Der Sebastiansplatz ist ja direkt daneben

Jüdisches Zentrum am Jakobsplatz [fertiggestellt 2006/07]
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Ich bin noch sehr gespannt auf die Fassade, die koennte echt interessant werden.
Wie man links zB sieht, ist der Jakobsplatz jedoch etwas massig zugebaut.... -
Oh Gott, tatsächlich ein Bunker.
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keine Sorgen, die Architekten Wandel Hoefer Lorch + Hirsch haben schon mit der Dresdner Synagoge gezeigt, daß es am Ende gut ausgehen wird. Ist erst der Rohbau.
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Dass die Dresdner Synagoge gut aussieht war jetzt aber doch wohl ein Witz, oder?
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na wenigstens: "Schalom Dresden: ein modernes jüdisches Gotteshaus am Rande der Altstadt - doch mitten unter uns."
is zumindest besser als bei uns .. MITTEN IN DER INNENSTADT ...
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Den Beweis, dass Synagogen auch schön sein können, liefert Zagreb. Dort wurde/ wird offenbar die im Krieg zerstörte Synagoge rekonstruiert:
http://gallery.mcneel.com/fullsize/accurender_fot12p.jpg
http://gallery.mcneel.com/fullsize/accurender_prsin002.jpg
Die Dinger in Dresden und München sind dagegen einfach nur daneben.
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Noch dominieren Beton und Stahl, einige Kritiker verunglimpften die Neubauten bereits als „Atombunker“ oder „Riesenklötze“. Architektin Rena Wandel-Hoefer bat um Geduld, denn erst im April 2006 sei das Erscheinungsbild erkennbar. Fassaden aus Naturkalkstein und großräumige, filigrane Verglasungen würden dem Platz dann ein freundliches Aussehen verleihen.
QUelle: http://www.sueddeutsche.de/,mu…enchen/artikel/293/63230/
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es gibt da noch einen zusätzlichen Aspekt, der - ich gebe zu - schwierig mit der Sicherheitslage zu vereinen ist.Die jüdische Gemeinde in Deutschland kann sich entweder emanzipieren oder integrieren. Die Errichtung oder der Weideraufbau von Synagogen bzw. Gemeindezentren als Zeichen der Emanzipation wird zumeist von einer sich abgrenzenden Haltung der Gemeinden begleitet. Dies sei nicht der Fall, so wird immer wieder beteuert. Aber die Bauten strahlen durch ihre ausschließende Massigkeit (Bunkerbau) nicht gerade Offenheit aus. Vielmehr erwecken die Bauten in DD und München den Eindruck eines "lasst uns unter uns bleiben".
münchner.
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Am 9. November 2006 soll dann die Hauptsynagoge eingeweiht werden. Mitte 2007 wird das Gemeindehaus eröffnet. Durch das städtische Jüdische Museum dürfen schließlich am 22. März 2007 die ersten Besucher streifen.
Quelle: http://www.muenchenblogger.de/…fur-das-judische-zentrum/
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Wieso kann man neue Synagogen und Kirchen nicht auch - wie die ganzen neuen Moscheen, die hier entstehen - mit einer gewissen traditionelle Note versehen. Schließlich handelt es sich dabei nicht um eine moderne Aktiengesellschaft, die ihre Aktualität (wie es immer argumentiert wird) durch Stahl-Glasfassaden demonstrieren müssen, sondern um ein Haus, in dem teilw. Jahrtausede alte Rituale u.ä. durchgeführt werden. Innen wird es bestimmt aussehen, als wäre es 300 Jahre alt. Aber außen erkennt man bei diesem Beispiel ja kaum, ob es sich nun um eine Synagoge oder um eine Schwimmhalle oder sowas handelt.
Wenisgtens gibt es in Berlin keine solche neuzeitliche Synagoge. Nur das Gemeindehaus ist hässlich.
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Ich glaube dass die Juden in Deutschland durchaus den Bruch mit ihrer Geschichte und einen Neuanfang suchen, den sie mit einer solchen Architektur zum Ausdruck bringen. Die Diskriminierung der Juden ist schließlich nicht von den Nazis eingeführt worden, sondern fand dort nur ihren traurigen Höhepunkt. In Deutschland wurden Juden tatsächlich bereits über Jahrhunderte hinweg Opfer von rassistischer Ideologie. Es gibt also im Prinzip keinen Grund an die traditionelle Baukunst aus eben dieser Zeit anzuknüpfen.
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Mir ist bewusst, dass die Diskriminierung nicht erst vor 70 Jahren begonnen hat. Viele Synagogen haben aber auch ein maurisches Aussehen, beeinflusst vom arabischen, der Gegend und Kulturkreis, in der letztendlich auch das Judentum sein Wurzeln hat. Und trotz der Diskriminierung, die über die Jh. in ganz Europa stattgefunden hat, wurde dann vor ca. 100-150 Jahren neben dem jew. aktuellen oder nationalen Stil (z.B. romanisch) immernoch/wieder in diesem etw. wurzelbezogenen Stil gebaut. Auch wenn der Holocaust nicht mit der zuvor stattgefundenen Diskriminierung zu vergleichen ist, sehe ich keinen Grund, dermaßen mit gewissen Traditionen zu brechen.
Ich könnte mir eher vorstellen, dass man mit diesen unregelmäßig angeordneten Kisten (mir geht's ja nicht nur um die Architektur, sondern auch um diese Aufteilung), die diesen hist. Platz nun teilw. bedecken, eher weitere Diskriminierungen ernten wird, als wenn man sich vielleicht die Fläche der alten Synagoge als Baugrunstück genommen hätte (wenn das noch möglich ist) oder eben irgendein größeres Grundstück, wo die jetzige Bebauung eh abgerissen werden soll, mit einem zusammenhängenen Komplex bebaut. -
Weitere Diskriminierung hat man ja bereits geerntet - schließlich haben militante Nazis vorgehabt dort einen Bombenanschlag zu verüben. Ob das aber mit der Architektur zu tun hatte... ich wage es zu bezweiflen.
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Neonazis als Architekturästheten - wäre mir neu -
Ich meinte jetzt weniger Neonazis-Attacken, sondern eher normale Passanten, die sich Sachen wie "Wie sieht denn das aus!?", "Die müssen's ja haben!" o.ä. denken...
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Also das ist jetzt doch reine Spekulation und entbehrt jedweder Grundlage. Die Behauptung dass es Diskriminierung aufgrund von moderner Architektur gäbe halte ich schon für sehr weit hergeholt. Wer (außer vielleicht einer handvoll Fundamental-Traditionalisten) würde denn persönliche Abneigung gegen eine Gruppe von Menschen empfinden, aufgrund von nebensächlichen Architektur-Fragen?
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Natürlich ist das nur Spekulation, aber wenn man bei einem Bankgebäude so denken kann, wieso nicht auch bei einer religiösen Einrichtung...Letzteren Gedanken pfleg(t)en schließlich mehr als genug Leute auch ohne dieses Bauwerk.