Stuttgarts Hochhäuser

  • Interessanter Antrag für diesen Thread. Ich hoffe auf eine interessante Diskussion. :)


    Stuttgarter Gemeinderatsfraktion FDP stellt Antrag zur Prüfung, wo Hochhaus-Cluster in Stuttgart entwickelt / entstehen könnten.


    Lest selbst.



    Quelle: stuttgart.de

  • ich sags gerne noch ein zehntes Mal: Fasanenhof! Im Kessel unten bräuchte ich die jetzt auch nicht unbedingt > 100m, dafür um so mehr am Kesselrand.


    Leider fehlt in S zur Zeit gänzlich der Mut zur Gestaltung als auch zur Höhe, was man am Carlyle in besonders scheusslicher Ausprägung bewundern kann...

  • Lächerlich - als ob Investoren in Stuttgart Schlange stehen würden um Hochhäuser zu bauen. Onehin würde jedes Hochhaus spätestens am Wiederstand irgendeiner "Bürgerinitiative" scheitern.

  • ^Und gerade aus letzterem Grund sollten wir in Stuttgart tatsächlich mal anfangen, über Hochhäuser zu diskutieren.


    Wir könnten uns natürlich nach Hahn'schem Modell auch besonders tief eingraben (= Bürgerinitiative "Das Mineralwasser stirbt!!! Wir wollen Licht!!!"). Oder wir bebauen die noch verfügbaren Freiflächen in und um Stuttgart (= Bürgerinitiative "Keine Bodenversiegelung für Profit!!!"). Oder wir verdichten erst einmal nach (= Bürgerintitiave "Keine Investorenarchitektur in Stuttgart!!!").


    ...gibt es eigentlich eine realistische Alternative ohne irgendeine Bürgerinitiative dagegen?

  • Ich bin absolut für Hochhäuser, vielleicht nicht im Kessel, aber z.B. am Neckar (wenn dieser jemals renaturalisiert werden sollte sicherlich attraktiv). Vielleicht auch in Feuerbach oder Zuffenhausen. Sonderlich realistisch werden die Chancen allerdings nicht stehen befürchte ich.

  • Vielleicht sollte man das Thema einfach anderstherum aufzäumen.
    Nciht einzelne Punktuelle hochhäuser diskutieren, mit der Frage 5 m mehr oder weniger. Da fühlt sich ggf. jeder ANchbar benachteiligt, fürchtet, Verkehr, Schattenwurf, etc, und sieht keine Vorteile für sich.
    Einfacher wäre es vielleicht die Bebauungspläne anzupassen und höhere und dichtere Bebauungen z.B. ringförmig um ÖV-Knoten und Abgestuft zum Abstand zuzulassen. Das fürht dann vielleich nicht oder nciht sofort zum spektakulären 200m Turm, aber dadurch dass die Nachbarn ebendfalsl eine WErtsteigerung erfahren, und die die gerade nicht mehr profitieren, sprich ausserhalb des niedrigsten Rings liegen, keine Sooo hohen Nachbbarn bekommen, sollte das zu recht wenig Protesten führen, da für jede Tasche ein wenig Kleingeld übrigbleibt. Das eine oder andere kleiner ehochhaus kommt darüber sicherlich zustandde, in dem man dann zulässibe Baumassen vertikal konzentriert. Die 60m-klasse ist da dann schnell erreicht.

  • sollte das zu recht wenig Protesten führen

    Dein Vorschlag in Ehren, aber wovon träumst Du nachts?
    An den ÖPNV-Knoten wohnen trotz Stuttgarter Niedrigbauweise immer noch genügend Wutbürger, die neben Jammern offenbar auch die Zeit haben, wöchentlich zu protestieren.


    Fasanenhof? klar, wäre idealer Standort, doch auch die Chance wurde erst jüngst am Europaplatz ohne Not vergeben. Durch so Geisteskrankheiten wie Kaltluftschneisenforschung darf sich übrigens endlich auch der City-Burger von Hochäusern im Fasanenhof eminent gestört fühlen. Für solche Verhinderungs- und künstliche Problemkreierungs-Forschung verdienen sich manche sogar eine steuerfinanzierte goldene Nase.


    Das Witzigste an der Initiative ist jedoch ihr Zeitpunkt. Jetzt wo Stadt und Land grün geführt werden, wird´s sicher was :lach: .
    Stuttgart hat das Glück, jetzt nochmal einen Bauschub durch Stuttgart 21 und den (auto)industriell basierenden Wohlstand zu erleben.
    Zukünftige Hochbauten besitzen drei Rotoren und einen Mast. Das war´s.

  • Solange Menschen wie Herr Ostertag, denen schon das Citygate oder das Gerber zu hoch sind, die intellektuelle Szene in Stuggi prägen, wird Max BGF wohl leider recht behalten.


    Quelle: StN-Online
    http://m.stuttgarter-nachricht…7b-bf1e-dc94cf848837.html


    Selten so ein Rotz gelesen (den Link mein ich :) ) ...
    Aber warum sollte der Ostertag die intellektuelle Szene prägen? Zudem hat er doch das prägnante prägende 84 Meter Rathaus von Kaiserslautern entworfen.

