Warum lassen sich "Traditionalisten" über moderne Architektur aus? Weil sie zum größten Teil furchtbar ist. Das ist jetzt auch pauschalisiert, aber man muss nur den PdR mit dem Stadtschloss vergleichen. Kein normaler Mensch kann da behaupten, dass der Palast fürs Auge ansprechender ist. Es gibt sicherlich auch gute moderne Architektur, das ist diese, die alte Formen aufgreift wie man es für Jahrhunderte gemacht hat, bis man auf einmal meinte, man müsse dem Menschen etwas ganz tolles vor die Nase setzen...Kisten, Funktionalismus etc.
Neue Ornamentik?
-
-
-
Dann gehe doch selbst mal mit gutem Beispiel voran und entferne die ebenso polemische Bezeichnung "Altbau-Fetischisten" aus deiner Signatur. Das fände ich sehr respektvoll.
-
"Es gibt sicherlich auch gute moderne Architektur, das ist diese, die alte Formen aufgreift wie man es für Jahrhunderte gemacht hat, bis man auf einmal meinte, man müsse dem Menschen etwas ganz tolles vor die Nase setzen...Kisten, Funktionalismus etc."
Ist doch alles schon dagewesen- geh mal in einen Architekturbuchhandel und such unter dem Stichwort Postmoderne
Diese ist, wie ich in diesem Forum schon mehrmals schrieb im Endeffekt an ihrer eigenen Oberflächlichkeit zugrunde gegangen.
Was nicht heißen soll, das die Postmoderne insgesamt schlecht ist, sie hat sogar ausgezeichnete Bauten hervorgebracht.Das Problem war das selbe wie jetzt in der pluralistischen "Post-post-moderne":
Das groß der gebauten Architektur stammt von schlecht bezahlten, mittlemässig ausgebildeten Architekten, die von Investoren zeitlich gedrängt werden, kommerziell verwertbare Bauten zu erstellen.
Ergebniss: Die immer gleichen Formen - klar, das einer den anderen kopiert. Für was neues, qualitätvolles, individuelles bleibt keine Zeit.Auch damals, in der guten alten zeit, als noch viel Ornamentik an die Fassaden geklebt wurde, war die Mehrheit der Bauten hässlich.
Jetzt pauschalisiere ich mal: die "traditionalisten" sehen ja immer nur die schönen prunkbauten a la stadtschloss und frauenkirche.
Die Arbeiterviertel mit ihren dunklen Innenhöfen der Jahrhundertwende will komischerweise Niemand rekonstruieren. -
Die Arbeiterviertel mit ihren dunklen Innenhöfen der Jahrhundertwende will komischerweise Niemand rekonstruieren.
Da ist was dran. Oft bleibt das Gute erhalten, manchmal wird es auch rekonstruiert und prägt dann nachträglich das Bild einer ganzen Epoche, während die Unsäglichkeiten mit Recht leise weinend der Vergessenheit überantwortet werden. Das gilt übrigens nicht nur für Architektur sondern nach meinem Eindruck beispielsweise auch für Musik.
Was ich dagegen allenfalls mit größter Mühe nachvollziehen kann, ist das Argument, es gebe heute einen so großen Pluralismus im Baustil. Ich kann den nicht erkennen, habe im Gegenteil gerade in den letzten Jahren den Eindruck geradezu grenzenloser Monotonie in der Architektur, wenn man von einigen spektakulären Einzelfällen absieht. Ich habe den Verdacht, daß wahrscheinlich noch jede Generation von sich selbst behauptet hat, sie habe ja viel größere Vielfalt produziert als die vorangegangenen. Es riecht doch sehr stark nach dem, was Literaturwissenschaftler einen Topos nennen, ein wiederkehrendes klassisches Muster. Die Argumentation kann man ungeheuer oft in den verschiedensten Zusammenhängen hören: "Zuerst war A, dann war B - und heute ist alles viel differenzierter." Wenn man der Sache nachgeht, stimmt das fast immer nicht.
P.S.: Wer ist denn dieser "Niemand"? Steckt er noch in der Zyklopenhöhle?
Dann gehe doch selbst mal mit gutem Beispiel voran und entferne die ebenso polemische Bezeichnung "Altbau-Fetischisten" aus deiner Signatur. Das fände ich sehr respektvoll.
Nein, nein, das hast Du nicht verstanden: Das ist ja gerade keine Polemik, ist auch nicht dogmatisch sondern ein abgewogenes, sachliches Urteil. Polemik kommt nur von den Anhängern der klassischen Architektur.
-
Wenigstens hat sie nicht Altbau-Faschisten geschrieben...
-
Was man allerdings auch dazu sagen muß, ist, daß sich im APH wirklich zum Teil eigenartige Typen tummeln. Da bin ich schon beschuldigt worden, dem Bauhaus-Fetischismus und dem "Kult der Kahlheit" zu huldigen, weil ich mich getraut habe zu sagen, daß ich es nicht so schlimm finden kann, wenn ein einzelnes geplantes Haus gegenüber der Dresdner Frauenkirche ein gläsernes Dach bekommen soll. Meint hier zufällig auch jemand, ich sei Bauhaus-Fetischist?
:freude:
-
Was mich ja auch immer zu der Frage veranlasst, ob man mit Rekonstruktion "schöner" Herrschaftsbauten nicht eigentlich nur eine sehr positiv-nostalgische Sicht auf vergangene Zeiten auslebt, unterschlagend ( Achtung! Polemik!) daß diese Architektur nie dem Wohlbefinden des darin wohnenden oder arbeitenden Menschleins diente, sondern in aller Regel der Repräsentation und der Anpassung an den Zeitgeist.
Ich liebe die positiv-nostalgische Sicht auf vergangene Zeiten und kann nicht erkennen, was daran schlecht sein soll. Was die Motivation war, die betreffenden Bauten zu errichten. erscheint mir dabei zweitrangig. MEINEM Wohlbefinden dienen sie.
Sonst wären der Stuck und die Ornamente ja wohl im Inneren angebracht, oder...?
Ja. das waren sie ja auch.
Ich hege diesen Verdacht seit längerem. Wir beobachten Dich.
Das habe ich mir gedacht. Aber Ihr kriegt mich nicht. Ich bin raffinierter als Ihr. In einem anderen Leben war ich auch als "Berliner Bär" bekannt.
-
-
Also ich sehe wieder nur Rechtecke ohne Ornamentik, oder anders gesagt: keine Bilder, nur Rahmen