Bei einer Bank sind Geld und Geschäft aber auch anders verknüpft als bei einer Glaubensgemeinschaft - der Vergleich hinkt.
Jüdisches Zentrum am Jakobsplatz [fertiggestellt 2006/07]
-
-
-
Der Vergleich mit der Bank kann sich auch auf die erste Aussage beziehen. Und gibt es bestimmt noch andere Argumente, die den Leuten einfallen könnten, wenn sie so eine Konstruktion (egal, ob Bank oder Synagoge) auf einem ehem. Platz sehen. Versteife dich nicht so auf diese beiden. Das war lediglich, was mir so auf die Schnelle einfiel. Es muss sich acuh nicht gleich um Diskriminierung, sondern auch erst Mal "nur" um Vorurteile handeln.
Hier ist z.B. ein Entwurf für eine Neue Synagoge in Hameln, der zwar auch rel. viel Glas, aber dennoch eindeutig trad. Formen aufweist und sich auch etw. an ihrer vorgängerin orientiert
http://www.jghreform.org/hjcc/index.html
http://www.jghreform.org/hjcc/index.html -
Es geht mir schlichtweg darum dass ich hinter der Behauptung oben keine Logik, geschweige denn fundierte Erkenntnisse erkennen kann. Die Leute könnten bei einer prachtvollen traditionell angehauchten Synagoge genauso denken: "die haben ja Geld für so Schnörkel, genau wie früher..." - klar was ich meine? Ohne eine empirische Untersuchung mit klarem Ergebnis ist eine solche These zu erwarteten "Verhaltensmustern" darum schlichtweg wertlos.
-
Ein paar mehr oder weniger aktuelle Bilder der Synagoge und Anbauten:
-
@ Jai-C:
In Deutschland wurden Juden tatsächlich bereits über Jahrhunderte hinweg Opfer von rassistischer Ideologie.
Das ist so formuliert nicht ganz richtig. Früher war die Diskriminierung von Juden nicht "rassisch", sondern religiös motiviert. Einige Historiker sprechen daher im Hinblick auf das Mittelalter auch nicht von Antisemitismus (weil dieser Begriff die Vorstellung einer "semitischen Rasse" voraussetzt), sondern von Antijudaismus. Aber gut, das sind Feinheiten, und für jemanden, der einer Diskriminierung ausgesetzt ist, letztlich auch egal...
Viele der alten Synagogen waren sehr schön. Ich würde mich persönlich freuen, wenn in die eine oder andere in Deutschland wieder aufgebaut würde. Letztlich liegt aber die Entscheidung natürlich immer bei den Betroffenen selbst, und ich kann es schon verstehen, dass man architektonisch einen Neuanfang sucht. Ich verstehe allerdings auch Münchners Einwand, denn tatsächlich drückt diese Architektur so etwas aus wie "sich einbunkern, sich abschotten", und das ist nicht gerade ein positives Signal. Aber gut, ich respektiere die Entscheidung...
-
Hier sieht man jedenfalls eindeutig, dass ein Platz weiterhin existieren wird:
-
^
Das Modell und die Renderings sind meilenweit von der Realität entfernt - ich bin heute dran vorbeigekommen und die Fassade wirkt gänzlich anders. Der obere Teil ist mit sehr dunkel getöntem Glas verkleidet (siehe auch Post #64), die dahinterliegende Stahlstruktur sieht man von aussen praktisch gar nicht mehr.Der Knüller: Der untere Teil wird wohl mit einem sehr rauen, hellbraunen Naturstein verkleidet - das Äußere dürfte dann an einen großen Felsblock erinnern.
-
Hier nun Bilder. Deine Eindruecke mit der oberen Fassade kann ich nicht teilen. Die Stahlkonstruktion laesst sich bei hellem Wetter zumindest gut erkennen. Man kann sogar durch das Gebaeude etwas hindurchschauen. Von Innen duerfte das einen sehr interessanten Raum ergeben.
Hier die untere Fassade groesser. Wirklich interessant, erinnert mich wenn auch nicht in ihrer Struktur, aber in ihrer Unebenheit an die Klagemauer in Jerusalem.