  • Ich bin ein aufmerksamer Beobachter des Stuttgart-Formus (liegt u.a. daran, dass ich in Stuttgart geboren wurde und dort zur Schule ging) und muss zu meiner Verwunderung immer wieder feststellen, wie ideologisch die Hochhaus-Frage bei Euch diskutiert wird. Dies zeigt sich gerade auch bei der Diskussion um Neubauten und Vorhaben, wo es mir so erscheint, dass am Ende oftmals immer die fehlende Höhe kritisiert wird. Als ob es auf ein paar Höhenmeter mehr oder weniger ankommen würde. Oder als ob eine irgendwie willkürlich gesetzte Marke von > 100 m das allein selig machende darstellen würde.


    Jetzt kann man natürlich sagen: ja, Du in Frankfurt kannst natürlich groß reden, wo Du die richtigen HH vor der Türe hast.


    Und in der Tat verhält es sich so, dass ich die HH in Frankfurt absolute klasse finde und ich mich jeden Tag aufs Neue freue, wenn ich zur Arbeit über die Ignatz-Bubis-Brücke fahre und den Postkartenblick auf die Skyline geniessen kann. Und Frankfurt ohne Skyline wäre nicht Frankfurt und irgendwie gehören die Dinger hier einfach hin.


    Was hat das mit Stuttgart zu tun? Ganz einfach: ich finde (wie gesagt als absoluter HH-Fan), dass nach Stuttgart einfach keine Hochhäuser passen, und zwar insbesondere nicht in die Innenstadt. Stuttgart hat einfach einen komplett anderen Charakter wegen seiner Lage und seiner Topographie. Hinter dem Hauptbahnhof fangen die Weinberge an und dahinter stehen gleich schöne alte Villen. Quasi auf der anderen Seite des Kessels das gleiche Bild oberhalb der Haussmann-Straße. Stuttgart ist eine große Stadt, versprüht aber eben nicht das typische Großstadtflair - und das ist m.E. auch gut so, denn dafür kann die Stadt mit ihren ganzen anderen Reizen punkten. Ich finde Stuttgart irgendwie gemütlicher als z.B. Frankfurt oder auch Düsseldorf oder Hamburg und das Prädikat "gemütlich" ist alles andere als despektierlich gemeint und hat auch mit Spießigkeit überhaupt nichts zu tun. Stuttgart ist - auch oder gerade wegen der fehlenden HH - eine offene und sehr interessante Stadt, die wahnsinnig viel zu bieten hat. Daher meine Frage: was wollt Ihr unbedingt mit den Hochhäusern und was sollen sie der Stadt bringen? M.E. würde sie den Charakter der Stadt einfach irgendwie zerstören.


    Versteht mich bitte nicht falsch, die gegenteilige Ideologie, die sich irgendwie gegen alles, was höher ist als 40 Meter richtet, ist auch nicht richtig. Insb. wenn diese Fraktion immer wieder irgendwelche Verschattungs- und/oder Luftzirkukations- Horrorszenarien aus der Mottenkiste holt. Aber genau so wenig kann ich den ewigen Ruf nach höheren Häusern verstehen und den irgendwie damit (zwar nicht offen ausgesprochenen) Wunsch, mit Frankfurt oder zumindest Düsseldorf in dieser Hinsicht irgendwann gleichziehen zu können.


    Insgesamt würde ich mir einfach einen etwas unverkrampfteren Umgang wünschen.


    Viele Grüße
    marty-ffm

    Einmal editiert, zuletzt von marty-ffm () aus folgendem Grund: Wording

  • Nun, 100m müssen es auch in Stuttgart nicht unbedingt sein - nur ein wenig mehr Verdichtugn direkt am Hbf auf exponiertem Grundstück täten einfach gut.
    Die umgebung hat 8 Geschosse Traufhähe Blockweise (über viele Gebäude) - da ist ein Eckgebäude mit 10 Geschossen nicht hoch, sondern eher flach. 15 Geschosse wären noch nicht die Hälfte von 100m, aber dennoch eie deutliche erhöhung der Bauwerkskanten an hervorgehobener Ecke. An anderen Stellen sinds dann gerade mal 4 Geschoesse, die der Verwaltung abgerungen werden könnne, an stellen, wo eigentlich 6 hingehören. Oder eben auf der filderebene im Fasanenhof, wos chon einige Hochhäuser stehen und das umfeld passween würde und auch ein ÖV-Anschluss (Stadtbahn) vor der Türe wäre, wird dann auch wieder auf wenige Geschosse eingedampft - das geplante Hochhäuschen wäre ja noch deutlich niedriger gewesen als der Bestand.
    Die Tendenz in Stuttgart ist eben, dass man einen Bestandsbau mit 10 Stockwerken abreisst (deutsche Bank) und durch einen mit 8 Stockwerken ersetzt, weils sonst zu hoch wäre. Sorry, so ein Dorf ist Stuttgart nun auch nicht. Ein bischen mehr kanns schon sein.

