Riedberg - neuer Wohn- und Wissenschafts-Stadtteil

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    Naja, die Vordächer im ersten Bild erinnern mich an die Szene mit der Slumrenovierung in der Version von "Der kleine Lord", da werden auch so ähnliche Dächer an die Fassaden montiert. Wobei es schon ein Kunststück ist, dass diese Konstruktion an der Styroporfassade überhaupt hält.


    Aber deine Wortwahl ist falsch: Fachwerkimitat heißt hier "Disneyland", Retro-Kitsch wären nachgebaute 70er-Hochhäuser, aber sowas baut ja keiner.

  • der Schreiber kann gar nicht vor Ort gewesen sein.


    Vielleicht hat der Journalist schon vorher die Angebote der Bauträger gesehen?


    Beispiel


    Jetzt mal mit der Bildunterschrift "Frankfurt-Riedberg: Zusammengeschusterter Vorort aus Häusern von der Stange" aus dem Artikel vergleichen. Ein ganzer Straßenzug mit diesen 3/4 bis 1 Mio. Copy-and-Paste Würfeln entspricht doch dem genau. Gut, ganz getroffen hat es der Autor ja nicht, denn er hätte noch ergänzen müssen "von der Stange zum Preis einer frei geplanten Architektenvilla aus München".


    EDIT: Gerade im Thread gesehen, dass es die Architektur sogar schon am Riedberg in der Konrad-Zuse-Straße gibt: Link.

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    Von der Stange mag ja sein, da stimme ich volkommen zu...


    Aber an den meisten Gebäuden kann man architektonisch nichts aussetzen! Hier paaren sich Zeitgeist mit Konservatismus, was in der Form ja auch nicht schlecht ist. Ich halte 2/3 der Gebäude für gelungen. Klar wiederholen sich viele Gebäudetypen, aber wie hätte den ein ganz wilder Mix ausgesehen?


    Man darf nicht vergessen, dass die für uns aus heutiger Sicht schönen Gründerzeitviertel in Frankfurt in den 50ern und 60ern einfach nur schnöde und langweilig waren, die Gebäude alle gleich in Höhe und Form, sich wiederholende Verzierungen und meist sich ähnelnde Fassadenfarben.


    Man sollte bei der Diskussion fair bleiben und schauen, dass der Kostenfaktor sich mit guter Architektur die Waage halten muß. Die Investoren haben die Häuser sicher nicht aus reiner Mildtätigkeit und Spendierfreude heraus gebaut, sondern hier steht auch das Profitdenken im Vordergrund.
    In Anbetracht der Sache ist das Viertel eigentlich ganz nett!

  • Riedberg

    Azichan, ich muss deiner Anspruchslosgkeit an Architektur und Städtebau mal deutlich widersprechen. Immer dieses Totschlagargument, dass finanziell nicht mehr zumutbar sei! In den meisten Neubaugebieten Deutschlands fehlt es derzeit völlig an Gestaltunswillen, Kreativität und vor allem Qualität. Der Riedberg kann ambitionsloser und billiger kaum sein. Und das in einer der wirtschaftsstärksten Städte Deutschlands - die durchschnittliche Baukultur hierzulande ist einfach nur beschämend!


    Schaut Euch mal Stadterweiterungsprojekte wie Ørestad in Kopenhagen an: http://www.orestad.dk/UK-Oplev/Fotos.aspx
    DAS ist anspruchsvolle, zeitgemäße, progressive Architektur. Jedes Gebäude ein Unikat, trotzdem ein stimmiges Gesamtbild. Die Häuser sind übrigens auch alle nach hohen umweltfreundlichen Kriterien errichtet - sehen dabei aber auch noch gut und qualitativ hochwertig aus. Darunter sogar sozialer Wohnungsbau! Die toskanischen Styroporhäuschen dürften dagegen in wenigen Jahrzehnten in sich zusammengefallen sein. Aber Hauptsache meterdick mit Sondermüll gedämmt :nono:

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    Das ist hübsch, mir gefällt's.
    Aber mir gefällt auch der Sonnenring in der Mailänder Straße und der ist schon bald dreißig Jahre alt.


