Leipzig: Neubau Universität (realisiert)

  • Inzwischen kann man die Augustusplatzfassade des Cafe Felsche bestaunen - m.E. recht gewöhnungsbedürfig, ähnlich wie dir Rückseite. Die Baugrafik sah da m.E. eleganter aus. Ansonstan aber Daumen nach oben, wurde Zeit :)





    Edit: tagsüber sieht es ein wenig fleckig aus - oder handelt es sich bei den stark dunklen Steinen doch eher noch um Abdeckfolien?


    2 Mal editiert, zuletzt von DaseBLN ()

  • Cowboy hatte hier am 23. Oktober letzten Jahres (unter Beitragszahl 256) freundlicherweise einige historische Ansichten des 1943 zerstörten Café Felsche eingestellt.
    Wer diese Aufnahmen betrachtet, dürfte verstehen, welche Gedanken einen kommen können, wenn bei dem Neubau am historischem Ort von Café Felsche gesprochen wird, wie es heute die LVZ auf der Titelseite tut: "Bereits ohne Gerüst präsentiert sich an Leipzigs Augustusplatz eine Fassade des künftigen Cafés Felsche, in dem die Tradition des 1943 zerstörten historischen Kaffeehauses wieder aufleben soll."


    Nochmals: Die Bezeichnungen Café Felsche sowie (Neues) Augusteum werden weiterhin verwendet, nur bei dem Gebäude, das auch rein äußerlich an seinen Vorgängerbau anknüpft und auch wieder Universitätskirche sein soll, bei der Universitätskirche St. Pauli, wird die Bezeichnung tunlichst vermieden.


    Bleibt abzuwarten, was die Zukunft bringt. Und was die Leipziger sagen werden ...

  • ^ Ja, die Benamung hinterlässt ein Geschmäckle, gerade weil die Universität sich selber nicht an den "Kompromiss" hält. Welche Gedanken kommen einem denn beim Anblick der Bilder des "Café Felsche", dass auch in seiner historischen Gestalt 2 oder 3 Umbauten hinter sich gebracht hat? Es ist weiterhin ein quadratischer einzelstehender Bau, der sich in das Ensemble von Paulinerkirche/Paulinum und Augusteum einfügt.


    Mir stellt sich eher die Frage, inwieweit die Tradition des Cafés fortleben soll, wenn ein Großteil des Erdgeschosses von der gastrokette Vapiano betrieben wird und wohl nur ein kleines inhabergeführtes Café entstehen wird, dass, wenn ich mich recht erinnere, auch noch in Richtung Grimmaische Straße ausgerichtet ist.


    Vom Ensemble selber sind doch die meisten Leipziger begeistert, die offizielle Benamung tangiert dagegen nur einen kleinen Teild er Bevölkerung, ich bin mir sicher, dass künftig größtenteils von der Paulinerkirche gesprochen werden wird.

  • Café Felsche - Detail


    Nun folgen von mir noch einige Nachaufnahmen der neuen Fassade des *Café Felsche* am Augustusplatz >>



    Aus der Sicht des Bürger vor dem Bauzaun.



    Von unten nach oben.



    Und zuletzt ein Blick auf die wohl fertigen und möbilierten Etagen.


    Durchaus könnte ein weiterer Fassadenteil in der kommenden Woche fallen. Die Seite zur Grimmaischen Straße sieht recht fertig aus. Auch am Augustueum geht es flott voran. In gut 3 Monaten ist die komplette Fassade doch zuschaffen? So das zumindest zum Uni-Jubiläum die Hülle fertig ist.

  • ^ Also ich muss zugeben, dass mir das Regelmässige Strichmuster in der Visualisierung auf den ersten Blick besser gefallen hat. Die unterschiedlich farbigen Steine find ich aber durchaus gut. Bleibt zu hoffen, dass bei direkter Sonnenbestrahlung nicht immer dieser wellenförmige Glanzeffekt wie in meinem letzten Bild entsteht. Eins stört mich dann aber doch - die hellen Aluschienen dürften ruhig ein wenig dunkler sein, die fallen doch arg auf.

