SZ, 05.06.2003
Wie hoch darf der ADAC hinaus?
Er ist der größte Automobilclub in Europa und seine Konzernzentrale am Westpark ist längst viel zu klein. Die Vorgeschichte zu dem geplanten Neubau ist lang, aber jetzt wird es konkret: Die Hauptverwaltung soll an die Hansastraße kommen, direkt neben das neue Fraunhofer-Hochhaus. Doch welche Gestalt wird das Bauwerk annehmen? Wird es ein stattliches Hochhaus, das sogar noch über das Fraunhofer-Gebäude hinaus wächst? Oder bietet sich eine so genannte Block-Lösung mit niedrigeren Bürokomplexen an?
Vorgesehen ist jedenfalls an dem verkehrlich gut erschlossenen Standort (Mittlerer Ring, U- und S-Bahnanschluss am Heimeranplatz) eine ziemlich hohe Baudichte, mit bis zu 70000 Quadratmetern. Wie Stadtbaurätin Christiane Thalgott gestern im Planungsausschuss des Stadtrats erläuterte, ist der Bauplatz nach den einschlägigen Hochhaus-Studien der Stadt zwar als „potenzielle Strukturverdichtung“, aber nicht als „Standortpotenzial für Hochhäuser“ ausgewiesen. Die Mitglieder des Planungsausschusses waren sich einig, dass jetzt ein städtebaulicher und landschaftsplanerischer Ideenwettbewerb Aufschluss über die Möglichkeiten bei der Höhenentwicklung geben soll. Das weitere Verfahren hängt dann von den Ergebnissen dieses Wettbewerbs ab.
Der ADAC beschäftigt rund 7350 Personen. In München sind 1200 Mitarbeiter in der Zentrale und weitere 1000 in verschiedenen Tochterunternehmen angestellt, die zur Zeit noch auf sechs Bürokomplexe im Stadtgebiet verteilt sind. Alle sollen künftig an einem einzigen Standort arbeiten. Der ADAC besitzt zwei nebeneinander liegende Grundstücke an der Hansastraße. Ein kleineres städtisches Areal soll dazu gekauft werden. Dem Vernehmen nach will der ADAC 200 Millionen Euro in sein Bauvorhaben investieren. 2006 beziehungsweise spätestens 2007 soll die Zentrale bezugsfertig sein.