Campanile (alter Thread / gescheitertes Projekt)
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Alles anzeigenPläne für "Bonsai-Campanile"
Politik diskutiert erneut über einen Büroturm am Hauptbahnhof
Der Bau eines Hochhauses auf dem Parkplatz südlich des Hauptbahnhofs ist wieder in der Diskussion. Nach einem Vorstoß der Römer-CDU hat der Ortsbeirat 1 kürzlich klare Maßgaben für einen Turm sowie den darunter liegenden Busbahnhof vorgelegt. Im Römer ist das Thema aber vertagt.
VON PETER RUTKOWSKI
Frankfurt · 20. Mai · Ein 300 Meter hoher Turm direkt neben dem Hauptbahnhof hätte der "Campanile" werden sollen. Doch nach jahrelangem Gezerre und Streit mit den Nachbarn kam 1989 das Aus für das Projekt des Architekten Helmut Joos auf dem alten Khasana-Gelände an der Mannheimer Straße. Endgültig - so schien es. Doch heute, 15 Jahre später, stehen Campanile und Khasana wieder auf der Tagesordnung. Die Politik spricht inzwischen von einem "Mini-Campanile", 50 Meter hoch.
Im Februar hatte der CDU-Stadtverordnete Jochem Heumann einen Antrag vorgelegt, mit dem ein Bebauungsplan für das Areal aufgestellt werden sollte. Damit schlug er eine neue Seite im Streit um die Entwicklung des Areals auf und nahm auch die ersten Hürde auf dem verwaltungstechnischen Weg zum lange gewünschten zentralen Busbahnhof auf dem heutigen Parkplatz. Zupass kam Heumann, dass die Immobilienfirma Vivico, Nachfolgerin der Deutschen Bahn, ihr Khasana-Gelände der Stadt für ein neues Behördenzentrum samt Technischem Rathaus angeboten hatte. Allerdings machte Heumann keine Angaben zur Höhe des Bauwerks.
Heumanns Fraktionschef Uwe Becker hält "eine frühe Festlegung für nicht zielführend", mehr Freiheit für Investoren wäre dem Christdemokraten lieber. Das sehen SPD und Grüne, Partner der CDU im Römerbündnis, anders: Als "zu früh und zu unbestimmt" wertete der Grünen-Stadtverordneter Stefan Majer Heumanns Vorstoß. Zurzeit sei das Vivico-Angebot "das einzig konkrete Vorhaben auf dem Markt" bezüglich eines möglichen Umzugs des Technischen Rathauses aus der Braubachstraße, so Majer. Man sollte weitere Angebote abwarten.
SPD-Planungspolitiker Klaus Oesterling erklärte: Seiner Meinung nach ist das Angebot der Vivico zu teuer angesichts des massiven Büroleerstands in Frankfurt. "Aus dem könnte sich die Stadt ja bedienen." Im Planungsausschuss wurde der CDU-Antrag Anfang Mai erst einmal vertagt.
Schluss bei zehn Stockwerken
Sollte aber die Wahl doch auf das Khasana-Gelände fallen, so "greifen dann die Anregungen des Ortsbeirats", sagte Majer. Die Grünen- und SPD-Politiker aus dem Ortsbezirk 1 (Bahnhof, Gallus, Gutleut, Innenstadt) haben mit ihrer Mehrheit klare Maßstäbe für einen "Mini-Campanile" verabschiedet. Zehn Stockwerke hoch dürfen die Außenkanten des Gebäudes in Blockrandbebauung sein, sprich: maximal 50 Meter, inklusive Busbahnhof im Parterre. Oberhalb der zehn Etagen könnte sich das Bauwerk auf kleinerer Grundfläche weiter in die Höhe schrauben, merkte Grünen-Fraktionschef Andreas Laeuen an. SPD-Kollege Arne Knudt will gegebenenfalls auch über zwölf Stockwerke mit sich reden lassen. Mehr aber nicht. Die CDU im Ortsbeirat votierte gegen diese Anregung.
Majer nannte die Entscheidung "sinnvoll". Auch Oesterling ist mit der Ortsbeiratsentscheidung zufrieden, auch wenn alles "noch Zukunftsmusik" sei.