der jetzt gewählte farbton ist schon erstaunlich. (und nebenbei: dass der architekt bei diesem baufortschritt noch solche änderungen vornimmt und durchsetzt, ist es auch.)
wie das ganze dann wirken wird, kann ich mir noch nicht so recht vorstellen. ebenso die wirkung des nun halbtransparenten milchglases der rosette und der "kirchenfenster". wahrscheinlich ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig.
bis das gebäude fertig gestellt ist, gehe ich erst mal davon aus, dass van egeraat sich die sache gut überlegt haben wird.

Leipzig: Neubau Universität (realisiert)
-
-
-
Ich bin ja gar nicht so unaufgeschlossen Neuem gegenüber aber eine grüne Kirche...na sagen wir mal so, müsste ich sehen. Zumindest sieht der Mamor hochwertig aus, vielleicht ist es ja auch der eye-catcher.
-
Das ist schon eigenartig. Denn im Vorfeld der Ausstellung im Krochhochhaus wurde ausdrücklich betont, dass alles was dort gezeigt würde, der endgültige Stand der Planung sei. Wen hat die Bild denn als Quelle für diese Informationen angegeben? Haben die Egeraat zitiert? Und wurden irgendwelche Gründe für diese Entscheidung genannt?
Ich hatte schon vor längerer Zeit die SIB mal um aussagekräftige Renderings gebeten und daraufhin eine Powerpoint-Präsentation mit dem Planungsstand von 2006 erhalten. Auf den Abbildungen ist die ursprünglich geplante Materialwahl recht gut zu erkennen:
Die Veröffentlichung wurde mir ausdrücklich erlaubt.Laut einem Baunetz-Artikel vom März 2007, in dem die gleichen Abbildungen zu sehen waren, sollten Schiefer (Hauptgebäude, Cafe Felsche), Sandstein (Paulinerkirche) und klares und bedrucktes Glas in wechselnden Anteilen (Hauptgebäude, Cafe Felsche) miteinander kombiniert werden. Offenbar nun alles nicht mehr aktuell.
Interessant sind auch folgende Fotos, die während der Ausstellung von zwei Modellen gemacht worden sind:http://www.deutscher-werkbund.…3temp/pics/af9852f35d.jpg
http://www.deutscher-werkbund.…3temp/pics/e758034a97.jpgDie seitlichen Kirchenfenster sollen offenbar mit den Fenstern der darüber liegenden Institutsräume in einem Lichtband zusammengefasst werden, die gotische Form der Kirchenfenster wird demnach von außen nicht sichtbar sein. Stellt sich die Frage nach dem Lichtkonzept. Glaubt man den Abbildungen und Modellen erhalten die vertikalen Lichtbänder eine von den Innenräumen unabhängige Belichtung.
leipziger
Vielen Dank für deine Erläuterung. Sehr aufschlussreich! Ist also tatsächlich keine gewöhnliche Platte im engeren Sinn (darunter verstehe ich ein Gebäude in Großtafelbauweise, bei dem die Außenwand (=Fassade) eine tragende Funktion hat), sondern eine Mischkonstruktion, bei der Fertigbauteile verwendet wurden. Rein theoretisch könnte man das Seminargebäude also immer dem aktuellen Zeitgeschmack anpassen und ihm, alle 10, 15 Jahre eine neue Vorhangfassade verpassen. Das dürfte bei klassischen „Wohnplatten“ so nicht möglich sein.DaseBLN
Auf lange Sicht wünsche ich mir auch die Wiederherstellung der historischen Straßenflucht in der Universitätsstraße. In 15 Jahren ergibt sich dazu vielleicht wieder die Gelegenheit. Jetzt bin ich erst mal froh, dass dort nicht noch ein bbl-Kasten steht. -
vielen dank, baukasten.
die renderings zeigen nicht den aktuellen planungsstand. die rosette wird grösser, die schlitze ringsum werden anders angeordnet. bild hat mit van egeraat gesprochen. seine begründung: der granit würde untschiedlich poliert werden und somit zwischen einem matten grün und graugrün changieren, was der fassade in verbindung mit milchglas mehr leichtigkeit verleihen würde. -
Das klingt schon spannend. Also ich finde grün für die Fassade des Hauptgebäudes nicht schlecht.:)
-
Ja, klingt interessant. Auf jeden Fall was anderes/besser, als der graue Beton der restl. Neubauten. Oder dem üblichen Sandstein. Ich warte mal, bis es dem Ende zu geht. Kann mir aus diesen Renderings bei Bild machen...
-
Hier mal ein Blick ins Innere:
Momentan empfinde ich das Cafe Augustus und die Tiefgarageneinfahrt noch nicht als so störend wie angekündigt:
Angeregt durch Stoney hier ein Blick aus dem Portal des Grassimuseums:
Fotos von mir.
-
Ich bin mal auf die Wirkung gespannt wenn die Kirche ihr opulentes Dach erhalten hat. Allerdings finde ich schon, dass das Mauercafé stört. Überhaupt sollte über die Neugestaltung des Augustusplatzes nach der Fertigstellung von Uni und Café Felsche nachgedacht werden. Am schlimmsten finde ich noch nichtmal die Milchtöpfe und das aus meiner Sicht hässliche (wenn auch scheinbar beliebte) Mauercafé sondern diese komische 90er Jahre Lichtinstallation an der Haltestelle. Wer auf sowas gekommen ist, gehört in den Ruhrpott verbannt.:D
-
im ruhrpott - wie auch sonst überall - wird versucht, zu zweckmässigen lösungen zu gelangen. am augustusplatz wurden die notwendigen masten für die oberleitungen mit den notwendigen masten für die platzbeleuchtung kombiniert. gefällt sicher nicht jedem, aber diese idee erspart im zusammenspiel mit den beleuchteten "milchtopf"-tiefgarageneingängen dem platz weitere extra-installationen für lichtmasten. das geht schon in ordnung.
