City Prag, alias Theaterviertel

  • Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht...


    Zuerst die gute:
    Das Porsche-Hochhaus wird doch gebaut! Im Europaviertel!


    Und jetzt die schlechte:
    In Frankfurt.


    ("Porsche Design Tower"; ca. 80-100m-Wohnhochhaus; bis zu 40.000qm BGF und 200 Wohnungen; Bauzeit 2016-2018)


    Immerhin liegt die Organisation des bis Februar laufenden Architektenwettbewerbs in Stuttgart (Gassmann + Grossmann Baumanagement)


    Artikel im DAF

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  • Friedrichsbau Varieté (in Bau als Interimslösung für 5 Jahre)

    Überblick:
    - Fertigbau aus Holz und Betonteilen mit "schlichter Architektur"
    - Investitionskosten: > 2 Mio. € (Eigenberechnung; s.u.)
    - "Basilikaförmig" mit Hauptschiff (Bühne und Zuschauer) und zwei Seitenschiffen (Gastronomie+Technik sowie Büros+Künstlergarderoben)
    - Zuschauerplätze: 342
    - Nutzfläche: 1.500 qm
    - Grundstücksgröße: 5.000 qm
    - Baustart: 05.08.14 (ursprünglich geplant: 23.06.14; Verzögerung durch "verwaltungsinterne Schwierigkeiten bei der Stadt")
    - Eröffnung: 03.12.14 mit Elvis-Show (ursprünglich geplant: 07.11.14)
    - Adresse: Siemensstraße 15, 70469 Stuttgart
    - Homepage: http://www.friedrichsbau.de



    Kostenübernahme:
    Die > 2 Mio. € Kosten werden ca. 50:50 aufgeteilt zwischen


    a) Friedrichsbau Varieté Theater gGmbH
    - Bankkredit: 1 Mio. € (Laufzeit 2 Jahre)


    b) Stadt Stuttgart
    - Investitionskostenzuschuss: 595.000 € (450.000 € + 145.000 €)
    - Grundstücks-Erschließungskosten: deutlich > 100.000 €
    - entgangene Grundstückspacht: 310.000 (ca. 62.000 € / Jahr für 5 Jahre)
    - entgangene Bankkredit-Bürgschaftskosten: mind. 20.000 € (Basis: 1% von 1 Mio. € über 2 Jahre)
    - entgangene Kreditzinsen: 14.000 € (Basis: 3% der Kreditsumme von 475.000€ über zwei Jahre, Rückzahlungsmodalitäten werden erst 2016 besprochen)


    Allerdings trägt die Stadt Stuttgart zusätzlich noch das Kredit-Ausfallrisiko i.H.v. 1.475.000 € (Bankkredit-Bürgschaft 1 Mio. € sowie eigener Kredit: 475.000 €), so dass sich die Gesamtkosten im Pleitefall auf > 2,5 Mio. € belaufen können.



    Geschichte des Friedrichsbau-Theaters
    Das Friedrichsbau-Theater Stuttgart existiert mit Unterbrechungen und in wechselnden Formen seit 1898, davon 20 Jahre (24.02.94-17.05.14) als "Friedrichsbau Varieté" im Friedrichsbau-Neubaus der L-Bank, die gleichzeitig Hauptsponsor war (ca. 750.000€/Jahr inkl. mietfreie Spielstätte).


    Nach der Kündigung des Sponsors inkl. Spielstätte sollte für die Fortführung des Spielbetriebs als Interimslösung für fünf Jahre ein Zelt neben dem Theaterhaus aufgestellt werden (geschätzte Investitionskosten 1 Mio. €). Wegen Lärmschutzrichtlinien wurde das geplante Zelt durch eine Holzkonstruktion ersetzt (300.000 € plus deutlich höhere Grundstücks-Erschließungskosten sowie weitere Kostensteigerungen auf > 2 Mio. €)



    StZ 15.10.14
    StN 15.08.14

  • Hier mal ein kleiner Rückblick in die Zeiten des Trump-Towers:
    http://www.deutsches-architekt….php?p=53953&postcount=13


    Für den Teil, den Sabet dem Trump-Tower zur Verfügung stellte (5300 m²), sollte das Unternehmen 20 Mio. € erhalten. Für das etwas größere Grundstück der Stadt (5985 m²) sollte diese 7 Mio. € erhalten. Heute sind mir die Preisdifferenzen klar. Der Quadratmeter-Preis richtet sich auch nach der erlaubten Geschosshöhe. Der Trump-Tower hätte nur auf dem Sabet-Gelände gestanden, auf dem städtischen Gelände nur der Sockel. Nun wurde ein Gebäude in Trump-Tower-Höhe nie genehmigt, doch die für vier kleinere Hochhäuser liegen auf dem Pragsattel vor. Der Preis für das städtische Gelände mit nur niedriger Bauhöhe war damals also höher, als was Sabet für das eigene fast doppelt so große mit Möglichkeit zur Hochhausbebauung letztendlich erhielt.