    Leider wirst Du solche Gebäude in Deutschland an die Michels nicht verkaufen können. Das sind keine Reihenhäuser mit bettlakengroßem Garten davor und dahinter, das sind Hochhäuser, ogottogottogott.


    Das ist wie mit Dänischem Möbeldesign der 60er Jahre - als das hier modern wurde waren die Dänen schon wieder weiter.

  • Ich muss hier meinem Mißfallen auch Ausdruck verleihen.


    Gerade in Skandinavien werden nach wie vor innovative, hübsche, gemütliche, abgespacte.. (für jeden Geschmack was dabei! Darum muss es doch gehen!) und individuelle Häuser und auch Neubaugebiete errichtet. Mit Sicherheit auch zu billigeren Baukosten, denn die dort verbreitete Holzbauweise ist schlicht billiger bzgl. Material und schneller in der Errichtung (Arbeitszeit) als die hier immer noch verfechtete Massivbauweise. Die ihre Vorteile auch in dem Moment verloren hat, wo man Vollziegel durch Gasbeton und Stahlbeton ersetzt hat. Vollziegel bewirkt noch ein sehr positives Raumklima, Betonwände das genaue Gegenteil, trockene Luft usw.


    Holz hat wesentlich bessere Dämmwerte, eröffnet mehr Gestaltungsspielräume, ist auch nachhaltiger, da ein nachwachsender Rohstoff und sogar CO2 Speicher (was ins Gewicht fällt, wenn eine ganze Industrienation von 80 Mio. im Privatbereich auf Holzbau umschwenkt). Die ganzen Vorbehalte von wegen Brandschutz, Haltbarkeit, etc. lassen sich durch die Realität in Skandinavien, den USA, Kanada.. aber auch dem Alpenraum widerlegen (ja, dem Alpenraum, mit Sicherheit das härteste Klima im deutschsprachigen Raum, dort wird traditionell seit jeher das erste Obergeschoss in Holzbauweise ausgeführt - Bauernhäuser sind dort nicht selten viele Jahrhunderte alt, mit Originalsubstanz aus Holz).


    Auch das Gedämme wäre mit Holz keinerlei Problem, Dämmung kann man wunderbar in die Hohlräume zwischen Innen- und Außenwand einer Holzständerkonstruktion stopfen. Wie dafür gemacht. Und muss sicher auch nicht nach 30 Jahren rausgerißen und erneuert werden, weil von der Holzaußenwand vor Wind und Wetter geschützt.


    Und jeder der mal in einem Vollholzhaus war weiss, wie angenehm das Wohnklima ist, wie "warm" die Innengestaltung. Der Gegenentwurf zum "Sichtbeton", im Straßentunnelstyle, der "modernen" Architektur bundesdeutscher Prägung ist das warme Holz offenliegender Holzkonstruktionen, von Bohlen, Dielen, etc. wie man es in nordischen Ländern hat. Dazu noch bunte Farben. Toll. Sowas muss doch auch mal möglich sein, lokal angepasst, ohne ein "Schwedenhaus" quasi importieren zu müssen. Bei uns kriegt man vom normalen Bauträger inzwischen nicht einmal mehr Zimmertüren aus Massivholz, nur noch Pressspan mit aufgeklebter Dekorfolie. Rechtwinklige Rohbauten aus Stahlbeton, Styropor an die Außenwand, Innen- und Außenwand dann noch weiß angestrichen, und fertig ist das neue deutsche Eigenheim. :nono:

  • P.S.: und jetzt ist alles noch neu und "clean", was glaubt ihr wie das nach ein paar Winterhalbjahren in diesem neuen Stadtteil aussieht. Diese Art der "Architektur" altert nicht würdig und mit "Patina" sondern schaut dann einfach ... aus. Und in ein paar Jahrzehnten wird alles nach und nach wieder abgerißen, bis heute weiss keiner was mit den Wärmedämmverbundsystemen nach den prognostizierten 30 Jahren Lebensdauer, wenn die zerbröseln, passieren soll. Ein miteinander verbackenes Sammelsurium als Kunststoffen und Chemie. Das klingt allerdings sehr "retro", das war eigentlich die typische "nach uns die Sintflut"-Mentalität der 60er und 70er, bevor es die Umweltbewegung gab.


