Leipzig: Neubau Universität (realisiert)

  • bedeutet das nun, es geht wieder rund bzgl. säulen, auskleidung, transparenter raumteiler etc? oder ist da mittlerweile alles hieb- und stichfest? ich bin auf jeden fall gespannt.

  • Wow, da haben sie aus dem Kasten doch noch was Interessantes rauskitzeln können :) Schön, dass sie wieder Bäume gepflanzt haben, dann wirkt die Straße in ein paar Jahren auch etwas freundlicher. Falls die Bäume wachsen können.
    Aber gefällt mir, wirklich!

  • Wow, da haben sie aus dem Kasten doch noch was Interessantes rauskitzeln können :) Schön, dass sie wieder Bäume gepflanzt haben, dann wirkt die Straße in ein paar Jahren auch etwas freundlicher. Falls die Bäume wachsen können.
    Aber gefällt mir, wirklich!


    Kann man wenigstens sein Fahrrad anlehnen. Die Anzahl der Fahrradanlehnbügel sieht nämlich etwas unterdimensioniert aus ...

  • ^


    Die "Fahrradtiefgarage" entsteht exakt in dem Bereich, in dem über Jahrhunderte Persönlichkeiten, die sich um die Stadt Lepzig und die Universität Leipzig in hohem Maße verdient gemacht hatten, bestattet lagen, bevor im Mai 1968 innerhalb weniger Tage ihre letzte Ruhestätten geschändet und vernichtet worden sind. Bis heute ist nicht bekannt, wohin ihre Gebeine verbracht worden sind.


    Der Volksmund bringt vieles auf den Punkt - so auch die neuesten baulichen Veränderungen am Augustusplatz:
    "Warum wurde das Leibniz-Denkmal mit Blick auf die neu entstehende Universitätskirche und Aula aufgestellt?"
    "Er sucht das Grab seiner Eltern."

  • Universität Leipzig AKTUELL


    MENSA






    SEMINARGEBÄUDE



    VERBINDUNG'EN




    Links: Seminargebäude, Mitte: Hörsaalgebäude, Rechts: Mensa


    UNIVERSITÄTSSTRAßE



    Instituts- und Seminargebäude.



    Seminargebäude und Mensa.


    Die Universitätsstraße wurde in Höhe von LEHMANNS Buchhandlung bereits auf einer Seite asphaliert.

  • Danke für die Fotos, Dave. Erstaunlich, wie gut die Sanierung der Seminargebäude in der Universitätsstraße geworden ist. Ich würde sagen, es ist beinahe ein Glücksfall, dass diese Gebäudefront nicht abgerissen wurde, und uns hier ein zweiter unglaublich öder behet/bondzio/lin-Entwurf erspart blieb.

  • Sieht nicht schlecht aus. Das Farbkonzept schreit zwar förmlich (mir persöhnlich zu viel rot) aber ansonsten sehr gute Kombination der bestehen Gebäude un der neuen Gebäude.


    Wie weit ist eigentlich das Cafe Felsche und das Hauptgebäude der Uni???

  • Nun beginnt auch endlich die Einrüstung der Universitätskirche St. Pauli. Dies sollte ja bereits Anfang des Jahres geschehen. Doch der Winter und die Firmenpleite machten einen Strich durch die Rechnung.

  • Update Samstag 21. März

    Blick durch die Kupfergasse zur Rückseite der neuen Mensa, dahinter das (schiefe) CityHochhaus:



    Die Mensa entlang der Universitätsstraße. Nunja...



    Der Rohbau am Hauptgebäude ist inzwischen endgültig fertig. Die Paulinerkirche wurde, wie Dave bereits erwähnte, für die künftige Fassade eingerüstet.



    Ebenso hat das Cafè Felsche seine endgültige Höhe erreicht. Auf die Fassade bin ich mal gespannt.


