ÖV-Projekte: Tram, U-Bahn, S-Bahn, Bahn, Bus etc.

  • Zum S-Bahnhof an der Donnersbergerbrücke:


    Könnte nach einem Abriss des "Bahnhofsgebäudes" soviel Platz geschaffen
    werden, dass die Bahnsteige unter der Brücke hindurch verlängert weden
    können, sodass auf der Westseite ebenfalls Aufzüge zu den Bahnsteigen
    führen könnten ?


    Nein. Das Zugansggebäude ist ja damals nicht umsonst so kompliziert gebaut worden. Problem ist die abzweigende S7/S27/BOB, die mehr oder weniger direkt an den Bahnsteig anschließend schon abtaucht, um richtung Süden abzubiegen.

  • Danke@Flo K!


    Dann baut man halt ein Brückenbauwerk über die Brücke z.B.einen modernen
    gläsernen Steg evtl. mit attraktiver Gastronomie, ähnlich der Brückenbauwerke
    an Autobahnraststätten.

  • Da dürfte aber eine Lösung unter der Brücke hindurch wesentlich günstiger sein. Auch diesen Steg KÖNNTE man ja ansprechend gestalten.


    Ansprechende Gastronomie und Geschäfte wären eher was für das Empfangsgebäude. Das ist ja doch ziemlich riesig und man könnte wirklich etwas draus machen. Wenn ich mir anschaue, wie viele Leute im Winter im Zugangsgebäude stehen, um windgeschützt zu warten, würde sich eine Neugestaltung durchaus lohnen. Berlin hat auch einige Empfangsgebäude, die halbwegs geschlossen und geheizt sind. Wieso also nicht auch mal bei einem solch großen Bahnhof in München? Bäckerei und Kiosk sind ja heute schon, trotz der nicht sehr attraktiven Optik, gut frequentiert.

  • Erding könnte hier auch versuchen, gleich ein neues Stadtzentrum an der Stelle des neuen Bahnhofs zu planen. Eines, was einer zukünftigen 50.000+ Einwohnerstadt würdig ist.

  • Flo K:
    Ja ich versteh schon.
    Ist es nicht so, dass das Jetzige "Empfangsgebäude" auf der Ebene zwischen
    der Oberkante der Brücke und dem Verbindungsgang liegt, weil die Zugänge
    zu den Bahnsteigen über die Oberleitung reichen müssen?

  • U-Bahnhof Sendlinger Tor

    Münchner Bürogemeinschaft gewinnt Gestaltungswettbewerb



    Textquelle: Pressemeldung der MVG



    Bahnsteigebene U3/U6:


    Bahnsteigebene U1/U2:


    Zwischengeschoss:


    Bildquelle: Planungsgemeinschaft Raupach + Bohn

  • Nette Verjüngungskur.
    Wenn ich das richtig sehe, wird aber das größte Problem nicht adressiert, die Kreuzung zwischen U1/2-Fahrgästen die aus dem Bahnhof raus wollen und die in die U3/6 umsteigen wollen.

  • Ob man sich mit "unten hell und oben farbe" wirklich einen gefallen tut? In meiner Phantasie wirkt die Decke dadurch im Endprodukt niederiger als sie ist, aber lassen wir uns überaschen

  • Bunte Bilder

    Ja, ja, unsere Architekten zeigen bunte Bildchen, und wir alle sind happy. Manchmal geht's aber an der Realität haarscharf vorbei. Schaut Euch doch mal auf #635, letztes Bild, den Rollifahrer an. Schon sportlich mit seinem eigenwilligen Gefährt ... :lach:

  • Gefällt mir sehr gut! Auch gut, dass man sich wieder am Ingo-Maurer Stil des Bahnhofs Münchner Freiheit orientiert und eben nicht weiter im AllmannSattlerWappner-Stil a la Hauptbahnhof und Stachus verfährt. Letztere mit ihrer langweiligen grau/braun/weiss-Getaltung bleiben hoffentlich Ausrutscher.


    Ob man sich mit "unten hell und oben farbe" wirklich einen gefallen tut? In meiner Phantasie wirkt die Decke dadurch im Endprodukt niederiger als sie ist, aber lassen wir uns überaschen


    Da hast Du evtl. Recht. Das versteh ich auch nicht so ganz, ausserdem verdrecken die hellgrauen Wände untenrum, da wär's besser die Wände und Säulen ganz einzufärben!