    Genau das was wir unseren Nachkommen hinterlassen sollten in Zeiten von Klimawandel, Energie- und Rohstoffknappheit. :nono::nono::nono::nono:

  • ^^+^^^Wow! Aber dein Furor lässt mich etwas ratlos zurück, weil Deine Bullerbü- und Louis-Tränker-Idylle den größten Teil der Realität außer Acht lässt. Ich nehme nicht an, dass sich eine EFH-Wüstenei im Holzständerbauweise wesentlich besser darstellt; und nehme schon an, dass Städtebau und Architektur etwas anspruchsvoller sind, als es Deine Phillipika nahelegt. Insofern steht mein Mißfallen an solcherlei Fundamentalkritik dem Deinen in Nichts nach. :mad:

  • Die ganzen Vorbehalte von wegen Brandschutz, Haltbarkeit, etc. lassen sich durch die Realität in ... den USA, Kanada ... widerlegen.


    Also USA und Kanada brauchst du mit Brandschutz und nachhaltigem Bauen mit Holz nicht als positive Beispiele zu nennen! :nono: Zufällig habe ich einige gute Bekannte von der anderen Seite des Atlantiks und die beneiden uns ganz doll, was unsere Beton- und Ziegelhäuser angeht. Holz mit Dämmplatten dazwischen ist super stabil und brandresistent, sieht man bei jedem Hurrican und Waldbrand in den Nachrichten. Ok, bei uns wären das Hochwasser und Sturm.


    Massiv-Häuser können sich dort nur die Reichen leisten. Der Rest baut mit deinem Material weil es günstiger ist, nicht weil sie so überzeugt davon sind.

  • Als Architektur unkundiger muss ich mal sagen, das mir manche dinge auch nicht gefallen, was aber mehr mit meinem eigenen Geschmack zu tun hat. Aber pauschal alles was gebaut wird als schlecht zu bezeichnen finde ich unpassend. Man wird ja schliesslich auch nicht gezwungen etwas zu kaufen oder zu mieten. Ich bin davon überzeugt, das in ein paar Jahren sicherlich das etwas sterile ambiente des Riedbergs verfliegt. Ich bewohne auch ein Reihenhaus aus den 70igern und mittlerweile ist alles schön eingewachsen. Was mich nachdenklicher stimmt ist die Tatsache, das es heute in Frankfurt teilweise unerschwinglich ist Wohnraum zu adäquaten Preisen zu bekommen. Ein Reihenhaus am Riedberg ab 400.000 € finde ich schon ziemlcih abgedreht.

  • Erstens fordere ich nicht die Superbilligbauweise amerikanischer Vorort-Fertighäuser, zweitens haben wir nichts was sich mit Hurricanes, Erdbeben und Tornados vergleichen lässt und dritten ist und bleibt es dabei dass seit Jahrhunderten die Holzbauweise im Alpenraum und in Skandinavien verbreitet und bewährt ist, bei deutlich markanteren klimatischen Bedingungen als in großen Teilen des westdeutschen Flachlandes.

  • Berchen, ich bin nicht gerade selten in Schweden, habe dort Kollegen und auch Freunde - so dass ich schon "typisch skandinavische" Häuser verschiedenster Qualität selbst erleben durfte.


    Ja, in bevorzugten Lagen wird brilliant gebaut - luftig, städtbaulich durchdacht. Aber - obwohl es sich stets um Eigentum der Bewohner handelt - ist die Mentalität eine andere. Das meiste, was aus Holz bebaut wird, wird kaum älter als 40 Jahre. Gebäude, die für "die Ewigkeit" gebaut werden, werden hingegen überraschend "deutsch" errichtet. Hochwertiges Bauen in Holz ist NICHT preiswerter als Massivbauweise.