  • Ich find diese klappbaren Fenster total bescheuert. Die bringen irgendwie eine Unruhe in die Gesamtwirkung der Fassade rein. Gewöhnungssache?


    Die Anmerkung von Bienitz find ich übrigens sehr interessant. Aber wen wunderts. Die Uni macht eben seit den 60ern was sie will. Das die überhaupt ein Jubiläum feiern, wo doch ihre Vergangenheit so böse von der Kirche beeinflusst wurde... aber naja, man sucht sich eben das Beste raus und schreibt seine Geschichte neu...

  • mit den fenstern stimm ich zu. wenn sie so gebaut sind, dass man sie öffnen kann, dann wäre doch eine vertikale achse mit 90°+ nach innen öffnen wie in jedem anderen "normalen" gebäude üblich von erheblich höherem nutzen. (rein praktisch gedacht. ich hasse persönliche diese art von fenstern :Nieder: )

  • ^


    Kann es sein, dass die verwendeten Platten an der Fassade des Cafe Felsche anfällig für Risse und dergleichen sind ? Und ist es möglich, dass das Dach des Cafe Felsche auf dem Bauschild anders aussieht, als in der Realität?


    Beim Zitieren bitte Richtlinien beachten. Cowboy.

  • ^ Naja, die Aufteilung von Fenster- und Steinstreifen ist anders, das Dach ist jedoch rein vond er Form wie geplant ausgeführt. Aber wie kommst du auf Rissanfälligkeit?

  • Eine leichte Neigung des Daches in die Tiefe wäre nun, wo wir erstmals echte Bilder aus allen Winkeln sehen können, imho irgendwie passender gewesen. Zumindest dachte ich, dass das so kommt. Aber da hab ich mich wohl von den Visualisierungen ein wenig täuschen lassen.

  • Laut Stadtplanungsamt sollte die Kirchenfassade (Portal) zum Augustusplatz in rot erstrahlen. Laut der Presse, wie es van Eggerat letztendlich wollte, in grün erstrahlen lassen und was kommt? grautönig.


    Man kann sich also durchaus immer wieder überraschen lassen. Außer die Sonneneinstrahlungen von Osten haben mich auf das Kirchenportal getäuscht.

  • rötlich war die fassade nur in der ersten phase des zweiten wettbewerbs.
    das mit dem grün war eine zeitungsente. van egeraat hatte in einem telefoninterview davon gesprochen, dass der granit grau-grünlich schimmern würde. der layouter hatte daraus ein apfelgrün gemacht

  • 500.000 EUR Spenden


    Schon 500.000,00 EUR Spenden sind für die Restaurierung der 40 Grabdenkmale der 1968 gesprengten Paulinerkirche zusammengekommen. Es sollen sich mehrere dutzend (12+) Denkmale aus Stein, Holz oder Metall in der Universitätskirche St. Pauli, die an Verstorbene erinnern, befunden haben. Über Jahrzehnte lagen sie in Depots und werden im neuen Paulinum wieder zusehen sein.


    Quelle: LVZ


    P.S. Da hier einmal Paulinerkirche, dann Universitätskirche St. Pauli und wieder Paulinum vorkommt, ist natürlich damit eine Kirche gemeint: Universitätskirche St. Pauli, wie sie offiziell heißt. Bzw. laut der Uni-Leitung: Paulinum und im Kurzwort: Paulinerkirche.

  • Café Felsche vs. Vapiano


    Am gestrigen Abend hat ein neues Café in der Altstadt von Leipzig eröffnet. Bis 1943 im Altbau neben der Paulinerkirche, fimierte es unter dem Namen *Café Felsche*, ein bekanntes Kaffeehaus für Leipzig und Sachsen. Seit 10. September 2009 steht an gleicher Stelle ein neues Café, das Hamburger Vapiano. Es bietet 145 Plätze im Inneren und künftig 64 Plätze vor dem Büro- und Appartmentgebäude. Das Café hat 7 die Woche, fast rund um die Uhr, geöffnet.