-
Noch ein aktuelles Bild von der Synagoge:
http://denkmaeler-muenchen.de/temp/IMG_0235.jpg -
Ein paar Bilder vom Jüdischen Zentrum. Die Synagoge gefällt mir ganz gut, die anderen Bauten erscheinen mir aber zu Festungsartig:
http://denkmaeler-muenchen.de/temp/IMG_0288.jpg
http://denkmaeler-muenchen.de/temp/IMG_0289.jpg
http://denkmaeler-muenchen.de/temp/IMG_0290.jpg -
Also ich find die Synagoge, zumindest nach den Bildern gar nicht so schlecht, irgendwie kommt hier eine Abweisende und gleichzeitig eine warme Stimmung rüber. Hat fast ein wneig was mediteranes...
-
Weiß eigentlich jemand, ob es beabischtigt ist, dass man im goldenen Gitter sowohl den Davidstern als auch das bayerische Rautenbanner erkennen kann?
Die Synagoge finde ich als Einzelbau auch sehr gelungen, nur frage ich mich ob der Baustil zum Standort passt mit seinem mittelalterlichen Zeughaus und dem spätgotischen Sebastiansplatz.
-
Ich muss dem zustimmen, die Synagoge finde ich sehr interessant:
(sieht hier auf dem Photo etwas komisch blass aus)
Diese anderen Gebaeude / Bunker...(hier Suedansicht) finde ich ziemlich unpassend:
-
Am Donenrstag wird die neue Synagoge feierlich eröffnet.
-
Schöne und ausführliche Vorstellung des Jüdischen Zentrums als "Bau der Woche" bei germanarchitects.com:
-
Ich bin mal gespannt wie der ganze Bau ankommt wenn er erstmal mehrere Monate/Jahre läuft. Ich denke mal es könnte durchaus ein touristisches Highlight werden...
-
Naja, als eine "touristisches Highlight" wuerde ich es nicht bezeichnen. Ein Gebaeude, wo man hinschaut, wenn man es sieht, ist es aber allemal.
Hier ein nettes Bild von der Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/B…er_Hauptsynagoge_2975.JPG
Man hat im uebrigen an der Tuer extra auf den sonst ueblichen Judenstern verzichtet, da man verhindern wollte, dass die Synagoge "gezeichnet" ist, wie es mal mit juedischen Einrichtungen vor 60 Jahren hierzulande war.
-
Die Synagoge ist in der Tat gelungen! Die umliegenden Bauten, vor allem das Gemeindezentrum, sind aber meines Erachtens fürchterlich banal und überdimensioniert. Der Haupteingang hingegen ist ansprechend gestaltet und bei der Mauer fühlt man sich unweigerlich an die Klagemauer erinnert. Nett Idee.
Was die Idee der Kaba von München dort jetzt soll weiß ich nicht, vielleicht ist der zuständige Architekt nich so ganz konform mit den Weltreligionen gewesen. -
Ich denke, dass die Gesamtlage am Oberanger erst mit der Ferigstellung der weiteren Baumaßnahmen im direkten Umfeld richtig bewertet werden kann. Die Synagoge sieht interessant aus, aber ich schließe mich den vielen Kritikern an den Bauten des Gemiendezentrums an: Zu wuchtig, zu überdimensioniert.
Die Lage in der Stadtmitte wird mit Sicherheit noch verstärkt, wenn die angedachte Verbindung Fußgängerzone-Viktualienmarkt-Schrannenhalle-Jakobsplatz-Oberanger fertig ist.
münchner
-
Naja, ich weiß nicht...Die Synagoge für sich gesehen ist schon interessant. Aber so im Kontext würde ich sagen, dass sie schon sehr aus der Reihe tanzt. Ich finde, wenn Gebäude als Solitär gebaut werden, dann sollte der Platz auch dafür geschaffen sein. Wenn ich mir die Bilder anschaue, ist der Platz viel zu klein für die 3 Gebäude...Man kann ja bei dem eien Haus nicht mehr aus dem Fenster schaun!
Aber sone modernen Synagogen/Kirchen sind nicht mein Ding. Von innen sieht sie fast gnauso aus, wie die dresdener, nur etw. heller...Wirkt auf mich eher abweisend und ungewohnt.Das Argument mit dem Davidstern kann ich nicht ganz nachvollziehen...Was hat denn das mit "gezeichnet sein" zu tun? Ein goldener Davidstern über dem Eingang oder wo auch immer ist doch nicht das gleiche, wie vollgeschmierte Ladenfenster...