Dresden: Postplatz - Planung und Bebauung

  • zur Oberpostdirektion


    Auch ich kann mir bis dato kaum vorstellen, wie die neuen Fassaden wirken werden bzw was man damit beabsichtigt.
    Daher mochte ich nochmal das Bauschild genauer betrachten - auch wenn sich die Farbe der "hochwertigen Keramikplatten"-Fassade geändert haben sollte.
    Die von Knuffte gezeigte Nachdunkelung halte ich für eher unvorteilhaft, aber es ist keine Bildquelle und kein Sachstandsdatum angegeben.
    Ich suche jetzt nicht, ob Knuffte die CG-Seite aktuell rezitierte - eigentlich muß die Bildquelle ohnehin zwingend angegeben sein.


    Schauen wir also mal gen Postplatz und die CG-Baustelle und dessen Bauschild.


    Zunächst der Überblick über die Grube vom Merkur II zur OPoDirektion:


    Hier der oben angekommene Rohbau des Abschnitts zur "See-Platte":


    Man erkennt 5 Obergeschosse anstatt 4 in der Visu.

    ^ Wo dieser bekloppte "Versatz" sein soll, ist mE unklar, da dieser laut Visu demzufolge mitten in einem Balkonbereich wechseln soll,
    was ich eher für eine noch ungare Grobanschauung halte. Ein Versatz wird, falls er kommt, nun wohl nur zwischen zwei Geschossen denkbar sein.
    Diese Keramik-Vorblendfassade ist v.a. daher äusserst fraglich, da die grossen und vorteilhaften Öffnungsmaße des Rohbaus sodann sinnfrei zugehangen werden würden.
    Ein Verbauen gerade der Panoramaausblicke zum Promenadenring-West könnte für den Investor in Hochpreiserwartung doch nicht seltendämlicher sein.
    Wie das Rohbaubild zeigt, werden erste Systembau-Fensterelemente eingebaut, die nun gar nicht zur seltsamen Vorhangfassade passen.
    Der Vorhang mutet laut Visu doch als abschließende Fassade durchgehender Loggien an, sodass es keiner Fensterelemente jetziger Art bedarf.



    Altbaulicher Mittelabschnitt mit Blick gen Nord an der Marienstrasse:
    Hier wirkt der aufgestockte Alt-Neu-Bau recht wertig und gefällig.


    ^ hier ist ja dankenswerterweise die massive Altmauer des Postsockels nun wohl keine Option mehr für den Promenadenring, der ansonsten ja regelrecht abgeschottet bzw "zugestellt" gewesen wäre.


    Interessant ist auch die Nordseite zum Postplatz/Annenstrasse:

    Kaum zu glauben, dass die auch hier sehr großen Öffnungsmaße per Vorhang zugekleistert werden sollen. Das widerspräche jedem Belichtungsnachweis gerade an Gebäude-Nordseiten (und diese Wohnungen haben ihre Loggien und wohl damit auch Wohnorientierungen zum Platze hin) sowie der dringend zu nutzenden Wertigkeit der Ausblicke - gerade gen historische Altstadt und Türme. Kaum zu glauben, was die Visu da zeigt. Wer will denn hinter Verblendplatten sitzen, im Halbdunkel, wo man noch nichtmal ein direktes glotzendes Gegenüber befürchten muss - zumindest gänzlich nicht entlang der Marienstrasse, und auch hier nicht wirklich. Dafür gibt es Vorhänge o. dgl..

    Also es würde mal endlich Zeit, dass Mister Gröner die Dinge mal aufn Tisch legt.
    Sonst wird das hier nix mit 14 Euro kalt. :D
    Bis dahin glaube ich an nichts und auch nicht an den Weihnachtsmann.



    Ein Update noch von den anderen Seiten.

    Absichten von der Strasse Am See


    Hofsituation am Übergang zur Platte Am See

    auch hier ist mit dem Einbau von Systembaufenstern begonnen worden

  • Die neuen Visualisierungen mit der abgedunkelten Fassade haben es jetzt auch auf die CG-Website geschafft. Es kommt m.E. auf die Qualität der vorgehängten Keramikfassade an. Gefällt mir vom Ansatz her zumindest besser als dieser ständige Grauweiß-Putz wie bei den Weißeritz-Gärten oder beim Prager Carrée, auch wenn es auf den ersten Blick wie ein gar nicht mehr so modischer Gimmick der Architekten anmutet.