  • marty, grundsätzlich finde ich Deine unverzwungene, auf lokale Stärken bzw. Charakter gerichtete Sichtweise gut. Dennoch schließt das Eine das Andere nicht aus wie hfrik ausführt.


    Ich bin auch gegen Hochhäuser in der Stadt, wohl und gerade deshalb aber für solche auf zum Beispiel auf der Prag, im Fasanenhof, im Vaihinger Synergiepark oder dem Feuerbacher Gewerbegebiet (Stichwort Bosch-HH). Wenn Du die B27 in die Stadt hinunterfährst wirst Du sicher auch den Bülowturm positiv wahrnehmen, er setzt einfach eine angenehme Landmarke, indem er sich von der Einheitstraufhöhe abhebt ohne gleich die Halbhöhen in den Schatten zu stellen. Ähnlich das Colorado in Vaihingen, welches diese große Gewerbefläche sicher attraktiver macht als wenn dort ein weiterer Flachbau stünde.


    Und in der City hätten mäßige, aber vor allem elegante Hochbauten an den Torsituationen Neckartor, Südtor oder jetzt beim Ex-Versatel durchaus aufwerten können. Eine großflächig gleichhohe Großstadt wäre tendenziell öder als wenn hier und da ein Ausreißer steht. Es sei denn man ist Paris oder besitzt eine überwiegend geschlossene historische Bebauung, was insbesondere für die Stuttgarter City leider nicht zutrifft.

  • Max BGF: ich gebe Dir natürlich vollkommen Recht, gegen Hochhäuser außerhalb des Kessels, z.B. in Vaihingen, auf dem Pragsattel oder in Feuerbach ist natürlich überhaupt nichts einzuwenden. Da würden sie natürlich nicht stören und könnten durchaus sinnvolle Akzente setzen.


    Sehr gelungen finde ich im übrigen auch den gerade von Dir genannten Bülowturm an der Heilbronner Straße oder v.a. auch den LBBW-Turm am Hbf. Beide Gebäude fügen sich wunderbar ein, sorgen mit ihrer Höhe für die erforderliche Aufmerksamkeit und können fast schon ein wenig als Landmark bezeichnet werden. Aber ich finde auch, dass beide Gebäude nicht wirklich viel höher hätten ausfallen dürfen, ohne wiederum das Gesamtkonzept zu stören.


    Vollkommen richtig ist auch, dass man den Planern bei der Stadt manchmal durchaus etwas mehr Mut bei manchen Neuprojekten wünschen würde. Gerade da wird m.E. in der Tat oft viel zu ideologisch vorgegangen und lieber immer die kleine Lösung gewählt. So wäre bspw. beim Grundstück des jetzigen Carlyle Citygate gegenüber dem Hbf viel mehr drin gewesen. Dort kommt jetzt ein langweiliges Allerwelts-Bürogebäude hin, wo man wirklich einen städtebaulichen Akzent erster Couleur hätte setzen können. Ob das dann wirklich ein HH über 100 Meter hätte sein müssen bezweifle ich zwar auch, aber an diesem Einfallstor der Stadt hätte man ja durchaus so etwas wie eine Torsituation schaffen können (das "Gate" kommt ja bereits im Namen vor). Da wäre ein "mäßger und vor allem eleganter Hochbau" (Zitat Max BGF) durchaus die richtige Alternative gewesen.

  • Nun ja, tatsächlich werden im Raum Stuttgart aktuell die 2 ersten Wohnhochhäuser nach vermutlich 30+ Jahren gebaut – Cloud No.7, sowie das Weitblick in Böblingen. Zudem haben das "Skyline" auf der Prag, sowie der Fellbacher Gewa-Tower relativ gute Realisierungschancen. Man beschreibt hier also vielmehr einen aktuellen Trend zu dem man selbst nichts, aber auch wirklich nichts beigetragen hat. Die Erkentniss das man bei begrenzter Fläche in die Höhe bauen sollte ist zudem nicht besonders neu. Mal schauen ob sich hier in den nächsten Jahren wirklich noch etwas tut.

  • ^^ Bietigheim hast du vergessen!


    Bis auf die warmen Worte für den Hochhausbau ist der Bericht nur schwer zu ertragen! Was für ein erbärmlicher Lobbyistenverein. Die Mietpreisbremse geht natürlich gar nicht wie kann man nur die tollen Stuttgarter Vermieter daran hindern wollen über jedes Maß die Mieter zu schröpfen, man überlegt wie man noch mehr Kosten auf die Mieter abwälzen kann, wie man sich um energetische Sanierungen drücken kann, wie man sauber und stressfrei Mieter rausschmeissen kann, und ganz wichtig, wie man sich als Vermieter dagegen wehren kann wenn Mieter auf Grund von völlig runtergewirtschafteten, hoffnungslos überteuerten, schimmelnden Bruchbuden, die Qualität dessen in dem sie wohnen müssen dadurch honorieren das sie die Miete mindern. Ganz toll auch die Geschichte eines braven sich sorgenden Bürgers um die vielen Zigeuner die in viel zu kleinen Wohneinheiten interniert sind. Das ist soziales Engagement - ein wahrer Wohlfahrtsverein!