    Eigene Bilder

  • der blick durch die kupfergasse macht eine der hauptschwächen der bbl-unineubauten deutlich: die mangelhafte einbindung in den stadträumlichen kontext. dass sich noch nicht einmal die mühe gemacht wurde, die störenden technikaufbauten auf dem dach zu kaschieren, spricht bände.
    die trostlose mensa-erdgeschosszone entlang der universitätsstrasse lässt die (anfängliche) kritik über einzelhandelflächen im neubau grimmaische strasse wohl endgültig verstummen.


    ansonsten darf man vor allem gespannt sein, wann endlich der dachübergang zwischen paulineraula und institutsgebäude in angriff genommen wird...

  • Letzten Endes - und dies geht über die rein architektonische oder städtebauliche Betrachtung hinaus - kommt es nun auch darauf an, wie das ganze Gelände wieder von Studenten und Mitarbeitern nach der Fertigstellung belebt wird. Ich denke, ein solcher Aspekt ist nicht unerheblich: werden hier viele Menschen, vor allem auch in den Abendstunden, unterwegs sein und die Architektur damit beleben? Dies ist zumindest meine Hoffnung; auch auf die in der Tat sehr glücklose Erdgeschoßzone.

  • Auch von mir noch ein paar Bilder vom Sonntag.


    Das sanierte Seminargebäude:



    Gegenüber ist bereits Coffee Culture eingezogen. Beim durchschnittlichen Kaffeebedarf eines Studis können die sich sicherlich auch da halten, trotz diverser Konkurrenz im Umfeld:



    Der Hintereingang zum Innenhof, früherer Standort des historischen Portals:



    Der schwächste Abschnitt: der hintere Teil der Mensa:



    Blick durch die Universitätsstraße zum Ring. Das Erdgeschoss geht gar nicht, wie wir bereits desöfteren festgestellt haben. Zum Schillerpark bzw. zur MB hin wird es aber besser, da dann zumindest Fenster zur Mensa vorhanden sind. Im hinteren Teil haben wir es mit dem Techniktrakt zu tun, ausgerechnet dem städtischen Kaufhaus und dem Kupfergässchen gegenüber...


  • heute in der zeitung:
    - das paulinum wird wohl erst ende 2010 fertig
    - architekturbüro fischer + werner mit weiterführung beauftragt
    - keine juristischen probleme befürchtet, da man sich an van egeraats pläne hält und diese bereits bezahlt hat
    - van egeraat soll nach möglichkeit als "künstlerischer oberbauleiter" beschäftigt werden
    - aktuelle kostenschätzung inzwischen bei 200 mio euro


    letzteres kann nicht an der innenhofgestaltung liegen. ich war gestern mal wieder vor ort, es werden gerade die bodenplatten verlegt. insgesamt wird immer deutlicher, dass bbl zwar formal auf die örtliche tradition der höfe und durchgänge eingegangen sind, diese aufgabe jedoch gestalterisch nicht bewältigt haben. vor allem nicht das grundprinzip des spiels zwischen innen und aussen, welches voraussetzt, dass übergänge fliessend sind und die gebäude eben keine "rückseiten" haben. statt dessen wirkt der innenhof abgeschlossen und hat auch architektonisch zu wenige bezüge zu den umliegenden strassen aufzuweisen. so fällt es schwer, den hof als teil der innenstadt anzunehmen.

  • ^ Danke für die Infos. Die Fertigstellung verschiebt sich somit um ein gutes Jahr, die Jubileumsfeier im Dezember dürfte demnach drüben im Gewandhaus stattfinden. Angesichts deiner Schilderung über die Hofgestaltung muss wieder einmal gesagt werden: Gottlob, dass in letzter Sekunde van Egeraat den Zuschlag für das Paulinum bekommen hat.