    Neue Visualisierung Residenz am Postplatz

    Visualisierung: CG-Gruppe

  • kleines Update noch von der Oberpostdirektion


    Auch der Rohbau zur Annenstrasse ist nun im obersten Geschoss angekommen, die städtebauliche Wirkung zeichnet sich deutlich und monumental ab.

    ^ Im Fernmeldeamt (rechts im Bild) fand eine letzte Begehung statt - DNN mit Video.




    ^ am Vorplatz ist eine große Leitungsbaugrube entstanden - wohl auch für die Fernwärme.


    Eine der Übergangsstellen vom Altbau zum Neubau - hier an der Marienstrassenseite.

    ^ Die Rohbaugewerke ziehen offensichtlich erst nach Abschluss der Neubauteile in den Altbau, wo derzeit nur wenig von aussen ersichtlich ist.


    Schrägperspektive


    südlicher Neubauteil an der Marienstrasse

  • Bei der unterirdischen Leistung von architektonischer Gestaltung find ichs schon ne ziemliche Frechheit, sollten auf den letzten Metern die Reste der Mauern doch noch beräumt werden, um diesem recht dussligen Promenadenring (oder eher Promenadenlandebahn) an dieser Stelle die letzten Reste von Gestaltung und Geschichte zu nehmen.


    Gerade die selektive Erhaltung dieser Elemente hätte einen schönen Vorhof generiert, der zwar zugänglich wäre, aber einen gewissen Moment der Intimität bereit gestellt hätte. Zumal es in Dresden an solchen Details im Straßen- und Fußgängerraum schmerzlich fehlt.


    Alles in allem ist dieses Projekt eins der ideologisch dümmlichsten in der 800jährigen Geschichte Dresdens. Und gleichauf sind Merkur 2 und 3.

  • Stadtrundgang am 4.8. - Sophienkirche und Busmannkapelle

    Gedenkstein für die Sophienkirche.




    Markierter Umriss auf dem Plaster.




    Angedeutete Strebepfeiler der Südwand und Busmannkapelle.




    Motivvergleich an der Busmannkapelle. Links die Sophienkirche noch mit den durchbrochenen Turmhelmen von 1868 vor der "Purifizierung" 1932.




    Tafeln zur Bau- und Nutzungsgeschichte der Sophienkirche an der Busmannkapelle, in Abfolge:







    Selbiges zur Busmannkapelle und Informationen zur Gedenkstätte.





    Leider geht die Fertigstellung nach wie vor sehr schleppend voran.

  • Haus am Schauspielgarten - Revitalis


    An der Hertha-Lindner-Straße, vom Zwinger kommend


    Blick zurück


    Ecke zur Schweriner Straße

  • Residenz am Postplatz - CG-Gruppe


    Die Neubauten haben ihre Höhe erreichtu nd es werden schon Fenster verbaut.
    Über dem Altbau tut sich immernoch nichts.


  • Toll, dass es hier jetzt auch los geht. Die südliche Begrenzung wird den Postplatz endlich als Platz erlebbar machen.

  • Haus am Schauspielgarten - Revitalis - update
    zuletzt obig #466


    Einen Monat später und angesichts des Blickes von oben ein paar weitere Bilder.

    ^ der Rundling schmiegt sich an
    v Blick vom Stadthaus, wo ich schonmal der eigenmächtig vorgezogenen BuTagsWahl halber durchgetrudelt kam.


    ^ Das Gebäude endet gen Postplatz brandwandlos und befenstert, sodaß es eine weitere Bauaufgabe in Form eines schmalen Riegels bleibt, die verbleibende (Rund)Flanke des fortgeführten Malergäßchens zu schließen - gleichsam ans Stadthaus angebaut.


    Totale gen Schweriner- und H.-Lindner-Strasse



    Bonusblick auf den Postplatz

  • Richtfest Oberpostdirektion


    Herr Gröner (CG-Gruppe) feiert Richtfest, den Erhalt des Altbauabschnittes - welcher anfangs zum Abriss freigegeben nun auch in Bau geht,
    sowie sich selbst als "Erfinder des sozialen Wohnungsbaus in Sachsen".
    DNN berichten.


    DD-Fernsehen zeigt darüberhinaus bewegte Bilder vom Post(bau)platz.