    Vergleicht man diese Preise, ist Sabet alles andere als ein Gewinner bei diesem Grundstücksgeschäft

  • Zum kürzlichen Wettbewerb "Wohnen im Theaterviertel" (Sieger Lehen III):


    Ich weiß immer noch nicht, ob die Fläche für die 110m (Steidle-Konzept) vom Wettbewerb erfasst war.


    Steidle-Konzept noch einmal zum Verständnis (Fläche 110m südlich angrenzend zum Theaterhaus)



    Quelle: Steidle Partner / Stadtplanungsamt Stuttgart


    Laut StZ/StN scheint die Fläche nicht erfasst:


    StZ-Grafik mit Erläuterungen. Der Wettbewerb Wohnen im Theaterviertel betraf die grünen Flächen, nicht die Hochhausstandorte.
    http://www.thinglink.com/scene/552827369589571586


    Auf S.51 des Newsletters der Stadt sieht es aber danach aus, als gehörte auch diese Fläche zum Wettbewerb. Auf S.52 wieder scheinen Lehen III sie aber doch ausgeklammert zu haben.


    http://www.stuttgart.de/img/mdb/item/515847/102702.pdf

  • "Prag-City": Neue Zentrale der Daimler Financial Services AG

    Jetzt geht`s los!
    Für Bürgermeister Föll ist dies der "Auftakt zur zweiten Besiedlungswelle des Pragsattels".
    Jetzt würden "neue Gebäude-Ensembles entstehen", zur Begründung eines neuen Stadtviertels.


    Foto vom Spatenstich
    Lage: Stresemannstraße; direkt neben der Mercedes-Benz Bank in Richtung Killesberg
    Form: z-förmiger Flachbau
    Vollgeschosse: 6
    Bürofläche: 10.000 qm
    Projektname: „Skyline“ (inkl. späterem 22-geschossigen 75m-Wohnturm mit Hotel)
    Projektkosten: 96 Mio. € (inkl. Wohnturm)
    Projektgesellschaft: Bülow AG
    Bauzeit: 09.03.2015 - Q1 2017
    Projektseite


    Illustration (mit Hochhaus im Hintergrund)


    Quelle: Mercedes-Benz Bank


    Die "Daimler Financial Services AG" ist übrigens die Muttergesellschaft der Mercedes-Benz Bank und hält wie die Deutsche Telekom 45% an Toll Collect, dem deutschen LKW-Maut-Betreiber.


    Edit: Die meisten Infos gibt es schon in einem eigenen Thread.
    Komme gerade aus dem Urlaub und habe noch nicht so den Überblick... ;)

    Einmal editiert, zuletzt von olum83 ()

  • Gesamtareal an Bülow oder PDI verkaufen, sofort. Die machen was daraus, Porsche-Areal gleich mit.


    Die Erweiterung des Theaterhauses in den unteren Etagen des 110m-Hochhauses, Stadt soll für Theater verbilligt zurück pachten. Kann doch nicht so schwer sein :nono:

  • Laut heutiger StZ ist der neue Investor das Unternehmen formart, das in Stuttgart auch mit der Bebauung des Diakonie-Areals an der Stafflenbergstraße unterwegs ist. 250 bis 300 Wohnungen im Theaterviertel denkbar. Man versucht noch, auch die städtischen Grundstücke dort zu beginnen. Zum Theaterhaus hin soll ein Lärmschutzriegel entstehen.

  • Porsche-Areal

    Zum Auslaufen des Mietvertrags mit Audi am 30.06.2016 erklärt Porsche-Sprecher keine aktuellen Pläne, Absicht mittelfristig Eigennutzung. Zumindest wolle man auf diesem markanten Grundstück wohl "kein gewöhnliches Autohaus" bauen, was immer das auch heißt. Hängepartie geht weiter.


    Quelle: StN 04.03.2016