die Planungen werden nun konkreter.

    Zukunftsquartier für Sterkrade I Stadt und Eigentümer stellen Planungen für ehemaliges Zechengelände in Oberhausen vor (26.02.2024)

    Ein weiteres ehemaliges Industriegelände und jetzige Brache soll im Oberhausener Stadtteil Sterkrade entwickelt werden.

    Als letzte zusammenhängende Großfläche mit bergbaulicher Vergangenheit im Stadtgebiet soll diese mit Gewerbe und Wohnen aktiv gestaltet werden. Eine Luftaufnahme von Blossey zeigt das Areal.


    Die beiden Eigentümer RAG Immobilien (85%) und die Thelen Gruppe aus Essen (15%) sollen es zusammen mit der Stadt richten. Ein Wörtchen mitreden will die Stiftung Industriedenkmalpflege, wobei der das Schachtgerüst und -halle als Zeugnis der Bergbaugeschichte erhalten bleiben. Sie könnten die zentrale Mitte mit angedachtem Wohnen und Cafe darstellen.

    Bürgerprotest ist auch bereits da. Im Januar dieses Jahres hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die das alte Zechengelände in seiner jetzigen Struktur erhalten möchte. Spaziergänger haben für sich das mittlerweile grüne Gelände als wohnungsnahes Ausflugsziel entdeckt. Ferner fordert die Initiative, dass das Gelände auch für die sich angesiedelten Tiere erhalten bleiben soll.



    Die PM der Stadt Oberhausen vom 23.01.2025; Q:

    Der aktualisierte Rahmenplan für die Zeche Sterkrade sieht einen reduzierten Bauland-Anteil vor.

    Im Vergleich zur bisherigen Planung soll der Anteil der öffentlichen Grünflächen, inklusive Spiel- und Sportflächen, von 20 auf 36 Prozent steigen; im Gegenzug soll der Bauland-Anteil von 62 auf 46 Prozent sinken.

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    © Handout | Stadt Oberhausen

  • Bochum: Sanierung Fördergerüst des Deutschen Bergbau Museums

    Vor knapp einem Jahr wurde hier der Beginn der Sanierungsmaßnahmen bekanntgegeben. Nun sind Planen und Gerüste verschwunden. Ein großes Fest um den Doppelbock-Fördergerüst soll am 22. Februar folgen.


    Neue Beschichtung und der Austausch von Stahlteilen wie Winkel und Schrauben machen das ehemals größte Fördergerüst der Welt mit einer Höhe von 70 m fit für die Zukunft. Farblich im bekannten 'Germaniagrün' daherkommend ist das 650 t schwere Stahlteil ehemals auf einer Zeche in Dortmund zerlegt und nach Bochum transportiert und aufgebaut worden. Die letzte Sanierung fand vor 25 Jahren statt.


    Die Kosten belaufen sich auf 4,5 Millionen Euro, finanziert von Stadt, Land, Bund und Kultur- und Bildungsträgern. Mehr dazu hier.


    Das frisch renovierte Fördergerüst am 4.2.


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    Alle Fotos hanbrohat: Unter Beachtung des Urheberrechts gemeinfrei