  • Haus Postplatz


    Aushub der Baugrube, links Merkur 2 EG


    Die Klinkerfassade ist nun grau:
    http://www.haus-postplatz.de/projekt.html
    Die Uhr ist aber geblieben.


    Ich finde es auch äußerst ungeschickt, dass es entlang der Wallstraße nicht in einer Flucht mit den Merkur Bauten steht und an dieser Stelle die Platanenreihe überbaut wird. Das wird sehr unschön aussehen.


    Merkur 2


    EG Front zur Haltestelle Postplatz

    Einmal editiert, zuletzt von Chris1988 ()

  • ^ Sehe ich anders. Eine Verengung des Straßenraumes begrüße ich hier. Die Baumreihe macht an der "Grünanlage" Marienstraße auch mehr Sinn.

  • Dann hätte man es aber einheitlich bei Merkur und Haus Postplatz machen müssen.
    Die einen so, die anderen so sieht nunmal beschissen aus.

  • ^ Finde ich auch nicht: Vom Postplatz betrachte wird die Wallgasse aufgrund der Verengung zum Platz hin wie eine enge Gasse wirken. Die Gasse selbst behält aber durch die Baumreihe ihren grünen, boulevardhaften Charakter. Macht Sinn und ist in der Planung durchaus ein geläufiges Instrument um Gassen-/ Straßenstrukturen zu ordnen.

  • Boulevard Am Wall


    Chris verwies schon in #468 oben auf die Grundsteinlegung am Merkur II sowie den SäZ-Artikel mit entsprechendem Shitstorm.
    Auch die DNN schrieb darüber. Mir ging das - wohl aufgrund Abwesenheit - durch die Lappen.
    War es denn schon bekannt, welche Architekten hier am Werk sind? Die DNN erwähnte es, die SäZ nicht.



    Nun erschien auch ein längerer Artikel im SZ-Immo-Magazin - klick Seite 32-34.
    Unter dem Titel „Der Boulevard wird vollendet“ berichtet Autorin Thessa Wolf, die stets Großteile des Magazins vollschreibt, auch einiges Neues.
    - der Projektname wurde in „Am Wall I“ geändert, da man zu weit weg sei von der Merkur-Bastion
    - am „Haus Merkur“ (bisher: Merkur I) sei über die Hälfte der Wohnungen schon bezogen
    - Wall I wird Ende 2018 fertig sein – Wall II Sommer 2020
    - Wall I ging bereits komplett an die Patrizia Immo AG, für Wall II läuft die Käufersuche
    - alle Wohnungen (28-145m², meist 2-R-WE) werden von den neuen Eigentümern vermietet
    - Berndt Dietze freut sich über die gelungene Architektur – entworfen von Knerer & Lang !!
    - Februar 2018 soll das Baufeld Wall II den Archäologen übergeben werden – für 3-4 Monate
    - an Wall I wurden bei den Grabungen Rest einer einstigen Markthalle gefunden


    In der DNN hieß es, Knerers Büro achtete mit dem Entwurf besonders darauf, eine "lebenswerte Atmosphäre in der rummeligen Innenstadt zu schaffen". :D
    Die Kommentare zum SäZ-Artikel kritisieren häufig gerade das Fehlen genau dieser Atmosphäre.

  • Oberpostdirektion - Residenz am Postplatz

    Nachdem die Neubautrakte ihre Endhöhe erreicht haben und hier teils bereits der Fassadenbau einsetzt, beginnt nun auch die Aufstockung der Altbauten.



    Blick über die Baugrube des Projekts "Haus am Postplatz" zur "Residenz".


    Die geborgenen Mauerreste an der Annenstraße werden nun nicht mehr bis zu der Höhe aufgeführt, die noch bis vor wenigen Monaten vorhandenen war.



    Auf den rekonstruierten Sockeln wurden Verblechungen aufgesetzt.


    Bilder sind von mir.

  • An genau dieser Position ist in den Grundrissen eine bestehende Fernwärmetrasse eingetragen, die auch an Ort und Stelle bleiben wird. Ich vermute stark, dass diese an die grüne Konstruktion angehängt wird und danach drumherum der Keller gebaut wird. Wenn der steht, wird die provisorische Konstruktion wieder abgebaut.


    http://www.haus-postplatz.de/projekt.html
    Projektbroschüre Seite 38