    Weiteres auf >> http://www.l-iz.de/Wirtschaft/…Lifestyle-in-Leipzig.html

  • ^ Auch wenn ich persönlich Vapiano ja wirklich gut finde, kann man m.E. kaum von einer Fortführung der Caféhaustradition sprechen. Es ist halt eben doch eine Franchisekette. Schade finde ich auch, dass im rückwärtigen kleineren Ladengeschäft kein inhabergeführtes Café, wie ursprünglich laut LVZ geplant, sondern eine weitere *trommelwirbel* Apotheke einziehen wird. Trotzdem schön, dass jetzt wirklich und wahrhaftig der erste Teil des Egeraat-Baus in Betrieb geht.

  • wartet mal ab!


    der platz brauch eine weile um sich neu zu etablieren, schon deswegen weil 40 jahre ddr kein wirkliches schmuckstueck hinterlassen haben. die neue uni mit der gesamten infrastruktur (studenten, prof.'s) wird dem augustusplatz schon neues leben einhauchen. auch werden gewandhaus und oper in zukunft mehr dazu beitragen dass sich gaeste nochmal in ein cafe oder restaurant setzen - einfach weil dann mehr angebot da sein wird.


    aber das bedarf auch veraenderung am/auf dem platz selbst!


    werden denn eigentlich die "komischen" blickfaenger vor der uni abgerissen (ich erinnere mich dass sogar w. tiefensee zu OB zeiten meinte die sollten besser fallen)? weiß eigentlich jemand wieviel studenten auf dem zukuenftigen campus studieren werden?


    kurz gesagt - der augustusplatz wird schon wieder zu einem treffpunkt aber das brauch noch eine weile zeit. uni + vapiano werden sicherlich den anfang machen.

  • ^ Ich will keinesfalls bezweifeln, dass Vapiano für eine Belebung der vorderen Ecke sorgen wird. Ist mir gastrononmisch und austattungstechnisch auch viel lieber da viel hochwertiger als anderweitige stadtübliche Systemgastronomie. Nur kann bei Vermietung an eine Systemgastronomiekette eben nicht von einer "Weiterführung der Tradition" gesprochen werden. Von daher wäre mir natürlich ein inhabergeführtes Café a la Riquet oder ein Abweichen vom Namen (Café Felsche by Vapiano ;)) lieber gewesen.


    Momentan gibt es übrigens keine konkreten Pläne zur Umgestaltung des Augustusplatz'. Zumindest um den Abriss des Mauercafès und ein Ersetzen der Tiefgaragenzufahrt durch eine platzfreundlichere Lösung a lá Thomaskirchhof wird man wohl aber früher oder später nicht herumkommen. Aufgrund der Kostenfrage aber wohl eher später.

  • Nun sind auch die Gerüste zur Grimmaischen Straße des *Café Felsche* gefallen. Wenn man kommend vom Georgiring oder aus der Oper kommt, hat man endlich den Blick in die neue Straßenflucht. Auch wenn dieser teilweise noch vom Bauzaun verdrückt wird.

  • ^^ @ DaseBLN (03.09.09, Nr. 508)
    "Welche Gedanken kommen einem denn beim Anblick der Bilder des "Café Felsche", dass auch in seiner historischen Gestalt 2 oder 3 Umbauten hinter sich gebracht hat? Es ist weiterhin ein quadratischer einzelstehender Bau, der sich in das Ensemble von Paulinerkirche/Paulinum und Augusteum einfügt."


    In den letzten Tagen brachte die LVZ verschiedene Lesermeinungen, in denen sehr zornig auf die Namensgebung "Cafe Felsche" reagiert wurde, ja von Namensmißbrauch gesprochen und die Hoffnung zum Ausdruck gebracht wird, daß sich die Erben der ehemaligen Besitzer des historischen Baus bzw. Cafes rechtlich gegen die neue Namensgebung zur Wehr setzen.


    Mir ging es allerdings mehr darum auf den Wiederspruch hinzuweisen, daß jene Gebäude am Augustusplatz, die weniger Ähnlichkeit zu ihrem Vorgängerbau aufweisen als die Universitätskirche ihren alten Namen - wie selbstverständlich - erneut verliehen bekommen, die Universitätskirche von offizieller, also universitärer Seite, trotz des sog. Harms-Kompromisses, bisher jedoch weiterhin nicht. Und in der Beurteilung dieses Umstandes scheinen wir ja übereinzustimmen.