  • Bezug nehmend auf den Beitrag von Architektor:


    Auszug aus der Pressemitteilung von Architektor: "Grundsätzliche Ziele sind dabei eine zeitgemäße und attraktive Gestaltung der Fassaden, Böden und Decken mit geeigneten Materialien in Verbindung mit einem modernen Licht- und Farbkonzept."


    Ich möchte mich kurz zur vorgestellten Materialwahl äußern. Zumindest so weit, wie ich das anhand der dargestellten Renderings beurteilen kann.


    Was ich auf den Renderings sehe ist von der abgebildeten Materialwahl unterste Schublade! Das Lichtkonzept kann ich nicht beurteilen. Der Rest der zu sehen ist, ist doch mehr als enttäuschend. Ein Rendering soll doch dazu einladen der gebauten Zukunft optimistisch entgegen zu sehen. Doch das was mir da versprochen wird erinnert mich an eine "Saturn-Hansa" Ästhetik. Billigchste Materialwahl in gefälligen Farben.


    "Zeitgemäß"; dass kann doch nicht ästhetische Beliebigkeit bedeuten! Dann lass ich die Dinge doch lieber so wie sie sind. Wenn ich nicht die Körner habe, es besser zu machen!
    Ganz allgemein stößt mir an den aktuellen "Modernisierungsbemühungen" der zentralen S-Bahn Höfe in München (Stachus, Marienplatz, Sendlinger Tor u.a.) so Einiges auf. Ich finde dass das was in den frühen 70ern beim U- & S-Bahn Bau als Corporate Design festgelegt wurde durchaus noch Heute ästhetisch seine Gültigkeit beanspruchen kann. Wenn man schon modifizieren möchte, dann möge man mir deshalb nicht mit "zeitgemäßen" und tendenziösem Gestaltungsversprechen kommen. Davon sind wir doch spätestens in 5 Jahren wieder so müde, dass es nach Veränderung schreit. Und dann dreht sich das Karussell von Neuem.
    In Moskau, Paris oder Berlin kommt doch auch niemand auf die Idee sein Corporate Design im ÖPNV grundsätzlich in Frage zu stellen. Hier wird weiterentwickelt und modifiziert und Alle akzeptieren das. Was hingegen in München im Bereich der Modifikation des bestehenden S-Bahnumfeldes in die Hand genommen wurde und wird geht selten über modische Tendenzaffekte hinaus. Eine Dauerbaustelle des ästhetischen Mißbehagens sehe ich somit an den diskutierten Plätzen vorprogrammiert.

  • jetzt Schmeißt du aber zwei Dinge durcheinander. am Sendlinger Tor geht es um die U-Bahn, nicht und die S Bahn. Die S-Bahnhöfe im Tunnel sind noch lange nicht fertig und gerade hier müssen wir wohl eh schon froh sein, dass mehr Geld in die Hand genommen wird, als absolut notwendig (viel Glas, neue Wandelemente). Aber hier ist die DB zuständig, nicht die mvg


    Bei der U-Bahn hinkt der Vergleich zu Paris und co. Wiederrum. Das sind Städte mit langer U-Bahn-Tradition. Während die Stationen bei uns hundert Jahre alt, würde man hier auch sicherlich anders sanieren. Gerade in Paris finde ich übrigens die Aufhübschungen der alten, weiß gekachelten Stationen teilweise recht lieblos. Und neue Stationen haben mit den alten ohnehin nix mehr zu tun. Also das Wort "Corporate Design" finde ich hier fehl am Platze. Grundsätzlich bin aber auch ich der Meinung, dass wir in München mindestens eine der jeweilstypischen Stationen beim Umbau nicht komplett umgestalten, sondern wirklich nur sanieren. Goetheplatz oder Harras zum Beispiel.

  • ^^
    So wie bei den Sanierungen in der Regel vorgegangangen wird, wird es nie eine hunderjährige Tradition des Münchner Untergrunds geben. Zumindest keine, die man anhand eines einheitlichen Stils ablesen könnte.
    Und klar auch, dass ich bei meinem Urteil zu S- und U-Bahn ein bishen arg pauschalisiere. Ist auch mehr so ein allgemeines Unbehagen, dass ich durch meine alte Heimatstadt laufe und an manchen Stellen denke "Huch, was hat der Zeitgeist sich denn dabei gedacht!?"