-
Ich muß sagen, daß Gebäude sieht für ein modernes Gebäude bis jetzt gut aus. Die Kommentare, daß nur katholische Wessis auf eine Rekonstruktion bestehen können halte ich allerdings für arrogant, da ja das ursprüngliche Bauwerk ja eine große Historie hatte, mit den ganzen Berühmtheiten, die die Kirche besucht haben.
Würde es sich um ein Ersatzgebäude für ein wesentlich weniger wichtiges Vorgängergebäude halten, wäre ich noch wesentlich begeisterter.
-
^ Dem stimme ich zu, aber von wem hast du hier gelesen, dass nur katholische Wessis auf eine Rekonstruktion bestünden? Diesen Unsinn muss ich wohl übersehen haben. Der Rektor der Uni Leipzig, Prof. Dr. Franz Häuser, ist "Wessi" aus Limburg, und meines Wissens auch Katholik. Er hat sich immer vehement gegen eine Rekonstruktion der Paulinerkirche ausgesprochen.
-
In den Kommentaren von einer Zeitung einer Internetausgabe. Da wurde in ungefähr dieser Tonfall den Rekonstruktionsbefürwortern das vorgeworfen.
-
Dass NUR kath. Wessis dafür sind, heißt ja nicht, dass ALLE kath. Wessis dafür sind ;).
Aber langsam bin ich auch gespannt, bes. seit ich diesen "Tympanon" beim Hauptgebäude gesehen habe...Und wie die "Kirche" innen aussehen wird, frage ich mich auch...
Was isn das Mauercaffe bzw. wie sieht es denn aus?
-
Das innere der Kirche könnte sehr interessant werden. Es erinnert mich an das geplante Untergeschoss des Berliner Hauptbahnhofes... bis Mehdorn dort eine Flachdecke hat einziehen lassen. Hoffentlich wird es mehr als angemalter Beton, mir hat dieses Aluminium aus den ursprünglichen Plänen des Hbf sehr gefallen.
-
Ben: im zweiten bild von eintrag #152 siehst du mittig links ein paar rote schirme neben dem mendebrunnen, leicht über dem rotgelben blumenmeer. das ist das ca. 5m hohe mauercafé, welches ziemlich störend, aber auch immer ziemlich gut mit rentnern gefüllt, den blick vom platz auf das ensemble einschränkt. aber das geht schon klar. wirklich unschön sind nur die riesigen stahlregenschütze an der stadtseite des platzes.
-
ich hab mir heute mal den uni-innenhof angeschaut.
er ist erstaunlich gross (grösser als bei der ddr-uni), aber gestalterisch sehr enttäuschend: der hörsaal-trakt ist komplett rotbraun angestrichen. und wer schon die fassade des neubaus entlang der grimmaischen strasse nicht so toll fand - die hofseite hat liegende fenster und ist auch rotbraun angestrichen. in der ecke steht das leibnitz-denkmal ziemlich deplatziert rum. auf der hofseite des hauptgebäudes wird gerade eine stahlkonstruktion errichtet. dort wird später auch das schinkel-portal aufgestellt werden. was dringend notwendig ist, denn behet/bondzio/lin haben es auch im innenhof nicht geschafft, markante eingangszonen zu entwerfen.
natürlich ist alles noch nicht fertig und wird sicher auch noch etwas begrünt. aber die leistung von b/b/l ist insgesamt so (unter)durchschnittlich und altbacken, dass dagegen die ddr-uni (zumindest seinerzeit) geradezu modernität ausgestrahlt hat. angesichts dessen muss man richtig froh sein, dass das seminar-gebäude mit seinen grosszügigen verglasten, gegenläufigen treppenhäusern und der strukturierten fassade überlebt hat.
bei den b/b/l-bauten ist jedenfalls keinerlei inszenierung zu erkennen. die sollten künftig gesamtschulen entwerfen. universitäten sind für sie offensichtlich zwei nummern zu gross. -
...
-
Nochmal zur grünen Farbgestaltung. Ich habe mal kurz rumgespielt:
Variante 1:
Variante 2 - etwas dunkler:
Bilder: Universität Leipzig
Ich muss natürlich sagen, ich habe nicht annähernd eine Vorstellung, ob das realistisch ist. Copyright: da diese Visualisierung allgemein veröffentlicht ist, und es sich um eine Visualisierung eines aktuellen Bauprojekts handelt, nehme ich an, die Bilder können hier so eingebunden werden.
Im Übrigen ist mir noch was ganz Lustiges aufgefallen: in einer frühen Visualisierung des Petersbogens ist von einer türkisen Fassade nichts zu sehen, scheinbar ist die auch erst im laufe des Baus dazu gekommen.
Grüße,
*D -
mhh, kann mich immer noch nicht begeistern, auch wenn grün eine typische farbe des christentums ist, und somit an einem kirchenbau schon vertretbar ist.
PS: danke für die arbeit die du dir gemacht hast, macht es sehr anschaulich.
-
Heute ist Photoshop Tag. Angeregt durch ForzaLE hier kurz mal kurz ne Fotomontage, mit welchen Größenverhältnissen wir es am Ende zu tun haben werden:
Kommt also noch ordentlich was drauf
Originalbild und Fotomontage von mir