    Ganz davon abgesehen: Auch in Stockholm, in 1b Vorort-Lage, kann man vielerorts bewundern, wie unglaublich einfallslos und von unterdurchschnittlicher Qualität Reihenhäuser auch aus Holz gebaut werden können. Ebenso sind 5-bis 7-Stöckige Wohnhäuser der preiswerteren Sorte keinen Deut besser als das, was hierzulande gebaut wird.


    Auf dem Riedberg steht ohne Zweifel einiges an Mist - aber auch reichlich sehr ansprechende und hochwertige Bebauung. Und das gilt sowohl für das geschmähte Reihenhaus als auch für größere Wohngebäude.

  • Riedberg Alleen, feelin good, Taunus Carrée

    So, nach der Sommerpause ;) muss ich mich jetzt mal wieder dem Riedberg widmen.


    Da ein Taunus Carré in meiner Heimatstadt realisiert wurde, bleibt mit ja noch das Taunus Carrée im Riedberg. Laut den Plakaten sind bereits 66% verkauft, was in etwa auch dem Bebauungsstand entsprechen dürfte wenn man das Bauschild rechts als Grenze annimmt



    Die Riedberg Alleen, die immerhin den Lückenschluss zum Kreisel Riedberg-/Altenhöferallee bilden sind im ersten BA Rohbau-mäßig fertig. Die Baugrund ist hin zur Riedbergallee gewandert, ein Kran wurde ersetzt / umplatziert.



    Das feeling good, dessen Rohbau schon länger fertig war, zeigt nun an einem Gebäude bereits das fertige, verputzte Äußere.


  • YOUNIQ II und Riedberg Alleen

    Das Youniq II lässt bereits teilweise sein Gerüste fallen und sieht dem Youniq I doch sehr ähnlich.



    Ein Blick in die Baugrube des 2. BA der Riedberg Alleen


  • Grundschule II

    So sah es gestern an der Baustelle der zweiten Grundschule auf dem Riedberg aus. Bilder leider nur in Handyqualität.





    Bilder von mir.

  • Giersch-Science-Center und feel good

    Auch der zweite Gebäudeteil des Giersch-Science-Centers wird so langsam fertig. Ähnliche Ansicht wie auf dem Bauschild ersichtlich



    und von der Seite



    Und hier noch ein Rundgang um das feelin good, dessen Außenfassade mehr und mehr fertig ist. Blick in Richtung Südost



    In Richtung Nordost



    Sowie etwas gegen die Sonne in westlicher Richtung. Sehr Abwechslungsreich hier im Vergleich zu den anderen Seiten durch die dunkeln Klinker


  • feeling good und Riedberg Alleen

    Beim feeling good geht man nun direkt den zweiten Bauanschnitt an (es gibt auch einen kleinen Hinweis dazu auf der Bien-Ries Web-Seite). Ein Pfahlbohrmaschine schafft Löcher in die die Doppel-T-Träger eingelassen werden um die Baugrube zu sichern.


    Blick auf die Baustelle des 2. BA mit der Skyline im Hintergrund



    Auf dem Bild die Maschine im Einsatz, teilweise werden die Träger auch mit Ketten wieder etwas angehoben um auf ein gleichmäßiges Niveau zu kommen. Der Radlader im Hintergrund bringt dann Füllmaterial für die Löcher um die Träger.



    An den Riedberg Alleen ist der zweite Bauabschnitt schon weiter. Hier hat die Kellerdecke das Straßenniveau erreicht.


  • central living

    Blick auf die Baustelle vom Projekt central living zwischen Riedbergzentrum und Gymnasium:




    Bilder selbst handygeknippst.

  • feeling good

    Schlag auf Schlag geht es mit dem Einrichten der Baustelle des zweiten Abschnitts des feeling good. Während "Bastian" die Baugrube weiter aushebt ....



    ....wird bereits ein zweiter, größerer Kran montiert.



    Weitere Kranteile schweben ein bzw. der Ausleger liegt schon vormontiert auf der Baustelle bereit.