  • guten tag nikolas, wenn sie mögen, können wir auch direkt kommunizieren. ich heisse peter bohn und bin einer der architekten aus der untersten schublade. ich finde es recht kühn, was sie da schreiben. ich kann ihnen zudem nicht zustimmen. und das liegt nun nicht an ihrem bemühten, rechthaberischen stil des apodiktischen, sondern in der sache selbst. mich hat ein mitarbeiter auf das forum aufmerksam gemacht, und ich weiss leider nicht, wie man sich dort zum duell fordert. vielleicht können sie mir ja dabei helfen...

  • Hallo, Herr Bohn,


    schön, dass Sie auch hier sind. Wegen des Duells hätte ich einen Vorschlag an Euch beide. Wenn die Umgestaltung denn mal fertig ist und etwas 2 Monate in Gebrauch ist, wie wäre es den weissen Bodenbelag von Kaugummiresten , schwarzem Schuhabrieb und sonstigen Flecken zu säubern ? Jeder bekommt eine Bahnsteighälfte zugewiesen. Wer als erster fertig ist- hat gewonnen.

  • guten tag nikolas, wenn sie mögen, können wir auch direkt kommunizieren. ich heisse peter bohn und bin einer der architekten aus der untersten schublade. ich finde es recht kühn, was sie da schreiben. ich kann ihnen zudem nicht zustimmen. und das liegt nun nicht an ihrem bemühten, rechthaberischen stil des apodiktischen, sondern in der sache selbst. mich hat ein mitarbeiter auf das forum aufmerksam gemacht, und ich weiss leider nicht, wie man sich dort zum duell fordert. vielleicht können sie mir ja dabei helfen...


    Die klare Zuordnung der Geschoße durch eine entsprechende Farbgebung finde ich grundsätzlich gut. Auch die großformatigen Blechtafeln sind den Anforderungen entsprechend gut gewählt und optisch ansprechend. Zum hellen Bodenbelag kann durchaus Kritik hinsichtlich der Verschmutzung eingeworfen werden. Ob so das Lichtkonzept für einen extrem frequentierten U-Bahnhof schlüssig ist, wage ich zu bezweifeln. Bei guter jedoch teurer Reinigung und Pflege ist die helle Spiegelung und Reflexion des Deckenlichtes von unten ansprechend. Alternativ würde ich mir auch einen polierten dunkelen Grauton oder Anthrazitton vorstellen können, der weniger schmutzempfindlich ist.


    Klar wird in Wien, Madrid und anderswo eine ganz andere Architektur für Infrastruktur abgefragt und verwirklicht. Aber das hängt nun bei den Umbauten stark von der baulichen Gliederung des eben schon vorhandenen Bauwerkes ab. Was will man da schon groß aus dem Sendlinger Tor machen? Das Banale - nicht unbedingt Schlechte - reiht sich somit in die aktuelle konzeptlose Stadtplanung und Architektur Münchens mühelos ein und kann somit auch nicht anecken.

  • Eine mangelhafte Reinigung kann aber beim besten Willen nicht den Architekten angelastet werden, sondern der mangelhaften Reinigung. Wenn die MVG soetwas nicht möchte, muss sie das so sagen. Allerdings wurde am Marienplatz und wird am Hbf Zwischengeschoss (sowohl S- als auch U-Bahn) auch auf hellen Boden gesetzt.

  • Sehr geehrter Herr Bohn,


    ein Duell wird nicht von Nöten sein!
    Mein ästhetisches Mißbehagen zum Ausdruck bringen zu wollen, ist eine Sache. Leider ist mir das in diesem von Ihnen kritisierten Beitrag nicht in angemessener Form gelungen. Mein Beitrag ist plump, rechthaberisch und Sie nennen ihn zu Recht auch apodidaktisch. Eine Rotweinlaune, ein Furz der quer saß, wer weiss genau was mich da zu später Stunde geritten hat... Gewöhnlich bin ich um einen deutlich besseren Stil bemüht.
    Unter diesen Voraussetzungen räume ich Ihnen deshalb gerne das Feld.
    Beim nächsten Mal werde ich mich um mehr Verve und Ausgewogenheit bemühen. Erst dann, so denke ich, lohnt es sich hier einen sinnvollen argumentativen Schlagabtausch zu führen.