  • Das von euch zwei zu hören, überrascht sicher nicht nur mich hier (Bitte nicht gleich angegriffen fühlen). Man musste jedoch kein Hellseher sein, um bei den Architekten und deren Entwurf zu ahnen, was uns hier für Unsinn vor die Nase gesetzt wird. Und das eine fast 600-jährige Uni sowas auch noch auf Teufel komm raus und bis zur letzten Sekunde verteidigt hat und immer noch als Nonplusultra verkaufen tut, zeigt dass an der Universität Leipzig unter Herrschaft der derzeitigen Damen und Herren über die Tradition der Uni in den Medien gern mit stolz geschwellter Brust geplaudert wird, aber selbige in der Realität mit Füßen getreten wird. Man darf sich auf das Uni-Jubiläum freuen... . Reden mit gespaltener Zunge nennt man das glaube ich. Einige Herren wollten sich hier wohl ein Denkmal setzen und den Augustusplatz und die betreffenden Straßen auf Ewigkeit verschandeln ähhhh prägen (ähnlich wie der "gute" Herr Ulbricht anno '68). Dass das glücklichweise nur zum Teil gelungen ist, mag uns zwar milde stimmen, ändert aber nichts an der rechthaberischen Position der Uniführung im gesamten Entscheidungsprozess. Die traurige Realität zeigt letztlich, wer hier keine Ahnung hatte und lieber mal die Ohren hätte spitzen sollen, statt auf Durchzug zu schalten. Mehr Demokratie und Zusammenarbeit wäre im Sinne aller Beteiligten sicher besser gewesen. So aber haben wir wieder einmal eine "Lösung", die in großen Teilen so sicher nicht länger als 50 Jahre Bestand haben wird. Der Nächste bitte.

    3 Mal editiert, zuletzt von LEgende ()

  • ^ Ja, der bbl-Block in der Grimmaischen Straße ist grässlich (hat wer was anderes behauptet?), aber im Gegensatz zu dir, setzen sich andere mit dem Bau auseinander, statt ständig den Schwallomat anzuwerfen, der uns, egal zu welchem Thema, die immergleiche Platte vorspielt. Und diese hellseherische Fähigkeit, dass dieses und jenes Gebäude keine 50 Jahre überdauert, ist auch eher ein Spezialfall fürs APH-Forum. Als ob es die letzten Jahrhunderte keine Gebäude in Leipzig gab, die nur 50 Jahre alt wurden. Also, worauf setzt hier diesmal deine Kritik an?

  • zumal man bedenken sollte, dass nicht die uni, sondern der freistaat der bauherr ist.
    wenn der entschieden hätte, die ddr-unibauten einfach alle zu sanieren, wäre das thema gegessen gewesen.
    statt dessen fand - wie inzwischen jeder halbwegs interessierte wissen müsste - ein erster wettbewerb zur (in allen belangen) sparsamen umgestaltung des campus statt. mit bbl als sieger. wäre dessen vollständige umsetzung beschlossen worden - was dem normalfall entsprochen hätte - wäre diese prozedur unanfechtbar gewesen.
    statt dessen wurde ein zweiter wettbewerb für die gebäude entlang des augustusplatzes mit grösseren freiheiten ausgelobt. dies an sich und sein ergebnis erst recht sind purer luxus. (die frage, warum eigentlich arbeiter in chemnitz oder riesa mit ihren steuergeldern "protzbauten" für studenten bezahlen müssen, ist durchaus legitim.) nur die 600-jährige tradition der uni und der umstand, dass die alte kirche in der ddr gesprengt wurde, rechtfertigen überhaupt diesen aufwand.


    im ergebnis besteht der campus nun aus torte und knäckebrot. vielleicht wäre es etwas anders gekommen, wenn die energie aller diskussionen nicht jahrelang ausschliesslich in die gestaltung des paulinums gesteckt worden wären. oder hat jemand kenntnis über "demos" und "offene briefe" bezüglich der bbl-bauten?


    wie dem auch sei: bei aller kritik ist die freude der unileitung natürlich berechtigt, einen neuen campus geschenkt bekommen zu haben. und der ist in summe sicher kein unsinn.